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Veröffentlicht am 29.11.2016

Junge erfolgreiche Frau trifft ältere resolute Frau

Der Duft von Eisblumen
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Rebekka Winter arbeitet als junge erfolgreiche Frau in einer Werbeagentur. Als sie mitbekommt, dass man sie für ein neues Projekt nicht mit im Team haben will, und dann plötzlich nach wenigen Jahren ihr ...

Rebekka Winter arbeitet als junge erfolgreiche Frau in einer Werbeagentur. Als sie mitbekommt, dass man sie für ein neues Projekt nicht mit im Team haben will, und dann plötzlich nach wenigen Jahren ihr Ex-Freund und Ex-Kollege Sebastian vor ihr in der Agentur steht, sieht sie nur noch einen Ausweg. So schnell wie möglich weg von der Agentur. Gekränkt und hintergangen fühlt sie sich. Mit diesem Ärger im Bauch sitzt sie im Auto in einem Stau. Als ihr ein Autofahrer zu allem Ärger auch noch Ärger machen will, gibt sie Gas mitten im Stau und fährt ihrem Vordermann voll ins Auto hinein. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung, bei der der Richter Rebekka zu Sozialstunden verdonnert. Da kommt die Großmutter des jungen Rechtanwalts Thomas Benning gerade zur rechten Zeit, denn deren Haushaltshilfe ist gerade aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ausgefallen. Mit Murren und Widerwillen fährt Rebekka zu der Endachtzigerin Dorothea von Katten. Dort trifft sie auch eine sehr aktive und eigensinnigen alten Dame, die allerdings ein Geheimnis verbirgt. Der Junge Gärtner Taye aus Südafrika trägt zu dem Geheimnis bei.
Veronika May – mit bürgerlichem Namen Heike Eva Schmidt – veröffentlichte mit diesem Roman ihr Debüt. Jedes Buchkapitel trägt einen botanische Pflanzennamen, die am Ende des Romans erläutert werden. Denn die ältere Protagonistin Dorothea von Katten liebt über alles ihren Garten und ihre Pflanzen. Während der Geschichte lernt die junge Protagonistin Rebekka Winter sehr viel von Dorothea von Katten und von deren Gärtner Taye. Selbstverständlich lernt man als Leserin ebenso viel über die Pflanzenwelt und das Gärtnern. Dorothea von Katten ist zwar alt, aber sehr rüstig, starrköpfig und verschlossen, was ihre Vergangenheit angeht. Rebekka Winter ist dagegen energisch, entschlossen und eigensinnig. Somit treffen Welten aufeinander als die beiden Frauen sich kennenlernen. Nach und nach öffnen sich die beiden Frauen, mal mehr Mal weniger durch Zufall oder durch Gespräche. Dieser Roman erzählt keine kitschige Geschichte, sondern einen Generationenroman, bei dem beide Figuren voneinander lernen können. Die Atmosphäre wirkt warmherzig, lustig, teilweise temporeich und unterhaltsam. Der unterhaltsame Schreibstil wirkt sogar spannend stellenweise, weil man während des Lesens wissen will, wie die Geschichte weitergeht.
Da mir das Buchcover anfangs nicht zugesprochen hat, gefiel mir trotz dieser oberflächlichen Wahrnehmung der Roman sehr gut aufgrund der beiden Hauptfiguren und deren Charaktereigenschaften. Somit kann ich diesen Roman gerade jetzt zur weihnachtlichen und winterlichen Jahreszeit empfehlen. Allerdings spielt die Geschichte während des Sommers. Aber die Atmosphäre der Warmherzigkeit und Emotionen passen zur aktuellen Jahreszeit

Veröffentlicht am 20.11.2016

Spannendes und emotionales Debüt

Glücksmädchen
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In der schwedischen Hauptstadt Stockholm verschwindet die achtjährige Lycke Höök. Lyckes Eltern Harald Höök und Helena Engström sind seit wenigen Jahren geschieden, und Harald heiratet Chloé, mit dem Harald ...

