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Veröffentlicht am 29.01.2017

Der Sommer, der uns trennte

Der Sommer, der uns trennte
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Von dem Buch Der Sommer, der uns trennte hatte ich eine schöne, traurige und emotionsgeladene Geschichte erwartet. Ich mag berührende Bücher, ich mag es, wenn sie mich bewegen können und es schaffen, alleine ...

Von dem Buch Der Sommer, der uns trennte hatte ich eine schöne, traurige und emotionsgeladene Geschichte erwartet. Ich mag berührende Bücher, ich mag es, wenn sie mich bewegen können und es schaffen, alleine durch Worte etwas in mir auszulösen. Genau das hat der Klappentext versprochen und genau das habe ich auch so bekommen. Im Großen und Ganzen hat mir Der Sommer, der uns trennte sehr gut gefallen. Anfangs habe ich den Klappentext ein wenig distanziert betrachtet, weil ich mich gefragt habe, ob es wirklich eine gute Geschichte werden kann, wenn ein Mädchen sich in den besten Freund des Freundes verliebt. Da sind Dramen, Streiterein, Kummer und Tränen ja bereits vorprogrammiert, aber als Nate „verschwindet“ und sich Middie trauernd und verlassen in Lees Arme stürzt, wirkte es so, als solle es so sein.

Ich mochte Middie sehr gerne. Sie hat mich manchmal ein wenig an mich selbst erinnert, weswegen ich mich direkt mit ihr identifizieren konnte. Ihr Gefühlschaos war für mich ab und zu schwer zu verstehen, aber sie steckt auch in einer schwierigen und traurigen Situation und wusste selbst oft nichts mit sich und ihren Gefühlen anzufangen. Besonders spannend fand ich es, ihre Entwicklung zu beobachten. Sie ist anfangs sehr zurückhaltend und passiv, hängt sehr an ihrem Freund und stellt sich dabei selbst ein wenig zurück. Später, gegen Ende des Buches, steht sie allerdings für sich selbst ein, kämpft für ihre Träume und Ziele und merkt, dass man manchmal andere Menschen verletzen und loslassen muss, um sein eigenes Glück zu finden. Nate – Middies Freund – mochte ich am Anfang des Buches eigentlich sehr gerne, doch je mehr man über ihn erfährt, desto blasser erschien er mir. Natürlich liegt das daran, dass er kaum selbst auftritt und das meiste nur die Erinnerungen sind, die Middie und Lee miteinander teilen, aber auch später konnte er mich nicht wirklich von sich überzeugen. Bei Lee war es genau umgekehrt. Anfangs war er mir sehr suspekt; ich habe nicht wirklich verstanden, was Middie an ihm findet bzw. warum sie anfängt, sich mit ihm zu treffen, da sie doch so eine geringe Meinung von ihm hat, aber ich habe seine guten Seiten und seine Charakterzüge im Laufe der Geschehnisse besser kennen gelernt und immer mehr zu schätzen gewusst. Ingesamt sind Middie und Lee zwei beeindruckende starke Charaktere, die ich sehr mochte und deren Geschichte ich auch gerne gefolgt bin.

Der Plot an sich hat mir gut gefallen: Die Geschichte wirkte durchdacht, rund und logisch. Nates Verschwinden und dass Lee und Middie sich daraufhin näher kommen. Ich mochte die Entwicklungen, obwohl sie sehr vorhersehbar waren. Ich wusste, dass Nates Verschwinden nicht alles ist, dass es nicht vorbei ist. Mir war klar, dass da noch etwas nachkommt, dass Middie sehr kämpfen muss und am Ende vor einer schwierigen Wahl steht, dass sie sich entscheiden muss, ob ihr ihr persönliches Glück oder das der anderen wichtiger ist. Obwohl er mich überzeugen konnte, weist der Plot auch einiges Schwächen auf: Lees Andeutungen über seine Familie, seine Kindheit und Jugend, was nicht näher ausgeführt wird – obwohl ich das wirklich gerne gelesen hätte –, Middie, die sich am Ende beide Jungs bereit hält, um ihre Entscheidung so lange wie möglich herauszuzögern und sich nicht entscheiden zu müssen, Middie und Lee, die sich trotz Nate vorher nie wirklich kennen gelernt haben und auf einmal Freunde werden und zu guter Letzt das doch relativ schnelle und abrupte Ende.

