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Veröffentlicht am 10.02.2017

Das Frostmädchen

Das Frostmädchen
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"Das Frostmädchen" ist eines dieser Bücher, die auf den ersten Blick ein wunderschönes Gesamtpaket versprechen. Ein interessanter Titel, ein spannender Klappentext und schlussendlich ein wunderschönes ...

"Das Frostmädchen" ist eines dieser Bücher, die auf den ersten Blick ein wunderschönes Gesamtpaket versprechen. Ein interessanter Titel, ein spannender Klappentext und schlussendlich ein wunderschönes Cover, das auch mich erst zu diesem Werk gelockt hat. Leider muss ich dazu sagen, dass der Funke bei mir einfach nicht übergesprungen ist.

Anfangs war ich begeistert. Der Einstieg in das Buch hat mich sehr neugierig gemacht und mich Neve auch direkt nahe gebracht. Schließtlich läuft sie ziellos, verschreckt und alleine durch die Eiseskälte. Auch, dass ihr Freund sie geschlagen hat und sie vor ihm flüchten musste, hat mich wirklich berührt und mich eine Verbindung zu ihr aufbauen lassen. Ebenso Lauri, der Neve leblos in den verschneiten, kanadischen Wäldern findet und sie in seine Obhut nimmt, konnte mich auf den ersten Seiten noch überzeugen. Man merkt, dass die beiden sich zueinander hingezogen fühlen und eine einnehmende Chemie zwischen ihnen herrscht. Ich mochte auch die Funken, die zwischen ihnen geflogen sind und dass Neve sich geborgen und sicher fühlen konnte.

Das Problem, das ich mit diesem Werk habe, ist einfach das Drumherum. Neves Verhalten war mir persönlich zu sprunghaft und chaotisch. Dies zieht sich durch den gesamten Plot und lässt dadurch nicht nur ihren Charakter nervig und distanziert erscheinen, sondern verhinderte auch, dass ich eine langzeitige Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Sie ist schutzbedürftig und auch sehr "zart", aber sie trifft egoistische, skrupellose und wankelmütige Entscheidungen, die ich mehr als unheimlich fand. Besser dargestellt fand ich dagegen Lauri. Aber obwohl er sehr glaubhaft wirkt, sehr fürsorglich ist, einen gefestigten Eindruck macht und meiner Meinung nach auch eine tiefere Persönlichkeit als Neve aufweist, war er mir einfach immer noch zu blass und zu ... langweilig. Schade finde ich das vor allen Dingen deswegen, weil ich in jedem Buch einen Charakter brauche, auf den ich mich einlassen kann und der mich durch die Geschichte führt. Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass ich mich mit ihm identifiziere, aber es muss mehr als eine oberflächliche und unglaubwürdige Figur sein.

Zum Verlauf des Plots kann ich leider nicht so viel sagen, wie ich gerne würde, ohne zu spoilern. Die Buchidee und die Grundlage des Plots finde ich von vorne bis hinten mitreißend, schließlich hat auch der Klappentext mich sofort überzeugt. Einzig und alleine die Umsetzung (durch die mäßigen Charaktere wurde das nur verstärkt) war um einiges schwächer, als ich sie erwartet hätte. Es gibt sehr viele Handlungswiederholungen, so dass ich circa 200 Seiten lang das Gefühl hatte, mich Kreis zu drehen und ein Buch zu lesen, das mir kaum Inhalt bietet. Neve läuft weg, Lauri findet sie; Neve läuft weg, Lauri findet sie; Neve läuft weg, Lauri findet sie. Aufgrund dieser manchmal doch sehr langatmigen Erzählung hatte ich auch das Gefühl, dass ich die herausragenden Szenen (und die gab es!) nicht wirklich genießen konnte.

