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Veröffentlicht am 07.08.2018

Von E wie Ethik bis T wie Tierrechte bis hin zu V wie vegan leben

Wieso? Weshalb? Vegan!
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Dieses Sachbuch, das speziell für Jugendliche geschrieben wurde, behandelt das Thema Veganismus. Es werden Themen behandelt wie Tierrechte, Massentierhaltung, vegane Lebensweise und Tipps, wie man sich ...

Dieses Sachbuch, das speziell für Jugendliche geschrieben wurde, behandelt das Thema Veganismus. Es werden Themen behandelt wie Tierrechte, Massentierhaltung, vegane Lebensweise und Tipps, wie man sich der veganen Lebensweise annähern kann, wenn man sich entscheiden sollte, weniger oder gar nicht mehr Fleisch zu essen. Man kann entweder direkt zur VeganerIn werden, oder erst einmal seine Lebensgewohnheiten auf eine vegetarische umstellen, um dann später (vielleicht) Schritt für Schritt sich der veganen Lebensweise annähern. Lebensweise bezieht sich hier zunächst einmal auf die Ernährung zunächst. Später kann man sich den Bereichen Kosmetik, Hygiene und Kleidung widmen. Denn vegane Kleidung und Cremes, Duschgele und andere Produkte kann man mittlerweile in Drogerien und Supermärkten kaufen. Und es muss nicht immer teuer sein. Wichtig während des Umstellungsprozesses ist natürlich auch der Umgang mit seinem eigenen Umfeld, das sich von der veganen Lebensweise eher distanziert, es sei denn man hat Freunde und Freundinnen, die sich bereits vegan ernähren.
Hilal Sezgin schrieb dieses Sachbuch mit vielen Hintergrundinformationen und recherchierte einige Themen nach, die ihr selbst noch unbekannt waren. Sie sprach zum Beispiel mit einem australischen Tierrechtler, der sich intensiv mit Fischen, Fischzucht (z.B. Aquakulturen) und deren Entwicklung auseinandersetzt. Denn häufig wird unter Tierschützern über Tiere in Zoos, Zirkusse, in der Landwirtschaft und in den industriellen Laboren geredet. Den TierrechtlerInnen geht es um den Tierschutz und Tierrechte. Am Beispiel Fische erläutert Hilal Sezgin, dass diese in der Regel mehr im Hintergrund der Diskussionen stehen. Der Autorin geht es einerseits um die Aufklärung, warum es wichtig ist, dass zu viel Fleischkonsum für die Tiere, für die Menschen und für das Klima schädlich ist. Und andererseits gibt sie Diskussionshilfen für junge Menschen, die erst am Anfang ihres Prozesses stehen, wenn sie sich mit der veganen Lebensweise auseinander setzen (wollen). Im Anhang des Buches kann man anhand von Links, Videos und Fachtexten sich über das Buch hinaus informieren. Der Leserschaft wird somit viel Material gereicht, mit dem man sich auseinandersetzen kann, um auch den Recherchen der Autorin folgen zu können. Denn die Autorin war nicht von Geburt an Veganerin.
Mir persönlich hat das Buch als ebenso geholfen, sich mit der veganen Lebensweise auseinander zu setzen, weil mir alle Aspekte noch nicht bewusst waren. Vor gut zwei Jahren habe ich für mich entschlossen, vegan zu leben, allerdings kann ich es noch nicht hundertprozentig umsetzen. Denn manches Mal muss man sich Kompromissen anschließen – für sich oder für die Tiere. Es ist ein langer Weg, aber man sollte nichts über das Knie brechen.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Mehr Krimi als Thriller

Unter der Mitternachtssonne
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Tokio im Jahre 1973. Dort wird ein Pfandleiher namens Yosuke Kirihara umgebracht. Der Mord wird zu einer jahrelangen Odyssee und Lebensaufgabe für den Detektiv Sasagaki. Es existieren zwei Hauptverdächtige, ...

