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Veröffentlicht am 26.03.2018

Hätte besser sein müssen!

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Puh, eigentlich weiß ich gar nicht so wirklich, was ich zu diesem Buch schreiben soll. Nachdem ich den ersten Band der Reihe richtig genial fand und er mich vollkommen abholen konnte, habe ich natürlich ...

Puh, eigentlich weiß ich gar nicht so wirklich, was ich zu diesem Buch schreiben soll. Nachdem ich den ersten Band der Reihe richtig genial fand und er mich vollkommen abholen konnte, habe ich natürlich gehofft, dass der zweite Band "Rückkehr des Lichts" eine ähnliche Wirkung bei mir haben könnte. Hatte er aber leider nicht. Ich denke auch nicht, dass das Buch an meinen Erwartungen gescheitert ist. Sie waren zwar sehr hoch, aber "Rückkehr des Lichts" kommt leider bei weitem nicht an das Niveau vom ersten Band "Die wahre Königin" heran.

Dabei will ich gar nicht mal sagen, dass die Handlung und die Geschehnisse schlecht erzählt waren, aber mir ging es ganz genauso wie bei der "Infernale"-Dilogie (ebenfalls von Sophie Jordan). Der erste Band brilliert mit tollen Charakteren, mit einer sehr temporeichen und dynamischen Handlung, sehr vielen Wendepunkten und großen Spannungsbögen, einfallsreichen Geheimnissen, die leicht schockieren und einem absolut einnehmenden Setting - was die Autorin aber meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise in den zweiten Band transportiert bekommt.

Gerade die Handlung schwächelt meiner Meinung nach in "Rückkehr des Lichts" sehr. "Langweilige Geschehnisse" sind vielleicht ein bisschen zu übertrieben, aber packend oder fesselnd fand ich die Geschichte eigentlich kaum, denn sie wird sehr gemächlich und langsam erzählt, was ich mir auf jeden Fall anders gewünscht hätte. Einige Stellen waren mir persönlich zu vorhersehbar, zu schnell abgehandelt oder nicht logisch genug erzählt. Das fand ich wirklich ausgesprochen schade. Und auch das Setting geht hier verloren. Mir haben die Erzählungen der Burg und des Königreiches zwar auch sehr gefallen, aber gerade die Welt der Finsterirdische war für mich das interessante und besondere an diesem Buch - was leider auch sehr in den Hintergrund gerät.

Luna und Fowler waren allerdings weiterhin zwei sehr starke Charaktere, die mir gut gefallen haben, die sich zusammen durch alles durchkämpfen und deren zarte Liebe einfach zuckersüß war. Aber die Chemie und das Gefühl zwischen den beiden, was im ersten Band so deutlich wurde, hat mir hier ein Stück weit gefehlt. Das liegt natürlich daran, dass sie während des Plots (leider!) nicht allzu viele Szenen gemeinsam haben, aber dennoch begegnen sie sich mehrmals, fliehen zusammen und stehen füreinander ein. Das hätte ein bisschen besser und intensiver ausgearbeitet werden und eine deutlichere Entwicklung erkennbar sein können. Zumindest ist das etwas, was ich in mir jedem Buch einer Reihe wünsche: Dass die Protagonisten sich entwickelt und entweder charakterlich oder emotional zulegen.

Außerdem fiel es mir sehr schwer, mich auf die neuen Charaktere in diesem Buch einzulassen, denn die meisten sind schlichtweg unsympathisch. Die ein oder andere Figur hat mich zwar überrascht, sowohl in die positive, als auch in die negative Richtung, aber so wirklich gefallen oder überzeugt, hat mich keiner von ihnen - auch nicht der Antagonist König Tebald.

Was mich allerdings wohl am meisten enttäuscht hat, war das Ende, was für mich geradezu absurd unbefriedigend war. Ich ahnte das ja bereits, als sich die Geschichte immer mehr und mehr zieht und selbst bis 25 Seiten vor Ende nichts auf einen Abschluss hindeutete. Meiner Meinung nach hat die Autorin ihrem Ende nicht genug Raum gegeben. Es wirkte viel zu abrupt, viel zu schnell und viel zu wenig glaubhaft. Bei einem Zwischenband hätte mich das vermutlich nicht mal gestört, aber für den Abschluss einer Reihe fand ich die Entwicklungen zum Ende und die Auflösung eher schwach und viel zu überhastet. Ich persönlich möchte einfach kein Ende lesen, das in 20 Seiten eine über zwei Bände erzählte Geschichte auflöst. Eine Geschichte, die eigentlich sehr komplex und umfangreich aufgebaut war und demnach auch einen besseren Abschluss verdient gehabt hätte.

