Rezension | "Dark Mafia Prince" von Annika Martin
Dark Mafia PrinceAngesprochen hat mich bei diesem Buch zunächst einmal das Cover, das ich als Cover-Victim nicht unbedingt schön nennen würde, aber es hat auf den ersten Blick doch sehr besonders und außergewöhnlich auf ...
Angesprochen hat mich bei diesem Buch zunächst einmal das Cover, das ich als Cover-Victim nicht unbedingt schön nennen würde, aber es hat auf den ersten Blick doch sehr besonders und außergewöhnlich auf mich gewirkt. Natürlich hatte ich auch deswegen große Hoffnungen bezüglich der Geschichte rund um "Dark Mafia Prince" – eben eine schöne, besondere und einmalige Geschichte. Und obwohl mich das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte, hat es mir doch sehr gut gefallen.
Überrascht hat mich auf jeden Fall, dass ich ab der ersten Zeile des Buches total im Plot gefangen war. Der Einstieg ist der Autorin meiner Meinung nach großartig gelungen, denn er ist nicht nur spannend, sondern lässt auch eine weitschweifende und umfangreiche Geschichte erwarten – die ich letztlich auch bekommen habe. Schon zu Beginn lag zwischen den beiden Hauptprotagonisten eine gewisse Spannung in der Luft, alte Konflikte und sehr viel unausgesprochenes. Von dem Cover und dem Klappentext her hätte ich das Buch eher in das Erotik-Genre eingeordnet, so musste ich aber im Verlaufe der Ereignisse doch feststellen, dass es eher eine Mischung aus Romantik, Erotik und Thriller ist. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich ein absoluter Fan von Romantic-Thrillern bin. Zusammen mit der Mafia-Geschichte fand ich das also absolut überzeugend und einnehmend.
Die Geschichte an sich ist dadurch natürlich auch viel düsterer, als ich eigentlich erwartet hätte. Das bezieht sich nicht nur auf die Charaktere und deren Handlungen, sondern vor allem auch auf die Grundstimmung des Buches. Es gibt einige kaltblütige Momente, einiges an Waffengewalt, aber für mich hat das die Spannung schlichtweg oben gehalten. Schließlich wäre eine Mafia-Geschichte anders wohl auch kaum glaubhaft gewesen.
Meiner Meinung nach hat Annika Martin für ihren Plot zwei sehr tolle, abwechslungsreiche und teils auch "dunkle" Hauptprotagonisten erschaffen. Auf der einen Seite Mira, die verwöhnte, kleine Mafia-Prinzessin, die dann aber doch gar nicht so verwöhnt ist, wie sie zu sein scheint. Dadurch, dass sie von Anfang in die Opferrolle des Mafia-Krieges gedrängt und so auch in die Geschichte eingeführt wird, fiel es mir als Leser natürlich sehr leicht, sie als nett und symapthisch einzustufen und als Geisel in einem widerwärtigen Kampf zu sehen. Aber auch später mochte ich sie sehr gerne, weil sie sich zu behaupten weiß, mutig ist und auch keine Konsequenzen scheut – auch wenn diese sie manchmal ziemlich hart und unvorbereitet treffen.
Auf der anderen Seite ist da noch Aleksio, der von Anfang an als Dreckskerl dargestellt wurde, sich teilweise schon abartig verhält und skrupellos ist. So ganz habe ich ihm die Rolle nicht abgekauft, aber schließlich wusste ich auch, dass da noch viel mehr in ihm stecken muss, sonst wäre die Geschichte ziemlich einseitig und einfältig verlaufen. Er hat das Herz schon am rechten Fleck, setzt sich sehr für Mira ein und kämpft mit allen Mitteln für seine Familie. Trotzdem ist er gleichzeitig auch der sexy Bad-Boy-Mafia-Boss, der ihm manchmal sehr unattraktive Züge verleiht.
Befremdlich in der Geschichte fand ich eben auch aus diesem Grund die Beziehung zwischen ihm und Mira, an die ich mich auch nur sehr langsam gewöhnen konnte. Ich mochte beide Charaktere im Einzelnen eigentlich sehr gerne, vor allem gegen Ende, aber gerade die erste sexuelle Handlung zwischen den beiden, empfand ich als sehr demütigend für Mira und auch sehr unpassend für den Beginn einer "Beziehung". Alle weiteren erotischen Szenen konnte ich dann nur noch bedingt ernst nehmen.
Alles in allem freue ich mich trotzdem auf den nächsten Teil. Nicht nur wegen der spannenden Geschichte und der Fortführung der Mafia-Rivalen, sondern auch, weil ich hoffe, mehr über Aleksios Familie und deren Vergangenheit zu erfahren.
Fazit
"Dark Mafia Prince" hat mir aufgrund der düsteren Grundstimmung und auch der zwei tiefgründigen Hauptprotagonisten sehr gut gefallen. Das Buch handelt zwar viel von Gewalt und kaltblütigen Aktionen, aber hey – es ist eine Mafia-Geschichte. Der Plot gibt hervorragendes Protenzial für den zweiten Teil, in dessen Vordergrund wohl Aleksios Bruder Victor steht. Ich freue mich auf die Fortführung.