Den Schreibstil der Autorin fand ich gut. Sie hat einen einfachen Einstieg in ihr Werk geschaffen und unterhält den Leser. Die Sprache ist nicht unbedingt anspruchsvoll, aber doch leicht und locker. Das Cover mochte ich am Anfang gar nicht mal so gerne, aber je öfter ich es betrachte, desto besser gefällt es mir. Der Gegensatz zwischen der recht dunklen Gestaltung und dem hoffnungsvollem Pärchen passt gut zur Geschichte.

Fazit
Der Sommer, der uns trennte ist eine Geschichte mit zwei wunderbaren und starken Charakteren in einer sehr schweren und traurigen Zeit. Die Handlung weist einige Schäwchen auf (siehe oben), was für mich persönlich jedoch am Unterhaltungswert nichts geändert hat. Es ist ein schönes und empfehlenswertes Buch über junge Liebe, Trauer und der Suche nach dem persönlichem Glück.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Plötzlich Banshee

Plötzlich Banshee
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Was war Plötzlich Banshee zum Erscheinungstermin doch in aller Munde. Auf jedem zweiten Blog hatte ich dieses Cover gesehen; jeder zweite Blogger und Lesesüchtige hatte dieses Buch als Currently Reading. ...

Was war Plötzlich Banshee zum Erscheinungstermin doch in aller Munde. Auf jedem zweiten Blog hatte ich dieses Cover gesehen; jeder zweite Blogger und Lesesüchtige hatte dieses Buch als Currently Reading. Kein Wunder, dass ich, als jemand, der sich so leicht anfixen lässt, dieses Buch auch unbedingt lesen wollte. Vielen Dank an den Piper Verlag, dass er mir das möglich gemacht hat. Alles in allem ist Plötzlich Banshee eine tolle Geschichte, die unterhaltsam ist, aber auch ein paar kleine Schwächen aufweist.

Schwierig zu erklären ist, wie Alana – die Hauptprotagonistin – die Geschichte positiv sowie negativ beeinflusst. Zum einen fand ich sie wahnsinnig süß mit ihrer Tollpatschigkeit und ihrem Abblocken bezüglich aller magischer Wesen und Gefühle. Sie kümmert sich um ihre besten Freunde, ist zu ehrlich Gefühlen fähig, was man mehr als einmal merkt. Jedoch ist sie ein unsymapthisches Miststück, sorry. Sie ist grundlos pampig und feindselig, spielt gerne mit den Gefühlen anderer und während ihre beste Freundin sich in mehr als einer Hinsicht opfert um die Menschheit zu retten, will Alana lieber ihr Leben weiterleben und risikiert dabei sehr leichtfertig das ihrer Familie und Freunde. Mal davon abgesehen, dass sie Dylan, der wirkliche Gefühle für sie hegt, manipuliert, wo sie nur kann, immer alles ins Lächerliche zieht oder bei jeder Äußerung direkt einen persönlichen Angriff sieht. Der in mancher Hinsicht erzwungene Humor hat manchmal einfach nur genervt. Teilweise ist ihr Verhalten für eine 20-Jährige vollkommen unangemessen; das hat dann schon eher zu einer 15-Jährigen gepasst.

