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Veröffentlicht am 08.01.2017

Solidarische und harmonische Hausgemeinschaft

Vergissmeinnicht war gestern
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Marieke lebte bisher mit ihrem Freund und Arbeitgeber Jochen zusammen. Alsbald stellt sich heraus, dass Jochen fremdgeht, und aufgrund dessen zieht Marieke noch an Silvester aus der gemeinsamen Wohnung. ...

Marieke lebte bisher mit ihrem Freund und Arbeitgeber Jochen zusammen. Alsbald stellt sich heraus, dass Jochen fremdgeht, und aufgrund dessen zieht Marieke noch an Silvester aus der gemeinsamen Wohnung. Ihre langjährige Freundin Babette, die gerade in Süd-Amerika lebt, überlässt ihr ihre Wohnung. Mariekes Schwester Alexandra steht mit Ratschlägen an ihrer Seite, aber Marieke möchte nicht ständig von ihrer Schwester bemuttert werden. Umso mehr hilft die Hausgemeinschaft, in der Marieke nun lebt über ihren Kummer hinweg. Jochen versucht zwischendurch immer wieder Marieke zurückzugewinnen, aber sie will ihr Leben ändern. Frau Schräder, Nada, Susan, Samantha sowie der smarte Ben unterstützen Marieke in ihrem Alltag. Sie arbeitet wieder in ihrem alten Job als Taxifahrerin, den sie schon während ihres Studiums durchgeführt hat. Die Hausgemeinschaft ergänzt sich durch selbstproduzierte Textilien, Blumen sowie Obst und Gemüse. Marieke malt auch hin und wieder zur Abwechslung. Und zur Abwechslung bringt noch der zugelaufene Hund neue Stimmung in die Hausgemeinschaft.
Die Autorin Ilke S. Prick schrieb einen unterhaltsamen (Frauen-)Roman, der nicht kitschig, aber harmonisch und teilweise humorvoll wirkt. Marieke stellt die Hauptprotagonistin dar, die erst einmal sich von der Trennung von Jochen erholen muss. Alexandra wirkt als Schwester eher anstrengend, weil diese auf Vernunft und Realismus baut. Aber das ist das Letzte, was Marieke will. Marieke ist für ihr Alter von über vierzig Jahren zwar teilweise naiv und unerfahren in ihren Handlungen und Gedanken, aber sie will sich nicht von Alexandra bevormunden lassen, was sie immer schon getan hat seitdem die Mutter gestorben ist. Die Hausgemeinschaft setzt sich hauptsächlich aus weiblichen Figuren zusammen bis auf Ben, der unter dem Dach wohnt. Alt und Jung wohnen unter einem Dach und ergänzen sich mit ihren Aufgaben zu einer harmonischen Solidargemeinschaft. Dieser Roman ist eher ein Frauenroman, bei dem man sich beim Lesen wohlfühlt und Lust auf Urban Gardening bekommt, weil die Autorin Informationen über das Gärtnern und Pflanzen vermittelt. Jedes Buchkapitel trägt einen Blumennamen. Und jede Handlung des Gärtnerns wird zu einem Beobachtungsobjekt.
Dieser Roman unterhielt mich gerade in dieser kalten Jahreszeit und macht Freude auf den nächsten Frühling und bringt neue Ideen für Balkon und Garten und jede freie Grünfläche.

Veröffentlicht am 07.01.2017

Ein Sommer in Brandenburg

Eva und die Apfelfrauen
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Eva, Marion, Julika, Dorothee und Nele kennen sich schon eine Weile. Sie leben alle überwiegend alleine in Berlin und gehen ihren beruflichen Aufgaben nach. Die Frauen wollen sich einen Traum erfüllen: ...

