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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2018

Ein guter zweiter Band mit neuen Erzählperspektiven!

Save You
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Genau wie bei vielen anderen Bücher-Liebhabern und Bloggern zählt Mona Kasten mittlerweile zu einer meiner liebsten Autorinnen. Die sehr liebenswürdigen Charaktere und die süßen Liebesgeschichten haben ...

Genau wie bei vielen anderen Bücher-Liebhabern und Bloggern zählt Mona Kasten mittlerweile zu einer meiner liebsten Autorinnen. Die sehr liebenswürdigen Charaktere und die süßen Liebesgeschichten haben es mir einfach angetan – und gerade James und Ruby habe ich sehr in mein Herz geschlossen. Ruby ist so goldig und unschuldig, aber doch knallhart bei ihren Plänen und Zukunftsvorstellungen, so dass es mich ausgesprochen interessiert hat, wie James es schaffen wird, seinen Fehltritt bei Ruby wieder gut zu machen. Und genau damit beschäftigt sich "Save you", der zweite Band der "Maxton-Hall"-Trilogie.

Ehrlich gesagt hatte ich anfangs sehr große Zweifel, wie sich die Geschichte zwischen Ruby und James wieder einrenken lassen würde. Mir schien das nach seinem Patzer eigentlich so gut wie unmöglich. Desto mehr hat es mich überrascht, dass ich James im Laufe der Geschichte wirklich verzeihen konnte. Ich konnte nicht unbedingt verstehen, warum er so gehandelt hat, wie er es am Ende des ersten Bandes "Save me" getan hat, aber ich wäre an Rubys Stelle vermutlich auch schwach geworden und hätte ihm eine zweite Chance gegeben. Allerdings hätte ich mir dennoch vom Plot gewünscht, dass Ruby nicht so leicht nachgibt. Man merkt zwar, dass sie es sich wirklich nicht einfach macht, dass sie tief verletzt ist und James auch nicht von jetzt auf gleich alles vergibt, aber ich hätte ihn gerne länger zappeln und sich mehr anstrengen sehen.

Ansonsten hat mir die Entwicklung der Handlung gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, dass in diesem Buch nicht allzu viel passiert. Lydia und James versuchen noch immer mit dem Verlust in ihrer Familie umzugehen und Lydia quält sich zusätzlich mit ihrer Schwangerschaft und ihrem Liebeskummer. Sie bekommt in "Save you" ihre eigene Perspektive, weswegen der Leser auch mehr aus ihrem Leben, mehr von ihren Gefühlen und mehr von ihrem Charakter erfährt. Lydia nimmt daher einen Teil der Nebengeschichte ein, die zwar weiterhin hinter der Hauptgeschichte zurückbleibt, diese aber dadurch auch ein Stück weit interessanter macht und bereichert.

Auch Ember, Rubys kleine Schwester, bringt durch ihre eigene Perspektive Abwechslung in den Plot. Wenn auch nicht so stark, wie ich es mir gewünscht hätte. Das Ende macht auf jeden Fall deutlich, dass da im dritten Band noch einiges auf Ember und einen von James' Freunden zukommt – und somit auch auf den Leser. Ich bin gespannt, wie Mona Kasten dies umsetzen wird, wohlbemerkt, ohne die Hauptgeschichte aus dem Fokus zu verlieren und ein Chaos entstehen zu lassen, dass sich nachher nur unglaubwürdig wieder entwirren lässt. Allerdings vertraue ich der Autorin da hundertprozentig und freue mich auf die Auflösung all der Probleme und des Dramas.

Das Ende lässt mich ein bisschen zwiegespalten zurück. Ich hatte die Entwicklungen zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt gar nicht kommen sehen, denn ich dachte, die Sache wäre mittlerweile gegessen und würde keinen Platz mehr im Plot einnehmen – tja, falsch gedacht. Und zwar so falsch gedacht, dass mich das Ende wirklich absolut schockiert hat. Ich fand den Schluss wirklich absolut genial mit diesem Cliffhanger umgesetzt (hätte man doch nur Embers Kapitel danach weggelassen, dann wäre es noch besser gewesen!). Das ändert allerdings nichts daran, dass ich doch ein bisschen enttäuscht war von Rubys letzter Szene. Was zur Hölle war da mit den Charakteren los?! Bis jetzt kann ich mir leider nicht erklären, was in Rubys Mum gefahren ist, wieso sie so reagiert hat und wieso sie Ruby so im Regen stehen lässt. Ich konnte das leider nicht wirklich mit der Ausgestaltung ihres Charakters aus den vorherigen Szenen und aus dem Vorgängerbuch vereinen. Ich frage mich an dieser Stelle noch immer, ob es eine Vor-Szene gibt, die wir als Leser (noch) nicht kennen. Mona Kasten hat diese Frage ja ansatzweise in der Lesejury beantworten können, ganz überzeugt hat mich ihr Statement dazu leider trotzdem nicht.

