Profilbild von FrauLieschen02

FrauLieschen02

Lesejury Star
offline

FrauLieschen02 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FrauLieschen02 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2018

Maskenmensch verbreitet Angst und Panik

Im Kopf des Mörders - Kalte Angst
0

Im Umkreis von der Stadt Langenfeld sorgt eine unbekannte Person für Angst und Panik. Denn diese Person dringt in Häuser und Wohnungen ein - leise und das Gesicht hinter einer Fliegenmaske verborgen schreckt ...

Im Umkreis von der Stadt Langenfeld sorgt eine unbekannte Person für Angst und Panik. Denn diese Person dringt in Häuser und Wohnungen ein - leise und das Gesicht hinter einer Fliegenmaske verborgen schreckt es die Bewohner auf. Geknebelt, gefoltert und auf bestialische Art und Weise bringt dieser Fliegenmaskenmörder im Beisein von Familienangehörigen die Menschen um. Die Düsseldorfer Ermittler Max Bischoff und Horst Böhmer ermitteln in ihrem zweiten Fall. Max hat sich noch nicht ganz vom Tod seiner Freundin erholt, stößt er wieder an seine psychologischen Grenzen. Professor Leuken in der Forensischen Klinik in Langenfeld und der Patient Fissmann in der Klinik geraten in den engen Kreis der Verdächtigen. Aus unerklärlichen Gründen kann Fissmann die jeweiligen Taten vorhersehen, oder bekommt er vom Mörder Tipps?
Arno Strobel lässt Max Bischoff und Horst Böhmer zum zweiten Mal ermitteln. Psychologische Spielchen, Perversität und Brutalität lässt die Leserschaft nicht kalt, wenn man der Person mit der Fliegenmaske von außen bei den Mordhandlungen zusieht. Strobel lässt bis kurz vor dem Ende der Auflösung die Leserschaft im Ungewissen. Man möchte spekulieren. Man verdächtigt ein zwei Personen, und gleichzeitig schleißt man sie wieder aus durch neue Fakten. Trotz der vielen Toten in diesem aktuellen Fall, geht den beiden Ermittlern Bischoff und Böhmer der Humor nicht aus. Beide versuchen ebenso, sich von gewissen Personen nicht an der Nase herum führen zu lassen. Einziges Defizit ist bei der Ermittlungsarbeit, dass Bischoff und Böhmer die Vergangenheit bestimmter Personen nicht überprüfen. Bischoff arbeitet teils wie in Trance – übermüdet und mit einem dünnen Nervenkostüm – und Böhmer versucht den Überblick zu behalten und geht manchmal unkonventionelle Wege, um ans Ziel zu kommen.
Der zweite Teil der Trilogie um Max Bischoff und Horst Böhmer gefiel mir genauso gut wie der erste Teil. Spannung bis zum Schluss bringt Unterhaltung, Nervenkitzel und Überraschungen beim Lesen. Trotz brutaler Beschreibungen der Vorgehensweise von der Person mit der Fliegenmaske gelingt es Arno Strobel, den Humor in die Geschichte zu streuen wie das Salz in der Suppe. Einziges Manko meinerseits ist, dass kaum Hinweise auf den oder die Mörder beim Lesen zu erkennen sind. Man tappt ziemlich im Dunkeln, um überhaupt zu erahnen, wer es sein könnte. Ich hätte ein paar kleine – wenn auch versteckte – Hinweise gut gefunden.
Ich bin jetzt schon gespannt auf den dritten Teil, der (leider) ein Jahr auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Ein unvergesslicher Sommer

Wildblumensommer
0

Zoe und Jack waren einst ein Paar. Aber nachdem Zoes Bruder Chris tödlich verunglückte, veränderte sich das Leben der beiden. Jack zog nach Kanada und heiratete dort eine andere Frau, mit der er einen ...

