Ein sehr wichtiges Thema, in eine nette Geschichte verpackt, die mich leider nicht überzeugt hat.
SimpelIch habe das Buch gekauft, um es mit meinen Schülern zu lesen, da ich es wichtig finde, dass Bücher gelesen werden, die etwas vermitteln und gleichzeitig nicht allzu weltfremd sind. Dennoch hat mich dieses ...
Ich habe das Buch gekauft, um es mit meinen Schülern zu lesen, da ich es wichtig finde, dass Bücher gelesen werden, die etwas vermitteln und gleichzeitig nicht allzu weltfremd sind. Dennoch hat mich dieses Buch trotz vieler positiver Meinung nicht überzeugt.
Simpel ist 22 Jahre und doch erste 3 Jahre. Er ist geistigbehindert, liebt Playmobil und seinen Stoffhasen und stellt die Welt um sich herum auf den Kopf. Sein 17-Jähriger Bruder entschließt sich, ihn aufzunehmen und sich neben der Schule um ihn zu kümmern. Sie ziehen in eine WG, was sowohl das Leben der WG-Bewohner, wie das von Simpel und seinen Bruder auf den Kopf stellt.
Insgesamt hört sich der Inhalt meines Erachtens nett an. Es klingt nach einer Geschichte, bei der man schmunzeln muss aber auch dazu aufgefordert wird, sich selbst zu reflektieren.
Der Schreibstil von Marie-Aude Murali hat mir gar nicht zugesagt. Ich konnte dem Inhalt nur schwer folgen. Gleichzeitig gab es etliche Nebenhandlungen und der Erzähler hat zwischen diesen hin und her geschwankt, sodass es keinen klaren Fokus auf eine Handlung gab, die Handlungen sich aber auch nicht ergänzt haben.
Auch inhaltlich hat mich das Buch, wie schon zu Anfang gesagt, nicht überzeugt. Im Fokus soll der Umgang mit der Behinderung stehen. Dennoch geht dieser oft unter. Gleichzeitig wird auch nicht in allen Bereichen, ein vorbildlicher Umgang gezeigt. Vielleicht liegt dies oftmals daran, dass das Buch schon etwas älter ist und sich vor allem in den letzten Jahren viel verändert hat.
Was ich toll fand, war die Beziehung zwischen Simpel und seinem Bruder aber auch die Beziehung der WG zu Simpel. Der Autorin ist es sehr gelungen, dass der Leser am Ende eine Entwicklung beobachtet.
Insgesamt wurde das Thema in meinen Augen zu kühl und emotionslos transportiert. Ich habe zu keiner Zeit irgendetwas nachempfinden können und müssen, was ich sehr schade fand.