Um das Buch nicht vollkommen schlecht zu machen, habe ich neben der guten Buchidee und dem hinreißenden Cover, noch einen positiven Punkt: Herausragend fand ich den Schreibstil der Autorin. Der Winter, die kühle und finstere Stimmung, die Schneestürme, die Kälte haben mich von vorne bis hinten gefesselt und waren als Kopfkino und Stimmungsmacher unglaublich gut umgesetzt und eine große Überraschung. Diese verschneiten, kanadischen Wälder waren grandios beschrieben und habe mich doch über das schwächelnde Buch hinweggetröstet.

Fazit
Aufgrund der nicht gerade überzeugenden Umsetzung konnte "Das Frostmädchen" nur mit dem Cover, der eigentlichen Buchidee und dem Schreibstil (und das dadurch erzeugte Feeling) überzeugen. Ich hatte von diesem Buch grundsätzlich viel mehr erwartet, weshalb ich es leider nur enttäuscht beenden konnte. Gerne hätte ich mehr als nur drei gut gemeinte Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Wunderschön emotional und ehrlich

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." ist ein wunderschönes Buch. Eine schöne Sammlung von Briefen, manche wundervoll melancholisch, andere sehr banal, aber trotzdem einnehmend. Mir persönlich hat das ...

"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." ist ein wunderschönes Buch. Eine schöne Sammlung von Briefen, manche wundervoll melancholisch, andere sehr banal, aber trotzdem einnehmend. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen; aus sehr unterschiedlichen Gründen. Zum einen schreibe ich auch öfters Briefe und kleine Notizen, die ich niemals abschicken würde, mich aber beruhigen, weil ich es einfach mal niedergeschrieben habe und meine Gefühle so ein bisschen rauslassen konnte.

Zum anderen gefällt mir die Unterteilung in verschiedene Kategorien ("Liebes Ich", "Liebe", "Freunde", "Familie", "Herzschmerz", "Unerwiderte Liebe", "Verrat", "Verlust", "Danke") und somit die Einteilung in verschiedene Themenbereiche sehr gut. Natürlich haben mich die Briefe mancher Kategorien mehr berührt, als andere. Besonders gut gefallen hat mir "Verlust". Die Briefe gingen mir wirklich ans Herz; bei ein, zwei musste ich schlucken, weil einem unwiderruflich der eigene Verlust eines geliebten Menschens in den Sinn kommt. Die emotionalen und ehrlichen Worte haben mich wirklich mitgenommen (etwas anderes hatte ich aber auch nicht erwartet).

Auch die Aufmachung des Buches finde ich wunderschön und gut gestaltet. Es ist faszinierend, dass aus einer kleiner Idee auf einem Blog ein so wunderschönes Werk geworden ist. Die Illustrationen sind einmalig schön und an die Inhalte der Briefe angepasst. Es ist wirklich ein absolutes Meisterwerk, dem man die viele Liebe, die in das Projekt gesteckt wurde, auf jeden Fall anmerkt.

Einziges Manko daran ist: Das Buch stinkt wahnsinnig. Ich habe die Plastikfolie abgerissen und sofort mit dem Lesen begonnen. Die viele Druckerfarbe riecht natürlich nicht angenehm, daher würde ich euch empfehlen, die Folie zu entfernen und das Buch zwei, drei Tage einfach zum Ausdünsten liegen zu lassen.

Fazit
"Ich wollte nur, dass du noch weißt..." bietet durch die Unterteilung der Briefe ein Wechselbad der Gefühle und eine schöne Mischung aus traurigen, witzigen, dankbaren und emotionalen Worten. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Stunden durchgelesen, weil es mich so fasziniert hat und mich nicht loslassen konnte.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Königreich der Schatten (1): Die wahre Königin

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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"Die wahre Königin" ist für mich nach "Infernale" das zweite Buch der Autorin Sophie Jordan. Nachdem "Infernale" bereits eines meiner Jahreshighlights 2016 war, war ich natürlich sehr gespannt darauf, ...