Zoe und Jack waren einst ein Paar. Aber nachdem Zoes Bruder Chris tödlich verunglückte, veränderte sich das Leben der beiden. Jack zog nach Kanada und heiratete dort eine andere Frau, mit der er einen Sohn bekam. Zoe ging nach London zurück und stürzte sich in die Arbeit und wurde eine erfolgreiche Teilhaberin in der Firma ihres Vaters. Einige Jahre später tritt eine Wende in Zoes Leben. Denn man stellt bei ihr ein Aneurysma im Kopf fest. Mit der Angst, dass von heute auf morgen ihr Leben ausgelöscht sein könnte, beschäftigt sich Zoe erneut mit dem damaligen Unfall ihres Bruders. Bis heute weiß niemand, wie genau Chris ums Leben kam. Da kommt Zoe die Idee, ihrer Freundin Rose – die gleichzeitig Chris‘ Schwester war – einen Tausch vorzuschlagen. Zoe zieht in das Strandhaus von Roses Familie in Cornwall, und Rose nimmt sich eine Auszeit von ihrem Scheidungsprozess und zieht in Zoes Appartment in London. Kaum ist Zoe in Cornwall eingetroffen, trifft sie zufällig Jack wieder. Nach anfänglichen Distanzen zwischen Zoe und Jack bittet sie Jack, ihr bei der Aufklärung des Unfalls ihres Bruders zu helfen. Auch Jack steckt noch der Verlust seiner Frau in den Knochen, und auch seinem Sohn William, der darunter am meisten leidet. Wird Jack Zoe helfen können, was den Tod ihres Bruders angeht, zumal Jack und Chris gute Freunde waren?
Kathryn Taylor erzählt die Geschichte zweier Familien, die aufgrund ihrer sozialen Hintergründe unterschiedlicher nicht sein können. Dennoch scheint die Liebe kraftvoller zu sein als jeder soziale Status. Zoe ist in eine Highsociety Familie hineingeboren. Ihr Vater herrisch und dominant, ihre Mutter krank und zurückhaltend sowie ein toter Bruder, dessen ungeklärter Tod immer noch über der Familie schwebt. Zoes Krankheit wird zum Auslöser, endlich mehr über den Unfalltod und das Leben ihres Bruders zu wissen. Jack steckt in einer ähnlichen Situation, weil er gerade seine Frau verloren hat, und sich nun um seinen pubertierenden Sohn kümmern muss. Gleichzeitig steckt Zoes Freundin Rose – Schwester von Jack – mitten in einer Scheidung. Ihr Noch-Mann genießt sein Leben in London, während sie sich um die drei gemeinsamen Kinder kümmern muss. Bei dieser Geschichte werden zwei Familiengeschichten parallel erzählt, wobei jede Familie ihr eigenes Schicksal trägt, und gleichzeitig beide Familien ein gemeinsames Schicksal tragen. Kathryn Taylor erzählt abwechselnd im Buch die Perspektiven von Rose und Zoe. Teilweise wird die Geschichte so spannend erzählt, dass man durch die wechselnden Erzählperspektiven nicht anders kann, und das Folgekapitel gleich hinterher zu lesen, weil man nicht abwarten kann, wie es dann weitergeht.
Diesen Roman konnte ich kaum aus der Hand legen, weil man von Kapitel zu Kapitel wissen wollte, ob nun Zoe und Jack wieder zusammen kommen werden, oder ob Rose ihre zweite Chance für eine neue Liebe bekommt. Ein toller sommerlicher Roman, den ich Leserinnen ans Herz lege, die romantische, aber auch teils traurige Geschichten mögen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Puzzle aus mehreren Leichen

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
0

London gerät in Aufruhr als bekannt wird, dass in einer Londoner Wohnung eine sogenannte Ragdoll mitten im Raum hängt. Die Detectives William Oliver Layton-Fawkes und Emily Baxter bei der Londoner Polizei ...

