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Veröffentlicht am 29.09.2016

Die Widerspenstigkeit des Glücks

Die Widerspenstigkeit des Glücks
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Die Widerspenstigkeit des Glücks ist mein erstes Buch von Gabrielle Zevin, obwohl die Birthright-Serie komplett, aber ungelesen in meinem Schrank steht. Die Inhaltsangabe klang für mich sehr interessant: ...

Die Widerspenstigkeit des Glücks ist mein erstes Buch von Gabrielle Zevin, obwohl die Birthright-Serie komplett, aber ungelesen in meinem Schrank steht. Die Inhaltsangabe klang für mich sehr interessant: Ich meine, es geht um Bücher! :)

Ich hatte so gehofft, dass die Geschichte rund um A.J. Fikry, der eine Buchhandlung führt und darüber wohnt, mich packen würde. Die Idee und auch die Inhaltsangabe fand ich sehr schön und hat mich direkt angesprochen. Die Umsetzung dagegen war für mich persönlich zu schwach; das sich bietende Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft, die Möglichkeiten nicht vollends umgesetzt. Mir persönlich war sie nicht ausgearbeitet genug, zu oberflächlich und teilweise auch zu abgehackt.

Darunter haben leider auch die Figuren gelitten. Ich konnte sowohl A.J, als auch Maya und Amelia in mein Herz schließen, ich habe mit ihnen mitgelitten, ihre Geschichte hat mich auch berührt und bewegt. Mit A.J. konnte ich mich wohl am meisten und am leichtesten identifizieren. Wer will denn als Bücherliebhaber auch keine Buchhandlung haben, lesen können, was man will und jederzeit Bücher in seiner Nähe haben? Auch wenn er am Anfang des Buches verbittert und unglücklich erscheint – dafür gibt es allerdings eine Erklärung – so blüht er vollkommen auf, als er sich in die hübsche Vertragsvertreterin Amelia verliebt. Die Ausarbeitung aller Charaktere erschien mir interessant, tiefgründig, mit den berühmten Ecken und Kanten, doch trotzdem hat mir was gefehlt. Ich konnte mich nicht vollends auf sie einlassen – vermutlich auch, weil der Roman mit 288 Seiten und relativ großer Schriftgröße dazu nicht wirklich viel Platz gelassen hat. Ich hätte einfach gerne mehr über sie erfahren, hätte gerne Zeit gehabt, warm mit ihnen zu werden.

Das Ende dagegen fand ich sehr gelungen; ich mag traurige und bewegende Enden, daher war es total mein Fall. Definitiv ein gelungener Abschluss der Geschichte, der es schafft, dass der Roman im Gedächtnis bleibt und über den man noch einige Zeit nachdenken kann.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Erzähltempo war mir persönlich ein wenig zu schnell und sprunghaft; manche Szenenwechsel und Sprünge mussten sein, andere wiederum hätte man vermeiden können. Trotzdem freue ich mich sehr auf Bitterzart, Edelherb und Extradunkel :)

Fazit
Für mich war Die Widerspentigkeit des Glücks ein gelungener und schöner Roman für zwischendurch. Das Buch bietet eine schöne Geschichte rund um plötzliches Eltern-Sein und um das Wieder-ins-Leben-Finden. Für mich ein schöner Roman, bei dem man allerdings aufgrund der Länge bzw. Kürze Abstriche im Bezug auf Charaktere und die Tiefe der Geschichte machen muss.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Die Zelle

Die Zelle
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Ich hatte mal wieder richtig Lust auf einen guten Thriller und Die Zelle von Jonas Winner war das perfekte Buch für mein Vorhaben. Den Klappentext fand ich gut gewählt, denn er hat mich neugierig auf ...

Ich hatte mal wieder richtig Lust auf einen guten Thriller und Die Zelle von Jonas Winner war das perfekte Buch für mein Vorhaben. Den Klappentext fand ich gut gewählt, denn er hat mich neugierig auf die Geschichte rund um Sammy, das Mädchen und seine Familie gemacht.

Als allererstes muss ich sagen: Ich liebe deutsche Handlungsorte. Ich lese sehr viele amerikanische Horror- und Psychothriller und daher bin ich jedes Mal froh, wenn mir ein Buch in die Hand fällt, das in Deutschland spielt. In Berlin war ich zwar bisher noch nie – aber das ist ja auch zweitrangig.

