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Veröffentlicht am 03.10.2016

Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe
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Um Weil ich Layken liebe gibt es ja einen ziemlichen Hype, der auch nach Jahren und Monaten nicht abzuklingen scheint, und bei dem ich mich erst spät habe mitziehen lassen. Eigentlich erst, als Amazon ...

Um Weil ich Layken liebe gibt es ja einen ziemlichen Hype, der auch nach Jahren und Monaten nicht abzuklingen scheint, und bei dem ich mich erst spät habe mitziehen lassen. Eigentlich erst, als Amazon die Kindle Edition vor ein paar Monaten gratis rausgeworfen hat.

Normalerweise entsteht ein Hype nicht einfach so und nach den ersten paar Seiten war mir auch klar, warum. Colleen Hoovers Schreibstil ist toll zu lesen. Ihre leichte, flüssige und angenehme Sprache macht Layken und Wills Geschichte zu einem schönen und lesenswerten Buch, bei dem man mitfühlen kann und das auch ein wenig zum Nachdenken anregt.

Ich kann auch auf Anhieb nicht sagen, wer von den beiden Hauptprotagonisten mich mehr überzeugen konnte. Auf der einen Seite ist da Layken, die nach einem Schicksalsschlag aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wird und sich die allergrößte Mühe gibt, damit klar zu kommen. Auf der anderen Seite ist da Will, mit dem besonderen Hobby, der sich reif, erwachsen und verantwortungsbewusst verhält, obwohl er selbst noch ziemlich jung ist. Mit beiden Charakteren konnte ich durchgehend mitfühlen, auch wenn sie beide meistens komplett unterschiedliche Ansichten der Dinge hatten.

Das gesamte Buch trieft nur so von Dramatik, Schicksalsschlägen und Problemen. Dem allem muss sich das junge Paar stellen, das ja eigentlich gar kein Paar sein darf. Ich war zwischendrin tief berührt und traurig, ich habe mitgefiebert, Daumen gedrückt und trotzdem ein paar Taschentücher gebraucht. Durch die Beschreibungen und die Schilderungen von Laykens Gefühlen entstanden so viele wunderschöne, aber ebenso – wenn nicht sogar mehr – todtraurige Momente. Eine wahre Achterbahnfahrt. Und sobald ich dachte: "Na, endlich. Alles gut", da kam auch schon der nächste Hammer. Ein persönlicher Höhepunkt war für mich der eingebaute Poetry-Slam. Ich weiß, dass das nicht jedermanns Sache ist und viele finden das schrecklich, aber wer unserem Blog schon länger folgt, weiß, dass ich mich vor allem in die Texte von Julia Engelmann verliebt habe (Rezension zu einem ihrer Werke findet ihr hier).

Obwohl ich eigentlich ein Fan von jeglicher Art von Daramtik bin und mir in einer Liebesgeschichte (fast) nichts zu viel ist, war es mir stellenweise doch ein wenig "too much". Ein wenig zu viel Probleme und ein wenig zu viele Steine im Weg, ein wenig zu viel von all dem Erdrückenden. Ebenso hat sich mir der Titel des Buches nicht wirklich erschließen können, da die Story aus Laykens Sicht geschrieben ist.

Das Cover der alten Version (siehe Bild) gefällt mir persönlich sehr gut, vor allem in Kombination mit den anderen beiden Teilen. Wieso es allerdings dauernd Designänderungen gab – erst wurde die Schrift bei der Autorin ausgetauscht, jetzt gibt es sogar eine zweite, komplett andere Version – habe ich persönlich nicht verstanden. Ich hoffe, dass es die Bücher mit dem ersten Design noch eine Weile zu kaufen gibt, da ich wie oben geschrieben bisher nur das eBook besitze.

Fazit
Weil ich Layken liebe bietet nicht nur eine herzzerreißende Liebesgeschichte, sondern auch eine Aneinanderreihung von Ungerechtigkeiten und dem manchmal nicht ganz so fairen Schicksal; definitiv mit dem Schwerpunkt Drama, Tragödie und die damit verbundenen Emotionen. Wenn auch vermutlich kein einziges, sich anbietendes Problem, das das Leben, der Alltag und die Liebe mit sich bringen können, ausgelassen wurde, freue mich dennoch auf den zweiten Teil und kann diesen hier auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Wenn der Sommer endet

Wenn der Sommer endet
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Ich bin sehr gut und einfach in dieses Werk gestartet; der spannende Klappentext und der mysteriöse Einstieg haben mich wirklich gefesselt und so schnell nicht mehr losgelassen. Es tauchen mit jeder Seite ...