Ansonsten hat mir die Geschichte aber gut gefallen. Ich mochte es sehr gerne, wie die unmenschlichen Wesen mit der normalen Welt kombiniert, ihre Eigenschaften erklärt wurden und dass jeder seinen Zweck im Plot erfüllt. Die Uhren über den Köpfen der Menschen, die das Lebensalter anzeigen, dass alles Unglück auf Alana übergeht, dass sie das Leben von Menschen retten kann, indem sie entsprechend reagiert, waren schöne und durchdachte Inhalte. Vergessen darf man dabei natürlich nicht, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Die Handlungen sind dabei dann doch oft sehr vorhersehbar, ebenso wie das Verhalten einiger Charaktere. So war mir schon relativ schnell klar, wer bei dieser Geschichte sein Leben lassen muss und wer am Ende ein Happy End haben wird.

Gespannt war ich natürlich auch, inwieweit Alana und die Spezies Banshees den Darstellungen der Autorin Rachel Vincent und ihrer Soulscreamers-Romanfigur Kaylee ähneln würde. Parallelen sind mir schon aufgefallen, aber ich konnte mich trotzdem ganz neu auf die Geschichte einlassen.

Den Schreibstil der Autorin fand ich gut und angemessen. Er ist perfekt für ein Jugendbuch, was es mir leicht gemacht hat, die Geschichte zügig zu beenden. Die kleinen Wechsel in der Erzählperspektive haben die Geschichte aufgelockert, auch wenn ich mir teilweise mehr von Dylans Gedanken gewünscht hätte. Ein ruhender Pol neben der doch sehr impulsiven und albernen Alana hätte mir ganz gut getan und mir den ein oder anderen Augenverdreher erspart.

Das Cover ist wirklich wirklich wunderschön! Der Totenkopf leuchtet auf dem schwarzen Hintergrund, was für mich ein absoluter Eyecatcher ist. Ich wollte das Buch schon haben, da wusste ich noch nicht mal, worum es ging ...

Fazit
Plötzlich Banshee ist meiner Einschätzung nach ein gelungenes Jugendbuch, deren Charaktere – vor allem Alana – nicht immer hunderprozentig punkten konnten. Doch die Geschichte an sich und die vielseitige Verknüpfung zwischen Fantasie und der realen Welt machen das Buch zu etwas besonderem und empfehlenswertem.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Kill Order

Die Auserwählten - Kill Order
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Lange habe ich überlegt, in welcher Reihenfolge ich die Maze Runner Serie lesen soll. Schließlich habe ich mich dafür entschieden, die beiden Prequel-Bände "Kill Order" und "Phase Null" vor der eigentlichen ...

Lange habe ich überlegt, in welcher Reihenfolge ich die Maze Runner Serie lesen soll. Schließlich habe ich mich dafür entschieden, die beiden Prequel-Bände "Kill Order" und "Phase Null" vor der eigentlichen Trilogie zu lesen. Auf den Büchern wird zwar vor Spoilern gewarnt, allerdings sollte das meiner Meinung nach keine ausschlaggebende Auswirkungen haben, denn auf den Büchern steht auch, dass es sich um die Vorgeschichte handelt. Wie sinnvoll meine Annahme ist, kann ich zum derzeitigen Zeitpunkt natürlich nicht sagen, jedoch konnte mich der erste der beiden Prequel Bücher auch ohne große Hintergrundinformationen überzeugen.

Kill Order bietet eine interessante und spannende Geschichte mit vielen dystopischen Elementen. Da ich ein Fan von Dystopien bin, war schnell klar, dass die Geschichte mich leicht fesseln und mitreißen wird. Der Plot an sich erschien mir sehr durchdacht, gut strukturiert und spannend für den Leser umgesetzt. Zwischendrin ging für mich – für ein, zwei Kapitel – die Spannung ein wenig verloren, weil die Gruppe getrennt wurde und sich für's erste (natürlich) auf Schlafen, Essen und zu Kräften kommen konzentriert wurde. Auch wenn das notwendig war und die Charaktere dadurch nicht direkt zu Helden gemacht wurden (weil sie auch ohne Schlaf und Essen die Welt retten können), erschien mir diese Passage leider etwas langweilig und ich habe für die Seiten ein wenig länger als üblich gebraucht.