Fazit
"Rückkehr des Lichts" ist im Grunde eine gute Geschichte, aber leider auch nicht mehr als das. Nach einem fantastischen ersten Band hätte der zweite Band einfach ebenso kreativ und überzeugend sein müssen und den Plot ebenso spannend und packend zu Ende bringen müssen. Ähnlich wie bei der "Infernale"-Dilogie hat die Autorin zwar eine tolle Geschichte erzählt, aber beim zweiten Band nicht das Niveau vom ersten Band erreicht. Von mir gibt es trotzdem 3 gut gemeinte Sterne - obwohl da wesentlich mehr drin gewesen wäre.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Ich bin positiv überrascht.

Diamonds For Love – Voller Hingabe
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Zugelegt habe ich mir "Diamonds for Love" eigentlich als Wochenend-Lektüre, also ein Buch für zwischendurch, von dem ich mir eine nette, kurzweilige Unterhaltung erhofft habe. Das Cover macht ja schon ...

Zugelegt habe ich mir "Diamonds for Love" eigentlich als Wochenend-Lektüre, also ein Buch für zwischendurch, von dem ich mir eine nette, kurzweilige Unterhaltung erhofft habe. Das Cover macht ja schon recht deutlich, in welches Genre die Handlung einzuordnen ist, weswegen ich auch im Vorhinein schon wusste, worauf ich mich im Endeffekt einlasse. Letztlich hat mich die Umsetzung des Buches allerdings überrascht. "Diamonds for Love" bietet zwar keine besonders tiefgründigen Handlungen, verpackt aber eine Liebesgeschichte bei weitem nicht so plump, wie ich es erwartet hätte.

Im Gegenteil: Eigentlich hat es mir sehr gut gefallen, wie die Liebesgeschichte zwischen Ava und Sebastian aufgebaut ist. Ich finde, dass man schon auf den ersten Seiten merkt, welche Spannung zwischen den beiden herrscht und wie gut sie zueinander passen. Es ist ein Umeinander-Herum-Schleichen, ein Ausweichen, ein leichtes Hin und Her und gerade Ava tut sich aufgrund einer Klausel in ihrem Vertrag schwer mit ihren Gefühlen und Sebastians Drängen. In gewisser Weise wirkte das fast schon ein bisschen komisch, denn als Leser weiß man doch, dass sie ihm nicht lange widerstehen kann und dass sie ohnehin machtlos ist.

Natürlich könnte die Handlung bei diesem Buch ... ein bisschen mehr Handlung und ein bisschen weniger Erotikbuch-Klischee vertragen, allerdings wird man nicht wie in vielen anderen Büchern in diesem Genre von erotischen Szenen, schmutzigem Gerede, übertriebenen Wörtern und seltsamen Kosenamen für die Geschlechtsteile erschlagen, was ich äußerst erfrischend fand. Ich würde sogar sagen, dass ich dieses Buch – trotz des Covers – eigentlich eher in das Genre Liebesgeschichte einordnen würde. Sex steht zwar definitiv im Vordergrund, nimmt aber nicht jede einzelne Seite in diesem Buch ein. Es gibt einige interessante Plottwists, ein paar Spannungsbögen und zum Schluss natürlich das große Drama, das sich aber Gott sei Dank auch schnell aus der Welt schaffen lässt. Mir hat diese abwechslungsreiche Schilderung auf jeden Fall gut gefallen und Klischees müssen eben manchmal sein.

Anfangs dachte ich noch, Sebastian ist einfach zu gut für diese Welt. Irgendein Manko muss er doch haben, weswegen ich die große Befürchtung hatte, dass dieses Buch ein Shades-of-Grey-Verschnitt wird. Aber keine Spur davon. Er ist auf jeden Fall ein netter Kerl, hat sein Leben im Griff, eine liebevolle und humorvolle Familie. Manchmal ist er vielleicht ein bisschen zu kontrollsüchtig und unbeherrscht, aber ich erwarte auch bei weitem keine perfekten Charaktere. Auch Ava hat mir gut gefallen. Ich hatte es leicht, mich mit ihr zu identifizieren, weil sie in der gleichen Branche wie ich arbeitet. Zusätzlich ist sie eine ziemlich starke und taffe Frau, sie ist erfolgreich, weiß sich durchzusetzen und ist definitiv niemand, den man so einfach haben kann. Sie hat mir mit ihrer Ausstrahlung und ihrem Charakter ausgesprochen gut gefallen und bildet mit Sebastian zusammen ein schönes, ausgeglichenes Paar.