Sammy scheint ein normaler Junge zu sein. Elf Jahre ist er alt, er zieht von London nach Berlin und versucht sich in der neuen Stadt und in dem neuen Land einzuleben. Im Gegensatz zu seinem Bruder Linus, der mit seinem Vater schon vorgefahren ist um das Haus einzurichten, hat er keine Freunde und auch keine Beschäftigung für die Sommerferien. Als er sich langweilt, findet er einen Luftschutzbunker unterhalb der Villa und entdeckt dort versteckt in einer kleinen Zelle ein Mädchen, kaum älter als er selbst. Als er sie am nächsten Tag nochmal besuchen will, ist sie weg.

Jonas Winner hat mit Die Zelle einen Thriller geschaffen, der mich richtig packen konnte und durchgängig Spannung beibehält. Auch wenn mir die Einführung in das Buch ein wenig schwer gefallen ist, nimmt die Geschichte an Fahrt auf, als Sammy die böse Entdeckung macht. Ab da an habe ich mit dem 11-jährigen Jungen mitgefiebert und überlegt, wie das alles zusammenhängt. Ständig habe ich mir die Fragen gestellt: Wer ist das Mädchen? Warum war sie dort unten? Wer hat sie dort versteckt? Und vor allem: Wo ist sie jetzt? Mehrere Spannungsbögen haben die Geschichte an Düsternis und Unheimlichkeit weit oben gehalten und obwohl ich relativ schnell hinter das Rätsel gekommen bin, war ich doch am Ende überrascht von den Motiven und wie alles aufgelöst würde. Das Protokoll und die Tonbandaufzeichnung auf den letzten Seiten des Thrillers bewerte ich als perfekte Lösung; sie decken manch eine offene Frage doch noch auf. Besonders bei der Aufzeichnung habe ich mich gegruselt, auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum. Ich war vermutlich einfach in der Geschichte gefangen.

Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass ein 11-jähriger Protagonist nicht die beste Wahl ist. Ich hatte kindliche Anwandlungen, Trotzreaktionen und unnötige Abschweifungen erwartet, die die Spannung des Thrillers zunichte machen würde. Doch nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich sagen, dass Sammy die perfekte Wahl als Hauptprotagonist (und Ich-Erzähler) war. Zum einen hat er sich an manchen Stellen viel erwachsener verhalten, als man es ihm zugetraut hätte, auf der anderen Seite war er so auch empfindlich für die Veränderung innerhalb der Familie, vor allem die des Vaters, vielleicht auch ein Stück weit für die des Bruders. Auch die anderen Figuren fand ich stark und interessant ausgearbeitet, auch wenn nicht alle eine große Rolle im Hauptgeschehen spielten.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen; er war angenehm und flüssig zu lesen. Ich mag die düstere und unheimliche Sprache, die Jonas Winner verwendet hat. Sie hat mir an manchen Stellen eine Gänsehaut bereitet und konnte die Spannung bis zum Schluss halten. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend und gut gewählt. Die schlichte Gestaltung spiegelt die dunkle, unheimliche Stimmung sehr gut wider und lässt dem Betrachter genug Raum, sich ein Versteck oder eine Zelle für ein Mädchen vorzustellen.

Fazit
Die Zelle von Jonas Winner hat mir sehr gut gefallen: ein unheimlicher Thriller, eine spannende Wendung, tiefgründige Charaktere und einen guten, flüssigen Schreibstil. Obwohl ich den Thriller alles in allem sehr gut fand und mich das Gesamtpaket überzeugt hat, gibt es von mir einen halben Stern Abzug dafür, dass ich doch recht schnell den Täter durchschaut hatte – die Motive und alles drumherum aber nicht (definitiv ein Überraschungsfaktor!).

Veröffentlicht am 26.09.2016

Noah will nach Hause

Noah will nach Hause
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Noah will nach Hause behandelt ein spannendes und interessantes Thema – Wiedergeburt beziehungsweise Reinkarnation – , das Sharon Guskin emotional und mitreißend präsentiert. Ich war anfangs ein wenig ...

Noah will nach Hause behandelt ein spannendes und interessantes Thema – Wiedergeburt beziehungsweise Reinkarnation – , das Sharon Guskin emotional und mitreißend präsentiert. Ich war anfangs ein wenig skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde, da Wiedergeburt in meinem Glauben nicht wirklich eine Rolle spielt, doch trotzdem hat es mich sehr nachdenklich gemacht. Wäre es nicht wunderschön, noch einmal Kontakt mit jemandem aufnehmen zu können, den man liebt? Einfach noch ein Mal sagen: Ich liebe und vermisse dich. Du warst ein wunderbarer Mensch, der mein Leben bereichert hat. Ich werde dich vermissen.