Das Ende hat mir dafür um so besser gefallen. Ich mag es sehr gerne, wenn nicht alle Fragen komplett aufgelöst werden und dem Leser Spielraum für Spekulationen und zum Nachdenken gelassen wird. Momentan weiß ich noch nicht so genau, was die Trilogie mir bieten wird und inwieweit dort nochmal Bezug auf Dedee und ihre Immunität genommen wird. Doch momentan finde ich den Schluss gut gewählt und den Cliffhanger sehr gut geschrieben.

Kleinere Probleme hatte ich dann aber leider mit den Charakteren. Ich fand sie alle sympathisch und für die Geschichte wichtig, auch ihr Zusammenhalt und wie sich jeder für jeden immer und zu jeder Zeit eingesetzt hat. Das war sehr schön anzusehen und zu lesen. Mir war auch klar, dass mich bei so vielen Charakteren nicht jeder begeistern können wird. Während die Männer – Alec und Mark – als Hauptprotagonisten gut zusammen funktioniert haben und sehr authentisch dargestellt wurden, waren mir die Frauen in der Geschichte einfach viel zu blass. Ich konnte weder zu Trina, noch zu Lana eine Verbindung aufbauen und war deswegen von ihrem plötzlichen Verschwinden und den weiteren Ereignissen weder schockiert, noch besonders traurig.

James Dashners Schreibstil macht Lust auf die anderen Bände und verspricht eine packende und faszinierende Maze-Runner-Welt. Ich bin sehr gespannt auf die dystopische Umsetzung und verspreche mir, unter anderem wegen der vielen guten Rezensionen, einiges von der Trilogie.

Fazit
Kill Order ist ein gutes und spannendes Buch, dessen Parallelen zur Hauptreihe mir bisher selbstverständlich leider noch unerklärlich sind. Geschwächelt hat die Geschichte bei den Charakteren, doch die sonstige Umsetzung und das Ende haben mir sehr gut gefallen und konnten mich sehr unterhalten.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Der erste letzte Kuss

Der erste letzte Kuss
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Der erste letzte Kuss ist ein wunderschönes Buch über die verschiedenen Facetten der Liebe und die verschiedenen Arten von Küssen. Obwohl Ali Harris' Werk kleine Schwächen aufweist, hat es mich doch sehr ...

Der erste letzte Kuss ist ein wunderschönes Buch über die verschiedenen Facetten der Liebe und die verschiedenen Arten von Küssen. Obwohl Ali Harris' Werk kleine Schwächen aufweist, hat es mich doch sehr bewegt und mich nachdenklich und auch todtraurig zurückgelassen. Wenn ihr also nicht so auf die Sad Stories steht, dann ist dieses Buch vielleicht nicht unbedingt was für euch.

Der Klappentext macht schon deutlich, dass sich die Beziehung zwischen den beiden Hauptprotagonisten Molly und Ryan in ständiger Entwicklung befindet, dass sie mit den verschiedensten und ausschweifendsten Problemen und Konflikten zu kämpfen haben. Herausgestochen ist das durch die unterschiedlichen Zeitschienen, die auf verschiedene Stationen von Molly und Ryans Liebe eingeht. Die Gegenwart nimmt zwar nur einen kleinen Teil ein, macht das Buch aber doch sehr spannend. Molly ist in ihrem Zuhause und packt ihre Sachen für einen Umzug zusammen. Natürlich habe ich mich gefragt, wie das mit der Beziehung zwischen den beiden zusammenhängt und ob sie es letztlich doch nicht geschafft haben, zusammenzubleiben. Ob sie sich getrennt haben, ob Ryan vielleicht gestorben ist oder ob das Buch nur den Eindruck vermitteln möchte, dass die Beziehung geendet hat und letztlich doch alles in Ordnung ist?

