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Veröffentlicht am 18.03.2019

Ein böser Herrscher über hundert Ehefrauen

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
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Eine junge achtzehnjährige Frau namens Kalinda wächst ohne Mutter und Vater in einem Art Kloster bei der Heiligen Schwesternschaft auf. An ihrer Seite ist ihre beste Freundin Jaya. Kalinda ist eine außergewöhnliche ...

Eine junge achtzehnjährige Frau namens Kalinda wächst ohne Mutter und Vater in einem Art Kloster bei der Heiligen Schwesternschaft auf. An ihrer Seite ist ihre beste Freundin Jaya. Kalinda ist eine außergewöhnliche Frau, denn sie trägt besondere Fähigkeiten in sich. Eines Tages bekommen die jungen Frauen bei der Heiligen Schwesternschaft Besuch von dem Tyrannen Rajah Tarek. Er ist auf der Suche nach seiner hundertsten Ehefrau. Sein Augenmerk fällt auf Kalinda. Sie soll die neue Viraji an der Seite von Rajah Tarek werden. Ebenso gehört zu jeder Ehefrau – die sogenannten Rani – eine Kurtisane. Deshalb stellt man Kalinda Natesa als Kurtisane an ihrer Seite. Natesa und Kalinda sind nicht gerade die besten Freundinnen, aber zum Zweck dieses neuen Lebens halten die beiden jungen Frauen zusammen. Aber, um die hundertste Ehefrau, und somit die Königin des Reiches, muss Kalinda einige Aufgaben – zum Beispiel Turniere gegen andere Frauen des Tyrannen – erfüllen. Rajah Tarek stellt Kalinda den Hauptmann Deven Naik zur Seite, damit dieser ihr Leben schützt. Kalinda will nicht die Hauptfrau von dem Tyrannen Rajah Tarek werden. Stattdessen flammen Gefühle für den Hauptmann Deven auf.
Emily R. King ist eine kanadische Kinderbuch Autorin, die mit diesem Auftakt eine Fantasy Dilogie (Zweiteiler) geschrieben hat. Im Mittelpunkt stehen zum einen die jungen Frauen der Heiligen Schwesternschaft – vor allem Kalinda, Jaya und Natesa – und zum anderen der Hofstaat des Tyrannen Rajah Tarek mit seinen bisherigen neunundneunzig Ehefrauen deren jeweiligen Kurtisanen. Rajah Tarek stellt einen boshaften und zur Gewalt neigenden Herrscher dar. Kalinda zeigt sich zunächst schüchtern, naiv und unwissend dar. Doch umso mehr Erfahrungen sie am Hof des Herrschers Tarek sammelt, desto selbstbewusster wird sie. Außerdem lernt sie mehr und mehr ihre Fähigkeiten einzusetzen und ihr Familiengeheimnis kennenzulernen. Als der Hauptmann Deven Naik in ihr Leben tritt, stellt Kalinda fest, was Liebe und Zuneigung bedeutet. Auf der anderen Seite entwickelt sie Hass zu Tarek, weil sein Handeln ihr widerstrebt, und ihre Gefühle mehr für Deven vorhanden sind. Um die Turniere und ihre Fähigkeiten zu bestreiten, müssen Opfer fallen. Sei es naherstehende Personen oder andere Errungenschaften. Die Autorin gelingt es, eine permanente Spannung aufzubauen, dadurch, dass verschiedene Settings, Figuren und Ereignisse sich abwechseln. Vor allem die guten, bösen und schicksalhaften Elemente in dieser Geschichte bringen Spannung und Abwechslung hinein. Man fiebert mit den Figuren, mit den zwischenmenschlichen Gefühlen und erhofft sich für manche Figuren ein gutes Ende, und für andere empfindet man eher Greul.
Dieser erste Teil der Dilogie brachte viel Lese Spaß durch die atmosphärische Beschreibung der Figuren, Handlungsorte und Erzählstils. Man ist in hoffnungsvoller Erwartung auf den zweiten Teil der Fantasy Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.03.2019

… und jede Stunde wird es eine Person weniger

Die Party
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Eine Party, die unvergesslich bleiben soll. Das geschah im Jahre 1986. Halloween in New Jericho – 31. Oktober in einer großen Villa auf einem Berg. Zahlreiche Jugendliche von siebzehn Jahre, die sich bald ...