Sharon Guskin hat die Geschichte einfach genial umgesetzt, da sie von vorne bis hinten mit den Gefühlen des Lesers spielt: Noahs herzzeißende Rufe nach seiner richtigen Mama, Janies Kampf, ob sie an all das glauben kann und inwieweit es sie und Noah verändern wird und Noahs "richtige" Mama Denise, die anfangs sehr ungläubig und verwirrt reagiert, sich aber dann doch nichts sehnlicher wünscht, als noch einmal mit ihrem Sohn sprechen und somit auch endlich die Ungewissheit loslassen zu können. Der Plot ist so tragisch und so mitreißend – eine perfekte und packende Geschichte über Trauer und Schmerz, aber auch Liebe und Glaube. Alle Seiten leiden und ich wusste auch gar nicht so recht, mit wem ich mehr mitfühlen sollte.

Ich mochte auch deswegen die Charaktere sehr gerne, alle hin und her gerissen zwischen Trauer und Unglaube und auch einer Art von ... Erleichterung. Ich habe mich gefühlt wie in einer Geschichte, in der ich ebenfalls eine Rolle spiele, alles greifbar und so real. Noah, der nicht so wirklich weiß, wo er hingehört und den ich selbst gerne in den Arm genommen hätte, Janie, die so gerne helfen würde, der ich aber auch keinen Rat hätte geben können, Denise, die ihren Sohn Tommy in Noah wieder erkennt, Charlie (Noahs "Bruder"), der endlich Frieden mit sich selbst schließen kann und dann auch letzlich Anderson; das Bindeglied zwischen allem. Der, der ein Buch über Wiedergeburt schreibt und die Brücke zwischen den beiden Familien baut.

Anderson blieb mir während des ganzen Buches ein wenig suspekt. Ich hatte mir von seiner Geschichte ein wenig mehr versprochen – ebenso von der Geschichte um Noahs Vater Jeff. Dessen Auftauchen wird im Prolog so betont und ausgearbeitet, dass ich an dieser Stelle einfach mehr erwartet habe. Was ist aus Jeff geworden? Was hätte er zu Noah gesagt? Wie hätte er Janie helfen können? Er kam mir schlicht und einfach zu kurz vor, war nicht präsent genug und für mich als Figur daher vollkommen überflüssig.

Der Schreibstil macht Noah will nach Hause zu einem absoluten Pageturner. Ich konnte das Buch schnell durchlesen, einfach, weil Sharon Guskin sehr packend schreibt, mich emotional berührt und bewegt hat. Ich wollte so unbedingt wissen, wie es weitergeht und ob der kleine Noah seinen Frieden finden wird. Das Cover hat mich erst auf die Geschichte aufmerksam gemacht. Ich finde es wunderschön gestaltet; sehr süß und harmonisch.

Fazit
Noah will nach Hause ist eine packende und berührende Geschichte. Eine, in der jeder leidet, keiner weiß, was richtig und falsch ist. Eine, die von den Charakteren lebt und für mindestens eine Partei auch kein Happy End verspricht. Ein absolut empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 26.09.2016

To all the boys I've loved before

To all the boys I’ve loved before
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To all the boys I've loved before ist mein erstes Buch von Jenny Han, obwohl mir ihre Bücher schon öfter mal begegnet sind und das ein oder andere schon auf meiner Wunschliste steht. Die Buchidee hat mir ...

To all the boys I've loved before ist mein erstes Buch von Jenny Han, obwohl mir ihre Bücher schon öfter mal begegnet sind und das ein oder andere schon auf meiner Wunschliste steht. Die Buchidee hat mir direkt gefallen. Welchen Jugendlichen würde es nicht ins Chaos stürzen, wenn auf einmal sämtliche Liebesbriefe ihren eigentlichen Empfängern zugestellt werden würde? Und obwohl mir die Idee direkt sehr gut gefallen hat, hat sich die Geschichte rund um Lara Jean und ihre Abschieds-Liebesbriefe doch mehr als überrascht. Der Plot hat sich ganz anders entwickelt, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte mit ganz viel Schuldrama gerechnet, Getuschel, Mobbing, peinliche Begegnungen. Ein Mädchen, völlig überfordert mit der Situation, grausame Jungs und viele viele Tränen. Das ganze hat sich dann aber doch ganz anders gestaltet, ging in eine ganz andere Richtung, so dass ich lange nicht wusste, was ich davon halte sollte. Ich hatte mir einfach viel mehr von den Briefen versprochen, viel mehr Einfluss erwartet. Doch sie geraten ziemlich schnell in den Hintergrund und spielen kaum noch eine Rolle. Im Endeffekt hat mir die Geschichte aber dann doch ganz gut gefallen.