Die beiden Hauptprotagonisten waren mir sehr sympathisch, obwohl ich nicht all ihre Entscheidungen mitgetragen und verstanden habe. Vor allem Molly war in ihrem Charakter sehr wankelmütig, wollte mal das eheliche Glück, mal Abenteuer, mal sesshaft werden, mal das Leben richtig ausschöpfen. Ich fand die beiden unglaublich süß zusammen, vor allem, da man all ihre Facetten kennen lernt, alle Probleme und Krisen einer Beziehung. Man sieht, dass auch perfekte Paare keine perfekte Beziehung führen, dass nicht immer alles rosarot ist und dass Liebe auch nicht immer schön und geborgen ist. Manchmal ist sie auch nun mal unbequem und schmerzhaft, was in Ali Harris Werk meiner Meinung nach perfekt zur Geltung kommt. Auch ich bin mit meiner ersten großen Liebe zusammen und muss viel lernen, viel akzeptieren, viele Kompromisse eingehen. Auch wir haben Streit und Krisen, aber man liebt sich trotzdem und möchte alles bekämpfen, was sich einem in den Weg stellt. Der erste letzte Kuss hat mich sehr bestärkt, hat mir gezeigt, dass man nicht verzagen darf und dass es keine Beziehung gibt, die keine Konflikte hat.

Anfangs hatte ich so meine Probleme mit den erzählten Zeiten. Sie sind sehr durcheinander und nicht chronologisch erzählt, so dass beispielsweise die Trennung vor dem ersten Kuss kommt, der Heiratsantrag vor dem Zusammenzug usw. Klar gekommen bin ich damit leider erst sehr spät, nämlich, nachdem ich nicht mehr auf die Zeiten als Kapitelanfang geachtet habe und zwanghaft versucht habe, sie in den Beziehungszeitstrahl einzuordnen. Ich habe vielmehr versucht, mich in der Geschichte fallen zu lassen, einfach nur zu lesen und so Stück für Stück zu erfahren, an welcher Beziehungsstelle ich mich gerade befinde. Das hat geklappt und hat das Buch doch sehr lesenswert für mich gemacht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich auch leider das Ende. Ich war wirklich gewillt, dem Buch 5 Sterne zu geben, einfach, weil es mich unterhalten und überzeugen konnte. Weil ich es wunderschön geschrieben finde, das Gefühl Liebe sehr schön dargestellt wurde und weil ich die Hauptprotagonisten an sich und in ihrem Umgang miteinander einfach toll fand. Aber leider hat das Ende mich nicht überzeugen können. Nachdem man alle Höhen und Tiefen von Molly und Ryan erlebt hat, ihre Geschichte ausführlich erzählt wurde, die beiden so viel überstehen mussten, erschien mir das Ende einfach nicht richtig: viel zu sehr Friede, Freude, Eierkuchen. Ich kann verstehen, dass die Autorin Hoffnung vermitteln will und dass man so viel im Leben erlebt haben und man trotzdem glücklich sein kann. Mir hätte ein Sad End schlicht und ergreifend besser gefallen. Nachdem ich die ein oder andere Träne wegen der Geschichte vergossen habe, hätte das für mich ein perfektes und rundes Ende ergeben. So leider nicht.

Ali Harris Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Anfang war ich von den 576 Seiten ein wenig überfordert, aber ich bin teilweise aufgrund des Schreibstils nur so über die Seiten geflogen. Ich konnte mich auch gut in Ryan und Molly hineinversetzen. Die Charaktere wirkten tiefgründig und real.

Fazit
Der erste letzte Kuss ist wunderschön geschrieben und vermittelt eine einzigartige Sicht auf die Liebe und eine nicht perfekte Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich über alles lieben. Das Ende fand ich enttäuschend, jedoch konnte mich der Rest der Geschichte überzeugen und mitreißen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Das Geheimnis der Schwimmerin

Das Geheimnis der Schwimmerin
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Das Geheimnis der Schwimmerin ist ein Buch, das mir trotz Schwächen sehr gut gefallen hat. Die Erzählungen aus der Gegenwart und der Vergangenheit, die Familiengeschichte der Watsons und so manches Familiengeheimnis ...