Ich bin sehr gut und einfach in dieses Werk gestartet; der spannende Klappentext und der mysteriöse Einstieg haben mich wirklich gefesselt und so schnell nicht mehr losgelassen. Es tauchen mit jeder Seite mehr und mehr Fragen auf, aber etwa in der Hälfte des Buches erschien es mir so, als habe sich die Autorin selbst in ihnen verfangen und es gäbe keine plausible Lösung für dieses komplexe Konstrukt. Dass dabei dann auch noch verschiedene – teils sehr umfassende – Thematiken wie etwa eine gesellschaftlich diskutierte Liebe, Gewalt in der Beziehung, Kindesmissbrauch, Verlust eines Familienmitglieds, Geister und noch so einiges mehr, angeführt werden, hat diesen Eindruck nur noch verstärkt.

Für einen Mystery-Roman hat mir persönlich auch etwas an Spannung gefehlt. Die Geschichte war interessant, ich habe auch den Vorgängen gerne gefolgt und haben mich mitreißen lassen. Auch die dunkle Zeit und das mysteriöse Mädchen haben viel Raum für Spekulation gelassen und eine großartige Verwicklung versprochen. Doch am Ende war mir alles einfach zu unkreativ; ein glattes Ende. Ich bin normalerweise ein sehr großer Fan von Geheimnissen, Mystery und einem offenen Ende, einer komplizierten Geschichte, Verwirrungen. Ich mag es, wenn man am Schluss selbst ein wenig nachdenken muss, vielleicht auch ein bisschen rumspinnt, dass aus einem Rätsel, einem Phänomen eine runde Geschichte wird. Doch viele Fragen blieben offen, vieles zu ungeklärt, das Ende war für mich unbefriedigend; ich hätte gerne einfach mehr erfahren und mir einen besseren Abschluss gewünscht. Am Ende war einfach zu wenig Platz, zu wenig Raum, um die vielen Fragen zu beantworten und die oben genannten Thematiken fertig zu analysieren.

Ein großer Pluspunkt der Geschichte sind definitiv die Charaktere. Die Geschwister Cara, Alice und Sam sind tiefgründige Personen, die alle ein wenig geheimnisvoll, aber deshalb umso liebenswürdiger sind. Warum allerdings Alice eines der beliebtesten Mädchen der Schule ist und Cara, Sam und Bea – Caras beste Freundin – eher unsichtbar erscheinen, blieb mir ein Rätsel.

Die Autorin hat in ihrem Buch Wenn der Sommer endet einen ganz eigenen Stil an den Tag gelegt, den ich bisher so auch noch nicht gelesen habe. Moria Fowley-Doyle schreibt sehr deutlich, aber auch sehr bildlich und tiefgründig, definitiv aber sehr besonders. Sie spielt sehr gut mit Worten, kann philosophieren und zeigt das auch deutlich. Ich denke, man muss den Stil mögen, um auch mit der Geschichte klar kommen zu können.

Auch das Cover ist sehr besonders und schön; ein Blickfang, der Lust auf mehr macht, auf Geheimnisse und eine tolle Geschichte.

Fazit
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, viel erwartet und wurde deshalb vielleicht ein wenig schwermütig zurückgelassen. Der einmalige Stil der Autorin und die doch recht spannenden und tiefgründigen Charaktere haben mich allerdings voll und ganz überzeugen können. Auch wenn Wenn der Sommer endet einige Schwächen aufweist, kann ich es trotzdem empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Wenn du dich traust

Wenn du dich traust
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Wenn du dich traust hat schon ziemlich lange auf meiner Wunschliste gestanden und ich bin bestimmt auch schon gefühlt tausend Mal daran in meiner Buchhandlung vorbei gelaufen. Ursprünglich wollte ich es ...