Mit Lara Jean selbst hatte ich so meine Probleme. Sie war mir anfangs sehr sympathisch. Ich kenne das auch – nicht unbedingt bei Liebesbriefen – dass ich mir Dinge aufschreibe, dir mir wichtig sind oder die mir nicht aus dem Kopf gehen. Einfach um es schwarz auf weiß vor Augen zu haben und ein Stück weit damit abschließen zu können. Oder herauszufinden, wo das eigentliche Problem liegt. Dass die Hauptprotagonistin das auch macht, hat sie mir direkt ans Herz wachsen lassen. Doch mit der Zeit merkte ich auch, dass sie übertrieben naiv ist, überhaupt keine Ahnung von Liebe und Beziehungen hat (da sie noch nie eine hatte), aber trotzdem sehr oft den Schlaumeier in Liebesdingen raushängen lässt. Sie macht oft ein Drama um nichts, bauscht Dinge viel zu sehr auf, ist manchmal sehr taff, manchmal aber auch sehr weinerlich und sensibel. Mir hat ein wenig die gerade Linie gefehlt. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich vermutlich einfach nicht mehr zur entsprechenden und empfohlenen Altersgruppe gehöre und mir das Teenie-Dasein nicht mehr so präsent ist.

Die restlichen Charaktere haben mir aber sehr gut gefallen, vor allem Lara Jeans Familie. Sie pflegen einen sehr liebevollen Umgang miteinander, haben Streit, wie es in Familien nun mal üblich ist, vertragen sich aber auch schnell wieder, haben ihre eigenen Gewohnheiten und kommen mit der fehlenden Mutterfigur doch ganz gut zurecht. Peter – einer der Jungs, die einen Liebesbrief erhalten haben – ist der perfekte Gegenpart zu Lara Jean. Dank ihm gelang es mir, über ihre naive Art und ihre vorkommenden Aussetzer hinwegzusehen. Er hat sie sehr oft und sehr schnell mit seiner nüchternen und praktischen Art auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auch Josh war in meinen Augen ein gelungener und authentischer Charakter, auch wenn er nicht hundert Prozent in die Geschichte reingepasst hat und mir persönlich einfach zu schnell abgespeist wurde.

Über den Schreibstil kann ich leider nicht ganz so viel sagen. Ich habe mir das Buch vorlesen lassen und mir geht da oft der Schreibstil ein wenig verloren. Allerdings erschien er mir als locker und passend zur Thematik und zur Altersgruppe. Eine angenehme, jugendliche und leichte Sprache. Bisher bin ich mir Hörbüchern nicht besonders gut klar gekommen – ich bin einfach kein Fan davon; ich glaube, ich lasse mich einfach zu schnell ablenken – aber Leonie Landas Stimme fand ich wunderschön, da sie sehr angenehm und passend zu den Figuren spricht. Ihre Stimme ist jung und klar, daher hat sie meiner Meinung nach Lara Jean perfekt repräsentieren können. Auch das Cover finde ich schön. Es wurde von der Originalausgabe übernommen, was viele von Jenny Hans Fans wohl gefreut hat. Auch mir gefällt es sehr gut.

Fazit
To all the boys I’ve loved before ist ein süßer, sehr jugendbetonter Teenieroman, von dem ich zwar etwas komplett anderes erwartet hätte, aber der mich doch unterhalten konnte. Ich kann das Buch empfehlen, obwohl es bezüglich der Charaktere und der Umsetzung der Idee ein wenig schwächelt. Das offene Ende macht Lust auf den zweiten Teil (PS: I still love you), der in der Originalfassung bereits erschienen ist.

Veröffentlicht am 26.09.2016

Die Magie der Namen

Die Magie der Namen
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Die Magie der Namen ist ein wunderschönes und packendes Werk, das viel Spannung und Magie bereit hält, ohne typische und viel verwendeten Fantasy-Elemente wie Drachen, Götter, Dämonen, Feen und sonstigen ...

