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Veröffentlicht am 30.03.2021

Spannung pur – aber anders als gewohnt

Ostseefalle
1

Pia ist wieder im Einsatz – und das in ihrem sechzehnten Fall beim K1 in Lübeck. In einem alten Bauernhaus wird ein Totenschädel gefunden. Als sich die neuen Besitzer des Hauses in der Umgebung erkundigen ...

Pia ist wieder im Einsatz – und das in ihrem sechzehnten Fall beim K1 in Lübeck. In einem alten Bauernhaus wird ein Totenschädel gefunden. Als sich die neuen Besitzer des Hauses in der Umgebung erkundigen wird ihnen bewusst, dass es sich um den Schädel eines vor zehn Jahren verschwundenen und nie gefundenen Mädchens handeln könnte. Deswegen informieren sie die Polizei über ihren Fund, sodass Pia in die Ermittlungen einbezogen wird. Da es sich zunächst aber um einen möglicherweisen Cold-Case handelt, soll sie die Ermittlungen zunächst allein leiten. Einerseits freut Pia sich sehr, dass sie zum ersten Mal einen eigenen Fall von ihrem Vorgesetzten Manfred Rist zugesprochen bekommen hat. Andererseits bekommt sie aber kaum Unterstützung bei den Ermittlungen, sodass sie quasi wieder einmal auf sich allein gestellt ist. Und womit niemand gerechnet hat, läuft Pia damit direkt in eine gezielt geplante Falle….

Zu Beginn der Handlung ist der Leser wieder direkt im Geschehen: Pia bekommt einen neuen Fall und stürzt sich voller Eifer in die Nachforschungen. Nebenbei kümmert sie sich liebevoll um ihren Sohn Felix. Und auch Marten Unruh scheint wieder vermehrt in Pias Leben Platz zu finden. Er möchte sogar einen erneuten Vaterschaftstest durchführen, um zu überprüfen, ob Felix nicht doch sein Sohn ist. Geschickt werden auch hier von der Autorin Zweifel gesät, da aus Hinnerks Sicht Felix ganz anders zu sein scheint als er selbst.
Doch nach ca. einem drittel wird die ganze Handlung von der gestellten Falle in Anspruch genommen. So geraten die weiteren Handlungsoptionen wie die Beziehung von Pia und Marten, der offene Vaterschaftstest und der Cold Case zunächst ziemlich in den Hintergrund der Handlung. Allerdings ist die Spannung über den weiteren Verbleib von Pia kaum auszuhalten, sodass die Lesezeit nur so dahinfliegt. Zum Schluss werden die Fälle meiner Meinung nach gut miteinander verknüpft und es entsteht eine logische Erklärung. Allerdings erscheint mir das Motiv des Täters eher konstruiert und wenig nachvollziehbar.

Ich bin schlussendlich sehr zerrissen: Einerseits ist das Buch wie immer: tolle Spannung, verschiedene verdächtige Charaktere, verzwickte Geschichte und die Seitenstränge aus Pias Privatleben. Andererseits erscheint das Buch aber eher wie eine Zwischengeschichte zu einem weiteren Band, da viele Fragen offen bleiben und das Buch damit ganz anders endet als alle anderen Bücher: es ist diesmal nämlich kein abgeschlossener Fall, sondern bildet ein offenes Ende bei dem die Frage im Raum steht, ob Pia wohl je wieder ein normales Leben haben wird und weiter in Lübeck ermitteln kann.

Als Pia-Fan ist dieses Buch aber trotzdem ein MUSS.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Wie findet man die Frau fürs Leben?

Das Rosie-Projekt
0

Wie man die Frau des Lebens findet? Am besten nach ausgewählten Kriterien und mit wissenschaftlichen Methoden. Davon ist jedenfalls Don Tillmann überzeugt, nicht umsonst ist er Genetik-Professor. Deswegen ...