"Die wahre Königin" ist für mich nach "Infernale" das zweite Buch der Autorin Sophie Jordan. Nachdem "Infernale" bereits eines meiner Jahreshighlights 2016 war, war ich natürlich sehr gespannt darauf, ob ihr neues Werk auch so mitreißend aufgebaut sein und mich überzeugen würde: Und ja – Sophie Jordan hat bei mir total ins Schwarze getroffen!

"Die wahre Königin" ist ein Buch, das aus mehreren Gründen begeistern und überzeugen kann: Zum einen wird einem der Einstieg in die Geschichte leicht gemacht. Die beiden Hauptprotagonisten Luna und Fowler werden langsam eingeführt, doch man erkennt sofort, dass sie beide eine gleichermaßen wichtige Rolle für den Verlauf des Plots spielen. Auch wenn sie sich am Anfang nicht gut verstehen und sich gerne gegenseitig provozieren, merkt man den beiden ihre funktionierende Chemie direkt an. Die Entwicklung der Figuren ist sehr schön mitzuerleben. Nicht nur, weil sie einander beschützen müssen oder sich perfekt ergänzen, sondern auch, wie beide sich mit der Situation anfreuden, in die sie unfreiwillig befördert wurden, ebenso wie die Welt, die trostloser, geheimnisvoller, mysteriöser und gefährlicher nicht sein könnte.

Das führt mich auch direkt schon zum nächsten Punkt. Das Setting ist einfach großartig. Die Welt enthüllt viele kleine Details, ein stimmiges Gesamtbild und einige Gefahren, die die Reise der zwei Abenteuerer um einiges erschweren. Ich mochte diese dunkle, mysteriöse Stimmung, die Fantasy-Wesen und diese allumfassende Finsternis. Das alles zusammen hat den Leser in die perfekte Stimmung gebracht. Dass die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wurde und man somit die Ängste, Befürchtungen und den Kummer beider Hauptprotagonisten erfährt, hat diese Empfindung nur noch mehr unterstützt.

Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist ein ganz bestimmtes Detail (aufgrund der weitschweifenden Auswirkung wird an dieser Stelle auf Spoiler verzichtet!), das am Anfang verraten wird, aber vorher weder im Klappentext, noch in Zusammenfassungen auftaucht. Dieses liefert daher schon direkt zu Beginn einen kleinen Schockmoment, der ziemlich umfangreiche und weitläufige Konsequenzen mit sich zieht. Die Geschichte entwickelt sich daraufhin in eine ganz andere Richtung, als ich sie erwartet hätte, was mich anfangs ein wenig skeptisch zurückgelassen, sich aber ideal in die Geschichte integriert hat. Lasst euch also überraschen :)

Wenn man von den überzeugenden Charakteren, dem wunderschönen Setting und dem spannenden Verlauf einer einmaligen Geschichte absieht, bleibt schließlich nur noch Cover und Schreibstil zu bewerten. Das Cover ist einfach ein absoluter Traum! Es gefällt mir um einiges besser als die Originalausgabe, auch wenn ich die schon überaus überzeugend finde. Es ist definitiv eine Gestaltung, die ins Auge fällt und den ein oder anderen in seiner Kaufentscheidung positiv beeinflussen wird.

Wenn ich mich an "Infernale" zurückerinnere, bleibt mir unter anderem der tolle Schreibstil in Erinnerung. Sophie Jordan schafft es wie keine andere, den Leser in eine Welt zu entführen und ihn dort auch festzuhalten. Selbst als ich "Die wahre Königin" nicht am Lesen war, hat mich die Geschichte beschäftigt, so dass ich das Buch schließlich in 1 1/2 Tagen komplett durchgelesen habe. Einziges Manko (für mich!) ist die gewählte Art des Erzählers. Gerade bei Büchern, deren Erzählperspektive durch die unterschiedlichen Sichtweisen der unterschiedlichen Figuren wechselt, stört mich die Wahl der Ich-Perspektive sehr. Ich komme da oft durcheinander, wer gerade erzählt und welcher Charakter gerade im Vordergrund steht. Eine andere Erzählart hätte mir persönlich bei diesem Buch einfach besser gefallen.

