Überzeugend & interessant!
Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern"Wie Monde so silbern" hat mir im Grunde gut gefallen. Ich wusste zwar anfangs nicht so wirklich, was ich von diesem Buch erwarten sollte, denn die Vorstellung, Märchen in eine futuristische, technik-geprägte ...
"Wie Monde so silbern" hat mir im Grunde gut gefallen. Ich wusste zwar anfangs nicht so wirklich, was ich von diesem Buch erwarten sollte, denn die Vorstellung, Märchen in eine futuristische, technik-geprägte Welt zu transportieren, erschien mir schon sehr ... speziell. Aber ich finde, die Autorin hat eine wunderbare und faszinierende Geschichte erschaffen, die die wichtigen Merkmale des Cinderella-Märchens aufgreift und sie trotzdem zu etwas ganz besonderem macht.
Im Großen und Ganzen war die Handlung spannend und abwechslungsreich beschrieben und die verschiedenen Facetten des Plots wurden toll miteinander verbunden. Mir persönlich waren die Geschehnisse allerdings meist zu vorhersehbar, was ich schade fand. Hätte man mir die groben Informationen zum Setting gegeben, hätte ich mehr oder weniger schon vor dem Lesen des Buches sagen können, wohin die Geschichte führt. Trotzdem habe ich mich unterhalten gefühlt durch die verschiedenen Details, die die Autorin immer wieder in den Plot einfließen lässt und durch das besondere World-Building. Marissa Meyer hätte meiner Meinung nach beim Setting noch etwas drauflegen können, aber auch so konnte ich mir Cinders Welt gut vorstellen und ich fand diese Technik-Welt eigentlich sehr schön. Normalerweise ist SciFi nämlich nicht wirklich mein Genre.
Cinder hat mir als Protagonistin ausgesprochen gut gefallen und hat am Ende auch einiges zu meiner positiven Bewertung des Buches beigetragen. Mir gefiel es unglaublich gut, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt, wie sie trotz Unsicherheiten immer stark bleibt und dass sie sich nicht als Maschine sieht. Sie erschien mir als ein sehr kluges und cleveres Mädchen mit einem dicken Fell, das sich aber auch nach Liebe und Geborgenheit sehnt, Gerechtigkeit verlangt und auch bereit ist, dafür über ihren eigenen Schatten zu springen. Cinder ist wirklich stark und hat sich meiner Meinung nach als tapfere Heldin qualifiziert.
Die anderen Charaktere wirken im Vergleich zu Cinder daher ein bisschen blass, worüber ich aber hinwegsehen konnte, denn sie steht die meiste Zeit im Vordergrund. In den kurzen Auftritten konnten sich sowohl Prinz Kai, als auch Königin Levana hervortun, aber beide kann ich bisher noch nicht so wirklich gut einschätzen. Auch wenn ich da natürlich einiges an Potenzial sehe – besonders bei Kai.
Das Ende konnte mich allerdings vollkommen überzeugen. Ich war mir lange nicht sicher, wohin die Reise der Luna-Chroniken geht. Ob "Wie Monde so silbern" eine eigenständige Geschichte ist, ob sich die Märchen miteinander verweben und wer im zweiten Band als Hauptcharakter eingeführt wird. So ganz sicher bin ich mir zwar immer noch nicht, wie es weitergeht, aber Cinders Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende und ich werde mich sehr gerne überraschen lassen.
Fazit
Schwer zu sagen, ob "Wie Monde so silbern" meine Erwartungen erfüllen oder übertreffen konnte. In jedem Fall ist dieses Buch ein wunderbarer und sehr interessanter Auftaktband, der nicht nur eine tolle eigenständige Geschichte erzählt, sondern auch mühelos verschiedene Aspekte des Cinderella-Märchens verpackt. Die Autorin konnte mich damit auf jeden Fall überzeugen, so dass ich den zweiten Band am liebsten gleich verschlingen würde.