Wenn du dich traust hat schon ziemlich lange auf meiner Wunschliste gestanden und ich bin bestimmt auch schon gefühlt tausend Mal daran in meiner Buchhandlung vorbei gelaufen. Ursprünglich wollte ich es unbedingt lesen, da der Klappentext mich sehr an mich und meinen Freund erinnert hat – er natürlich der Chaot und ich bin eine kleine Neurotikerin und ein Kontrollfreak :D

Das Buch hat mich auch ehrlich gesagt mehr als überrascht. Die ersten Seiten waren für mich sehr schwierig. Lea hat mich fast wahnsinnig gemacht und mich meinen Verstand gekostet mit ihrem Kontrolle- und Zählwahn. Klar, ich wusste, worauf ich mich einlasse, schließlich habe ich ja den Klappentext gelesen, aber die Darstellung war für mich eine neue Leseerfahrung. Jays Kapitel (die Kapitel wechseln zwischen Jay und Lea) hat mir da den Anfang um einiges erleichtert durch seine nüchterne, chaotische Art und seinen humorvollen Schlagabtausch mit seinen Kumpels. Wären es nur Kapitel aus Leas Sicht gewesen, hätte ich das mit Sicherheit auch keine 336 Seiten lang ausgehalten.

Nachdem der Einstieg überwunden war, hat Lea aber etwas ganz anderes in mir ausgelöst: Hilflosigkeit und Mitgefühl. Ich wollte ihr immer wieder gut zureden, wenn sie die Kontrolle verlor, ihr die Angst nehmen, sie am liebsten beschützen. Vor allem um sie herum und auch vor Jays anfangs sehr ruppiger Art.

Die Geschichte wirkte auf mich sehr authentisch und tiefgründig. Sie lässt einen zwiegespalten zurück. Zum einen wegen der Hoffnungslosigkeit und der Trauer darüber, dass Lea es niemals ganz abschütteln kann, niemals komplett frei sein wird. Aber andererseits auch Freude darüber, welche Entwicklung sie während des Buches durchmacht. Zu akzeptieren, wie man ist, wie andere einen sehen und zu lernen, damit zu leben.

Auch wenn Jay der wahrhaftige Idiot und Chaot ist und es ihm manchmal an Feingefühl und Sensibilität gefehlt hat – aber auch er macht eine außerordentliche Entwicklung durch – war ich am Ende doch zufrieden und erleichtert, dass er an Leas Seite ist und ihr helfen kann, das Leben in gewisser Weise zu genießen.

Gembris Schreibstil war so erfrischend. Der Humor, den sie ihren Charakteren, aber vor allem Jay, eingehaucht hat, fand ich großartig. Sie schreibt einfach unsagbar gut. Auch das Cover fand ich auf den ersten Blick ansprechend. Ebenso der Titel, der passend und authentisch in die Geschichte ein- oder passend herausgearbeitet wurde ;).

Fazit
Wenn du dich traust ist ein fantastisches Buch, bei dem man das Herzblut, das die Autorin hineingesteckt hat, auch definitiv merkt. Gembri legt nicht nur Wert auf die ungewöhnliche Liebesgeschichte, sondern auf eine interessante, wenn auch nicht ganz einfache Thematik, mit der sie wunderbar umgegangen ist. Sie bietet hier ein wunderschönes Buch mit Suchtfaktor.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Wenn eins zum andern kommt

Wenn eins zum andern kommt
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Der Klappentext von Penelope Livelys Werk hat mich direkt angesprochen und ich hatte einiges von dieser Geschichte erwartet. Wie kann ein Handtaschenraub so viele Leben verändert? In welche Richtung werden ...

Der Klappentext von Penelope Livelys Werk hat mich direkt angesprochen und ich hatte einiges von dieser Geschichte erwartet. Wie kann ein Handtaschenraub so viele Leben verändert? In welche Richtung werden sich die Leben wandeln und vor allem: Wessen Leben wird sich am meisten dabei vom vorherigen unterscheiden? Charlotte muss wegen ihrer gebrochenen Hüfte zu ihrer Tochter Rose ziehen, die deswegen nicht an der Geschäftsreise ihres Chefs Henry teilnehmen kann. Henry bittet seine Nichte Marion, ihn zu begleiten, die wiederum ihrem Geliebten Jeremy per SMS mitteilt, dass sie ihn am Wochenende wegen des Ausflugs mit ihrem Onkel nicht sehen kann. Jeremys Frau Stella liest per Zufall die SMS und will die Scheidung.

