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Veröffentlicht am 28.05.2018

Ich bin zufrieden mit dem Abschluss.

Game of Destiny
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"Game of Destiny" ist der dritte und letzte Teil der "Love Vegas"-Saga und löst daher endlich den Mord an Nathaniel West auf. In den letzten beiden Bänden hatten die Leser die Chance, mitzuraten, sich ...

"Game of Destiny" ist der dritte und letzte Teil der "Love Vegas"-Saga und löst daher endlich den Mord an Nathaniel West auf. In den letzten beiden Bänden hatten die Leser die Chance, mitzuraten, sich Theorien auszudenken und gleichzeitig der Liebesgeschichte von Jamie und Emma zu folgen. Ich persönlich bin traurig, dass die Reihe nun zu Ende ist. Ich mochte es sehr, wie Geneva Lee die verschiedenen Aspekte der Geschichte – der Mord, Emmas Familienprobleme, die Liebe zu Jamie, die Streitigkeiten mit Monroe – miteinander verbunden hat und dadurch ein unterhaltendes Gesamtwerk erschaffen hat. Für mich war "Game of Destiny" zwar der schlechteste Band – aber letztlich bin ich mit der Auflösung des Buches doch zufrieden.

Ich habe die drei Bücher wirklich genutzt, um jedes kleine Detail aufzunehmen und mir Theorien zusammenzuspinnen, wer der große unbekannte Mörder ist. Ich lag auch mit meiner allersten Vermutung richtig – eher aus Intuition, als aus Fakten und Beweisen – habe diese aber im Laufe der Geschichte immer mal wieder verworfen. Ganz sicher, wer der Mörder ist, war ich mir erst ab der Hälfte des dritten Buches – und ich hatte recht. Trotzdem sind das Ende, die Auflösung und das Motiv der Tat für mich extrem schockierend gewesen. Meiner Meinung nach hat sich Geneva Lee nicht in unlogische Handlungsstränge verstrickt oder es zu offensichtlich enden lassen. Ich fand das Ende sehr gut umgesetzt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten und gerade das letzte Kapitel, als Emma in die Highschool zurückkehrt und das Erlebte Revue passieren lässt, hat mich sehr berührt und melancholisch gemacht.

Wie oben schon erwähnt ist "Game of Destiny" für mich der schlechteste Band der Reihe und hätte von mir ohne das tolle Ende wohl auch nur eine 3-Sterne-Bewertung erhalten. Ich fand das Werk in erster Linie nicht so mitreißend wie die beiden Vorgänger. Ich hatte oft das Gefühl, Geneva Lee würde gerne zum Ende kommen, was nach 150 Seiten ein bisschen wenig gewesen wäre. Weswegen sie den Plot mit meiner Meinung nach unnötigen Auseinandersetzungen mit Monroe und Emmas Vater gefüllt hat und die Beziehung zwischen Jamie und Emma in die Länge gezogen hat. Ich kann verstehen, dass "Game of Destiny" sich längenmäßig an die beiden anderen Bände anpassen musste, aber für mich hat sich gerade der Mittelteil doch sehr gezogen (das kann aber natürlich auch daran gelegen haben, dass ich unbedingt wissen wollte, wer der Mörder ist und ob meine Theorie stimmt!).