Eine Party, die unvergesslich bleiben soll. Das geschah im Jahre 1986. Halloween in New Jericho – 31. Oktober in einer großen Villa auf einem Berg. Zahlreiche Jugendliche von siebzehn Jahre, die sich bald getrennte Wege gehen werden, kommen noch mal zusammen. Eingeladen hat Brandon, der Außenseiter in dem Jahrgang. Mit dieser Party will er Eindruck schinden. Über dreißig Jahre später lädt Brandon von den damaligen Jugendlichen zehn ein: Nick, Henry, Ralph, Terry, Scotty, Donna, Ashley, Kimberly, Louise und Janet. Terry und Louise haben in der Vergangenheit geheiratet und leben seit damals in New Jericho. Aber die anderen hat es aus privaten oder beruflichen Gründen in alle Himmelsrichtungen verschlagen. Jede und jeder der geladenen ehemaligen Jugendliche fragt sich, warum Brandon sie alle nach so langer Zeit eingeladen hat. Sie stellen fest, dass Brandon immer noch sonderbar ist wie eh und je. Ein Gerücht von damals beschäftigt die zehn Gäste. Einer oder eine von ihnen sah damals eine Szene, die für die Person nicht bestimmt war. Wer hat damals mitbekommen, was im Keller der Villa von Brandons Vater geschah? Wenige Minuten, nachdem Brandon die Party eröffnet hat, schwingt er mit dem Kronleuchter durch die Eingangshalle in der Villa – wie damals 1986. Nur diesmal zerschellt ein Metallkasten auf dem Kronleuchter, Brandon darunter…. Wollte Brandon sich umbringen? Es passieren weitere Ungereimtheiten. Es gibt einen Plan: einer oder eine von ihnen kann überleben, und dem Plan von Brandon entfliehen.
Jonas Winner erzählt in seinem dritten Thriller in Folge eine 1980er Jahre Geschichte, die sich anhand einer Party in der Gegenwart wiederholen soll. Damals war Halloween - Jugendliche kostümiert - ein letztes Mal vor Beendigung der Schullaufbahn treffen sie sich und zweiunddreißig Jahre später treffen sie sich wieder. Diesmal sind zwar nur elf von zahlreichen Jugendlichen, aber sie scheinen eine Clique von damals mehr oder weniger gewesen zu sein. Jonas Winner lässt anhand von Kostümen, Musik und Namen die 1980er Jahre für die Leserschaft wieder aufleben. Wer diese Zeit selbst erlebt hat, kann sich in diesen Charme hineinfühlen. Die Charaktere der einzelnen Figuren sich psychologisch und authentisch entwickelt, wobei manche Person sich im Laufe der Jahre positiv oder negativ entwickelt hat. Im ersten Drittel der Geschichte bleiben einzelne Textbausteine spannend, eher gleichbleibend spannend oder neutral. Die zu erwartende Spannung tritt erst im letzten Drittel auf, wobei diese Spannung durch abwechselnde Wendungen der einzelnen Handlungen der Protagonisten erzeugt wird. Der Charme der 1980er erinnert mich an den Thriller „Murderpark“, den Jonas Winner davor geschrieben hat. Er bevorzugt anscheinend die amerikanische Kultur und Geografie, weil diese sich in den beiden Thrillern widerspiegeln.
Aufgrund der neutralen Spannung und der erst zum Ende hin auftretenden steigenden Spannungen und Wendungen, hat mich dieser Thriller noch so überzeugt und unterhalten wie die beiden vorherigen Thriller von Jonas Winner. Beim Lesen hatte ich manches Mal das Gefühl, dass Ähnlichkeiten aus Geschichten von Stephen King hier Assoziationen hervorrufen.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Emotional mitreißend

Ein ganzes halbes Jahr
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Will erleidet einen persönlichen Schicksalsschlag durch einen Unfall, den er unverschuldet erlebt. Seine bisherigen Pflegehelfer und Betreuer hat er manches Mal in die Flucht getrieben. Nathan ist sein ...