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm verschwindet die achtjährige Lycke Höök. Lyckes Eltern Harald Höök und Helena Engström sind seit wenigen Jahren geschieden, und Harald heiratet Chloé, mit dem Harald einen wenigen Monaten alten Sohn. Lycke lebt abwechselnd bei ihrer Mutter und ihrem Vater. Lycke absolviert jede Woche Tennisunterricht. An dem Wochenende als Lycke verschwindet, verbringt Lycke das Wochenende bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter. Harald sollte nach Absprache mit seiner Exfrau ihre Tochter von der Tennishalle abholen. Aus beruflichen Gründen schickt Harald seine Frau Chloé zur Tennishalle, um seine Tochter abzuholen. Allerdings stellt sich nach dem Verschwinden heraus, dass gar kein Tennisunterricht an diesem Tag nicht stattgefunden hat, weil die Tennishalle aufgrund von Reparaturarbeiten geschlossen ist. Die Medien stürzen sich auf den Fall Lycke, unter anderem auch Ellen Tamm, die für den TV-Sender TV4 als Kriminalreporterin arbeitet. Mit Lyckes Verschwinden wird Ellen auch mit einem ganz privaten Schicksal konfrontiert: der Unfalltod ihrer Zwillingsschwester Elsa vor über zwanzig Jahren.
Die schwedische Autorin Mikaela Bley bringt eigene Erfahrungen für ihr erstes Buch und Psychothriller mit, denn sie arbeitete ebenso wie ihre Hauptprotagonistin Ellen Tamm bei einem TV-Sender. Mit Ellen Tamm schuf die Autorin eine weibliche Figur mit Ecken und Kanten, die sich hin und wieder mit Problemen in ihrem beruflichen und privaten Umfeld auseinandersetzen muss. Bis heute schwellen Konflikte zwischen ihr und ihrer Mutter Margareta seitdem ihre Zwillingsschwester tödlich verunglückte. Aufgrund dessen geht Ellen emotional stur und kantig an ihre Arbeit und arbeitstechnischen Vorgehensweise heran. Ein Bekannter bei der Polizei liefert ihr Tipps gegen einen Deal aus den polizeilichen Ermittlungen. Ellens Chef Jimmy spielt privat und beruflich mit ihren Gefühlen und ihrer Stellung bei dem TV-Sender. Ellen wirkt letztendlich als eine einsame verletzliche Journalistin, die dennoch immer wieder gegen Widerstände ankämpft. Ellen wirkt ambivalent, aber es passt zu ihrer Figur, die schon als Kind Verluste und Enttäuschungen einstecken musste. Man braucht seine Zeit beim Lesen, um sie (stellenweise) sympathisch zu finden. Aber trotz allem hat sie das Herz auf dem rechten Fleck, zumindest im Fall Lycke, der ihr sehr nahe geht. Ihre Verletzlichkeit könnte ein Hinderungsgrund für feste Bindungen sein.
Ein spannungsgeladenes Debüt mit viel Emotionen und ebenso stellenweisen Wendungen und Überraschungen. Ich wünsche mir eine Fortsetzung mit kriminalistischen Fällen, die Ellen Tamm versucht (mit-)zulösen. Gerne möchte ich die Entwicklung von Ellen beruflich wie privat weiterfolgen.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Junge rastlose und orientierungslose Frau

Realitätsgewitter
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Marla schaffte ihr Abitur erfolgreich und zieht nach diesem Erfolg in die Großstadt Berlin. Dort lebt sie in einer Zweier-WG mit der finnischen Mitbewohnerin Jenna. In Berlin lernt Marla viele Menschen, ...