Der zweite Grund, warum mich dieses Buch im Vergleich enttäuscht hat, war die Protagonistin Emma. Ihre Entwicklung hat mich doch ein wenig schockiert. Ich war immer ein Fan von ihr, auch wenn sie manchmal schlechte Entscheidungen getroffen hat und auch wenn sie nicht immer so für sich eingestanden hat, wie sie es hätte tun sollen. Trotzdem wirkte sie auf mich stark und bodenständig, durchsetzungsfähig, immer optimistisch gestimmt und zufrieden mit dem, was sie hat. Doch zum einen verhält sie sich vollkommen unreif, als sie Jamie am Anfang des Buches aus dem Weg geht, weil sie nicht über ein Problem reden möchte. Sie lässt ihn einfach stehen, spricht nicht mit ihm und macht alles mit sich selbst aus, obwohl es ihn genauso sehr angeht, wie sie. Das hat mich tierisch genervt. Zum anderen empfand ich es so, dass die Beziehung zu Jamie Emma verändert hat. Es ist ja schön und gut, dass Emma von Jamies Familie angenommen und jetzt als eine West bezeichnen wird, aber sie übertreibt dabei vollkommen. Erst schmeißt sie mit Geld um sich, dann führt sie sich bei West wie die Hausherrin auf und auch ihr überlegenes, arrogantes Verhalten Monroe gegenüber fand ich unangebracht. Im Laufe der Handlung fiel es mir daher zunehmend schwerer, mich mit der neureichen Emma zu identifizieren.

Dafür mochte ich Jamie und seinen neuen Platz in seinem Leben. Stellenweise fiel es mir wirklich außerordentlich schwer, mich ihn als neuen Geschäftsmann vorzustellen, aber ich konnte mich damit anfreunden und fand, dass ihm seine neue Macht gutstand. Mir hat vor allen Dingen gefallen, dass er sich im Laufe der Trilogie von dem sexy Charmeur zu einem verantwortungsvollen Mann entwickelt hat und ich hätte mir gewünscht, dass dies ein bisschen auf Emma abgefärbt hätte.

Trotz allem ist "Game of Destiny" ein tolles Werk. Geneva Lees Schreibstil hat mir mal wieder super gefallen. Ich konnte mühelos in das Buch hineinfinden, auch wenn es eine Weile her war, dass ich den zweiten Band beendet habe. Außerdem hat mich die Autorin dazu gebracht, absolut mit den Charakteren mitzufiebern und die Protagonisten in mein Herz zu schließen. Ich finde es schade, dass es für die eine Person so enden musste, aber letztlich wurde der Mord logisch und spannend aufgeklärt und auch Jamie und Emma haben sich gesucht und gefunden. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Projekte der Autorin.

Fazit
"Game of Destiny" ist ein ausgesprochen spannender und empfehlenswerter Abschlussband, dessen Ende mich mehr schockiert hat, als ich gedacht hätte. Jedoch hat mir nicht alles an diesem Buch gefallen. Gerade in der Hälfte hätte ich mir einen einnehmenderen Plot gewünscht, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Ich kann diese Trilogie jedem empfehlen, der einem fesselnden Fall folgen und nebenbei von einer zuckersüßen Liebesgeschichte lesen will.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Überzeugend & interessant!

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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"Wie Monde so silbern" hat mir im Grunde gut gefallen. Ich wusste zwar anfangs nicht so wirklich, was ich von diesem Buch erwarten sollte, denn die Vorstellung, Märchen in eine futuristische, technik-geprägte ...

"Wie Monde so silbern" hat mir im Grunde gut gefallen. Ich wusste zwar anfangs nicht so wirklich, was ich von diesem Buch erwarten sollte, denn die Vorstellung, Märchen in eine futuristische, technik-geprägte Welt zu transportieren, erschien mir schon sehr ... speziell. Aber ich finde, die Autorin hat eine wunderbare und faszinierende Geschichte erschaffen, die die wichtigen Merkmale des Cinderella-Märchens aufgreift und sie trotzdem zu etwas ganz besonderem macht.

Im Großen und Ganzen war die Handlung spannend und abwechslungsreich beschrieben und die verschiedenen Facetten des Plots wurden toll miteinander verbunden. Mir persönlich waren die Geschehnisse allerdings meist zu vorhersehbar, was ich schade fand. Hätte man mir die groben Informationen zum Setting gegeben, hätte ich mehr oder weniger schon vor dem Lesen des Buches sagen können, wohin die Geschichte führt. Trotzdem habe ich mich unterhalten gefühlt durch die verschiedenen Details, die die Autorin immer wieder in den Plot einfließen lässt und durch das besondere World-Building. Marissa Meyer hätte meiner Meinung nach beim Setting noch etwas drauflegen können, aber auch so konnte ich mir Cinders Welt gut vorstellen und ich fand diese Technik-Welt eigentlich sehr schön. Normalerweise ist SciFi nämlich nicht wirklich mein Genre.

