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Veröffentlicht am 12.03.2017

Rezension | "Trinity (3): Tödliche Liebe" von Audrey Carlan

Trinity - Tödliche Liebe
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Nachdem der zweite Teil der Trinity-Reihe relativ offen und sehr imposant geendet hat, war ich sehr gespannt darauf, wie die Fortsetzung "Tödliche Liebe" mit der Enthüllung des Stalkers und den daraus ...

Nachdem der zweite Teil der Trinity-Reihe relativ offen und sehr imposant geendet hat, war ich sehr gespannt darauf, wie die Fortsetzung "Tödliche Liebe" mit der Enthüllung des Stalkers und den daraus entstandenen Geschehnissen und Entwicklungen umgeht. Und ob die Autorin es schaffen würde, die Hauptgeschichte angemessen zu beenden.

Den Genremix aus Erotik und Thriller habe ich schon in Band zwei als positiv wahrgenommen. Meiner Meinung nach hat sich dies in Band drei nur noch gesteigert. Sexszenen sind zwar weiterhin viele enthalten, aber es lag nicht mehr unbedingt der Fokus darauf. Vielmehr ging es darum, wie der Stalker sich verhält, was seine Pläne sind und wie Chase Gillian beschützen kann. Daraus entstanden einige dramatische Erlebnisse, viel Spannung und eine enorme, teilweise sehr dynamische Plotentwicklung. Man hatte einiges zu verdauen, denn die Autorin packt sämtliche erfreuliche, traurige, spannende und kummervolle Ereignisse in "nur" 304 Seiten.

Die Enthüllung des Stalkers kam für mich in Band zwei nicht wirklich überraschend, seine Denkensweise, die hier mit eigenen Kapiteln genaustens dargelegt und beschrieben wird, schon. Er ist nicht nur einfach in Gillian verliebt und will sie zurück, koste es, was es wolle; er hat wirklich krankhafte, widerliche und abartige Gedankengänge, die er in alle möglichen Plänen und Vorhaben packt, ohne Rücksicht auf Verluste. Er ist schlicht besessen. Zwar haben mich seine Gedanken sehr erschreckt und distanziert, andererseits war ich auch überrascht von seinem methodischen und taktischen Vorgehen und wie leicht es ihm gelang, immer in Gillians Nähe zu sein. Er trickst dabei nicht nur sie und Chase aus, sondern auch die Bodyguards und die Sicherheitsfirma. Auch wenn ich das alles gut erklärt und spannend dargestellt fand, war mir das stellenweise doch ein bisschen too much und auch ein wenig unglaubwürdig; gerade die "Neckereien", die er sich mit der Polizei oder den Sicherheitsbeamten liefert und sie mehrfach auf seine eigene Person hinweist.

Alles in allem jedoch finde ich, dass "Tödliche Liebe" den perfekten Abschluss der "Gillian & Chase"-Geschichte liefert und den Leser mit einigen Aspekten nachdenklich zurücklässt. Das bezieht sich nicht nur auf die Geschichte an sich, sondern vor allem auf Gillians Freunde, die aus ihrer kleinen Gruppe jemanden verloren haben und mit der Verwüstung zurecht kommen müssen, die der Stalker in seiner Wut und seiner Besessenheit hinterlassen hat. Trotz allem freue ich mich, dass Gillian und Chase ihre Liebe zueinander entdeckt und entwickelt haben und die Autorin ihnen ein Happy End geschenkt hat.

Fazit
Für mich ist "Tödliche Liebe" ein schönes und spannendes Buch, das nicht nur einen angemessenen Abschluss bietet, sondern auch eine gute Einführung und ausbaufähigen Stoff in und für Band vier und fünf. Im Großen und Ganzen konnte mich die Trinity-Reihe, mit Blick auf Gillian und Chase, mit einem abwechslungsreichen Plot überzeugen.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Rezension | "Das Herz ist ein gutes Versteck" von Ranka Keser

Das Herz ist ein gutes Versteck
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"Das Herz ist ein gutes Versteck" ist ein schöner, leichter Frauenroman, der auf einem interessanten Plot aufbaut und durch die tollen, sehr verschiedenen Charaktere eine sehr große Stärke aufweist. Nicht ...

"Das Herz ist ein gutes Versteck" ist ein schöner, leichter Frauenroman, der auf einem interessanten Plot aufbaut und durch die tollen, sehr verschiedenen Charaktere eine sehr große Stärke aufweist. Nicht alles konnte mich dabei überzeugen, doch trotzdem ist es ein unterhaltendes Buch.

