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Veröffentlicht am 15.02.2017

Rezension | P.S. I still love you

P.S. I still love you
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Den ersten Teil der Reihe habe ich schon vor einiger Zeit gehört/gelesen und auch rezensiert (hier) und nach diesem Ende war ich doch sehr gespannt darauf, bei welchem Gefühlschaos man Lara Jean im zweiten ...

Den ersten Teil der Reihe habe ich schon vor einiger Zeit gehört/gelesen und auch rezensiert (hier) und nach diesem Ende war ich doch sehr gespannt darauf, bei welchem Gefühlschaos man Lara Jean im zweiten Teil, nämlich P.S. I still love you, begleiten darf. Der dritte Teil ("Always and Forever Lara Jean") erscheint im Original im Mai 2017. Für die Fans der Autorin bzw. der Reihe hoffe ich, dass die Übersetzung schnell erscheint.

Während ich im ersten Buch doch sehr über Lara Jeans Verhalten und ihr Auftreten gewettert habe, war ich über ihre Entwicklung im zweiten Teil doch sehr überrascht. Sie erschien mir viel erwachsener – wenn auch noch naiv – und souveräner, als ich es mir vorgestellt hätte. Alleine wie sie mit der durch Mitschüler herbeigerufene Blamage umgeht, Konsequenzen daraus zieht und für sich selbst einsteht, empfand ich als sehr positiv. Dazu kommt noch, dass der Plot Twists aufweist, bei denen ich als Leser mit Lara Jean mitgefiebert und mitgelitten habe. Sie muss einiges durchmachen, versteht vieles miss und bekommt von ihrem Freund ein völlig falsches Gefühl vermittelt. Womit ich auch schon bei meinem großen Kritikpunkt an diesem Buch komme: Peter.

Obwohl fast jeder nur von Kitty schwärmt, war doch Peter im ersten Band mein Lieblingscharakter. Weshalb ich mich auch mehr als gewundert habe, wieso die Autorin ihn in diesem Teil so als Idioten hat auftreten lassen. Was mir später dann leider um so klarer wurde: Je mieser sich Peter verhält, desto offener läuft Lara Jean in ein (ziemlich notdürftiges) Liebesdreieck. Meiner Meinung nach ist dies ein riesen Fehler der Autorin gewesen. Peter war immer für Lara Jean da, hat ihr beigestanden und ihr geholfen. Er hat sie getröstet und aufgebaut und sich schließlich auch in sie verliebt. Jenny Han hat aus ihm einen tollen, jungen Mann gemacht, nur um ihn im zweiten Teil richtig abstürzen zu lassen. Momentan bin ich mir deswegen sehr unsicher, ob ich überhaupt den dritten (und vermutlich letzten) Reihenband lesen möchte. Schließlich kann ich Peter nach all dem nur noch schwerlich ernst nehmen.

Dementsprechend hat der Plot mich leider auch ein wenig enttäuscht. Die Idee eines Liebesdreiecks (oder soll ich Liebesviereck sagen?) fand ich nicht mal wirklich schlecht. Junge Leute sind sich ja sehr unsicher in der Liebe und mit sich selbst und ihrem Partner, so dass man sich leicht beeinflussen lässt, vor allem in Krisenzeiten. Allerdings wurde der Cliffhanger, der den ersten Teil beendet hat und der Spannung im nächsten Teil versprochen hat, innerhalb der ersten Seiten aufgelöst. Der Rest war dann mehr oder weniger künstlich erstellte und hochgepushte Jugenddramatik. Man merkt direkt, dass "P.S. I still love" you sich an Teenager und Jugendliche richtet. Ein Erwachsener wäre ganz anders an diese verworrene Situation herangegangen und hätte Missverständnisse und Dramen mit einem direkten Gespräch aus der Welt geschafft. Wenn ich all das außen vor lasse – ich wusste ja, dass es ein Jugendroman ist – fand ich den Plot eigentlich ganz gelungen. Abgesehen von Peters wirklich schlechtem Auftreten.

Leonie Landa fand ich als Hörbuchsprecherin wirklich perfekt ausgewählt. Sie hat mich – trotz Schwächen beim Inhalt – in die Geschichte hineingezogen und mich auch nicht losgelassen. Ihre Stimme ist wunderschön, jugendlich und frisch und sie hat mir Lara Jean dadurch um einiges näher gebracht. Vermutlich näher, als wenn ich das Buch einfach selbst gelesen hätte.