Cinder hat mir als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen und hat am Ende auch einiges zu meiner positiven Bewertung des Buches beigetragen. Mir gefiel es unglaublich gut, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt, wie sie trotz Unsicherheiten immer stark bleibt und dass sie sich nicht als Maschine sieht. Sie erschien mir als ein sehr kluges und cleveres Mädchen mit einem dicken Fell, das sich aber auch nach Liebe und Geborgenheit sehnt, Gerechtigkeit verlangt und auch bereit ist, dafür über ihren eigenen Schatten zu springen. Cinder ist wirklich stark und hat sich meiner Meinung nach als tapfere Heldin qualifiziert.

Die anderen Charaktere wirken im Vergleich zu Cinder daher ein bisschen blass, worüber ich aber hinwegsehen konnte, denn sie steht die meiste Zeit im Vordergrund. In den kurzen Auftritten konnten sich sowohl Prinz Kai, als auch Königin Levana hervortun, aber beide kann ich bisher noch nicht so wirklich gut einschätzen. Auch wenn ich da natürlich einiges an Potenzial sehe – besonders bei Kai.

Das Ende konnte mich allerdings vollkommen überzeugen. Ich war mir lange nicht sicher, wohin die Reise der Luna-Chroniken geht. Ob "Wie Monde so silbern" eine eigenständige Geschichte ist, ob sich die Märchen miteinander verweben und wer im zweiten Band als Hauptcharakter eingeführt wird. So ganz sicher bin ich mir zwar immer noch nicht, wie es weitergeht, aber Cinders Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende und ich werde mich sehr gerne überraschen lassen.

Fazit
Schwer zu sagen, ob "Wie Monde so silbern" meine Erwartungen erfüllen oder übertreffen konnte. In jedem Fall ist dieses Buch ein wunderbarer und sehr interessanter Auftaktband, der nicht nur eine tolle eigenständige Geschichte erzählt, sondern auch mühelos verschiedene Aspekte des Cinderella-Märchens verpackt. Die Autorin konnte mich damit auf jeden Fall überzeugen, so dass ich den zweiten Band am liebsten gleich verschlingen würde.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Landon hat mich enttäuscht.

Nothing more
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Hachja, was habe ich Landon in der "After"-Reihe geliebt. Selten habe ich einen Nebencharakter so in mein Herz geschlossen, weil er mit seinen Ratschlägen immer richtig lag, nie das allbekannte "Ich habe ...

Hachja, was habe ich Landon in der "After"-Reihe geliebt. Selten habe ich einen Nebencharakter so in mein Herz geschlossen, weil er mit seinen Ratschlägen immer richtig lag, nie das allbekannte "Ich habe es dir doch gesagt" hat raushängen lassen und auch niemals Tessa im Stich gelassen hat. Er ist einfach der beste beste Freund, den man sich vorstellen kann. Natürlich habe ich mich daher über das Spin-Off mit ihm als Hauptfigur gefreut, denn mehr über Landon und sein Leben zu erfahren, hat mich ausgesprochen gereizt. Und obwohl die Bewertungen zu "Nothing more" mehr als durchwachsen sind, habe ich mich gerne heran getraut.