Eva, Marion, Julika, Dorothee und Nele kennen sich schon eine Weile. Sie leben alle überwiegend alleine in Berlin und gehen ihren beruflichen Aufgaben nach. Die Frauen wollen sich einen Traum erfüllen: einmal auf dem Land leben. Nachdem sie über diesen Traum Ideen gesammelt haben, lassen sie eine Anzeige in einer Zeitung setzen, in der steht, dass sie ein Haus suchen. Einige Zeit später bekommt Eva einen Brief von dem Rechtsanwalt Alfred Rechenberger. Frau Anna Staudenroos hinterließ ein Testament mit dem Wunsch, dass Eva mit ihren Freundinnen in ihr Haus ziehen unter einer Bedingung: die Apfelernte muss vollbracht werden. Nach kurzer Bedenkzeit und Diskussionen entschließen sich die Frauen für das ländliche Abenteuer. Sie kommen in einer dörflichen Idylle an, in der die Uhren anders ticken als in der Großstadt wie sie schnell feststellen müssen. Die beiden alleinstehenden Dorfbewohner Gandalf und Loh(müller) greifen den Frauen hin und wieder unter die Arme wo sie können. Allerdings haben die Frauen einen persönlichen Feind: der Bürgermeister.
Tania Krätschmar versteht etwas von geballter Frauenpower, die sie mit ihren fünf unterschiedlichen Frauenfiguren zwischen 43 und 55 Jahren in den Roman bringt. Jede Frau ist anders aufgrund ihrer Herkunft und Persönlichkeit. Die Freundinnen sorgen für Gesprächsstoff in dem Dorf in Brandenburg, was die Haupterzählung des Romans umfasst. Idylle, Streit und Gemeinschaft vereinen eine unterhaltsame Geschichte, die an einen Sommer voller Sonne und Hitze erinnert. Ebenso stehen die vielen Apfelbäume im Mittelpunkt der Geschichte, die die verstorbene Anna Staudenroos zur Bedingung gemacht hat. Die Frauen wachsen mit an den Aufgaben rund um die Apfelernte und der Produktion der Apfelprodukte, wobei sie tatkräftige Unterstützung der Dorfbewohner bekommen.
Bei diesem Roman bekommt man Lust, einen Sommer lang ein altes Haus und einen alten Garten auf Vordermann zu bringen. Außerdem lernt man nebenbei, alte Dinge und Gebräuche wertzuschätzen. In dieser kalten Jahreszeit war dieser Roman eine tolle Abwechslung und eine Vorfreude auf den nächsten Frühling und Sommer. Man konnte den Duft von Äpfeln und Heu regelrecht riechen. Und ich weiß jetzt auch wie Galloway-Rinder aussehen mit ihrem zotteligen Fell.

Veröffentlicht am 01.01.2017

Der Untertitel wird der Geschichte gerecht

Post Mortem - Tränen aus Blut
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Avram Kuyper lebt seit einigen Jahren in den Niederlanden. Berufsbedingt reist Avram kreuz und quer durch und außerhalb Europas im Auftrag irgendwelcher Auftraggeber, denn er arbeitet als Profikiller – ...