Fazit
"P.S. I still love you" ist ein schöner Jugendroman, der vom Plot her eine schöne und überzeugende Fortsetzung hätte liefern können. Mir persönlich hat der Patzer der Autorin bei der Ausarbeitung von Peters Figur allerdings ein wenig die Leselust und das Einlassen auf die Geschichte erschwert.

[3,5 Sterne]

Veröffentlicht am 10.02.2017

Das Frostmädchen

Das Frostmädchen
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"Das Frostmädchen" ist eines dieser Bücher, die auf den ersten Blick ein wunderschönes Gesamtpaket versprechen. Ein interessanter Titel, ein spannender Klappentext und schlussendlich ein wunderschönes ...

"Das Frostmädchen" ist eines dieser Bücher, die auf den ersten Blick ein wunderschönes Gesamtpaket versprechen. Ein interessanter Titel, ein spannender Klappentext und schlussendlich ein wunderschönes Cover, das auch mich erst zu diesem Werk gelockt hat. Leider muss ich dazu sagen, dass der Funke bei mir einfach nicht übergesprungen ist.

Anfangs war ich begeistert. Der Einstieg in das Buch hat mich sehr neugierig gemacht und mich Neve auch direkt nahe gebracht. Schließtlich läuft sie ziellos, verschreckt und alleine durch die Eiseskälte. Auch, dass ihr Freund sie geschlagen hat und sie vor ihm flüchten musste, hat mich wirklich berührt und mich eine Verbindung zu ihr aufbauen lassen. Ebenso Lauri, der Neve leblos in den verschneiten, kanadischen Wäldern findet und sie in seine Obhut nimmt, konnte mich auf den ersten Seiten noch überzeugen. Man merkt, dass die beiden sich zueinander hingezogen fühlen und eine einnehmende Chemie zwischen ihnen herrscht. Ich mochte auch die Funken, die zwischen ihnen geflogen sind und dass Neve sich geborgen und sicher fühlen konnte.

Das Problem, das ich mit diesem Werk habe, ist einfach das Drumherum. Neves Verhalten war mir persönlich zu sprunghaft und chaotisch. Dies zieht sich durch den gesamten Plot und lässt dadurch nicht nur ihren Charakter nervig und distanziert erscheinen, sondern verhinderte auch, dass ich eine langzeitige Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Sie ist schutzbedürftig und auch sehr "zart", aber sie trifft egoistische, skrupellose und wankelmütige Entscheidungen, die ich mehr als unheimlich fand. Besser dargestellt fand ich dagegen Lauri. Aber obwohl er sehr glaubhaft wirkt, sehr fürsorglich ist, einen gefestigten Eindruck macht und meiner Meinung nach auch eine tiefere Persönlichkeit als Neve aufweist, war er mir einfach immer noch zu blass und zu ... langweilig. Schade finde ich das vor allen Dingen deswegen, weil ich in jedem Buch einen Charakter brauche, auf den ich mich einlassen kann und der mich durch die Geschichte führt. Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass ich mich mit ihm identifiziere, aber es muss mehr als eine oberflächliche und unglaubwürdige Figur sein.

Zum Verlauf des Plots kann ich leider nicht so viel sagen, wie ich gerne würde, ohne zu spoilern. Die Buchidee und die Grundlage des Plots finde ich von vorne bis hinten mitreißend, schließlich hat auch der Klappentext mich sofort überzeugt. Einzig und alleine die Umsetzung (durch die mäßigen Charaktere wurde das nur verstärkt) war um einiges schwächer, als ich sie erwartet hätte. Es gibt sehr viele Handlungswiederholungen, so dass ich circa 200 Seiten lang das Gefühl hatte, mich Kreis zu drehen und ein Buch zu lesen, das mir kaum Inhalt bietet. Neve läuft weg, Lauri findet sie; Neve läuft weg, Lauri findet sie; Neve läuft weg, Lauri findet sie. Aufgrund dieser manchmal doch sehr langatmigen Erzählung hatte ich auch das Gefühl, dass ich die herausragenden Szenen (und die gab es!) nicht wirklich genießen konnte.