Fazit
"Save you" knüpft in all den positiven Punkten an den Vorgängerband "Save me" an und konnte mich daher fast mühelos überzeugen. Die neuen Perspektiven empfand ich als erfrischend und auflockernd und auch der Cliffhanger hat mich mitgenommen. Bis auf das "Aus-Der-Rolle-Fallen" eines Charakters habe ich also so gut wie nichts zu meckern. Ich freue mich auf den Abschlussband!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 02.06.2018

Absolut lesenswert!

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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"The Ivy Years – Bevor wir fallen" ist mir in erster Linie aufgrund des süßen Covers aufgefallen und dann aufgrund der Autorin Sarina Bowen. Die „True North“-Reihe habe ich zwar noch nicht gelesen, allerdings ...

"The Ivy Years – Bevor wir fallen" ist mir in erster Linie aufgrund des süßen Covers aufgefallen und dann aufgrund der Autorin Sarina Bowen. Die „True North“-Reihe habe ich zwar noch nicht gelesen, allerdings viele Rezensionen und Meinungen dazu, weswegen der erste Band auch schon auf meinem SuB liegt. Sarina Bowen war mir also bereits ein Begriff, was dazu geführt hat, dass "The Ivy Years" zu einem Must-Read für mich geworden sind. Und ich bin wirklich froh, "Bevor wir fallen" gelesen zu haben, denn für mich ist dieses Werk ein wirklich toller New Adult Roman.

Mir persönlich haben sehr viele Dinge an „Bevor wir fallen“ gefallen. Berührt hat mich vor allen Dingen der Plot. Er ist nicht nur besonders und ein wenig „anders“ als bei den übrigen New Adult Romanen, sondern er hat mich auch sehr zum Nachdenken gebracht. Adam spricht das an mehreren Stellen im Buch an: Wer denkt eigentlich darüber nach, in welchem Stock eine Veranstaltung stattfindet? Wer achtet auf einen Aufzug und wie viele (oder wie wenige) Gebäude sind wirklich barrierefrei? Fragen, die ich mir persönlich eher selten stelle, für Menschen wie die Protagonisten Corey – die eine Behinderung oder ein Handicap haben – aber jeden Tag an jedem Ort eine wichtige Rolle spielen. Zusätzlich ist Coreys Geschichte über den Unfall einfach absolut traurig und hat mich sehr bewegt. Mir vorzustellen, ein normales Leben zu führen und von jetzt auf gleich im Rollstuhl zu sitzen, meine Zukunft in Frage zu stellen und die Verbindung zu meinen Eltern zu verlieren, war an manchen Stellen im Buch schon ein bisschen viel für mich.

Ich finde es toll, wie Sarina Bowen in "The Ivy Years" eine süße Liebesgeschichte erzählt und gleichzeitig für ein Thema sensibilisiert, über das wir kaum nachdenken. Ich will mir nichts vormachen: in meinem Leben wird dadurch nun keine Veränderung stattfinden, aber die Autorin hat mal wieder gezeigt, dass Dinge, die für mich Kleinigkeiten darstellen, für andere eine echte Einschränkung im Leben bedeuten. Manchmal lohnt es sich, ein bisschen aufmerksamer zu sein und nicht alles auszublenden, was uns nichts angeht. Im Buch gibt es da mehrere Stellen, in denen Charaktere hätten aufmerksamer sein können. Eine Party im dritten Stock feiern? Man kann zwar hochgetragen werden, aber welcher Betrunkene trägt Corey nach der Party wieder nach unten? Oder auf die Toilette?