Will erleidet einen persönlichen Schicksalsschlag durch einen Unfall, den er unverschuldet erlebt. Seine bisherigen Pflegehelfer und Betreuer hat er manches Mal in die Flucht getrieben. Nathan ist sein aktueller Pfleger, der ihm die medizinischen Bedürfnisse und Pflichten tagtäglich erfüllt. Nur die alltägliche Gestaltung seines Tages blieb bisher auf der Strecke. Will erlebt Momente, die er wie am Boden zerstört erlebt. Seine Eltern – Mister und Misses Traynor – verzweifeln mittlerweile. Sie möchten für einige Wochen eine Hilfskraft einstellen, die Will davon abhalten soll, seinem Leben ein Ende zu setzen. Die junge Louisa – auch Lou genannt - arbeitete bisher in einem Café, bis ihr Chef sie kündigen muss. Lou wohnt zu Hause, ihre Schwester Treena ist ständig auf Reisen gewesen, bis ihr Sohn Thomas ungeplant auf die Welt kommt. Lous Vater geht zur Zeit keiner Arbeit nach. Deshalb muss Lou als einziges Familienmitglied für den Unterhalt sorgen. Somit kommt die Anstellung bei Will Traynor im richtigen Moment. Will und Lou haben anfangs Startschwierigkeiten. Aber umso mehr sie sich kennenlernen, kommen sie sich näher. Als Lou erfährt, was Will plant, kämpft sie umso mehr für sein Leben.
Jojo Moyes ist eine britische Autorin, die mit diesem Roman in Großbritannien und über das Land hinaus bekannt wurde. Zahlreiche Romane und ein aktueller Roman sind bereits von ihr erschienen. Sie kann an ihre Erfolgsgeschichten immer wieder anknüpfen. Sie hat sich einen großen Namen unter den Liebesromanen gemacht. Ihre Figuren in diesem Roman zeigen starke und authentische Charaktere. Im Laufe des Romans erleben vor allem Will und Lou Aufs und Abs in ihrem Alltag. Lou steht vor allem zwischen ihrer Familie und Will. Sie muss über ihren Schatten zu springen, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Will wirkt dagegen eigenbrötlerisch und stur, aber auch romantisch, wenn er es auch nicht immer zeigt. Seine Gesundheit steht immer wieder im Mittelpunkt, und dominiert das Leben von Will, Lou und von Wills Familie. Jojo Moyes spart nicht mit gefühlvollen Momenten, aber auch nicht mit geografischer Atmosphäre, die einen als Leserin die Neugier auf Abenteuerlust in fremden Ländern weckt. Nathan stellt eine Vermittlerfigur dar, weil er Lou behilflich ist, an Will heran zu kommen, wenn er Lou gegenüber verschließt, und umgekehrt, dass Will sich ihr gegenüber mehr öffnet. In diesem Roman erlebt ein Potpourri von Gefühlen wie Traurigkeit, Humor, Nachdenklichkeit und Wut. Der Roman durchzieht einen roten Faden, und fordert die Leserschaft heraus, sich einmal mit Tabuthemen wie die Sterbehilfe auseinander zusetzen.
Manche Leserinnen benötigten bei diesem Roman Taschenbücher. Mir selbst ging es dabei nicht so. Vielleicht war der Roman nicht dramatisch genug. Dennoch fiebert man beim Lesen mit, und erhofft sich ein gutes Ende. Die Roman, die die Autorin in Folge geschrieben hat, werde ich ebenso lesen. Und lasse mich überraschen, inwieweit mich ihre Geschichten emotional packen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Bedrohung einer Zukunftswelt

Davor und Danach
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Viele Jahrzehnte in der Zukunft. Wir Menschen in der Gegenwart hätten diese Welt nicht mehr erlebt. Aber man erinnert sich noch daran. Denn es wurden über die ersten Klimaveränderungen und den vielen ...