Info: Für alle, die denken, das Buch ist nur als eBook erschienen, können aufatmen. Das eBook ist zwar am 9. Januar 2017 erschienen, die gebundene Ausgabe wird allerdings Anfang März 2017 folgen :)

Fazit
Wie anhand der Rezension deutlich wurde, hat mich "Die wahre Königin" in allen Facetten überzeugen und begeistern können. Dieses Buch bietet einen spannenden Reihenauftakt, mit vielen fantasievollen Wesen, einer ausgesprochen überzeugenden Welt, tollen Charakteren und einen kleinen Touch Romantik und Liebe. Ein absolut empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Begin Again

Begin Again
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"Begin Again" ist eines dieser Hype-Bücher in letzter Zeit, das ich eigentlich umgehen wollte – viel zu groß war dabei meine Angst, enttäuscht zu werden und mit einer gewissen Erwartungshaltung an ein ...

"Begin Again" ist eines dieser Hype-Bücher in letzter Zeit, das ich eigentlich umgehen wollte – viel zu groß war dabei meine Angst, enttäuscht zu werden und mit einer gewissen Erwartungshaltung an ein Buch zu gehen, die oft einfach nicht erfüllt werden kann (natürlich bewerte ich Bücher ungern schlechter, als sie eigentlich sind). Letztlich habe ich mich dann aber für den Vertrauensvorschuss entschieden, schließlich ist das dies nicht mein erstes Werk der Autorin Mona Kasten und ich bin froh, dass ich es endlich gelesen habe.

Dass es sich bei "Begin Again" um ein Young Adult Buch handelt und keine besonders neue Geschichte erzählt, war mir von Anfang an klar. Schließlich geht es in jedem zweiten Buch im YA-Genre um ein junges Mädchen, das den Bad Boy direkt attraktiv findet, ihm lange aus dem Weg geht, dann aber doch irgendwas passiert, dass die beiden auf einmal die Finger nicht mehr voneinander lassen können, das Mädchen daraufhin der Meinung ist, sie könne den Bad Boy ändern, das wird aber nicht passieren, die beiden trennen sich und kommen dann doch ganz plötzlich, trotz großer Schwüre, dass es das Ende ist und dass das niemals je wieder gut gemacht werden kann, nochmal zusammen und sind glücklich. Wenn einem das im Vorhinein klar ist und man keine ach-so-neuen Handlungen erwartet, dann kann dieses Buch einfach nur überzeugen.

Gelebt hat dieser Plot nämlich im Großen und Ganzen von den überzeugenden Charakteren, die auf ihre eigene Art und Weise mit alten Problemen und der Vergangenheit kämpfen (auch nichts neues!) und einige Lasten zu tragen haben. Besonders gefallen hat mir die Darstellung von Allie Harper. Allie, die von zuhause auszieht, in eine fremde Stadt, in ein fremdes Leben, an eine fremde Uni mit fremden Leuten und vielen vielen Erwartungen. Die alles alte hinter sich lassen will und ganz von vorne beginnt – nur um sich zu beweisen, dass sie Dinge im Leben schaffen kann, die ihr niemand zutraut, nur um sich aus einer Schublade zu befreien, in die man sie schon vor langer Zeit gesteckt hat. Dass sie das reiche Leben hinter sich lässt und in eine WG stürzt um zu studieren, hat mir Allie direkt sympathisch gemacht. Sie geht sehr geschickt mit Problemen um, sie ist sehr durchsetzungsstark, sehr ehrgeizig, aber sie ist auch sensibel, gezeichnet durch die Vergangenheit, in der ihr niemand geholfen hat, in der sie sich alleine und ausgegrenzt gefühlt hat, in der sie Rückhalt erwartet hatte, den ihr niemand zu geben bereit war.