Die Liebesgeschichte fand ich toll umgesetzt. Zum einen hat mir die humorvolle, sehr frühe und unbelastete Interaktion zwischen Corey und Adam gut gefallen, zum anderen, wie beide sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Adam ist dabei sehr offen, versteht Coreys Probleme sofort, ohne, dass darüber großartig Worte verloren werden müssen und ich hatte mehr als einmal das Gefühl, dass er ihr gegenüber sehr sensibilisiert reagiert. Er macht angemessene Witze, stichelt manchmal ein bisschen, aber im Großen und Ganzen erleichtert er Coreys Leben und unterstützt sie bei all ihren Handlungen – und dass, obwohl Adam selbst gehandicapt ist. Mir hat gefallen, wie die beiden sich immer näherkommen, Freunde werden, aber trotzdem Abstand wahren, wie Adam Corey in sein Leben integriert, mit seinen Freunden bekannt macht, sie zu Partys einlädt und mit ihr für alles eine Lösung findet. Ich konnte die beiden als Paar absolut ernst nehmen und fand die Szenen mit ihnen zusammen einfach herzerwärmend.

Neben Adam und Corey – die ich beide als wunderbar ausgearbeitet und authentisch empfand – waren auch die Nebencharaktere meiner Meinung nach gut in die Geschichte in "The Ivy Years" integriert. Stacia, als Adams Freundin, hätte ich nicht unbedingt dabei gebraucht, aber sie spielt nur eine sehr kleine Nebenrolle und findet im Plot kaum Platz. Dafür fand ich es aber toll, dass Bridger, der Protagonist des nächsten Bandes, schon eingeführt wurde und man als Leser bereits einen ersten Eindruck erhält. Ob der jetzt positiv oder negativ ist ... sagen wir mal so: Er bedarf noch der Zähmung im Umgang mit Mädels.

Zum Schluss bleibt mir nur noch den Schreibstil positiv zu erwähnen. Diese Kombination aus ernsten Themen, einer tollen und einfühlsamen Liebesgeschichte, gemischt mit einer guten Portion Humor und Witz hat mir super gefallen! Sarina Bowen hat zwar Adam zu einem kleinen Spaßvogel gemacht, aber das hat dazu geführt, dass das Buch nicht zu ernst wurde und die Botschaft nicht zu drängend. Das ist für mich definitiv ein tolles Talent.

Fazit
"The Ivy Years – Bevor wir fallen" ist für mich fast perfekt. Dieses Buch erzählt eine tolle Liebesgeschichte, die die Autorin meiner Meinung nach einzigartig an den Leser bringt. Mir haben Adam und Corey als Protagonisten gefallen und auch ihre eher ungewöhnliche Geschichte. Ich freue mich darauf, mehr von der Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Buchidee toll – Umsetzung okay.

Träume, die ich uns stehle
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Bis zum Schluss war ich mir eigentlich sehr unsicher, wie ich dieses Buch bewerten soll. Mir ging es mit verschiedenen anderen Büchern zwar auch schon öfter so, aber ich war trotzdem hin und her gerissen, ...

Bis zum Schluss war ich mir eigentlich sehr unsicher, wie ich dieses Buch bewerten soll. Mir ging es mit verschiedenen anderen Büchern zwar auch schon öfter so, aber ich war trotzdem hin und her gerissen, welche Bewertung und welche abschließende Meinung "Träume, die ich uns stehle" verdient hat. Ich habe mir sogar eine Art Pro- und Contra-Liste erstellt, um mir die positiven und negativen Aspekte des Buches nochmal in Erinnerung zu rufen. Daher hoffe ich, dass ich zu einer guten, objektiven Rezension gefunden habe und das Buch die richtige Einschätzung von mir erhält.

Zuerst einmal zu den positiven Dingen an diesem Buch: Die Geschichte ist wunderschön geschrieben. Sie hat mich zwar nicht an allen Stellen überzeugen können, aber im Großen und Ganzen ist der Plot glaubwürdig, mitreißend und an vielen kleinen Stellen sehr dramatisch. Die Autorin hat es meiner Meinung nach mühelos geschafft, dass ich mich sowohl in Thomas, als auch in Lara hineinversetzen konnte, obwohl Lara teilweise ein eher schwieriger Charakter ist. Ich persönlich finde es von Autoren immer ausgesprochen mutig, Figuren zu erschaffen, die dem Leser sehr leicht durch eine Behinderung oder eine psychische Krankheit auf die Nerven fallen können. Ich hatte diese Probleme mit Lara allerdings nicht. Sie ist stellenweise definitiv schwierig und anstrengend, aber trotz allem erschien sie mir wie eine sehr liebenswürdige Figur, die auf der Suche nach der Wahrheit, nach ihrer Vergangenheit und nach ihrer Persönlichkeit oft an ihre Grenzen getrieben wird. Ich wollte sie unbedingt vor all dem beschützen und ihr helfen, so dass ich eine riesige Geduld ihr gegenüber mitgebracht habe und viele Aussetzer ignorieren konnte. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass es vielen Lesern nicht ganz so leichtgefallen ist, wie mir.