Tokio im Jahre 1973. Dort wird ein Pfandleiher namens Yosuke Kirihara umgebracht. Der Mord wird zu einer jahrelangen Odyssee und Lebensaufgabe für den Detektiv Sasagaki. Es existieren zwei Hauptverdächtige, deren Leben Sasagaki über zwanzig Jahre lange verfolgt. Im Mittelpunkt stehen die Hauptprotagonisten und deren Familien, Freunde und Lebenswege, um den Mord aufzuklären.
Keigo Higashino schuf eine Geschichte, die anfangs verständlich und nachvollziehbar erzählt wird, aber sobald man in die Geschichte weiter eintaucht, nehmen immer mehr Figuren und deren Hintergründe Anteil in dieser Geschichte. Was Higashino sehr gut gelingt, ist die Erzählung aus mehreren Perspektiven und aus zwanzig Jahren Erzählstrang mit verschiedenen Figuren und deren Lebenswege miteinander zu verbinden. Beim Lesen denkt man manchmal schon: Dass der Autor beim Schreiben noch den Überblick behalten hat. Rückblickend kann man jeder Figur eine Art Tagebuch zufügen, weil der Autor die Figuren und deren Entwicklungen sehr komplex und intensiv erzählt. Auf der einen Seite lenkt diese Komplexität von dem Mordfall ab, aber auf der anderen Seite kann die Leserschaft die Emotionen, Beweggründe und Psychologie der Figuren nachvollziehen. Die Spannungen im Buch werden eher durch die Biografien der Figuren aufrechterhalten. Letztendlich könnte man diesen Roman als einen kriminalistischen Gesellschaftsroman bezeichnen, weil der Anteil der Kriminalelemente relativ gering ist.
Zunächst muss ich anmerken, dass diese Geschichte für mich mehr ein Krimi als ein Thriller gewesen ist, weil die Charaktere ausführlich und tiefsinnig von dem Autor ausgearbeitet wurden. Dadurch wurde die Geschichte sehr komplex, zumal die japanischen Namen für Europäer weniger geläufig sind, muss man schon mit einem Spickzettel für die Namen lesen. Nichtdestotrotz würde ich mich an ein weiteres Buch von Keigo Higashino lesen – aus reiner Neugier.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Mädchenopfer

Mädchen, Mädchen, tot bist du
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In Amsterdam verschwinden Teenager – Mädchen im Alter von sechzehn Jahren -, alle gehen auf dieselbe Schule. Das erste Opfer ist Leila Louise. Leila war beliebt und Mitglied in einer Hockeymannschaft der ...

In Amsterdam verschwinden Teenager – Mädchen im Alter von sechzehn Jahren -, alle gehen auf dieselbe Schule. Das erste Opfer ist Leila Louise. Leila war beliebt und Mitglied in einer Hockeymannschaft der Schule. Einige Zeit später werden Kate und Yara die nächsten Opfer. Bei Kate sieht es nach Selbstmord aus, weil sie erhängt aufgefunden wird. Yara wird überfallen, und muss sterben. Der oder die Mörder/in fertigte eine Liste an, auf der mehrere Mädchennamen stehen. Das vierte Opfer soll Tess werden. Doch Tess weiß Bescheid über die vorherigen Opfer und versucht bei den ersten merkwürdigen Anzeichen, dagegen anzusteuern, dass sie nicht das nächste Opfer wird. Sie bekommt einen anonymen Zettel. Zunächst denkt sie, es ein blöder Scherz oder ein Junge schrieb den Zettel. Man könnte meinen, sie wird gestalkt. Der Mörder oder die Mörderin plant genau die Vorgehensweise, so dass man nicht davon ausgeht, dass die Mädchen ermordet wurden, sondern dass es nach Unfall oder Selbstmord aussieht.
Mel Wallis de Vries beschreibt in ihrem Jugendthriller Teenagermädchen an einer Schule, die miteinander befreundet, verfeindet oder neidisch auf einander sind. Zu Hause sind sie entweder lieb und familiär oder zickig und gehen ihre eigenen Wege. Manche Mädchen sind an der Schule beliebt oder eben nicht. Wenn man den Gedanken des Mörders folgt, könnte man meinen, er oder sie hat es auf aufmüpfige Mädchen abgesehen. Zwischendurch gerät auch der eine oder andere Junge in Verdacht, wenn man zwischen den Zeilen interpretiert. Der Schreibstil ist locker, spannend und unterhaltsam erzählt. Zwei Erzählperspektiven lassen sich anhand der Kapitel und des Schrifttyps erkennen, so dass man weiß, welche Figur gerade seine Perspektive erzählt. An sich ist der Thriller kurzweilig, aber sicherlich angemessen für Teenager ab 14 Jahren gestaltet. Selbstmord und Erhängung klingen zunächst brutal, aber die Autorin schmückt diese Tötungsmethoden nicht groß aus, so dass man nicht von der Geschichte abgeschreckt wird.
Mir gefiel dieser Jugendthriller, weil er modern und aktuell erzählt wird. Mobbing ist hier ein zentraler Begriff, der aber nicht offensichtlich erörtert wird. Man soll als Leserinnen selbst darauf kommen, dass hier Teenager des Mobbings zum Opfer fallen. Mel Wallis de Vries versteht es, nicht direkt Themen anzusprechen, sondern auf erzieherische Weise auf die Themen aufmerksam zu machen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein Roman mit einer starken Figur