London gerät in Aufruhr als bekannt wird, dass in einer Londoner Wohnung eine sogenannte Ragdoll mitten im Raum hängt. Die Detectives William Oliver Layton-Fawkes und Emily Baxter bei der Londoner Polizei werden mit dem Fall beauftragt. William Fawkes - auch Wolf genannt – ist in den Polizeikreisen bekannt für seine außergewöhnlichen Methoden der Polizeiarbeit. Doch der aktuelle Fall geht ihm schon sehr nahe. Vor allem hängt diese Ragdoll genau gegenüber seiner Wohnung. Als Baxter und Wolf die Ragdoll genauer betrachten, stellen sie fest, dass die Ragdoll aus unterschiedlichen Gliedmaßen besteht. Erst nach und nach stellen die beiden fest, dass die Gliedmaßen unterschiedlichen Personen zugeordnet werden. Nun muss das Puzzle aufgedröselt werden, welche Gliedmaße zu welcher Person passt. Und des Weiteren stellt sich die Frage, ob diese Personen noch leben. Auf jeden Fall steht fest, dass die Gliedmaßen von männlichen Personen stammen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der unter dem Insider Namen „Feuerbestatter“ das Clanmitglied Naguib Khalid. Bei der Aufklärung des Falles kommt die Ex-Frau von Wolf Andrea Hall in die Quere, weil sie exklusive von dem Fall berichten möchte. Als Wolf selbst in Visier des Mörders gerät, wir die Lage nicht nur für Wolf brenzlig.
Daniel Cole startet mit dem ersten Band seiner Thriller Reihe den Auftakt mit einem Londoner Ermittlerteam, bei dem William Oliver Layton-Fawkes und Emily Baxter im Mittelpunkt stehen. Von der ersten Seite an gelingt es Cole mit seinem Schreibstil die Leserschaft in seinen Bann zu ziehen, und dabei den roten Faden nicht aus den Augen zu lassen. Eine Ragdoll klingt anhand der Vorstellung schon brutal, wenn man weiß, dass diese Ragdoll einmal aus einzelnen Gliedmaßen von verschiedenen Personen bestand. An diese Gliedmaßen muss man erst einmal heran kommen, und diese dann im Nachhinein zusammensetzen. Hier stellt man fest, dass Cole eine unblutige Beschreibung gelingt, aber trotzdem eine imaginäre Brutalität erzeugt. In der Personenkomplexität versucht Cole ein Gleichgewicht der Geschlechter zu bilden, indem hier nicht nur typische männliche Detectives aufgestellt werden, sondern auch weibliche Figuren als Kollegin, als Chefin und Opfer. Jede Figur hat ihre Stärken, Schwächen und Makel. Leider bleiben auch bei diesem Thriller die Privatprobleme und der Hang zu Alkohol bei einzelnen Figuren nicht aus.
Zunächst hatte ich den zweiten Band „Hangman – Das Spiel des Mörders“ begonnen zu lesen. Wobei ich dann feststellen musste, dass es Sinn machte, zunächst diesen ersten band zu lesen, weil die Ragdoll im zweiten Band eine Rolle am Rande spielt. Selten lese ich zwei Bände direkt hintereinander weg, aber hier war es ein spannendes Vergnügen, die Figuren in ihrer Entwicklung kennenzulernen. Der Schreibstil und die Handlungen haben mir gut gefallen. Manchmal liest sich zwischen den Zeilen ein unterschwelliger Humor, der hier gut hinein passt.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Auftakt einer Neapolitanischen Saga

Meine geniale Freundin
0

Im ersten Band dieser Saga erzählt die Autorin Elena Ferrante die Kindheit und Jugendzeit der beiden Freundinnen Elena Greco und Raffaella Cerula – genannt Lila – in einem kleinen Stadtteil im italienischen ...

Im ersten Band dieser Saga erzählt die Autorin Elena Ferrante die Kindheit und Jugendzeit der beiden Freundinnen Elena Greco und Raffaella Cerula – genannt Lila – in einem kleinen Stadtteil im italienischen Neapal. Im Viertel leben mehrere Familien mit ihren Kindern, wobei die meisten Familien mindestens drei Kinder haben. Die beiden Freundinnen wurden während des Zweiten Weltkrieges hineingeboren, und erleben nun die Nachkriegszeit in Neapel. Lilas Vater besitzt eine Schusterwerkstatt, und Elenas Vater arbeitet als Pförtner. Lila wird dazu erzogen, in das Handwerk der Familie hineinzuwachsen, was ihr auch Spaß macht. Aber noch mehr Ehrgeiz zeigt sie für die Schule, für Sprachen und unterschiedliche Wissensgebiete. Irgendwann soll Lila nur noch in der Werkstatt mit ihrem Bruder Rino arbeiten. Dagegen darf Elena sogar später zum Gymnasium gehen, was sie sich allerdings erkämpfen musste. Als beide Mädchen in die Pubertät kommen, entsteht ein kleiner Konkurrenzkampf, zumindest aus der Sicht von Elena, weil Lila bei Jungen mehr Chancen hat als Elena. Elena wirkt schüchtern, und geht distanziert auf die Jungen los. Zwischen den Familien existiert auch Ärger, denn unter ihnen ist ein Familienvater, der zum Mörder wurde, und mittlerweile im Gefängnis seine Strafe absitzt. Aufgrund dessen gehen sich die jungen Leute in dem Viertel zum Teil aus dem Weg.
Man könnte meinen, Elena Ferrante erzählt ihre eigene Familiengeschichte der fünfziger Jahre im letzten Jahrhundert. Einfache Handwerker- und Kaufmannsfamilien bilden diese Geschichte, wobei allerdings beim Lesen der Überblick bei den neun Familien und ihre Kinder manches Mal verloren gehen, obwohl am Anfang des Buches kurze Beschreibungen der Familien aufgestellt sind. Somit ist es beim Lesen eine kleine Herausforderung, die Familien, vor allem die Kinder, auseinander zu halten. Ebenso wirkt der Erzählstil eher monoton, denn es ist eher ein Erzählstil, der die Ereignisse beschreibt. Es fehlt an Höhen und Tiefen in den Szenen. Die Figuren entwickeln sich zwar weiter, aber es fehlt eine gewisse Spannung. Dadurch wirkt der Roman teilweise langatmig und langweilig.
Da dieser Band der Auftakt ist, und der zweite Band bereits vorliegt, hoffe ich, dass die Geschichte interessanter und spannender wird, wenn die beiden Freundinnen nun älter und reifer werden. Ohne Vorbehalte werde ich nun direkt im Anschluss den zweiten Band im aktuellen Monat lesen, um ja nicht den Faden zu verlieren.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Außergewöhnliche Mordserie