Avram Kuyper lebt seit einigen Jahren in den Niederlanden. Berufsbedingt reist Avram kreuz und quer durch und außerhalb Europas im Auftrag irgendwelcher Auftraggeber, denn er arbeitet als Profikiller – geräuschlos und geheimnisvoll. Eines Tages findet er eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter von seinem Bruder Goran, der mit seiner Frau, seiner Tochter und seine Sohn in Bayern lebt. Gleichzeitig findet die Frankfurter Polizei einen toten Mann in einem Hotelzimmer, den man zunächst identifizieren kann. Da die alleinerziehende Interpol-Agentin Emilia Ness sich gerade aufgrund eines Prozesses in Frankfurt aufhält, soll sie den Frankfurter Kollegen Mikka Kessler bei der Aufklärung des ermordeten unbekannten Mannes unterstützen. Aufgrund seiner Erfahrungen mit der Polizei arbeitet Avram auf eigene Faust, und will seinen Bruder, seine Schwägerin sowie die Kinder finden. Als er erfährt, dass sein Neffe ebenso ermordet wurde, arbeitet er einen Schritt schneller als Emilie Ness und Mikka Kessler. Während der Suche findet Avram seine Nichte, die mehr weiß als er vermutet.
Der deutsche Autor Mark Roderick schrieb mit diesem Thriller seinen ersten Roman, auf den im gleichen Jahr der Folgeband Post Mortem – Zeit der Asche. Im Mittelpunkt steht die Familie Kuyper, die auf einem Bauernhof in Bayern lebt. Auf geheimnisvolle Weise verschwindet die ganze Familie. Einige Tage nach dem Verschwinden taucht die Tochter plötzlich auf. Durch die parallelen Ermittlungsstränge von Avram Kuyper sowie Emilia Ness und Mikka Kessler erhält den Eindruck, dass es ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Avram und Emilia/ Mikka darstellt. Dennoch ergänzen sich die drei Experten. Eine Familienidylle wird zerstört, was anhand der verschiedenen Charaktere zu erkennen ist, zumal Avram selbst ein Teil der verschwundenen Familie ist. Einige Jahre sahen sich die beiden Brüder nicht, dennoch findet eine gewisse Verbundenheit statt. Emilia Ness nimmt als Ermittlerin mehr Raum ein in der Geschichte als ihr Kollege Mikka Kessler. In manche Szenen lässt sich ein oberflächliches Knistern feststellen. Über Emilia Ness erfährt man auch private Aspekte wie zum Beispiel, dass sie alleinerziehend ist und eine pubertierende Tochter namens Becky hat, die ihre Zeit auf einem Internat erlebt.
Dieser Auftakt einer Thriller-Reihe wurde im Vorfeld positiv bewertet, so dass man mit neugierigen Erwartungen an das Lesen heranging. Mir gefielen die unterschiedlichen Ermittlungsstränge, die spannenden Momente der Verfolgung der Hintergrundfiguren und die Suche nach den einzelnen Familienmitgliedern. Durch diese Konstellation erwartet die Leserschaft ein rundum unterhaltsames Debüt. Mit Spannung darf man den Folgeband erwarten.

Veröffentlicht am 31.12.2016

Bodenständiger Frauenroman

Das Jahr, in dem ich dich traf
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Gerade ist Winter als Jasmine ihren Job verliert. Jasmine gründete mit ihrem ehemaligen Geschäftspartner Larry eine kleine Firma. Als sie die Firma verkaufen will, Larry aber nicht, stellt Larry sie für ...

Gerade ist Winter als Jasmine ihren Job verliert. Jasmine gründete mit ihrem ehemaligen Geschäftspartner Larry eine kleine Firma. Als sie die Firma verkaufen will, Larry aber nicht, stellt Larry sie für ein Jahr frei, damit sie nicht zur Konkurrenz gehen kann. Was soll Jasmine mit ihrer freien Zeit anfangen? Ihr Nachbar Matt geht es derzeit nicht anders. Er wurde ebenso freigestellt als Radiomoderator bei einem Dubliner Radiosender. Jasmine und Matt verarbeiten ihre jeweilige Freistellung anders. Matt sitzt lieber nachts auf einem Gartenstuhl vor seinem Haus mit oder ohne Alkohol. Jasmine buddelt lieber ihren Garten von links nach rechts um. Jasmines Mutter starb vor einigen Jahren, seitdem ist sie für ihre Schwester Heather umso mehr zuständig. Heather ist zwar geistig eingeschränkt, kann aber ihr Leben ganz gut selbst regeln. Bis Heather mit ihrem Freund auf eine Reise gehen will. Jasmine kümmert sich fürsorglicher um ihre Schwester als um ihre freie Zeit, die ihr manches Mal Kopfzerbrechen macht.
Die weltbekannte irische Autorin Cecelia Ahern schreibt seit einigen Jahren (Frauen-)Romane. Wenn man das Buchcover betrachtet, denkt man, es handelt sich um einen sommerlichen Roman, allerdings handelt die Geschichte von November bis November des Folgejahres. Es geht um die zwölf Monate, in denen Jasmine freigestellt ist. Ihre Hauptaufgaben in dieser Zeit sind ihr Garten, die Suche beziehungsweise die Angebote neuer Jobs, die Betreuung ihrer Schwester Heather und die Gespräche und Beobachtungen ihres Nachbarn Matt. Jasmine wirkt wie eine junge Mittdreißigerin, die bisher erfolgreich in ihrer Firma war. Aber die freie Zeit stellt sie vor Herausforderungen, denn so viele freie Zeit kannte sie bisher nicht. Ihr Nachbar Matt nervt sie meistens ganz schön. Matt stellt eher den Loser dar, den Alltag nicht in den Griff bekommt. Seine Frau ist ausgezogen, die Kinder kommen das eine oder andere Wochenende. Erst der Headhunter Monday krempelt das Leben der beiden Freigestellten um.
Manchmal hatte ich bei diesem Roman so meine Tiefen erlebt, weil er an manchen Stellen zu langatmig erscheint. Im Nachhinein denke ich aber, dass die Situation der beiden Hauptprotagonisten Jasmine und Matt dazu beitragen, denn viel freie Zeit kann schon mal langweilig werden. Emotionen tauchen eher oberflächlich auf, erst zum Ende hin wird die Geschichte emotional und romantisch. Dennoch bleiben höhere Herausforderungen in dieser Geschichte aus. Ein nachvollziehbarer leicht geschriebener Roman, den man ganz gut zwischen Spannungsliteratur lesen kann.