Um das Buch nicht vollkommen schlecht zu machen, habe ich neben der guten Buchidee und dem hinreißenden Cover, noch einen positiven Punkt: Herausragend fand ich den Schreibstil der Autorin. Der Winter, die kühle und finstere Stimmung, die Schneestürme, die Kälte haben mich von vorne bis hinten gefesselt und waren als Kopfkino und Stimmungsmacher unglaublich gut umgesetzt und eine große Überraschung. Diese verschneiten, kanadischen Wälder waren grandios beschrieben und habe mich doch über das schwächelnde Buch hinweggetröstet.

Fazit
Aufgrund der nicht gerade überzeugenden Umsetzung konnte "Das Frostmädchen" nur mit dem Cover, der eigentlichen Buchidee und dem Schreibstil (und das dadurch erzeugte Feeling) überzeugen. Ich hatte von diesem Buch grundsätzlich viel mehr erwartet, weshalb ich es leider nur enttäuscht beenden konnte. Gerne hätte ich mehr als nur drei gut gemeinte Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Sturmflimmern

Sturmflimmern
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Sturmflimmern ist ein Buch, das mich im Großen und Ganzen fesseln und unterhalten konnte. Es bietet einiges an Inhalt, Höhepunkte und Spannungsbögen, weist aber leider auch einige sehr starke Schwächen ...

Sturmflimmern ist ein Buch, das mich im Großen und Ganzen fesseln und unterhalten konnte. Es bietet einiges an Inhalt, Höhepunkte und Spannungsbögen, weist aber leider auch einige sehr starke Schwächen auf, die ich in der folgenden Rezension genauer ausführen werde.

Zuerst einmal hat Sturmflimmern zwei große Plotinhalte: zum einen Sofias Vergangenheit und die ihrer Zieheltern und zum anderen ein Schulstreit, der so stark eskaliert, dass er zu einem ausschweifenden und brutalen "Straßenkrieg" führt. Beides fand ich interessant. Es war spannend und wurde meiner Meinung nach auch gut miteinander verknüpft. Auch die Erzählweise fand ich gut, genau wie Moira Franks Schreibstil. Die Höhepunkte und Spannungsbögen waren durchdacht und so gut getimt, dass mich keine einzige Seite gelangweilt hat. Auch das Cover an sich finde ich sehr schön, auch wenn ich es für diese Geschichte ein wenig unpassend finde. Der Plot ist sehr düster und brutal, sehr angespannt und voller Konflikte. Die Gestaltung des Covers vermittelt mir etwas anderes.

Probleme hatte ich persönlich vor allem mit den Charakteren. Sofia – als Hauptprotagonistin – konnte ich bei fast keiner ihrer Handlungen und Gedankengänge verstehen. Ebenso wenig wie ihren besten Freund Oscar oder ihre Verbündeten Jeremy, Nicky, Abby und wie sie alle heißen. Die Tatsache, dass es sich bei diesen Figuren um pubertierende Jugendliche handelt, hatte ich dabei zwar immer im Kopf, aber entschuldigt hat das vieler ihrer Dummheiten dann doch nicht. Sofia ist ein sehr "brutaler" Charakter und versucht jeden Konflikt mit Gewalt zu lösen. Insgesamt wurde dauernd irgendjemand verprügelt, vergiftet, fast ertränkt, fast erschossen, fast verstümmelt oder sonstiges, was mich mit jeder Seite zunehmend gestört hat. Das Buch ist als Jugendbuch deklariert, daher ist meiner Meinung nach die erhöhte Darstellung von Gewalt nicht unbedingt nötig. Man sollte lieber vermitteln, dass es andere Wege gibt, Probleme und Streitereien zu lösen. Der einzige Charakter, den ich wirklich gelungen fand, war Isaac. Das aber auch nur, weil er ein spannendes und mysteriöses Verhalten an den Tag legt und man erst relativ spät erfährt, warum er überhaupt in die Stadt gekommen ist.

Desweiteren wirkten die Charaktere einfach nur wahnsinnig blass. Da wird mal eingeworfen, dass einer homosexuell ist, der andere farbig, ein anderer ein klischeebehafteter Säufer-Schläger-Vater. Auf mich wirkte es zeitweise so, als seien es einfach zu viele Charaktere, mit denen zu viele gesellschaftliche Probleme und Kritiken untergebracht werden sollen. Klar, 80er Jahre und Homosexualität und Hautfarbe – schwieriges Thema. Auch wenn man es schon hundert Mal gelesen hat, kann es ja trotzdem Thema eines neuen Buches sein. Aber es hatte keine einzige Auswirkung auf die Geschichte, die ich dann doch erwartet hätte. Viel Potenzial – wenig Umsetzung.