Zum anderen hat mir gefallen, dass "Träume, die ich uns stehle" mal eine andere Art von Liebesgeschichte erzählt. Es ist nicht das typische zarte Verliebt sein, das Zusammenkommen, das Drama, die Trennung und dann das Zusammenreißen zum Schluss, damit der Leser sein Happy End bekommt. Die Geschichte an sich ist schon anders sowie oftmals sehr bedrückend und ich würde auch nicht von "wunderschöner" Liebesgeschichte sprechen. Sie ist interessant, sie ist etwas anderes und sie ist auch ausgesprochen berührend – sie weist aber nicht die typischen Elemente einer Liebesgeschichte auf und das sollte dem Leser auch im Vorhinein klar sein.

Außerdem haben mich die zusätzlichen Facetten der Geschichte angesprochen. Mich hat es sehr fasziniert, mehr über die Psychotherapie zu erfahren, über Skills und Laras Krankheit, genauso wie über die "Erfahrungen" eines Komapatienten. Lily Oliver beschreibt es meiner Meinung nach sehr schön, wie Thomas auf Laras Geschichten reagiert, welche konfusen und verwirrenden Gedanken ihm durch den Kopf gehen und wie er jederzeit versucht, sich ins Bewusstsein zurückzukämpfen. Dass er nicht aufgibt, dass er Lara hört und dass ihm all das hilft, nicht vollkommen im Koma zu versinken. Dadurch, dass man nicht nur Laras aktuelle Lage erfährt, sondern auch durch Thomas eigene Kapitel seine Gefühlswelt betrachten kann, fand ich die Geschichte ausgesprochen emotional und berührend.

Gestört hat mich an dem Buch allerdings, dass ich des Öfteren den roten Faden verloren habe. Dadurch, dass Lara selbst nicht wirklich weiß, was in ihrer Vergangenheit geschehen ist, weiß es der Leser leider ebenfalls nicht. Das machte die Geschichten, die Lara Thomas an seinem Krankenbett erzählt, für mich sehr verwirrend, weil sie das Fiktive mit ihrem Wissen über sich selbst und über Thomas (über seinen Blog) verwebt und ich als Leser nicht wirklich unterscheiden konnte, ob sie sich das jetzt ausgedacht hat, ob sie sich erinnert, ob es ihr wirklich passiert ist oder ob sie einfach nur eine Geschichte erzählt. Mich kostete es deswegen einiges an Anstrengung, den Kapiteln an Thomas Krankenbett zu folgen, was mich zunehmend frustriert hat, denn diese Geschichten machen einen Großteil des Buches aus.

Allerdings hat mir der Schreibstil und die Sprache genauso gut gefallen wie in "Die Tage, die ich dir verspreche". Ich bin auch durch dieses Buch geflogen, habe mich von den Emotionen der Figuren mitreißen lassen und habe bis zum Ende mitgerätselt, was wirklich mit Lara los ist – auch wenn die Geschichte meiner Meinung nicht so gut war und mich nicht so mitreißen konnte, wie in Lily Olivers vorher erschienenem Buch.

Fazit
Wie bereits beschrieben, fiel es mir unglaublich schwer, mir eine Meinung zu "Träume, die ich uns stehle" zu bilden und diese auch zu formulieren. Im Großen und Ganzen hat mir der Plot sehr gut gefallen und die Autorin konnte ihre Buchidee auch weitestgehend überzeugend umsetzen. Trotzdem fiel es mir an einigen Stellen schwer, der Handlung zu folgen, weil mir ein starker roter Faden gefehlt hat. Deshalb vergebe ich dem Buch 3,5 Sterne und spreche trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung aus, denn Lily Oliver hat ein gutes Buch abgeliefert.

Veröffentlicht am 28.05.2018

War mir stellenwesie einfach too much.