Der Einstieg in die Geschichte fand ich super. Durch die Rückblende in die Vergangenheit erlebt man schon gleich auf den ersten Seiten eine schmerzvolle Erfahrung von Rieke und ihre erste Einstellungsänderung zur Liebe. Man bekommt ein Gefühl für den Charakter und kennt schon direkt den Anfang allen "Übels". Rieke war mir auch ab der ersten Seite sympathisch. Zwar ist sie ein ganzes Stück älter als ich und als die Hauptprotagonisten, die mich sonst so in meinen Büchern begleiten, was mich aber – überraschenderweise – überhaupt nicht gestört hat. Sie ist eine sehr starke und selbstbewusste Frau, die oft jünger wirkt, als sie eigentlich ist. Sie lebt nach strengen Prinzipien und ist daher wohl so erfolgreich und bodenständig. Sie hat mir als Hauptprotagonistin, die den Leser durch das Buch führt, sehr gut gefallen.

Insgesamt lebt dieses Buch von den sehr starken und ausgeprägten Figuren. Zum einen der typische und auch klischeebehaftete schwule Pierre, der mit Rieke zusammen ihren Secondhand Designer Laden führt, zum anderen Riekes Papa und Wilfried (der hinter's Licht geführt wird), zwei kauzige, alte Männer, beide alleine, ein wenig verbittert und eigenartig, aber sehr witzige Charaktere. Schließlich noch Riekes Familie und Freunde, die sie vor allem beschützen wollen und ihr nur das beste wünschen. Der einzige Charakter, der mir von vorne bis hinten ein wenig suspekt erschien, war Werner. Der Mann, an den Rieke ihr Herz verliert. Sein erstes Auftreten wirkte auf mich sehr arrogant und überheblich, weshalb ich ihn auf den ersten Blick schon nicht mochte. Später leistet er sich noch ein, zwei Fehltritte, was es mir sehr schwer gemacht hat, meine Meinung von und über ihn zu ändern. Zwar wurde ich nie wirklich mit ihm warm, aber gegen Ende konnte ich Riekes Gefühle für ihn doch ein wenig nachvollziehen und akzeptieren.

Der Plot an sich war für mich persönlich zwar sehr vorhersehbar, zumindest die Hauptgeschichte, was aber nichts an der überzeugenden, teils humorvollen, teils dramatischen Aufmachung geändert hat. Mir hat die Buchidee auf Anhieb, schon beim Lesen des Klappentextes, sehr gefallen, ebenso die Umsetzung. Bloß hätte ich mir weniger von diesen Modeeinschüben gewünscht. Wer sich für Mode und deren Highend Designer interessiert, der fand die Ausführungen bestimmt interessant, aber mich hat das Beschreiben des Ankleidens mit einer Hose von dem Designer und einer Bluse von jenem Designer irgendwann genervt und gestört; vermutlich weil ich schlichtweg mit den Luxusdesignern nichts anfangen kann.

Den Schreibstil mochte ich sehr gerne, weil er sich einem Frauenroman entsprechend leicht, flüssig und angenehm lesen ließ. Ich habe das Buch in 1 1/2 Tagen durchgelesen, was wohl für sich selbst spricht. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und spiegelt die verschiedenen Facetten und Details der Geschichte gut wider.

Fazit
"Das Herz ist ein gutes Versteck" ist ein schöner und leichter Frauenroman, der nicht nur den ein oder anderen Denkanstoß über Moral, Vergebung und der eigenen Lebenseinstellung gibt, sondern durch eine tolle Plotidee und Umsetzung auch noch unterhalten kann.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Rezension | "Wie die Luft zum Atmen" von Brittainy C. Cherry

Wie die Luft zum Atmen
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"Wie die Luft zum Atmen" hat mich vom Äußeren her überhaupt nicht angesprochen. Die Gestaltung finde ich zwar wunderschön (die kleinen Federn, das drückende Blau-Grau), auch Titel und Klappentext konnten ...

"Wie die Luft zum Atmen" hat mich vom Äußeren her überhaupt nicht angesprochen. Die Gestaltung finde ich zwar wunderschön (die kleinen Federn, das drückende Blau-Grau), auch Titel und Klappentext konnten auf Anhieb überzeugen. Aber während andere den Kerl auf dem Foto zum Anbeißen finden, finde ich diese Frisur in Kombination mit dem Bart (heutiger Trend) einfach nur schrecklich. Aber wie immer: alles nur Geschmackssache.