Der zweite Punkt, der mich enorm gestört hat, ist das Ende. Isaac taucht realtiv früh in der Geschichte auf, übt das ganze Buch über Druck auf Sofia und ihre Eltern aus, damit sie mit ihm kommt und dann auf einmal ist er wieder verschwunden – nach Hause gefahren – und zufrieden damit, dass sie doch bei ihren Eltern bleiben kann. Das alles wirkte auf mich einfach nicht rund. Insgesamt wurden ziemlich viele Fragen, vor allem im Bezug auf die Studie und Isaac, aufgeworfen, deren Antwort ich in diesem Buch dann leider nicht finden konnte.

Fazit
Sturmflimmern ist im Grunde eine gute Geschichte, spannend und fesselnd, die sich mit gesellschaftlichen Problemen, Konflikten und Gewalt befasst. Dabei hätte man sicher eine starke Botschaft vermitteln können, was meiner Meinung nach jedoch leider nicht vollkommen gelungen ist.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Tödliche Gaben

Tödliche Gaben
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[Rezension von Dezember 2016]
In den letzten Tage hat sich bei mir einfach keine Weihnachtsstimmung breit machen können, so dass ich gehofft hatte, dass eine weihnachtliche Lektüre die richtige Atmosphäre ...

[Rezension von Dezember 2016]
In den letzten Tage hat sich bei mir einfach keine Weihnachtsstimmung breit machen können, so dass ich gehofft hatte, dass eine weihnachtliche Lektüre die richtige Atmosphäre schaffen wird. Ich habe schon eine Zeit lang keine Krimis mehr gelesen und war deshalb sehr gespannt auf die Kurzgeschichten von Simon Beckett, Sebastian Fitzek & Co.

Allgemein lässt sich sagen, dass in Tödliche Gaben elf Kurzgeschichte von relativ bekannten Autoren abgedruckt sind. Im vorderen Teil befindet sich ein Inhaltsverzeichnis mit Name der Autoren und den Titeln. Das Buch endet mit Kurzbeschreibungen der Vitae der verschiedenen Autoren.

Dass ich eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten bin, wisst ihr, seit ich "Omi" (hier) oder "Ausgezeichnete Morde" (hier) gelesen und rezensiert habe, aber der Weihnachtstrubel hatte mich in den letzten Wochen so im Griff, dass ich mich auf die Kurzgeschichten doch gefreut habe. Schließlich bin ich in letzter Zeit kaum zum Lesen gekommen.

Leider war das Buch recht enttäuschend. Simon Becketts Geschichte mit seinem bekannten Protagonisten David Hunter war mir persönlich viel zu kurz und zu langweilig; auch Sebastian Fitzek konnte mich nicht wirklich überzeugen, weil mir seine Geschichte sehr vorausschaubar erschien. Die einzigen beiden Kurzgeschichten, die ich wirklich gut fand und die mich überzeugen konnten, war "Wo es dem Verbrecher schmeckt" von Friedrich Ani und "Wichteltod" von Lindwood Barclay, wobei ich die von Friedrich Ani leider schon aus "Ausgezeichnete Morde" kannte.

Dafür, dass das Cover mit "spannendsten Weihnachtskrimis" wirbt, waren mir persönlich zu wenige Weihnachtselemente präsent und einige Geschichten doch recht kurios oder langweilig. Leider fand ich nur wenige ansprechend. Schade, da hatte ich einfach viel mehr erwartet.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Hätte besser sein können ...

Als die Bücher flüstern lernten (Die Geschichtenspringer 1)
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"Als die Bücher flüstern lernten" ist nach "Zum Glück gibt's die Liebe" mein zweites Buch von Felicitas Brandt. Nachdem ich die Geschichte rund um Lilian und ihre Begleiter recht spannend fand, habe ich ...