Veröffentlicht am 10.12.2016

Vier Freundinnen mit ihren alltäglichen Höhen und Tiefen

Genau mein Typ
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Regina, Bryndis, Tinna und Inga kennen sich seit der Grundschulzeit. Die vier Freundinnen stehen mitten in ihrem Leben – erfolgreich im Beruf, aber komplizierte Beziehungen zu Männern – bis auf Inga. Inga ...

Regina, Bryndis, Tinna und Inga kennen sich seit der Grundschulzeit. Die vier Freundinnen stehen mitten in ihrem Leben – erfolgreich im Beruf, aber komplizierte Beziehungen zu Männern – bis auf Inga. Inga steckt mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Ihr zukünftiger Mann Nói hält sich aus den Hochzeitsplanungen soweit heraus. Dafür kämpft Inga umso mit ihrer Schwiegermutter, mit Hochzeitsblogs, einem Hochzeitsplaner und diversen anderen Tipps, um eine gut durchgeplante Hochzeit zu managen. Dagegen haben ihre Freundinnen andere Sorgen. Bryndis trennt sich zum zweiten Mal von ihrem Ex-Freund Gudmundur, Tinna weiß nicht so recht wie sie mit Jón umgehen soll. Eigentlich ist er ein recht toller Mann, aber irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Und Regina lässt sich ungerne etwas von Männern sagen geschweige denn vorschreiben lassen. Bis zu einer Partynacht, die ihre bisherige Lebensauffassung in den Schatten stellt.
Mit diesem Roman veröffentlichte die isländische Autorin Björg Magnusdottir den zweiten Band. Ihr erster Romanband heißt „Nicht ganz mein Typ“, der den Auftakt der vier Freundinnen vorlegt. Alle vier Freundinnen stehen fest in ihren Berufen und stehen zu ihrer gleichberechtigten Einstellung. Doch Denken entfernt sich manchmal von den alltäglichen Ereignissen. Auf witzige Art und Weise unterhält die Autorin die Leserinnen – ich würde diesen Roman schon als Frauenroman bezeichnen – aber die jeweiligen Ereignisse der Frauen hinterlassen Ernsthaftigkeit sowie schicksalhafte bis hinzu schockierenden Momenten. Da nicht jede Leserin den ersten Band gelesen hat, kommt dennoch gut in die Geschichte hinein, weil der Schreibstil einfach gestaltet ist.
Eigentlich erwartet man bei isländischen Romanen etwas Mystik mit geisterhaften Elementen. Bei diesem Roman fehlt jede Art von isländischer Sprache. Diese Geschichte könnte genauso gut in Berlin, London, Barcelona oder in New York stattfinden. Aufgrund der geballten Ereignisse der einzelnen Frauentypen wirkt die Geschichte geballt hektisch und aufwühlend. Meiner Meinung fallen zu viele Ereignisse auf wenigen Seiten zusammen. Dennoch wäre ein bisschen mehr Länge und Ausführlichkeit bei den Charakteren wünschenswert gewesen. Der gesamte Text ist eher für einen Film geeignet meiner Meinung nach. Aufheiternd wirkt das Buch anhand der witzigen Dialoge der einzelnen Figuren. Im Großen und Ganzen ist das Buch unterhaltsam.
Aufgrund meiner oben erläuterten Kritik bekommt das Buch von mir 3,5 Sterne.