Nicht so spannungsgeladen und mitreißend wie der erste Band.
Queen and BloodVor kurzem habe ich mit Schrecken festgestellt, dass der zweite Band der "Bird & Sword"-Reihe noch immer auf meinem SuB liegt, obwohl ich lange auf die Erscheinung des zweiten Bandes hingefiebert und unbedingt ...
Vor kurzem habe ich mit Schrecken festgestellt, dass der zweite Band der "Bird & Sword"-Reihe noch immer auf meinem SuB liegt, obwohl ich lange auf die Erscheinung des zweiten Bandes hingefiebert und unbedingt Kjells Geschichte erfahren wollte. Da habe ich mir das Buch sofort geschnappt – mit der großen Hoffnung, dass es mich genauso begeistern würde wie der erste Band. Leider hat "Queen & Blood" dieses Mal nicht ganz meinen Nerv getroffen, was ich unglaublich schade fand.
Eigentlich gibt es an dem Buch nicht besonders viel auszusetzen. Dieses mittelalterliche Setting mit den besonderen Fantasie-Wesen hat mir unglaublich gut gefallen. Ich mag solche Kulissen sehr gerne und die Autorin drückt dies besonders bildgewaltig und einnehmend aus. Ich habe mich gerade in Tiras' Burg sehr an den ersten Band erinnert gefühlt und das fand ich persönlich ausgesprochen toll, denn ich war damals sehr traurig, als dieser Auftaktband zu Ende ging und der zweite Teil keine Fortführung von Tiras' und Larks Geschichte versprochen hat. Auch die Ausrottung der Volgar – der menschenfressenden Vogelmenschen – nimmt in diesem Buch wieder einen Teil des Plots ein. Kjell kämpft als Hauptmann natürlich an vorderster Front und beweist wieder mal seine Tapferkeit, seinen Mut und seine schier unmögliche Stärke.
Wie mit diesem Satz bereits angedeutet, haben mich auch die Charaktere eingenommen. Kjell war im ersten Band ein miesepetriger Griesgram, aber seine Geschichte hat mich trotz allem sehr interessiert und angezogen. Als Tiras' Bruder ist er ohnehin schon eine interessante Figur, aber es steckt viel mehr in ihm, als er in "Bird & Sword" von sich preisgegeben hat. Er hat definitiv einfühlsame und liebevolle, aber auch kriegerische und ruppige Momente, die ihn zu dem machen, was er im Endeffekt auch sein soll: ein Anführer und ein Vorbild. Sasha, die Kjell sehr früh den Kopf verdreht, steht ihm allerdings in nichts nach. Auch ihr Charakter ist sehr einnehmend und tiefgründig ausgearbeitet und ich mochte ihre natürliche Art ausgesprochen gerne. Sie passt sehr gut zu Kjell, zähmt ihn, aber zeigt ihm auch seine Stärken. Zusammen ergeben sie ein schönes Paar, deren Liebe zwar durch verschiedene Höhen und Tiefen des Schicksals geschickt wird und einigen Hindernissen standhalten muss, der sie sich am Ende aber doch nicht widersetzen können und sie endlich zusammenbringt.
Trotz allem hat mich das Buch einfach nicht vollkommen überzeugen können. Es hat mich nicht gelangweilt, aber auch nicht abgeholt. Ich habe mich nicht gequält, mich aber auch nicht auf die nächste Seite gefreut. Es hatte auf mich bei weitem nicht die Anziehungskraft und das Sog-Gefühl, wie der erste Band. Mir persönlich hat während der ersten Hälfte einfach die Spannung gefehlt, die sich erst am Ende wirklich aufbaut und mich im Eiltempo durch die letzten 70 Seiten getragen hat. Ich glaube, ich hatte mir einfach viel mehr von dem Plot versprochen und war am Ende doch ernüchtert, wie wenig er mich – trotz des spektakulären Schlusses – begeistern konnte. Unglaublich schade!
Fazit
Ich hatte so viel gutes von "Queen and Blood" erwartet, aber leider hat mich das Buch einfach nicht umhauen können. Die Charaktere fand ich toll und auch das Setting hat überzeugt, aber die Geschichte hatte mir persönlich zu wenig Spannungspunkte und zu wenig Sog-Wirkung. Auch wenn ich die Geschichte gerade gegen Ende wesentlich besser fand, kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.