Die Autorin liefert mit ihrem Buch einen meiner Meinung nach sehr guten und eindrucksvollen Auftakt der "Romance Elements"-Reihe und hat den Hype, der lange um dieses Werk geherrscht hat, in allen Maßen verdient. "Wie die Luft zum Atmen" überzeugt nicht nur mit den Protagonisten der Geschichte, sondern auch mit einem gefühlsbetonten Plot und einem einnehmenden Schreibstil.

Wer den Klappentext – oder auch ein paar Rezensionen – gelesen hat, der weiß, dass dieses Buch alles andere als leichte Kost ist; vor allem für das Herz. Und obwohl ich das vorher wusste und mich auf eine verlustreiche, kummervolle und gefühlsgeladene Ausführung eingestellt habe, hat mich die Geschichte einfach eiskalt erwischt. Zwei Schicksale, beide unerträglich, eins schlimmer als das andere. Ich bin ein sehr empathischer Mensch, weswegen mich die Schilderungen und der Kummer der Charaktere sehr mitgenommen und berührt hat.

Tristans Erlebnisse haben mich dabei ein wenig mehr getroffen, was vermutlich einfach nur daran lag, dass er es schlichtweg noch nicht verarbeitet hat und das Trauma durch einige Rückblendungen und Erzählungen jederzeit präsent bleibt. Aber trotzdem sind beide Charaktere – Liz und Tristan – wunderbar dargestellt und gezeichnet und gerade wegen ihrer unterschiedlichen Emotionen und dem unterschiedlichen Umgang mit Trauer und Schmerz und Wut so real. Während ich an Liz ihre ehrliche und hartnäckige Art schätzte, habe ich Tristan aufgrund seiner (anfangs gut versteckten) Liebenswürdigkeit in mein Herz geschlossen. Je mehr sie sich in ihrer Vergangenheit ähneln, desto mehr unterscheiden sie sich in der Gegenwart, was mir sehr gut gefallen hat und eine schöne Liebesgeschichte hat entstehen lassen.

Der einzige Kritikpunkt – und deshalb kann ich auch keine 5-Sterne-Bewertung vergeben – ist die Art und Weise, wie die beiden sich näher kommen. Die wenigen erotischen Szenen waren für ein Jugendbuch sehr schön, jedoch hat mich der Grund, nämlich die Bewältigung der Vergangenheit, anfangs sehr von der Geschichte distanziert und befremdlich auf mich gewirkt. Da dies aber einen großen Teil im Hauptplot einnimmt, kann und will ich darauf nicht genauer eingehen. Schlicßlich soll die Rezension weitesgehend spoilerfrei bleiben.

Wie zu Beginn schon erwähnt, hat mir der Schreibstil von Brittainy C. Cherry sehr gut gefallen. Ich mochte sehr, wie sie mit der Sprache und mit Worten umgeht. Sie hat mich so direkt in der Geschichte gefangen gehalten und jede einzelne Emotion der Charaktere perfekt transportiert.

Fazit
"Wie die Luft zum Atmen" ist eines von wenigen Büchern, die ich in meinem Leben gelesen habe, das mich mit seiner geballten Ladung an Emotionen und einer schier unmöglichen Fülle an Gefühlen einfach umgehauen hat. Trotz kleiner Schwächen auf jeden Fall ein Muss für alle Fans von traurigen und gefühlsbetonten Geschichten.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Rezension | "Sunshine Girl (2): Das Erwachen"

Sunshine Girl - Das Erwachen (Sunshine Girl 2)
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– Spoiler können bei der Rezension nicht ausgeschlossen werden. –

Der erste Teil der Reihe hatte mich sofort und vollkommen in seinen Bann gezogen, so dass ich froh war, dass ich den zweiten Teil schon ...

– Spoiler können bei der Rezension nicht ausgeschlossen werden. –

Der erste Teil der Reihe hatte mich sofort und vollkommen in seinen Bann gezogen, so dass ich froh war, dass ich den zweiten Teil schon direkt danach lesen konnte (auch wenn natürlich die Spanne zum dritten Teil jetzt nur umso länger ist ... ?)