Nicht alle Kritik an diesem ersten Teil des Spin-Offs kann ich nachvollziehen, aber ich habe ein wenig gebraucht, um zu erkennen, dass die Dynamik von Landons Geschichte in keinster Weise mit der aus Tessas Geschichte vergleichbar ist. Landons Plot ist viel ruhiger und gemächlicher und droht nicht jederzeit in unnötige Streitereien, Beschimpfungen oder Tobsuchtsanfällen zu explodieren. Er ist viel mehr gestreckt und es passiert auch nicht auf jeder Seite etwas, was der Leser direkt verarbeiten muss oder worüber er sich – zurecht– aufregen kann. Das führt unweigerlich zu, dass der Plot sehr gezogen und langatmig wirkt, weswegen ich an manchen Stellen froh, das Hörbuch zu haben. Einfach auf 2-fache Geschwindigkeit stellen und so wirken lange Szenen gar nicht mal so lange.

Trotzdem fand ich Landons Geschichte im Gesamten recht interessant. Dakotas Auftauchen hätte ich persönlich nicht gebraucht – obwohl ich nichts gegen Dreiecksgeschichte habe –, denn sie ist mir von vorne bis hinten unsympatisch geblieben, aber das bringt zumindest ein bisschen Spannung in die Geschichte und verhindert, dass Nora und Landon sich allzu leicht bekommen. Das Knistern zwischen den beiden fand ich von der Autorin gut umgesetzt, auch wenn es ein bisschen stärker hätte ausgearbeitet sein können. Bei der Szene in der Dusche habe ich herzlich lachen müssen und auch sonst fand ich die beiden irgendwie süß zusammen. Ich konnte sie mir gut als Paar vorstellen (zumindest viel viel besser als Landon und Dakota, die meiner Meinung nach absolut nicht auf einer Wellenlänge lagen).

Meine größte Kritik bekommt aber tatsächlich Landon, der mich während des ganzen Buches eigentlich nur verwirrt hat. So gut, wie er Tessa in ihrem Liebesleben unterstützt hat, so schlecht trifft er Entscheidungen für sein eigenes Leben. Ich wusste natürlich schon im Vorhinein, dass Dakota wieder eine Rolle in diesem Buch spielen würde, allerdings war ich mehr als erstaunt, wie schnell Landon ihr wie ein Hündchen hinterherläuft und sich so leicht wieder in ihr Leben integrieren lässt. Was war da bloß los mit ihm? Ich hätte dieses ganze Hin und Her verstehen können, wenn Landon alleine und überfordert in der großen Stadt gewesen wäre, keine Freunde und keinen Job hätte, aber er hat sich schon eingelebt, mit Tessa eine tolle Mitbewohnerin und auch Nora war schon in sein Leben getreten, als Dakota plötzlich wieder vor der Tür stand. Ich habe mich so oft gefragt, was genau er da eigentlich tut und wie rückgratlos er sich verhält. Er hätte es sich so einfach machen können! Das hat nicht wirklich zu dem Landon gepasst, den ich aus der "After"-Reihe kenne.

Die Umsetzung des Hörbuchs fand ich eigentlich klasse. Mir hat die Stimme von Julian Horeyseck gut gefallen, weil sie mühelos mit Landon in Verbindung bringen konnte. Aber nun zu meinem eigentlich: Ich finde es wirklich blöd, dass es die MP3-CD nur als gekürzte Fassung gibt. Ich bin – auch bei eBook und Print – immer ein Fan von physischen Dingen und bin deshalb super enttäuscht, dass es die ungekürzte Hörbuch-Fassung nur als Download gibt. Schade.

Fazit
Ganz so gut gefallen wie die anderen Teile der "After"-Reihe hat mir "Nothing more" leider nicht – und das soll schon was heißen. Ich frage mich ja immer noch, was mit Landons Rückgrat passiert ist. Doch trotzdem konnte mich das Hin und Her zwischen Landon und Nora überzeugen, weil ich es als spannend umgesetzt empfand und den Entwicklungen gerne gefolgt bin. Den zweiten Teil werde ich mir daher auch nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Ich freue mich auf Teil 2!

Constellation - Gegen alle Sterne
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Ich finde, "Constellation – Gegen alle Sterne" ist von vorne bis hinten ein tolles Buch – und das obwohl Science-Fiction nicht unbedingt eines meiner liebsten Genre ist. Trotzdem hat die Autorin ein Werk ...