Das Geheimnis der Schwimmerin ist ein Buch, das mir trotz Schwächen sehr gut gefallen hat. Die Erzählungen aus der Gegenwart und der Vergangenheit, die Familiengeschichte der Watsons und so manches Familiengeheimnis empfand ich als sehr mitreißend und spannend. Ich mochte die Ausführungen sehr gerne, auch die Zusammenhänge, die alten und mysteriösen Geheimnisse und Tragödien, alles entnommen aus einem (Tage-)Buch, das der Hauptprotagonist Simon Watson plötzlich zugeschickt bekommt.

Der Einstieg war für mich nicht besonders einfach, da ich mich zuerst an den Schreibstil der Autorin gewöhnen musste und man sofort in Simons Geschichte in der Gegenwart hingeworfen wird. Das Hörbuch hat diesen Umstand nicht gerade vereinfacht (bei Hörbüchern brauche ich in der Regel ein bisschen länger um ihn die Geschichte reinzukommen), aber nach ein paar Seiten und ein paar Minuten war ich darin gefangen. Kein Wunder, denn trotz der ruhigen und schlichten Erzählweise mochte ich die unterschwellig aufgebaute Spannung und den geheimnisvollen Plot. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart war für mich grandios, gerade, weil ich manchmal die Erzählungen der Darsteller und Zirkusleute interessanter fand, gegen Ende dann vor allem die von Simon und seiner Schwester.

An manchen Stellen verliert die Autorin sich jedoch in Ausschweifungen, die man ruhig ein wenig hätte kürzen können – da war ich dann wirklich für die Einstellungsmöglichkeit der Wiedergabegeschwindigkeit dankbar. Was mich allerdings am meisten gestört hat, war das Ende. Ich hatte so viele Fragen und hatte so viele Antworten erwartet, doch vieles wurde nicht aufgeklärt. Daher konnte es mich auch leider nicht wirklich überzeugen und hat mich enttäuscht zurückgelassen.

Auch mit den verschiedenen Charakteren hatte ich anfangs so meine Probleme. Simon war mir zwar direkt sympathisch, aber an die Figuren aus der Vergangenheit (und ihre Namen) habe ich mich erst gewöhnen müssen – was ich allerdings ziemlich schnell getan habe. Sie sind alle sehr unterschiedlich und tragen daher auch in unterschiedlicher Weise zum Fortgang und der Entwicklung des Plots bei. Auch wenn ich mich mit so manch einem Charakter aufgrund von fehlender Sympathie schwer getan habe, mochte ich es doch sehr gerne, wie sie in der Geschichte lebendig wurden und ihren Teil dazu beigetragen haben.

Obwohl ich anfangs ein bisschen gebraucht habe, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, mochte ich ihn letztlich doch sehr gerne. Es ist bei dem Hörbuch zwar in den Hintergrund getreten, aber ich mochte die Spannung, die eher zurückhaltend aufgebaut wurde, ebenso die Beschreibung der Charaktere. Erika Swyler konnte mich damit in ihrem Debütroman auf jeden Fall überzeugen.

Das Cover des Buches ist mir zu allererst ins Auge gefallen und hat mich direkt in seinen Bann ziehen können. Es ist eine wunderschöne Fotomontage, die sehr gut zur Geschichte und zum gesamten Buch passt.

Fazit
Die ruhige Erzählweise des Buches ist sicher nichts für jedermann – mir hat Das Geheimnis der Schwimmerin aber gut gefallen. Das Ende hätte mehr verraten und prägnanter sein dürfen, jedoch habe mich gut unterhalten gefühlt und die unterschwellige Spannung sehr gemocht.