Nach dem Auftauchen von Sunshines Mentor war klar, dass sich in ihrem Leben einiges ändern würde, dass sie ihre Kräfte beherrschen lernen und deren Ausmaße erforschen würde. Daher war ich auch nicht sonderlich überrascht, dass die Handlung direkt an die Geschehnisse und das Ende des ersten Teils anschließt; und Sunshine mit ihrem Mentor die Stadt verlässt, um sich an einen abgelegenen Ort zurückzuziehen, um eben genau das zu tun: trainieren. Nur die Richtung, in die sich alles entwickelt hat, hatte ich wirklich nicht erwartet.

Während man im ersten Band den ein oder anderen Gruselmoment hatte und die Spannung mich durchgängig vereinnahmt hatte, wirkte der zweite Teil doch um einiges nüchterner und abgeklärter. Der Fokus liegt dabei nicht mehr darauf, Sunshine zu erschrecken, zu quälen und sie in die Grusel- und Geisterwelt einzuführen, sondern sie zu stärken und ihr ihre Fähigkeiten näher zu bringen. Während die Geister und Dämonen in Band eins noch eine Besonderheit waren und dementsprechend hervorgehoben wurden, waren sie hier schon normaler Bestandteil von Sunshines Leben. Das hat mich überrascht und gleichzeitig auch neugierig gemacht. Ich war sehr gespannt darauf, was sie lernen würde und wie ihr Mentor ihr alles beibringen würde. Auch wenn sie Nolan dafür zurücklassen und Lucio in ihrem Leben willkommen heißen muss.

Zugegebenermaßen hatte mich Nolan im ersten Teil wesentlich mehr fasziniert, als Sunshine selbst, weswegen ich aufgrund seines Fernbleibens ein wenig skeptisch war, aber den zweiten Band auch als Chance gesehen habe, mir Sunshine als Hauptcharakter und ihre Entwicklung ein wenig näher anzusehen. Alles in allem kommt sie mit den Geschehnissen in ihrem Leben nicht so wirklich gut zurecht, was mich nicht wirklich wundert. Sie ist viel zu jung und muss mit vielen Dingen gleichzeitig fertig werden. Ihr Mentor macht ihr dauernd Druck, ohne wirklich viel preiszugeben. Zusätzlich werden ihre Fragen im Bezug auf ihre Vergangenheit und ihre Herkunft ständig ignoriert. Sunshine macht sich viele Sorgen um ihren ersten Geist, auch um Nolan, und daher macht sie im Umgang mit ihren Fähigkeiten nur sehr kleine Fortschritte. Man merkt ihr ihre Überforderung ständig an, weswegen sie schlechte Entscheidungen trifft, eindeutige Zusammenhänge übersieht und teilweise sehr naiv agiert und reagiert.

Und obwohl ich Nolan sehr vermisst habe (kleine Auftritte hatte er natürlich trotzdem), war ich doch sehr gespannt, welche Veränderung Lucio – ein weiterer Luiseach – in Sunshines Leben bringen würde. Er ist ein sehr interessanter Charakter – natürlich männlich, sonst würde es ja langweilig werden ;). Er steht immer zu Diensten um Sunshine bei ihrem Trainung zu unterstützen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Dreieckssache (Beziehung kann man ja in keinem Fall wirklich sagen) nicht unbedingt hätte sein müssen – ein weiblicher zweiter Luiseach hätte es sicher auch getan und weniger Komplikationen verursacht.

Ebenso wie bei Band eins hat mir auch dieses Mal das Ende sehr gut gefallen. Der Plot ist zwar relativ ruhig gehalten (meiner Meinung nach jedoch nicht unspannend!), aber er entfaltet seine volle Dynamik erst in den letzten Kapiteln. Wie soll es auch anders sein? Schließlich lässt die Autorin auch hier den Leser mit einem miesen Cliffhanger zurück.

Veröffentlicht am 23.02.2017

Rezension | "Trinity (2): Gefährliche Nähe"

Trinity - Gefährliche Nähe
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"Trinity (2): Gefährliche Nähe" hat mich in mehr als einer Hinsicht überrascht. Der erste Band hatte mich nicht hundert prozentig überzeugen können, weswegen ich wegen der Entwicklung im zweiten Band ein ...