Die Farbe von Milch
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Die Geschichte handelt im 19. Jahrhundert, genauer sind es die vier Jahreszeiten des Jahres 1831, in der das Leben der Jugendlichen Mary erzählt wird. Mary wächst mit ihren anderen drei Schwestern und ...

Die Geschichte handelt im 19. Jahrhundert, genauer sind es die vier Jahreszeiten des Jahres 1831, in der das Leben der Jugendlichen Mary erzählt wird. Mary wächst mit ihren anderen drei Schwestern und ihren Eltern auf einem Bauernhof auf. Mary hilft Tag ein, Tag aus gemeinsam mit ihren Schwestern bei den landwirtschaftlichen Aufgaben beim Vater und im Haushalt bei der Mutter. Mary gerät ab und an n Auseinandersetzungen mit ihrem Vater, weil sie aufmüpfig handelt, und gerne ihre direkte Meinung sagt. Hinter ihren Rücken beschließt der Vater, dass Mary bei dem Pfarrer im nächsten Ort im Haushalt hilft. Mr. Grahams Ehefrau benötigt viel Liebe und Zuneigung, weil sie seit Jahren krank ist. Im Haushalt arbeitet noch Edna, die seit Jahren dort alle anfälligen Arbeiten von Kochen bis Reinigungsarbeiten erledigt. Der Pfarrer stellt nach einigen Tagen fest, dass es seiner Frau besser geht, sobald Mary einige Stunden mit seiner Frau verbringt. Deshalb soll Mary ihre Zeit mehr mit seiner Frau, die sie Missus nennt, verbringen statt Edna zu Hand zu gehen. Dann kommt eine Zeit, in der es Missus immer schlechter geht. Dann kommt der Tag, an dem Missus plötzlich stirbt. Edna und Mary helfen weiter in dem Haushalt von Mr. Graham. Mary entdeckt Bücher im Arbeitszimmer von Mr. Graham. Die Zeichen in den Büchern machen Mary neugierig. Nun kommt die Gelegenheit, dass Mary Lesen und Schreiben lernt. Allerdings passiert dieser Unterricht nicht ohne Folgen.
Nell Leyshon erzählt die Geschichte eines Mädchens, die wir heute Teenager nennen würden. Mary ist erst fünfzehn Jahre alt, arbeitet aber wie eine junge erwachsene Frau. Erst zu Hause auf dem Bauernhof, und dann später im Haushalt des Pfarrers. Aufgrund ihrer Aufmüpfigkeit und direkten Meinungsäußerungen wirkt Mary erwachsen und rebellisch. Sie kennt keine Grenzen von Respekt und Anstand. Dennoch kann sie auch Zuneigung und Emotionen durch Handlungen zeigen zum Beispiel als sie Missus hilft, nicht leiden zu müssen. Mary lässt sich weder bei ihrem Vater, noch beim Pfarrer unterkriegen. Als zwischen ihr und dem Pfarrer eine gewisse Nähe sich aufbaut, zögert sie sogar, und zeigt auch hier wieder, wie weit man bei ihr gehen darf. Deshalb zeichnet sich diese Figur als eine starke Persönlichkeit heraus in einer Zeit, in die Männer noch bestimmten, was Mädchen und Frauen zu tun oder zu lassen haben. Diese Geschichte kann man auch gut in die heutige Zeit adaptieren. Ungewöhnlich ist die Autorin beim Schreiben vorgegangen, indem sie die Kommas bei Nebensätzen sowie bei wörtlicher Rede die Satzzeichen weg gelassen hat. Dennoch wurden die Sätze so gut konstruiert, dass man trotzdem den Sinn verstehen und die Geschichte verfolgen konnte.
Als ich den Roman zu zwei Drittel gelesen hatte, wollte ich dem Buch vier Sterne geben. Aber als dann plötzlich eine Wendung in die Geschichte kam, war ich so überrascht über diese Wendung und welche Ereignisse in diesen wenigen Seiten passierte, dass dieser Roman fünf Sterne verdient hat.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Familienroman mit kriminalistischen Elementen