Kaden steht der Figurenausarbeitung von Allie natürlich in nichts nach. Auch wenn er nicht mein Lieblingscharakter des Buches war, hat auch er Facetten, die sehr überzeugend waren. Anfangs wird er als absoluter Muffel dargestellt, ein wenig aggressiv und distanziert, kompliziert, ein absoluter Macho. Aber ich wusste, dass er sich entwickeln würde, dass er Allie auf seine Weise die Welt näher bringt, ihr die guten Seiten zeigt und sich um sie bemüht. Dass er sie auf eine perfekte Art ergänzen würde, ebenso wie sie ihn.

Ein weiteres dickes Plus bei diesem Buch bzw. dieser Reihe ist die, meiner Meinung nach, logische und gute Entscheidung, die Geschichte von Kadens und Allies Beziehung nicht über eine Trilogie zu ziehen, sondern im zweiten Band ein anderes Paar in den Vordergrund zu schieben. Vor allem, da im ersten Teil dieser Reihe bei Kaden und Allie schon so viel passiert ist. Ich denke, jedes Problem, jeder Konflikt, der irgendwie hätte auftreten können, ist aufgetreten, jedes Drama wurde ausgeschlachtet, beide haben sich gegenseitig verletzt, beide haben das schlimmste schon durchgestanden. Daher freue ich mich eigentlich nur um so mehr auf die Fortsetzung mit Dawn und Spencer – hoffentlich mit Kaden und Allie als Nebenfiguren.

Am Anfang war ich ein wenig enttäuscht, dass man die Geschichte nur aus Allies Sicht erfährt. Schließlich habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt, dass Bücher aus verschiedenen Sichtweisen erzählt werden, beide Hauptcharaktere in ihrer eigenen Denkens- und Handlungsweise zu Wort kommen und so auch mitteilen, was für den anderen meist verborgen bleibt. Bei diesem Buch hätte ich sicher auch gerne mal Kadens Gedanken gelesen. Am Ende wurde mir dann jedoch klar, warum das nicht umgesetzt wurde und ich konnte es auch verstehen: denn Kaden trägt das Geheimnis mit sich herum, das die beiden letztlich fast zerstört. Seine Gedanken vorher hätten vermutlich die Spannung rausgenommen.

Der Schreibstil der Autorin ist mir in "Schattentraum – Hinter der Finsternis" schon aufgefallen; auch da fand ich ihn sehr überzeugend. Eine Mischung aus Liebe für die Geschichte und ihre Figuren, der Spannung und der intensiven Wendungen machen auch "Begin Again" für mich zu einem tollen Buch und Mona Kasten mehr zu einer meiner liebsten Autorinnen. Das Cover tut natürlich sein übriges. Anfangs empfand ich es als typisch für Young Adult, nicht besonders herausstechend, Hauptsache Personen, jedoch gefällt es mir nach längerem Hinsehen doch sehr gut, vor allem in Kombination mit Teil 2 und Teil 3 der Again-Reihe.

Fazit
"Begin Again" ist ganz klar ein Buch, dessen Hype ich vollends nachvollziehen kann. Eine zuckersüße Liebesgeschichte, mysteriöse Geheimnisse und viel Details bei der Figurenausarbeitung machen dieses Buch zu einem – meiner Meinung nach – Must-Read. Der zweite Band wird vermutlich bald bei mir einziehen.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Royal

Royal 1: Ein Leben aus Glas
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„Royal – Ein Leben aus Glas“ ist ein Buch, das ich schon einige Zeit ins Auge gefasst hatte. Ich habe mich lange nicht dazu entschließen können, es zu kaufen und dann später auch zu lesen; viel zu groß ...

„Royal – Ein Leben aus Glas“ ist ein Buch, das ich schon einige Zeit ins Auge gefasst hatte. Ich habe mich lange nicht dazu entschließen können, es zu kaufen und dann später auch zu lesen; viel zu groß waren mir die zeitweiligen Rufe nach einem Selection-Double. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich umsonst zu lange gewartet hatte, denn vergleichen lässt es sich nur sehr schwer mit dem Kiera Cass Bestseller. Für mich persönlich sind es zwei komplett unterschiedliche Werke mit unterschiedlichen Stärken und unterschiedlichen Schwächen.