Viele Jahrzehnte in der Zukunft. Wir Menschen in der Gegenwart hätten diese Welt nicht mehr erlebt. Aber man erinnert sich noch daran. Denn es wurden über die ersten Klimaveränderungen und den vielen flüchtenden Menschen auf dem Planeten Erde erzählt. In dieser Zukunftswelt lebt die sechzehnjährige Mhairi. Gerade versucht sie aus der sudanesischen Wüste zu entkommen, in der sie einige Jahre mit ihren Eltern gelebt hat. Bei einem tragischen Unglück von unglücklichen Umständen verlor sie erst ihre Mutter und dann ihren Vater. Auf ihrer Reise aus der Wüste in ihre Heimat Schottland begleitet sie ein sechsjähriger Junge. Zuvor ging er mit einem Mann. Mhairi weiß nicht, ob es ihr Vater oder ein Unbekannter war. Denn der Junge spricht nicht. Er schaut, er starrt und bleibt stumm. Mhairi gibt ihm den Namen Mo. Schon einmal gab Mhairi einem anderen Jungen diesen Namen. Er hieß Muhammad, er konnte sprechen, aber auch ihn ereilte das Schicksal in dieser schwierigen Welt des Überlebens. Mhairi wandert in den Norden, und hofft, je anzukommen. Ihr Ziel ist, ihre Großmutter wiederzusehen. Mo ist die ganze Zeit bei ihr. Aber da Mo nicht spricht und keine Papiere hat, entwickelt sich die Reise nach Hause als problematisch.
Nicky Singer ist eine britische Autorin, die bereits einige Jugend- und Erwachsenenbücher geschrieben hat. Bisher gehört sie zu den weniger bekannten Buchautorinnen. Die Autorin beschreibt mit dieser Zukunftsvision eine Welt, in der Menschen versuchen zu überleben. Es gibt keine richtigen Staatsgrenzen mehr, sondern geografische und landschaftliche Gegebenheiten, die die Kulturen voneinander trennen. Wenn es überhaupt noch Kulturen gibt. Wüste um den Äquator und Festland sowie Inseln nördlich des Äquators existieren. Umwelt und Klima sind stark betroffen. Kaum Lebensmittel und Wasser sind vorhanden. Ein Szenario, das in entfernter Zukunft sich in der Realität zuspitzen könnte. Nicky Singer greift ein aktuelles Thema auf, nämlich die Umwelt und Klimaveränderungen. Sie zeigt auf, wie sich die Welt verändern kann. Ihre Figuren Mhairi, Mo, ihre Großmutter und Randfiguren zeigen anhand von moralischen und emotionalen Momenten, was es heißt, um das Überleben zu kämpfen. Mit welchen Folgen die Menschen sich konfrontieren müssen, wenn das Klima schon lange zerstört wurde. Mhairi ist selbst fast noch ein Kind, aber sie muss gegenüber den kleinen Jungen Verantwortung übernehmen. Sie zeigt Stärke, obwohl sie auch an ihre Grenzen stößt. Unterschiede von Kultur und Sprache werden deutlich in diesem Roman aufgezeigt. Aber hier sind Kulturen, Hautfarbe und Alter eine untergeordnete Rolle, denn das nackte Überleben spielt eine Rolle. Starke, aussagekräftige und überzeugende Charaktere bilden einen phänomenalen Plot.
Bisher ist dieser Jugendroman für mich das Lesehighlight im Jahre 2019 im Genre Jugendromane. Aktueller denn je ist dieser Roman, den die Autorin auf eine nachdenkliche Weise geschrieben hat. Jedem Jugendlichen ab 14 Jahre würde ich diese Geschichte ans Her legen.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Frauenmorde vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges

Der Angstmann
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Die Geschichte beginnt im Winter Ende des Jahres 1944 in Dresden – wenige Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine tote Frau liegt in einem Schuppen eines Rudervereins. Zwei Jungen haben die Frau ...