Wie man die Frau des Lebens findet? Am besten nach ausgewählten Kriterien und mit wissenschaftlichen Methoden. Davon ist jedenfalls Don Tillmann überzeugt, nicht umsonst ist er Genetik-Professor. Deswegen entwickelt er einen Fragebogen, der ihm mit einer zuverlässigen Trefferquote seine zukünftige Ehefrau ausfindig machen soll. Doch entgegen seiner Annahmen trifft er dann auf Rosie: sie trinkt Alkohol, raucht und ist stets unorganisiert. Alles gute Gründe für Don, warum genau sie eben nicht seine Frau fürs Leben sein kann und mit dem Fragebogen wäre sie definitiv als potenzielle Partnerin ausgeschlossen worden. Er trifft sie nur, weil sie seine professionelle Hilfe für die Suche nach ihrem leiblichen Vater benötigt. Doch im Verlaufe der Geschichte stellt Don fest, dass es sich im Leben manchmal lohnt die eigenen Prinzipien vollkommen über Bord zu werfen, sich Hals über Kopf in das nächste Abenteuer zu stürzen und darauf zu vertrauen, dass das Leben schon die richtigen Entscheidungen treffen wirft - das Leben und die Liebe sind eben nicht statistisch berechenbar, sondern haben ihre ganz eigenen Gesetze.

Das Buch ist für mich ein echter Geheimtipp gewesen. Der Protagonist Don ist ein sehr außergewöhnlicher Mensch. Aber auf sehr unterhaltsame und humorvolle Art und Weise wird Dons ganz eigene Lebensweise und die Ereignisse die ihm auf der Suche nach seiner großen Lieben begegnen, erzählt. Ich hatte sehr fröhliche Lesestunden. Das Buch hat definitiv einen Stammplatz in meinem Bücherregal verdient.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Dunkle Geheimnisse der englischen Oberschicht

Weißer Tod
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Cormoran Strike ermittelt in seinem vierten Fall in einer Familie der enlischen Oberschicht. Engagiert wird er von dem Kultusminister höchstpersönlich, um einen Erpressungsfall aufzuklären. Doch so einfach ...

Cormoran Strike ermittelt in seinem vierten Fall in einer Familie der enlischen Oberschicht. Engagiert wird er von dem Kultusminister höchstpersönlich, um einen Erpressungsfall aufzuklären. Doch so einfach scheint der Fall nicht zu sein, da auch der Minister nicht wirklich mit offenen Karten spielt. Und so müssen Strike und seine Assistentin Robin undercover ins Unterhaus und in die Familie Chiswell eingeschleust werden. Dabei machen sie so einige Entdeckungen, können jedoch die verschiedenen Stricke und Motive nicht wirklich zusammenbringen. Erst als ein Mord passiert und der Fall fast zum erliegen kommt, als Strike seinem persönlichen Interesse folgt und einem weiteren möglichen Fall nachgeht, der nach und nach mit der Familie Chiswell in Verbindung gebracht werden kann, scheint er die wahren Hintergründe aufdecken zu können.

Obwohl der Mordfall erst nach ca einem drittel des Buches auftritt und neben dem Kriminalfall auch häufig über die unglückliche Ehe von Robin und das wenig erfreuliche Privatleben von Cormoran Strike berichtet wird, ist das Buch trotzdem kurzweilig und spannend geschrieben. Den wahren Täter hatte ich nicht wirklich auf dem Schirm und so konnte die Autorin mich wieder einmal überraschen. Ich freue mich, wenn Strike noch in einigen Fällen ermitteln wird! Allerdings finde ich, dass der Leser die vorherigen Bände gelesen haben sollte, um die Einzelheiten abseits des Kriminalfalles zu verstehen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Augen auf - die Jagd geht weiter

Der Augenjäger
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Meiner Meinung nach muss man den ersten Teil gelesen habe, um die Geschichte - und die Tragweiter der Entwicklungen - dieses zweiten Teils verstehen zu können. Gerade wurden die zwei verschwundenen Zwillinge ...