Sommernachtsträume
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Riley Griggs wuchs auf der Insel Belle Isle auf. Ihr Mann Wendell baute sich sein Immobiliengeschäft mit seinem Schwiegervater beizeiten auf. Als Riley an einem Sommertag mit ihrer Tochter Maggy vom Festland ...

Riley Griggs wuchs auf der Insel Belle Isle auf. Ihr Mann Wendell baute sich sein Immobiliengeschäft mit seinem Schwiegervater beizeiten auf. Als Riley an einem Sommertag mit ihrer Tochter Maggy vom Festland auf die Insel Belle Isle mit der Fähre anreist, ist ihr noch nicht bewusst, in welche Schwierigkeiten Wendell verstrickt ist. Mutter und Tochter erwarten, dass Wendell sie von der Fähre abholen. Aber Wendell kommt nicht. Wenige Stunden später erfährt Riley, dass Wendell tot am Strand gefunden wurde. Wahrscheinlich wurde er ermordet. Die nächste Katastrophe folgt, als Riley vor ihrem Haus steht, in das sie weder eintreten noch bewohnen kann. Denn ihr Haus steht vor einer Zwangsvollstreckung, d.h. dass ihr Haus in naher Zukunft veräußert wird. Und dann trifft Riley ihre alte Jugendliebe Nate Milas, den sie als Highschoolabsolventin damals verließ, bevor sie in die Stadt zog. Rileys Freunde Parrish und Ed – beide Anwälte – stehen Riley zur Seite. Es stellt sich heraus, dass Wendell Grundstücke und Häuser auf der Insel kaufen wollte. Aber er hatte nicht das ausreichende Geld dazu. So versuchte er das Geld bei Rileys Angehörigen hinter ihrem Rücken zusammen zu sammeln. Aber es scheint Probleme gegeben zu haben, oder warum wurde Wendell ermordet, und Riley kann nicht in ihr Haus einziehen.
Mary Kay Andrews erzählt eine Familiengeschichte, die eine Frau in den Mittelpunkt stellt, die ihre eigenen Probleme, die ihres Mannes und die ihrer pubertierenden Tochter zu bewältigen hat. Oftmals stößt sie an ihre Grenzen. Dennoch stehen ihre Freunde, ihre Mutter, Tante, Bruder und Schwager hinter hier, um ihre Probleme zu lösen. Die Autorin entwickelte eine Frauenfigur, die einerseits zerbrechlich, aber andererseits sich auch nicht unterkriegen lässt. Ein Spagat aus Kummer, Zuneigung und Emotionen, die teilweise aus der Vergangenheit wiederbelebt werden. Begriffe wie Mutterinstinkte, Pubertät, Homosexualität, Trennung und Verluste spielen in diesem imposanten Roman eine bedeutende Rolle. Als Familienroman spannend und unterhaltsam erzählt, weil Emotionen und Krimi Elemente sich abwechseln. Ebenso gelingt es der Autorin eine inseltypische Atmosphäre beim Erzählen zu schaffen.
Bei diesem Roman konnte ich regelrecht abtauchen in die Figuren, die Inselatmosphäre sowie in die Handlungen der einzelnen Figuren. Liebe, Kummer und Krimi vereinen sich in diesem Roman, den man in dieser Form selten antrifft. Ein empfehlenswerter Sommer- und Urlaubsroman.