Die Geschichte beginnt im Winter Ende des Jahres 1944 in Dresden – wenige Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine tote Frau liegt in einem Schuppen eines Rudervereins. Zwei Jungen haben die Frau dort gefunden. Kriminalinspektor Max Heller bekommt den Fall zugewiesen. Als er an dem Tatort erscheint, steht ihm auch ein junger SS-Mann als Kollege zur Seite. Nicht nur, dass die Arbeit durch die Umstände des Krieges erschwert werden, sondern moralisch steht Max Heller von Zeit zu Zeit in schwierigen Situationen, denn zum Beispiel stört ihn dieser ewige Führergruß. Denn sein Vorgesetzter ist Parteimitglied, und lässt Heller daran auch immer wieder erinnern. Weitere Morde an Frauen finden statt, und dass mitten in den Kriegswirren. Da diese Frauen in der Regel in Krankenstationen gearbeitet haben, entsteht für Max Heller ein Muster. Aber er kann nicht den Gerüchten der Bevölkerung nicht recht glauben. Die Einwohner von Dresden reden immer vom sogenannten Angstmann. Aber wer ist dieser Angstmann? Er soll Geräusche von sich geben. Sogar von Bissen an den Opfern ist die Rede. Schwierig wird die Aufklärung der Morde, als Max Heller mit den russischen Soldaten Kontakt aufnimmt, weil er auf deren Hilfe angewiesen ist. Eines Nachts wird Dresden aus der Luft bombardiert und stark beschädigt. Somit wird die Arbeit für Heller zu einer Herausforderung.
Frank Goldammer erzählt über die Hauptprotagonisten in einer schwierigen Zeit zum Ende hin dem Zweiten Weltkrieg. Max Heller stellt eine Figur dar, dem die Partei an der Macht missfällt, und er möchte sich ungerne der Partei beugen. Trotzdem gibt er sich alle Mühe, um die Morde an den Frauen aufzuklären. Er nimmt sogar mit dem Feind – den russischen Rotarmisten – Kontakt auf, um sich von denen Hilfe zu holen. Somit wirkt die Figur zwiespältig und verzweifelt. Max Heller will verhindern, dass noch mehr Frauen zum Opfer fallen. Im Hintergrund wird ebenfalls die private Figur von Max Heller erzählt. Seine Ehefrau steht ihm zur Seite, die sich häufig Sorgen macht, wenn er schon mal über Nacht nicht nach Hause kommt. Und die Ungewissheit, ob seine beiden Söhne noch leben, weil sie als Soldaten dienen müssen. Max Heller war selbst Soldat im Ersten Weltkrieg. Diese Erfahrungen im diesem Krieg wirkt sich in Max Heller Empfindungen wieder. An sich ist gegen den Krieg, die Partei und den Kollegen, die sich inbrünstig der Partei hingeben. Die Morde werden weniger blutig geschildert, aber man kann sich vorstellen anhand der dezenten Beschreibungen, was der oder die Täter mit den Frauen angestellt haben. Figuren, Handlungsorte und Charaktere wirken sehr authentisch, und somit wird der Roman glaubwürdig.
Die Atmosphäre, die historische Epoche und die Figuren verbinden diese Komponenten miteinander, um einen spannenden und historischen Kriminalroman entwickeln zu lassen. Man konnte sich beim Lesen vor allem anhand der Figuren in die Zeit und Emotionen der hineinversetzen. Ein wenig hat mich die Geschichte an die Serie Babylon Berlin erinnert, die ich im TV verfolgt habe. Denn die Serie spielt zur selben Epoche.