The Club – Desire
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Lauren Rowe, ihre Bücher und ich – das ist irgendwie eine ganze besondere Beziehung. Damals bin ich voller Hoffnung und guten Erwartungen an den ersten Band "Flirt" herangegangen, weil ich mich auf eine ...

Lauren Rowe, ihre Bücher und ich – das ist irgendwie eine ganze besondere Beziehung. Damals bin ich voller Hoffnung und guten Erwartungen an den ersten Band "Flirt" herangegangen, weil ich mich auf eine tolle, erotische Reihe gefreut habe. Allerdings war ich nach dem Lesen dann doch nur mittelmäßig begeistert und hatte einige Kritikpunkte. Ich habe die Reihe zwar weiterhin verfolgt, aber immer nur mit gemischten Gefühlen und viel Skepsis. Ganz verwirrt war ich dann, als ich gelesen habe, dass Josh – der Bruder des Protagonisten Jonas – seine eigene "The Club"-Reihe bekommt, nämlich die Bände fünf bis sieben. Da die beiden Brüder dem Club und dessen illegalen Machenschaften das Handwerk legen wollen und sich Josh und Kat bereits in der Geschichte von Sarah und Jonas kennenlernen, gibt es viele gemeinsame Szenen, die dann auch leider in beiden Büchern aufgerollt werden. Wer die Bücher nicht direkt hintereinander verschlingt, für den wird das vermutlich kein Problem sein. Für die anderen (und für mich, da ich die Jonas und Josh-Reihe durcheinander gelesen habe) ... naja, da war das ein stellenweise wirklich doppelt gemoppelter Plot.

"Desire" hat mir aber eben aus diesem Grund nochmal besser gefallen, weil die Handlung eine neue Richtung einschlägt. Bisher ging es sehr viel um den Club, welche Rolle Jonas und Josh darin gespielt haben, wie sie die illegalen Aktivitäten aufklären und wie jeder einzelne Charakter mit seiner Vergangenheit aufräumt. Als das abgeschlossen ist, entwickelt sich endlich etwas zwischen Kat und Josh, nämlich eine komplett eigene Geschichte, die die Bücher von Sarah und Jonas vorher noch nicht erzählt haben (zumindest bis zu meinem aktuellen Stand – mir fehlt noch "Joy"). Auf der einen Seite fand ich es wirklich schön, zu beobachten, wie die beiden sich endlich näher kommen und wie Kat und Josh einander besser kennenlernen. Macken, Charaktereigenschaften, Vergangenheit und die verletzliche Seite.

Auf der anderen Seite hatte ich aber auch wieder mal Probleme mit den Figuren: Ich denke, bevor man die "The Club"-Reihe beginnt (und dabei meine ich vielmehr die mit dem Protagonisten Josh und Kat), muss man sich im Vorhinein darüber klar sein, dass sowohl die Protagonisten, als auch der beschriebene Sex, ziemlich verrückt sind. Ich bin mit anderen Erwartungen an die Bücher herangegangen und hatte wahrscheinlich deswegen sehr oft Probleme, das alles in irgendeiner Art und Weise überhaupt ernst zu nehmen. Auch in "Desire" sind einige – viele – Klischees verarbeitet und es gibt viele Augenverdreh-Momente. Ich mag Erotik in Büchern, aber nur dann, wenn sie überzeugend verpackt ist und es einen guten Drum-Herum-Plot gibt.

Ich mochte beispielsweise die "Calender Girl"-Reihe von Audrey Carlan oder die "Hard"-Reihe von Meredith Wild ausgesprochen gerne. Das war zwar teilweise auch ein bisschen abgedreht, aber ich konnte das irgendwie mit der sexuellen Neigung eines Menschen in Einklang bringen. "Desire" handelt dagegen eigentlich fast nur davon, dass Kat und Josh sich gegenseitig ihre gehüteten Sex-Fantasien erfüllen und sich dabei ineinander verlieben. Das ganze Buch handelt praktisch nur von Sex. Ich habe stellenweise eine tiefgründige Handlung vermisst. Vorher war diese durch das Aufdecken des Clubs gegeben, wenn auch nicht immer überzeugend umgesetzt, aber ein roter Faden war zumindest zu finden. Hier, in diesem Buch, habe ich das vollkommen vermisst.