Ich finde, "Constellation – Gegen alle Sterne" ist von vorne bis hinten ein tolles Buch – und das obwohl Science-Fiction nicht unbedingt eines meiner liebsten Genre ist. Trotzdem hat die Autorin ein Werk geschaffen, das einen vielfältigen und abwechslungsreichen Plot bietet und Charaktere hervorbringt, die trotz all ihrer Fehler und Schwächen ausgesprochen faszinierend sind.

Es gibt viele Gründe, warum mir dieses Buch gefallen hat: Zum einen das Ausbleiben hochtechnisierter Vorgänge. Vielleicht ist es ein Vorurteil dem Genre gegenüber, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall mag ich es nicht, wenn in Büchern mit (Fach-)Begriffen um sich geschmissen wird, die ich trotz meiner jahrelangen Science-Fiction-Seriensucht (Star Trek, Enterprise, Raumschiff Voyager) nicht verstehe. Ich bin so perfektionistisch verlangt, dass ich natürlich direkt wissen muss, was der Autor meint, obwohl sich viele Dinge aus dem Kontext ergeben. Wenn ich dann nachschaue, stört mich das oft in meinem Leserverhalten und meinem Lesefluss. Das war in "Constellation" Gott sei Dank nicht der Fall. Auch Vorkenntnisse über die Planten ist nicht notwendig – denn diese sind in diesem Buch ganz anders und werden wunderbar erklärt. Das hat es mir sehr leicht gemacht mich auf die eigentliche Handlung zu konzentrieren.

Zum anderen: Die Charaktere. Sei es der Mech Abel, die Kämpferin Noemi, die Verbündete Virginia oder der Bösewicht selbst. Alle sind wahnsinnig toll ausgearbeitet. Obwohl Abel kein Mensch ist (oder gerade weil), habe ich so gerne von seinen "Gefühlen" gelesen. Seine Verwirrung, all die Hoffnungen, die er in seinen Schöpfer steckt, sein positiver Glaube an die Zukunft, seine unglaubliche Loyalität Noemi gegenüber und sein herzzerreißender Schmerz, als er verraten wird, fand ich außergewöhnlich stark. Er ist so herzensgut programmiert, gleichzeitig verlässlich, clever und beschützerisch, dass er sich mit jeder Seite mehr zu meinem Lieblingscharakter in diesem Buch entwickelt hat. Gerade am Ende, als alles gut zu werden scheint, als man ihn austrickst und er nichts ändern kann, hat es mir für ihn so das Herz zerrissen, weil er, obwohl er ein Roboter ist, so menschlich traurig reagiert. Ein Mech, der in der Lage ist, zu weinen, hat mich einfach zerstört.

Aber auch Noemi steht Abel fast in nichts nach. Sie ist wunderbar geschrieben, obwohl sie für mich stellenweise eine zu typische Heldin war. Trotzdem ist sie stark und schlau, ist oft verärgert über ihre menschlichen Grenzen und lernt dem Mech Abel nur langsam zu vertrauen. Gerade die Interaktion zwischen den beiden Hauptfiguren war wunderbar mitanzusehen. Beide waren anfangs sehr skeptisch und vorsichtig, aber die äußeren Umstände bringen sie immer wieder dazu, dass sie an einem Strang ziehen müssen und dass sich im Laufe der Zeit viel mehr als nur eine Partnerschaft zwischen ihnen entwickelt. Und ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, in welche Richtung sich das entwickelt und wer den ersten Schritt machen wird.