Marla schaffte ihr Abitur erfolgreich und zieht nach diesem Erfolg in die Großstadt Berlin. Dort lebt sie in einer Zweier-WG mit der finnischen Mitbewohnerin Jenna. In Berlin lernt Marla viele Menschen, unter anderem den amerikanischen Studenten Ben kennen, der sie sexuell beglückt. Marla kennt viele Menschen aus der Kunst- und Modelszene, und erlangt so auch einen Job für eine Modezeitschrift, für die sie Artikel über prominente Persönlichkeiten schreiben soll. Doch Marla fällt es schwer, diszipliniert, geordnet und verantwortungsbewusst mit ihrem Leben und ihren Aufgaben umzugehen. Mit wenig Geld in der Tasche verbringt sie die Zeit tagsüber schwerfällig und nachts lieber auf Szenepartys. Mal verbringt sie die Nacht mit Ben, dann kann es auch ein One-Night-Stand mit einem anderen Mann sein. Als sie die Weihnachtstage bei ihren Eltern verbringt, kommen alte Konflikte auf. Daraufhin werden ihr die Augen geöffnet.
Die Jungautorin Julia Zange schreibt seit bereits über zehn Jahren Geschichten und Romane. Julia Zanges Protagonistin Marla zieht eher die Schattenseiten des Lebens an. Mehr schlecht als recht stellt Marla die weniger erfolgreiche Nicht-Studentin, Journalistin, Arbeitnehmerin und Liebhaberin dar. Unregelmäßiger Lebensstil auf Pump zieht sich wie ein roter Faden durch Marlas Leben. Sie betrügt Männer und Männer betrügen sie. Man könnte denken, sie rutscht in ein verwahrlosendes Leben ab, aber irgendwie schafft sie es, aus diesem Strudel von Selbstmitleid, Traurigkeit, Hass und Gleichgültigkeit einen Weg zu finden.
Dieser Roman wird nicht jedem Leser und Leserin gefallen, denn Marla ist nicht gerade eine Sympathieträgerin. Dennoch bereichert dieser Roman die Literaturlandschaft, weil es eine herausfordernde Aufgabe ist, eine Figur wie Marla auf über hundertfünfzig Seiten konstant unsympathisch zu entwickeln. Deshalb sehe ich diesen Roman als eine positive Lektüre, bei der man sich auch mit einer schwierigen Figur auseinandersetzt.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Spannender dritter Fall von Max Wolfe

Wer Furcht sät
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Mahmud Irani befindet sich an einem unbekannten Ort. Von einer unbekannten Person oder Personengruppe wird Irani gequält, gefoltert und letztendlich umgebracht. In der Öffentlichkeit findet eine Zurschaustellung ...

Mahmud Irani befindet sich an einem unbekannten Ort. Von einer unbekannten Person oder Personengruppe wird Irani gequält, gefoltert und letztendlich umgebracht. In der Öffentlichkeit findet eine Zurschaustellung eines entblößten erhängten Mannes statt. Detective Max Wolfe und sein Team Edie Wren und Billy Greene werden zu dem erhängten Mahmud Irani gebracht. Hinzugezogen werden der Rechtspsychologe Dr. Joe Stephen und der Historiker Adrian Hitchens werden zu dem Fall hingezogen, weil die Iranis Erhängung an einem historischen Ort stattgefunden hat. An einem Ort, an dem man vor vielen Jahrzehnten Londoner Bürger öffentlich hingerichtet hat. Weitere Männer werden an dem historischen Ort erhängt. Mittlerweile haben Max Wolfe und sein Team festgestellt, dass die Folterspuren an den erhängten Männern nicht am Ort der Erhängung durchgeführt wurden. Mahmud Irani und die andere ermordeten Männer in diesem Zusammenhang standen unter Verdacht, junge Mädchen wie die Tochter des Ehepaares Wilder missbraucht zu haben. Schnell stellt man fest, dass die Täter sich rächen wollen an die ermordeten Männer. Parallel wird Max noch mit einem Fall am Rande von seiner Vorgesetzten Pat Whitestone betraut, bei dem es sich um brutale Auseinandersetzungen zwischen Pats Sohn Justin und einer Gang geht. Dabei verliert Justin ein Augenlicht.
Der britische Autor Tony Parsons schrieb mit „Wer Furcht sät“ den dritten Kriminalfall mit dem Hauptermittler Max Wolfe. Max ist ein bodenständiger und gewissenhafter Teamplayer, und versucht hinter die Taten der drei erhängten Männer zu kommen, und wer einen Grund haben könnte, diese umgebracht zu haben. Nebenbei schildert der Autor das Privatleben von Max Wolfe, der seine achtjährige Tochter Scout alleinerzieht. Zu den beiden gehört auch der Hund Stan, der somit mit den Max und Scout eine kleine Familie bildet. Max hat bisher kein Glück bei den Frauen, aber er ist ein sehr verantwortungsvoller Vater, der seine Tochter über alles liebt. Max und Scout schließt man schnell ins Herz. Pat, Billy und Edie ergänzen ein sympathisches Team um Max herum, so dass es Spaß macht, über deren Arbeit zu lesen. Während Max die Mordfälle beschäftigen, taucht sein Freund Jackson aus Schultagen auf. Jackson hat viele Jahre in Krisen- und Kriegsgebieten verbracht. Man könnte denken, Jackson gehört zu der oder die Personen, die die drei erhängten Männer auf dem Gewissen haben. Zwischendurch habe ich eher gedacht, ob es nicht mehr ein Thriller als ein Kriminalroman ist.
Ich lese zwar seltener Kriminalroman und noch seltener Kriminalreihen, aber Max Wolfe und seine Tochter Scout und deren Hund Stan sind mir ans Herz gewachsen. Deshalb mein Appell an den Autor: bitte noch mehr Kriminalgeschichten aus ihrer Feder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 13.11.2016