Das Grundgerüst des Plots hat mich sehr interessiert und auch begeistert – wie eins zum andern führt, wie Kleinigkeiten das Leben mehrerer Personen durcheinander bringen können, wie sich alles entwickelt, wer am meisten darunter zu leiden hat und wie alles miteinander verbunden ist; die Umsetzung hat mich leider nicht angesprochen. Der Anfang hat mir noch sehr gut gefallen, vor allem die Schilderungen, was passiert und was alles ins Rollen gebracht wird. Doch nach den ersten hundert Seiten verlor die Geschichte an Spannung und meiner Meinung nach auch an Struktur. Neue Abschnitte begannen mit "Er" und "Sie" und desöfteren war ich verwirrt, um wen von den vielen Figuren es sich jetzt überhaupt handelt. Der Roman war teilweise ziemlich langatmig, wenn nicht sogar langweilig, obwohl die Charaktere sehr sympathisch, gelungen und durchdacht auftraten. In vielen Romanen gibt es nur äußerlich und charakterlich perfekte Figuren, ohne schlechte Eigenschaften. Das war hier nicht der Fall – insbesondere bei Jeremy nicht. Das hat mir besonders gut gefallen, da ich Charaktere mit Macken und Fehlern einfach realitätsnäher und ansprechender finde.

Neben den Protagonisten war der Schreibstil das zweite und leider auch letzte überzeugende an dem Roman. Die Geschichte lässt sich dank der Sprache von Penelope Lively gut, schnell und flüssig lesen.

Fazit
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Alles in allem war ich in den ersten hundert Seiten sehr überzeugt von dem Buch und konnte auch die eher schlechten Bewertungen nicht verstehen. Aber sowohl die Handlung, als auch die Struktur der Geschichte verloren immer mehr an Ordnung und waren uninteressant, so dass ich mich gegen Ende hin sogar quälen musste, den Roman zu beenden. Wer also nicht allzu viel von dem Roman erwartet und eine leichte Lektüre zum Zeitvertreib sucht, mit einem flüssig lesbaren Schreibstil und sympathischen, tiefgründigen Charakteren, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Wir können alles sein, Baby

Wir können alles sein, Baby
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So ein Buch wie das von Julia Engelmann habe ich bisher noch nicht gelesen. Die Gedichte bzw. die Texte in "Wir können alles sein, Baby" sind wunderschön und regen zum Nachdenken an. Wie bei vielen anderen ...

So ein Buch wie das von Julia Engelmann habe ich bisher noch nicht gelesen. Die Gedichte bzw. die Texte in "Wir können alles sein, Baby" sind wunderschön und regen zum Nachdenken an. Wie bei vielen anderen Gedichten auch, darf man sie nicht einfach herunterlesen, sondern man muss sich Zeit lassen, die Worte verstehen, sich Gedanken machen. Je länger ich das getan habe, desto leichter fiel es mir, die Texte und die Botschaften zu erkennen, zu verstehen, wovon sie schreibt und was sie damit sagen will.

Es sind nicht einfach leere Gedichte, es sind berührende Texte über alle möglichen Themen wie zum Beispiel Hoffnung, Liebe, Trennung, Selbstkritik und Familie. Das Besondere an dem Buch sind die Zeichnungen, die – laut Informationen aus dem Buch – ebenfalls von der Autorin Julia Engelmann illustriert wurden; geradezu perfekte Pausen zwischen den Gedichtzeilen, um die Worte wirken zu lassen. Meine Lieblingsgedichte waren "Abschiedsparty ohne dich", "Neue Bestandsaufnahme" und "Kein Modelmädchen".

Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ihre Art, Wörter zu kombinieren, kreativ und einfühlsam zu schreiben und Themen zu behandeln, die den Zeitgeist treffen, habe ich schon in ihrem ersten Buch "Eines Tages, Baby" bewundert. Ihre Leidenschaft für Details und für ihre Kreativität unterstützt die gesamte Gestaltung, die nicht nur ein ansprechendes Cover-Layout beinhaltet, sondern auch wunderschön im Bücherschrank aussieht.

Fazit
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Julia Engelmanns "Wir können alles sein, Baby" ist sicher nichts für jedermann, mich aber haben ihre Texte voll und ganz überzeugt. Vermutlich auch, weil ich mich mit ihren Worten identifizieren konnte, sie mich berühren konnten und an mancher Stelle sogar zum Nachdenken gebracht haben. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.