Auch die Geschichte und die Handlung sind überzeugend, auch wenn es meiner Meinung nach nicht unbedingt 500 Seiten hätten sein müssen. Hier und da hätte ich mir schon eine Straffung der Ereignisse gewünscht, aber im Gesamten betrachtet ist der Plot sehr abwechlungs- und wendungsreich gestaltet und lässt so einige Spannungsmomente richtig einschlagen. Diese vielschichtige und tiefgründige Ausarbeitung fand ich wirklich toll, so dass ich mich sehr auf den zweiten Band und die neuen Abenteuer von Abel und Noemi freue.

Positiv zu erwähnen bleibt in jedem Fall der Schreibstil. Ich persönlich lese ja am liebsten Bücher mit einer Länge zwischen 300 und 400 Seiten, weswegen mich Werke mit mehr als 500 Seiten meist eher abschrecken. Doch trotzdem: Ich bin einfach so durch dieses Buch geflogen und habe 512 Seiten innerhalb eines Wochenendes weggeputzt. Das lag primär daran, dass erstens die Geschichte so spannend war, zweitens die Beschreibungen des Weltalls, der Planeten und des Raumschiffs so wundervoll greifbar waren und drittens, dass die Charaktere trotz Roboter, trotz Stereotyp-Heldin einfach authentisch und real wirkten. Ganz großes Lob an Claudia Gray und ihren Schreibstil!

Fazit
"Constellation – Gegen alle Sterne" ist definitiv ein interessanter Science-Fiction-Auftaktband, der eigentlich in allen Facetten großartig umgesetzt ist. Warum es dann keine 5-Sterne gibt? Mir hat so das gewisse Etwas gefehlt, dieses Bäm-Gefühl, das man hat, wenn man ein absolut vollkommenes Buch zuschlägt. Vielleicht schafft es die Autorin ja beim zweiten Band.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Toller Abschluss einer Dilogie.

Fighting to Be Free - Nie so begehrt
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"Nie so begehrt" ist der zweite Teil der "Fighting to be free"-Reihe und bildet den Abschluss der dramatischen Dilogie. Auch in diesem Band geht es um Ellie und Jamie, die beide nach dem Bruch im ersten ...

"Nie so begehrt" ist der zweite Teil der "Fighting to be free"-Reihe und bildet den Abschluss der dramatischen Dilogie. Auch in diesem Band geht es um Ellie und Jamie, die beide nach dem Bruch im ersten Band (und dem wirklich fiesen Cliffhanger) umeinander kämpfen und herausfinden müssen, ob ihre Liebe stark genug ist. Dabei werden ihnen viele Steine in den Weg gelegt – manche durch hausgemachte Probleme, manche durch schicksalshafte Wendungen, die das Leben eben manchmal so bietet.

Das Buch beginnt mit einem Zeitsprung, der mich erstmal ein wenig verwirrt hat, der aber in Hinblick auf den Hintergrund der Figuren notwendig war. Vor allem in Ellies Leben hat sich einiges getan. Sie ist nun in London glücklich, hat einen Verlobten und scheint sich von ihrem alten Leben (und damit auch von Jamie) distanziert zu haben. Der Verlobte hat mich anfangs sehr irritiert, aber ... es ist nun mal Ellie. Sie war schon im ersten Band sehr stark und sympathisch, so dass es mich letztlich nicht gewundert hat, dass sie einen neuen Partner gefunden hat. Im Gegenteil. Ich denke, ich hätte es als unglaubwürdig empfunden, wenn Ellie Jamie drei Jahre lang nachgetrauert und sich vor der Welt versteckt hätte.