Außerdem weist das Buch auch viele verschiedene Szenen auf, bei denen ich wusste, ich darf das nicht zu ernstnehmen und so konnte ich mich hier und da auch amüsieren. Klar, ich habe mich hin und wieder mal gefragt, ob ich vielleicht zu konservativ erzogen wurde, aber Josh und Kat sind glücklich mit dem, was sie tun und das finde ich dann auch vollkommen in Ordnung. Mir gefällt, dass die Autorin nicht auf Mittel zurückgreift, die schon so oft verarbeitet wurde. Niemand dominiert den anderen, keiner von ihnen hat eine krankere Fantasie, als der andere (ich persönlich finde beide krank :D) und keiner von beiden kompensiert seine schrecklichen Erinnerungen aus der Vergangenheit mit Gewalt oder sonstigem. Es sind einfach zwei Erwachsene, die sich einig sind, die beide Spaß haben wollen und ihre geheimen Gedanken miteinander teilen. Das fand ich mal zur Abwechslung sehr erfrischend.

Bisher fehlen mir jetzt noch zwei Bücher: Den vierten Band "Joy", um die Jonas-Reihe abzuschließen und "Passion", um die Josh-Reihe zu beenden. Und ich weiß, dass ich obwohl ich nur mit mäßiger Begeisterung an die Folgebände gegangen bin, auch diese beiden noch lese werde. Denn aus irgendeinem Grund löst Lauren Rowe in mir eine Begeisterung bzw. eine Faszination für die Charaktere aus. Beide Geschichten möchte ich beendet wissen und beiden Geschichten möchte ich für den letzten Band dann doch noch eine Chance geben. Ich bin gespannt.

Fazit
Vollkommen warm geworden bin ich mit "Desire" leider nicht, weil es mir im Gesamten ein bisschen too much war. Ich musste mich an zu vielen Stellen bemühen, die Szenen zwischen Kat und Josh zu belächeln, sonst wäre ich vermutlich aus dem Augen-Verdrehen gar nicht mehr herausgekommen. Trotzdem hat dieses Buch meiner Meinung nach das gewisse Etwas und ein spannendes Ende, das mich trotz allem dazu bringen wird, den nächsten Band zu lesen. Ich hoffe, dass ich mein Happy End bekommen werde.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Ich bin zufrieden mit dem Abschluss.

Game of Destiny
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"Game of Destiny" ist der dritte und letzte Teil der "Love Vegas"-Saga und löst daher endlich den Mord an Nathaniel West auf. In den letzten beiden Bänden hatten die Leser die Chance, mitzuraten, sich ...

"Game of Destiny" ist der dritte und letzte Teil der "Love Vegas"-Saga und löst daher endlich den Mord an Nathaniel West auf. In den letzten beiden Bänden hatten die Leser die Chance, mitzuraten, sich Theorien auszudenken und gleichzeitig der Liebesgeschichte von Jamie und Emma zu folgen. Ich persönlich bin traurig, dass die Reihe nun zu Ende ist. Ich mochte es sehr, wie Geneva Lee die verschiedenen Aspekte der Geschichte – der Mord, Emmas Familienprobleme, die Liebe zu Jamie, die Streitigkeiten mit Monroe – miteinander verbunden hat und dadurch ein unterhaltendes Gesamtwerk erschaffen hat. Für mich war "Game of Destiny" zwar der schlechteste Band – aber letztlich bin ich mit der Auflösung des Buches doch zufrieden.

Ich habe die drei Bücher wirklich genutzt, um jedes kleine Detail aufzunehmen und mir Theorien zusammenzuspinnen, wer der große unbekannte Mörder ist. Ich lag auch mit meiner allersten Vermutung richtig – eher aus Intuition, als aus Fakten und Beweisen – habe diese aber im Laufe der Geschichte immer mal wieder verworfen. Ganz sicher, wer der Mörder ist, war ich mir erst ab der Hälfte des dritten Buches – und ich hatte recht. Trotzdem sind das Ende, die Auflösung und das Motiv der Tat für mich extrem schockierend gewesen. Meiner Meinung nach hat sich Geneva Lee nicht in unlogische Handlungsstränge verstrickt oder es zu offensichtlich enden lassen. Ich fand das Ende sehr gut umgesetzt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten und gerade das letzte Kapitel, als Emma in die Highschool zurückkehrt und das Erlebte Revue passieren lässt, hat mich sehr berührt und melancholisch gemacht.