Die meiner Meinung nach größte Stärke von „Royal“ ist die Kreativität der Autorin, die sich nicht nur in der Buchidee widerspiegelt, sondern vor allem in der Ausarbeitung des Settings und es doch auch oft unterschätzten „Drumherums“. Die Entstehung von Viterra, die Atombomben und die Glaskugel empfand ich als toll und logisch erklärt; auch die Ausarbeitung der Buchidee an sich lässt sich überzeugend lesen.

Parallelen zu Selection gibt es natürlich schon: das Mädchen, das nicht teilnehmen will, das Casting als Instrument eine Frau für den Prinzen zu finden, dass Tatyana ohne große Anstrengung die Prüfungen besteht und die erste ist, die auf den Prinzen trifft (und sich dadurch einen Vorteil verschafft), ist doch sehr ähnlich umgesetzt. Und auch wenn ich erwartet hatte, im Hinterkopf immer wieder präsent zu haben „So war das doch bei Selection auch“ oder „Bei Selection war das besser/schlechter“ bin ich komplett in der Geschichte abgetaucht. Vermutlich war dies aber auch nur möglich, weil ich mich wirklich vollkommen unvoreingenommen an die Geschichte ranwagen wollte.

Zickende Frauen, große Paläste, gutaussehende Männer und viel Show um nichts fehlen natürlich auch nicht. Doch das besondere Detail, dass niemand weiß, wer der Prinz ist – auch der Leser nicht – weil vier Männer das Casting gleichermaßen leiten, hat mich noch packen können und daher einen guten ersten Reihenband geliefert. Er ist spannend und amüsant umgesetzt.

Mit den Charakteren hatte ich während des Lesens des ersten Bands so meine Probleme. Zwar mochte ich die Prinzen sehr gerne (Achtung: Sie sind schon sehr klischeehaft aufgebaut: Charmeur, jemand, dem alles egal ist, der eigentlich nicht so wirkt, als wolle er dabei sein, …). Doch es war die Hauptprotagonistin, mit der ich so meine Schwierigkeiten hatte. Sie ist stellenweise schon sehr kindlich und bockig, ihren naive Einstellung zu Männern allgemein haben bei mir doch das ein oder andere Augenrollen ausgelöst. Aber andererseits bin ich auch gerne bereit mich im zweiten Teil der Reihe erneut auf sie einzulassen: Sie ist sympathisch und ihre Freund- und Feindschaften scheinen viel Potenzial zu bergen. Raum für Entwicklungsmöglichkeiten gibt es natürlich trotzdem, die hoffentlich auch augeschöpft werden.

Das Cover finde ich sehr schön umgesetzt, obwohl ich ein bisschen traurig bin, dass die Taschenbücher jetzt erst nach und nach rauskommen. Hätte ich das gewusst, hätte ich vermutlich auf das eBook verzichtet und gleich zum Printbuch gegriffen. Andererseits lohnt sich die eBook-Box, in der alle Teile enthalten sind. Sie ist eine schöne Umsetzung – die ich mir allerdings nicht gekauft habe, weil ich nicht wusste, ob die Reihe mich überhaupt überzeugen kann.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Man fliegt nur so durch die Geschichte, weil Valentina Fast ihren Bücher eine sehr angenehme und flüssige Sprache mitgibt. Da die einzelnen Teile auch wenig Seiten haben (jeder Band hat um die 200 Seiten) kann man die ganze Reihe sicher auch an einem Wochenende durchlesen – zumindest die Hardcore Leser unter uns.

Fazit
„Royal – Ein Leben aus Glas“ ist ein wunderschöner Reihenauftakt. Er bietet einen fesselnden Plot, gut ausgearbeitete Charaktere (mit Steigerungsbedarf!), ein mitreißendes Setting und macht sehr viel Lust auf den zweiten Teil und auf die Weiterführung der Geschichte im Allgemeinen.