Auch die verschiedenen Handlungsstränge fand ich ausgesprochen einnehmend und auch spannend. Ich hatte das Gefühl "Nie so begehrt" wurde viel emotionaler aufgezogen, als der erste Band. Zumindest hat mich die Geschichte sehr viel mehr mitgenommen. Ellies Leben bricht einfach so auseinander. Von einem Moment auf den nächsten. Durch etwas ganz ... banales. Ich habe wirklich mitgelitten und stellenweise hat mich die Geschichte fertig gemacht. Trotzdem war es schön zu lesen, wie Ellie mit alldem erwachsen umgeht, wie sie in den drei Jahren gereift ist und wie sie trotz starker Rückschläge besonnen und meist kontrolliert reagiert. Zusätzlich fand ich es beeindruckend, wie die Beziehung zwischen Ellie und ihrem Verlobten endet (ich denke, ich spoilere nicht, wenn ich sagen, dass Jamie und Ellie sich am Ende finden). Es gab keinen Streit, keinen Rosenkrieg, keine Schlammschlacht. Es war einfach nur logisch und nachvollziehbar und ich bin mir sicher, jeder einzelne Leser hätte es in dieser Situation genauso gemacht, weswegen ich auch nicht das Gefühl hatte, die Beziehung zwischen Jamie und Ellie wird auf Einsamkeit und Unglück gegründet. Sondern einfach aus Liebe, so wie es sein soll.

Mir hat nämlich auch die Annäherung zwischen den beiden gut gefallen. Es war nicht zu einfach oder zu überstürzt, aber es war auch nicht zu dramatisch und zu künstlich in die Länge gezogen. Sie haben noch Gefühle füreinander, die beide nicht unterdrücken wollen. Vor allem dann nicht, als Ellie die Wahrheit erfährt und Jamie es schafft, sich zu öffnen. Ich finde Jamie und Ellie beide nach wie vor sehr süß zusammen und die Wiedervereinigung empfand ich als realistisch. Auch als Leser kann man diese Anziehung und das Knistern einfach nicht ignorieren. Die Autorin hat das meiner Meinung nach super transportieren können.

Obwohl sich die Geschichte viel um Ellie dreht, kommt auch Jamie nicht zu kurz. Ich mag ihn sehr gerne – auch schon im ersten Band, keine Frage. Trotzdem habe ich bei ihm immer eine gewisse Hemmschwelle gefühlt, weil ich viele seiner Entscheidungen und die Art, wie er sein Leben lebt, nicht nachvollziehen konnte bzw. kann. Doch trotz allem finde ich es toll wie sehr er Ellie bis aufs Blut verteidigt, wie beschützend er sich immer wieder vor sie wirft und versucht, selbst still und heimlich, für sie da zu sein. Ich verurteile ihn immer noch ein bisschen für die Handlungen aus dem ersten Band, aber er hat hier vieles wieder wettmachen können. Man merkt einfach, dass er Ellie liebt und dass er vieles für sie aufgeben würde. Das fand ich bewundernswert – vor allem in Anbetracht der Tatsache, was er alles mit seinen illegalen Machenschaften "erreicht" hat. Ich hätte mir auch gut vorstellen können, dass er das nicht einfach hinter sich lassen will. Für Ellie tut er es aber dennoch.

Das Ende wurde dann nochmal richtig dramatisch, was mir persönlich ein bisschen zu viel des Guten war. Gerade Ellies Rolle in dieser Konfrontation zwischen den Gangs konnte ich nicht ganz so in Einklang mit ihrem Charakter bringen. Ich habe mich gefragt, woher all diese Wut und dieser Hass kommt und warum sie das ausgerechnet so mit ihrem Verhalten kanalisiert. Trotzdem bietet dieses Hin und Her zum Schluss hin noch einen großen Spannungsmoment und verbindet alle losen Fäden miteinander – vielleicht ein bisschen überspitzt, aber dennoch fesselnd.

Fazit
Für Fans des ersten Bandes "Nie so geliebt" ist die Fortsetzung "Nie so begehrt" natürlich ein Muss. Die Umsetzung hat mir gut gefallen und auch die Entwicklung der beiden Hauptfiguren fand ich ansprechend – auch wenn ich mir gewünscht hätte, die Autorin hätte dies bis zum Schluss durchziehen können. Kirsty Moseley hat alles in allem eine tolle Reihe geschaffen, die sowohl emotional und süß, als auch leicht erotisch ist. Mich hat die Autorin mit beiden Teilen abgeholt, weswegen ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.