"Trinity (2): Gefährliche Nähe" hat mich in mehr als einer Hinsicht überrascht. Der erste Band hatte mich nicht hundert prozentig überzeugen können, weswegen ich wegen der Entwicklung im zweiten Band ein wenig skeptisch war. Betroffen hat das unter anderem die Charaktere. Gillian mochte ich von Anfang an. Sie ist viel mehr als eine gebrochene Frau mit einer schrecklichen Vergangenheit und Flashbacks. Sie weiß, was sie will, sie steht zu ihren Prinzipien und hat einen genauen Plan von dem, was sie möchte, aber vor allem von dem, was sie nicht möchte. Zum einen fand ich es toll, dass sie Chase die Leviten gelesen hat, als er ihr den neuen Job besorgt hat, zum anderen habe ich die stritke Festlegung des Hochzeitstermins und deren Zeitspanne sehr bewundert.

Chase dagegen erschien mir ab der ersten Seite als ein typischer Millionär/Milliardär. Er wirkt von Anfang so, als ob er etwas besseres wäre. Er schnippt Menschen zu sich heran, er denkt, dass alles seinen Preis hat, dass man alles kaufen kann und dass Materialismus das wichtigste im Leben ist. Er gibt jedem das Gefühl, dass er ihn beherrschen und zerstören kann. Das hat mich sehr gestört und irritiert und hat auch verhindert, dass ich mich wirklich auf Chase einlassen konnte. Dieses distanzierende und unnahbare Verhalten tritt im zweiten Teil vollkommen in den Hintergrund. In diesem Buch habe ich gemerkt, dass Gillian viel mehr für ihn ist, als bloß ein Accessoire, das er gerne besitzen würde und er gerne an seiner Seite sieht. Man merkt, dass er wirkliche Gefühle für sie hegt, dass er ihr die Welt zu Füßen legen will und alles, wirklich alles in Bewegung setzt, um sie zu beschützen. Dass er dabei immer noch ein Kontrollfreak ist, fand ich zwar lästig, aber Gillian hat schnell gelernt, damit umzugehen. Aufgrund dessen konnte ich mich wesentlich besser auf Chase und auch auf die Beziehung zwischen den beiden einlassen.

Des Weiteren hat mich der Genre-Mix überrascht. Der erste Teil bietet einen typischen Erotik-Roman; das Hauptaugenmerk liegt auf zwei Protagonisten, die langsam Gefühle füreinander entwickelt und dabei ziemlich, ziemlich, ziemlich viel Sex haben. Im zweiten Teil hat sich dies ein Stück weit geändert. Klar, der Anteil von Sex liegt immer noch ziemlich hoch (vielleicht für viele zu hoch?), vor allem an manch ziemlich unpassender Stelle, aber es gab diesmal auch einen gewissen Thriller-Anteil. Dieser hat Spannung und Dynamik in den Plot gebracht und die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren in einem anderen Licht erscheinen lassen. Alle werden dabei an ihre Grenzen gebracht und während Maria und Kat meist gut damit umgehen und sich nur selten aus der Ruhe bringen lassen, verlieren Bree und Gillian oft die Nerven. Vor allen Dingen haben mir die Kapitel aus Sicht des Stalkers sehr gut gefallen. Diese sind ebenfalls in der Ich-Perspektive geschrieben und haben der Geschichte nochmal einen besonderen Kick gegeben.

Noch ein großer Pluspunkt war die Darstellung der Freundschaft zwischen den Charakteren. Ich mochte es sehr, wie die "Besos" zusammenhalten, manchmal streiten, sich an die Gurgel gehen, sich wieder vertragen und aufeinander aufpassen. Die Männer der Frauen (Tommy, Carson, Phillip und Chase) wurden meiner Meinung nach gut in die Frauentruppe integriert und manche Interaktion und mancher Dialog zwischen den Geschlechtern fand ich auch sehr amüsant.

Der Schreibstil der Autorin, der mir schon beim ersten Teil der "Calendar Girl"-Reihe aufgefallen ist (der Rest liegt noch auf meinem SuB), fand ich auch hier toll. Die Autorin kann sehr spannend, aber auch sexy und lustig schreiben, was mir sehr gefallen hat. Es hätten meiner Meinung nach nicht unbedingt so viele Sexszenen sein müssen, aber naja ... es ist schließlich ein Erotikroman, nicht wahr?

Fazit
"Trinity (2): Gefährliche Nähe" hat mir um einiges besser gefallen, als der erste Teil der Reihe. Dies lag nicht nur daran, dass mich Chase überzeugen konnte, sondern auch an den Spannungselementen und der neuen Dynamik – mit der ich in diesem Maße nicht gerechnet hatte. Ich bin gespannt, wie sich alles in Band drei entwickeln wird.