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
0

Im Thriller „Hangman – Das Spiel des Mörders“ versucht ein Mörder dieselbe Mordmethode anzuwenden wie anderthalb Jahre zuvor der Ragdoll-Mörder in London. Für alle sichtbar hängt eine tote männliche Leiche ...

Im Thriller „Hangman – Das Spiel des Mörders“ versucht ein Mörder dieselbe Mordmethode anzuwenden wie anderthalb Jahre zuvor der Ragdoll-Mörder in London. Für alle sichtbar hängt eine tote männliche Leiche mitten an der Brooklyn Bridge in New York. Ragdoll ist das Symbol einer Puppe, die aus menschlichen Gliedmaßen von verschiedenen Menschen zusammengesetzt wurde. Diese Methode befasste sich damals DC Emily Baxter und ihr Kollege William Oliver Layton-Fawks – genannt Wolf – und ihr Team bei New Scotland Yard in London. Der aktuelle Fall in New York bezieht sich aufgrund dessen auf die Ragdoll Methode, weil er der getöteten Person das Wort „Puppe“ in die Brust ritzt. Darauf folgt der nächste Mord, allerdings diesmal wieder in London. Und es folgen weitere Morde. Manche Leichen werden mit dem eingeritzten Wort „Köder“ vorgefunden. Mittlerweile wurde Emily Baxter zum DCI ernannt, und wird zu den Mordfällen in New York hinzugezogen. An ihrer Seite arbeitet diesmal der CIA Agent Damien Rouche. Beide Ermittler geraten an ihre Grenzen, um den Mörder zu finden. Es wird zu einem Katz-Maus-Spiel mit einem langen unklaren Motiv, und warum diese Morde an die Ragdoll Morde anknüpfen.
Daniel Cole versteht etwas davon, wenn er die Leserschaft in seinen Bann ziehen will, wenn es um perfide Mordmethoden geht. Vor allem die Morde so zu beschreiben, dass sie brutal beschrieben werden, sondern er erzählt die Mordvorgehensweise in einer Art und Weise, dass man es auf dem zweiten Blick als brutal empfindet. Emily Baxter wuchs mittlerweile zu einer festen bodenständigen Figur, die mit ihrem Charakter häufig bei ihren Mitmenschen vor den Kopf stößt. Damien Rouche stellt sich als einen kumpelhaften Kollegen dar, wobei er seine Privatprobleme anfangs hinter einer Scheinwelt verbirgt. Die Ortwechsel New York und London haben mir gut gefallen, wobei der Hauptbezugspunkt hauptsächlich in London stattfindet. Da Damien Rouche aufgrund seiner Familie in London lebt, aber in New York arbeitet, ermitteln Baxter und Rouche die Mordfälle in London. Auffällig ist bei der Figurenbesetzung, dass Daniel Cole die jeweiligen Chiefs in New York und London eine Frau darstellen, und in den Teams Männer unterschiedlichen Charakters darstellen. Zum Teil wird bei einzelnen Kollegen aus deren Privatleben erzählt wie z.B. von DC Edmunds, der mit Baxter sogar befreundet ist. Die Journalistin Andrea Hall spielt diesmal eher eine Nebenrolle.
Dieser Thriller blieb meiner Meinung nach im Erzählstil wie auch im Spannungsverhältnis genauso im Niveau wie im ersten Thriller „Ragdoll – Der letzte Tag“. Das Ende des Thrillers lässt hoffen, dass eine weitere spannende Geschichte von dem Autor noch folgen könnte.