Wie oben schon erwähnt ist "Game of Destiny" für mich der schlechteste Band der Reihe und hätte von mir ohne das tolle Ende wohl auch nur eine 3-Sterne-Bewertung erhalten. Ich fand das Werk in erster Linie nicht so mitreißend wie die beiden Vorgänger. Ich hatte oft das Gefühl, Geneva Lee würde gerne zum Ende kommen, was nach 150 Seiten ein bisschen wenig gewesen wäre. Weswegen sie den Plot mit meiner Meinung nach unnötigen Auseinandersetzungen mit Monroe und Emmas Vater gefüllt hat und die Beziehung zwischen Jamie und Emma in die Länge gezogen hat. Ich kann verstehen, dass "Game of Destiny" sich längenmäßig an die beiden anderen Bände anpassen musste, aber für mich hat sich gerade der Mittelteil doch sehr gezogen (das kann aber natürlich auch daran gelegen haben, dass ich unbedingt wissen wollte, wer der Mörder ist und ob meine Theorie stimmt!).

Der zweite Grund, warum mich dieses Buch im Vergleich enttäuscht hat, war die Protagonistin Emma. Ihre Entwicklung hat mich doch ein wenig schockiert. Ich war immer ein Fan von ihr, auch wenn sie manchmal schlechte Entscheidungen getroffen hat und auch wenn sie nicht immer so für sich eingestanden hat, wie sie es hätte tun sollen. Trotzdem wirkte sie auf mich stark und bodenständig, durchsetzungsfähig, immer optimistisch gestimmt und zufrieden mit dem, was sie hat. Doch zum einen verhält sie sich vollkommen unreif, als sie Jamie am Anfang des Buches aus dem Weg geht, weil sie nicht über ein Problem reden möchte. Sie lässt ihn einfach stehen, spricht nicht mit ihm und macht alles mit sich selbst aus, obwohl es ihn genauso sehr angeht, wie sie. Das hat mich tierisch genervt. Zum anderen empfand ich es so, dass die Beziehung zu Jamie Emma verändert hat. Es ist ja schön und gut, dass Emma von Jamies Familie angenommen und jetzt als eine West bezeichnen wird, aber sie übertreibt dabei vollkommen. Erst schmeißt sie mit Geld um sich, dann führt sie sich bei West wie die Hausherrin auf und auch ihr überlegenes, arrogantes Verhalten Monroe gegenüber fand ich unangebracht. Im Laufe der Handlung fiel es mir daher zunehmend schwerer, mich mit der neureichen Emma zu identifizieren.

Dafür mochte ich Jamie und seinen neuen Platz in seinem Leben. Stellenweise fiel es mir wirklich außerordentlich schwer, mich ihn als neuen Geschäftsmann vorzustellen, aber ich konnte mich damit anfreunden und fand, dass ihm seine neue Macht gutstand. Mir hat vor allen Dingen gefallen, dass er sich im Laufe der Trilogie von dem sexy Charmeur zu einem verantwortungsvollen Mann entwickelt hat und ich hätte mir gewünscht, dass dies ein bisschen auf Emma abgefärbt hätte.

Trotz allem ist "Game of Destiny" ein tolles Werk. Geneva Lees Schreibstil hat mir mal wieder super gefallen. Ich konnte mühelos in das Buch hineinfinden, auch wenn es eine Weile her war, dass ich den zweiten Band beendet habe. Außerdem hat mich die Autorin dazu gebracht, absolut mit den Charakteren mitzufiebern und die Protagonisten in mein Herz zu schließen. Ich finde es schade, dass es für die eine Person so enden musste, aber letztlich wurde der Mord logisch und spannend aufgeklärt und auch Jamie und Emma haben sich gesucht und gefunden. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Projekte der Autorin.

Fazit
"Game of Destiny" ist ein ausgesprochen spannender und empfehlenswerter Abschlussband, dessen Ende mich mehr schockiert hat, als ich gedacht hätte. Jedoch hat mir nicht alles an diesem Buch gefallen. Gerade in der Hälfte hätte ich mir einen einnehmenderen Plot gewünscht, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Ich kann diese Trilogie jedem empfehlen, der einem fesselnden Fall folgen und nebenbei von einer zuckersüßen Liebesgeschichte lesen will.