"Als die Bücher flüstern lernten" ist nach "Zum Glück gibt's die Liebe" mein zweites Buch von Felicitas Brandt. Nachdem ich die Geschichte rund um Lilian und ihre Begleiter recht spannend fand, habe ich mich sehr auf ihr neues Werk gefreut – das mich leider nicht so überzeugen und mitreißen konnte wie das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Auf den ersten Blick muss ich sagen, stimmt bei "Als die Bücher flüstern lernten" einfach alles. Dieses Buch hat einen wunderschönen Titel, ein traumhaftes Cover, der Klappentext macht Lust auf mehr und die Idee ist einfach nur grandios. Ich hatte diesen Ansatz bisher auch in keinem anderen Buch so gelesen und war daher sehr gespannt auf die Ausführung, die bei mir leider nicht wirklich punkten konnte.

Aber zuerst einmal zu den Charakteren. Sam und Hope sind die beiden Hauptprotagonisten, die auf ihre eigene Art und Weise eigentlich sehr unterschiedlich sind. Während Sam meiner Meinung nach eigentlich eher als Nebenfigur agiert, hat er mich um einiges mehr überzeugen können als sein Gegenpart Hope. Sam ist einfach eine sehr tolle Persönlichkeit. Er baut andere Leute auf, zeigt ihnen ihre Stärken auf, er ist sehr nett, liebevoll und humorvoll und – bis auf seine Nerdigkeit in Bezug auf Filme und Videospiele :D – wahrscheinlich Schwiegermuttis Liebling. Er passt gut zu Hope und er lockert die Geschichte um einiges auf, weswegen ich auch froh bin, dass es ihn in diesem Buch gab. Denn ohne ihn, wäre ich vermutlich an der Hauptprotagonistin verzweifelt. Hope ist sehr negativ eingestellt, sie lässt sich sehr leicht reizen und versinkt oft in Selbstmitleid, das ich zwar aufgrund ihrer Kindheit und ihrer weiteren Geschichte sehr gut verstehen kann, was aber meiner Meinung nach einfach zu viel ausgeschlachtet wurde. Ihre Zurückweisung Sam gegenüber, obwohl er immer mit guten Ideen glänzt, sie vor allem beschützt und mehr als ein Mal sein Leben für sie riskiert, fand ich einfach völlig fehl am Platz. Ihre Zickigkeit habe ich teilweise wirklich nicht verstehen können. Trotz allem ist sie ein interessanter Charakter, der mehr als einmal den den Lauf der Geschichte voranbringt. In ihr und um sie herum herrschen viele Geheimnis, die dem Plot ein gewisses Extra geben.

Die Geschichte an sich fand ich schön aufgebaut. Die Reisen durch die verschiedenen Bücher, dass sie Hope zuflüstern, die Kämpfe, die sie und Sam dort austragen und die Verbindung mit einer ganz besonderes Welt heben die Kreativität der Autorin um einiges hervor, allerdings hat mir einfach ein wenig Tiefe und der rote Faden gefehlt. Es wirkte alles so oberflächlich und nicht wirklich zusammenhängend. Es gab sehr viele gute und spannende Szenen, aber gerade die Mitte konnte mich leider nicht mitreißen. Gerade, als die beiden ihre erste große Reise beendet haben, habe ich mich oft gefragt: "Und jetzt? Was soll jetzt noch passieren?" Auch das Ende war zu schnell abgehandelt. Während des gesamten Buches merkt man, dass es auf einen gewissen Höhepunkt hinausläuft und als dieser eintritt, ist er innerhalb einer kurzen Szene schon abgehakt. Es war für mich einfach unbefriedigend (falls es keinen zweiten Teil geben sollte...).

Der Schreibstil der Autorin ist sehr jugendlich gehalten, gerade in den Dialogen, was sicher nicht jedermanns Fall ist. Allerdings ließ sich das Buch so doch sehr flüssig und angenehm lesen und stellt gerade in Momenten, in denen man sich einfach nur entspannen will, keine große Herausforderung dar. Besonders gut gefallen hat mir natürlich die Andeutung von Büchern und Filmen und deren Helden. Ich mag solche Verbindungen sehr gerne und liebe es, wenn Bezug zu anderen Medien und Werken genommen wird.

Fazit
"Als die Bücher flüstern lernten" ist ein schönes und interessantes Buch, das mich zwar packen, aber nicht vollends überzeugen konnte. Ich hatte etwas anderes erwartet, was der angenehme Schreibstil und die verschiedenen humorvollen Diskussionen der beiden Hauptprotagonisten teilweise wieder gutmachen konnten. Eine eventuelle Fortsetzung würde ich mir jedoch auf jeden Fall kaufen.