Die Magie der Namen ist ein wunderschönes und packendes Werk, das viel Spannung und Magie bereit hält, ohne typische und viel verwendeten Fantasy-Elemente wie Drachen, Götter, Dämonen, Feen und sonstigen Wesen. Ich war überrascht, wie leicht mir das Kopfkino zur Geschichte fiel, wie schnell ich ausgearbeitete Bilder im Kopf hatte, wie ich mich problemlos in den Plot einfand, wie sehr ich die Charaktere mochte und wie mühelos ich den verschiedenen Geschehnissen folgen konnte. Dazu noch einen Plot, den ich definitiv noch nicht so gelesen habe und mir daher ein einmaliges Lesevergnügen geschenkt hat.

Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen, was vermutlich daran lag, dass das erste Kapitel schon sehr fesselnd ist. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit den Nummern und Namen auf sich hat, was sie bedeuten und was es darüber aussagt, was aus den jungen Erwachsenen werden soll. Dass man das alles aus der Ich-Perspektive erzählt, fand ich wunderbar gewählt. So erfährt man sofort mehr über die Hoffnungen, Träume und Wünsche des Hauptprotagonisten. Man bekommt ein Gefühl für ihn, was das Verständnis des weiteren Verlaufs – entstehende Freundschaften, Entwicklung von Gefühlen, sein Verhalten bei Kämpfen, Ablehnungen gegen Personen usw. – um einiges erleichtert.

Tirasan (anfangs Nummer 19) steht im Mittelpunkt der Geschichte, denn alle außer ihm wissen, wer sie sind und welche Aufgaben ihnen zusteht. Mit dem Namen Tirasan verbindet niemand etwas, keiner weiß, was er bedeutet, daher macht er sich nicht nur auf die Reise, um sich in der Hauptstadt registrieren zu lassen, sondern auch, um die Bedeutung seines Namens herauszufinden. Anfangs war er sehr unsicher und zurückhaltend, ein wenig schüchtern und sich seiner selbst nicht wirklich bewusst. Aufgrund dieser Eigenschaften war mir klar, dass er sich noch entwickeln würde und es war packend, dabei zuzusehen, wie er sich immer sicherer wurde. Nicht nur im Umgang mit sich selbst, sondern auch mit anderen.

Die anderen Protagonisten haben mir genauso gut gefallen, da sie ebenso authentisch und real wirkten. Von den vier anderen, die den Hauptprotagonisten auf seiner Reise begleiten – Baro, Rustan, Nelia und Allira – gefiel mir allerdings Rustan am meisten, sogar ein bisschen mehr als Tirasan. Er ist grundanstäntig, treu, loyal und würde seine Leben geben, um Tirasan gesund nach Hause zu bringen. Als sich dann herausstellte, dass die beiden in ihren früheren Leben schon dicke Freunde gewesen waren, fand ich das mehr als passend. Am Anfang sind Tirasan und seine vier Begleiter verhasst und sich gegenseitig unsymaptisch, weil sie sich als Nummern nicht verstanden, allerdings merken sie schnell, dass sie zusammenhalten und sich gegenseitig beschützen müssen, woraus sich eine tief verbundene Freundschaft entwickelt.

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte mich direkt in die Charaktere hineinversetzen, konnte ihre Gefühle und ihre Stimmungen verstehen – sowohl Sympathie, als auch Unmut –, habe mitgelitten und mitgefühlt und mich letzten Endes sehr geborgen in der Geschichte gefühlt.

Das Cover gefällt mir aufgrund der schlichten, aber doch edlen Gestaltung sehr. Die Schrift und die miteinander verbundenen Schnörkel finde ich sehr schön und auch zur Geschichte passend. Ebenso schön wie praktisch finde ich die Land-/Stadtkarte, die man sowohl vor den ersten, als auch nach den letzten Seiten findet und somit die Welt, in der die Geschehnissen spielen, deutlich darstellt. Das ein oder andere Mal habe ich auf sie zurückgegriffen. Es vereinfacht enorm, sich den Weg vorzustellen, den die Abenteurer auf sich nehmen müssen.

Fazit
Die Magie der Namen ist alles in allem ein empfehlenswertes Buch; für jung und alt. Die Geschichte war gut durchdacht und gefiel mir sehr gut. Die Abenteuer haben Spannung gebracht, die Charaktere die Authentizität. Ein einmaliges und kurzweiliges Werk, das es versteht, den Leser zu an die Geschehnisse zu fesseln und ihn dazu bringt, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.