Spannender dritter Fall von Max Wolfe

Wer Furcht sät
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Mahmud Irani befindet sich an einem unbekannten Ort. Von einer unbekannten Person oder Personengruppe wird Irani gequält, gefoltert und letztendlich umgebracht. In der Öffentlichkeit findet eine Zurschaustellung ...

Mahmud Irani befindet sich an einem unbekannten Ort. Von einer unbekannten Person oder Personengruppe wird Irani gequält, gefoltert und letztendlich umgebracht. In der Öffentlichkeit findet eine Zurschaustellung eines entblößten erhängten Mannes statt. Detective Max Wolfe und sein Team Edie Wren und Billy Greene werden zu dem erhängten Mahmud Irani gebracht. Hinzugezogen werden der Rechtspsychologe Dr. Joe Stephen und der Historiker Adrian Hitchens werden zu dem Fall hingezogen, weil die Iranis Erhängung an einem historischen Ort stattgefunden hat. An einem Ort, an dem man vor vielen Jahrzehnten Londoner Bürger öffentlich hingerichtet hat. Weitere Männer werden an dem historischen Ort erhängt. Mittlerweile haben Max Wolfe und sein Team festgestellt, dass die Folterspuren an den erhängten Männern nicht am Ort der Erhängung durchgeführt wurden. Mahmud Irani und die andere ermordeten Männer in diesem Zusammenhang standen unter Verdacht, junge Mädchen wie die Tochter des Ehepaares Wilder missbraucht zu haben. Schnell stellt man fest, dass die Täter sich rächen wollen an die ermordeten Männer. Parallel wird Max noch mit einem Fall am Rande von seiner Vorgesetzten Pat Whitestone betraut, bei dem es sich um brutale Auseinandersetzungen zwischen Pats Sohn Justin und einer Gang geht. Dabei verliert Justin ein Augenlicht.
Der britische Autor Tony Parsons schrieb mit „Wer Furcht sät“ den dritten Kriminalfall mit dem Hauptermittler Max Wolfe. Max ist ein bodenständiger und gewissenhafter Teamplayer, und versucht hinter die Taten der drei erhängten Männer zu kommen, und wer einen Grund haben könnte, diese umgebracht zu haben. Nebenbei schildert der Autor das Privatleben von Max Wolfe, der seine achtjährige Tochter Scout alleinerzieht. Zu den beiden gehört auch der Hund Stan, der somit mit den Max und Scout eine kleine Familie bildet. Max hat bisher kein Glück bei den Frauen, aber er ist ein sehr verantwortungsvoller Vater, der seine Tochter über alles liebt. Max und Scout schließt man schnell ins Herz. Pat, Billy und Edie ergänzen ein sympathisches Team um Max herum, so dass es Spaß macht, über deren Arbeit zu lesen. Während Max die Mordfälle beschäftigen, taucht sein Freund Jackson aus Schultagen auf. Jackson hat viele Jahre in Krisen- und Kriegsgebieten verbracht. Man könnte denken, Jackson gehört zu der oder die Personen, die die drei erhängten Männer auf dem Gewissen haben. Zwischendurch habe ich eher gedacht, ob es nicht mehr ein Thriller als ein Kriminalroman ist.
Ich lese zwar seltener Kriminalroman und noch seltener Kriminalreihen, aber Max Wolfe und seine Tochter Scout und deren Hund Stan sind mir ans Herz gewachsen. Deshalb mein Appell an den Autor: bitte noch mehr Kriminalgeschichten aus ihrer Feder.