Meiner Meinung nach muss man den ersten Teil gelesen habe, um die Geschichte - und die Tragweiter der Entwicklungen - dieses zweiten Teils verstehen zu können. Gerade wurden die zwei verschwundenen Zwillinge gerettet, da ist Julian, der Sohn von Alexander Zorbach, Retter der letzten verschwundenen Kinder, vom Augensammer entführt worden. Dazu gerät Alexander Zorbach in eine Falle und erschießt sich beinahe selbst. Seine Freundin Alina dagegen gerät während der ihrer eigenen Suche nach Zorbach und Julian, auf die Spur eines weiteren sehr gefährlichen Mannes - dem Augenjäger. Dabei scheint es eine Verbindung zwischen diesen beiden grausamen Tätern zu geben.

Ich habe dieses Buch nun bereits zum zweiten Mal gelesen und mir ist zwar zu Beginn der Handlung der Mörder wieder eingefallen bzw. eine Vermutung, wer er ist, weil mich das beim ersten Lesen (vor 9 Jahren) so nachhaltig beeinflusst hat. Trotzdem war das Buch immer noch sehr spannend und fesselnd!

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Vielschichtig, aber nicht tiefgründig

Layers
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Dorian ist von zu Hause abgehauen, weil er das Zusammenleben mit seinem Vater nicht mehr aushält. Geprägt von Gewalterfahrungen und Desinteresse in seiner Familie zieht er irgendwann das Leben auf der ...

Dorian ist von zu Hause abgehauen, weil er das Zusammenleben mit seinem Vater nicht mehr aushält. Geprägt von Gewalterfahrungen und Desinteresse in seiner Familie zieht er irgendwann das Leben auf der Straße dem bisherigen Leben vor. Es ist anstrengend und nervenaufreibend sich immer genug zu Essen, warme Klamotten und einen sicheren Schlafplatz aufzusuchen, aber Dorian ist zufriedener als mit seinem Vater weiterhin unter einem Dach leben zu müssen.
Eines Nachts wacht er jedoch in einer U-Bahn-Station auf und merkt, dass Blut an ihm klebt. Es ist nicht sein Blut, sondern das eines anderen jugendlichen Obdachlosen - und anscheinend wurde er mit Dorians Taschenmesser ermordet. Er kann sich an eine solche Tat nicht erinnern, aber der junge Mann, der ihn anscheinend auf frischer Tat ertappt hat, suggeriert ihm Hilfe vor Polizei anbieten zu können. Dorian bekommt Panik und wiligt ein, dem fremden Mann zu folgen. Danach wendet sich Dorians Leben zum Positiven: er erhält eine sichere Unterkunft, genug zu Essen und kostenlosen Unterricht. In dem Aufenthaltsort gibt es auch noch viele andere Jugendliche, die traumatisierende Erfahrungen hinter sich haben und anscheinend auserwählt sind ein neues Leben zu beginnen. Doch es scheint irgendein tieferes Geheimnis zu geben: welches Bedeutung hat die Farbauswahl der Kleidung, warum gibt es keine technischen Geräte wie Computer oder Handys und was sollen die komplett sinnlos wirkenden ehrenamtlichen Aufgaben von Flyerverteilen bis Werbegeschenke verteilen, die die Jugendlichen erfüllen?

Als bei einem seiner Aufträge etwas vollkommen schief läuft, muss sich Dorian eingestehen, dass er wohl oder übel wieder auf der Flucht ist. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt.

An sich ist der Plot der Geschichte sehr spannend angelegt und auch die Charaktere gut entwickelt. Die Idee mit den technischen Layers die virtuelle mit der realen Welt zu verbinden finde ich teilweise sehr elektrisierend. Allerdings zieht sich der Verlauf seitdem Dorian auf der Flucht ist ziemlich in die Länge. Zwar passiert auf dieser Verfolgungsjad einiges und sehr viel Unvorhergesehenes, aber oft dreht sich die Handlung im Kreis. Und die letztendliche Auflösung ist ein wenig enttäuschend. Es gibt keinen wirklichen Überraschungsmoment, eher ein wenig konstruiert und auch nicht alle auftauchenden Fragen werden zum Schluss auch aufgelöst. Das Buch ist für Jugendliche bestimmt sehr spannend zu lesen, für mich aber ist es der bisher schwächste Band der Autorin.

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