Zusätzlich bringen verschiedene Nebencharaktere noch Schwung in die Geschichte. Sebastians Bruder Logan hat mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen und wird hier als Nebenfigur eingeführt. Im zweiten Teil "Verlockende Nähe" wird er dann zum Hauptprotagonisten befördert und ist ebenfalls auf der Suche nach der großen Liebe. Er integriert sich auf jeden Fall gut in die Geschichte und wirkt ausgesprochen sympathisch, so dass ich mich auf seinen Plot auch sehr freue.

Für mich positiv zu hervorheben ist auch der Perspektivenwechsel zwischen Sebastian und Ava, was zum einen eine abwechslungsreiche Handlung bietet, aber zum anderen auch viele Handlungsweisen besser erklärt. Sowohl Avas, als auch Sebastians Verhalten sind nicht immer so offen und verständlich für den anderen. Für mich als Leser hat die Autorin den Perspektivenwechsel daher besonders gut umgesetzt und gerade im Zusammenhang mit dem Schreibstil wirkte das auf mich alles sehr rund und hat mich mehr als positiv überrascht.

Fazit
Meiner Meinung nach hat Layla Hagen mit "Diamonds for Love – Voller Hingabe" einen tollen Debütroman abliefern können, der mich in mehr als einer Hinsicht überrascht hat. Die Reihe werde ich definitiv weiterverfolgen und ich hoffe auf noch mehr spannende, prickelnde Liebesgeschichten mit tollen, interessanten Charakteren. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Sehr emotional, aber zu viele Längen.

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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"Beneath the scars – Nie wieder ohne dich" – ich habe so auf diese Buch hingefiebert, wollte es unbedingt lesen und auf jeden Fall Zachary kennenlernen. Das Cover gefällt mir persönlich ja überhaupt nicht, ...

"Beneath the scars – Nie wieder ohne dich" – ich habe so auf diese Buch hingefiebert, wollte es unbedingt lesen und auf jeden Fall Zachary kennenlernen. Das Cover gefällt mir persönlich ja überhaupt nicht, aber der Klappentext hatte mich direkt angesprochen (und ich war auch ein bisschen traurig, dass es dieses Buch nur als eBook gibt). Die vielen positiven Meinungen haben mich dann nur bestärkt, in die Geschichte einzutauchen, Zacharys Vergangenheit kennenzulernen und zu erleben, wie sich zwei Menschen, die sich wohl am Tiefpunkt ihres Lebens befinden, zueinander finden, sich gegenseitig stärken und Halt geben. Viele viele Erwartungen – die leider nicht erfüllt werden konnten.

Anfangs habe ich dem Buch noch 4 Sterne gegeben, aber je mehr ich über dieses Werk nachdenke, desto mehr rutscht es für mich leider auf die 3 Sterne ab. Das Gesamtpaket von "Beneath the Scars" finde ich eigentlich ganz gut: wie gesagt, der Klappentext hat mich angesprochen, er verspricht eine tolle und tiefgründige Handlung, schwer gebeutelte Protagonisten und eine schöne Liebesgeschichte. Im Großen und Ganzen kann ich das auch auf das Buch übertragen, aber so wirklich „getoucht“ hat mich die Geschichte nicht, so wirklich mitgenommen habe ich mich nicht gefühlt und so wirklich durch die Seiten fliegen, habe ich mir auch anders vorgestellt.

Es gibt einfach verschiedene Dinge, die mich an dem Buch gestört haben. Zum einen startet die Geschichte sehr stürmisch – für mich per se schon mal definitiv kein Minuspunkt, denn ich mag Plots sehr, die schnell in Gang kommen und nicht allzu viel Platz für eine lange Einführung lassen. Allerdings passte da das Grundkonzept für mich schon nicht mehr zusammen. Denn Zachary hat eine wirklich sehr schwierige Vergangenheit hinter sich, hat sich zurückgezogen, lässt niemanden an sich heran, traut sich nicht in die Stadt oder unterhält sich auch nur mehr oder weniger gezwungenermaßen mit den Leuten, mit denen er sich unterhalten muss (z.B. die Dame aus dem Gemischtwarenladen, seine Nachbarn und seinen einzigen Freunden aus der städtischen Galerie). Für mich persönlich wirkte es unglaubwürdig, dass Zachary und Megan ihren ersten Kuss schon bei 16% des Buches teilen und – nach ein paar kleinen schwierigen Momenten – bereits kurz darauf ein festes Paar sind. Für mich war das leider nicht stimmig und ließ auch Zachary für mich unglaubwürdiger wirken, als ich es gerne gelesen hätte. Zumal ich dann auch spätestens nach 25% das Problem hatte, mir vorzustellen, was an Plotinhalt noch groß kommen soll.

Was dann auch mein zweiter Kritikpunkt war: Der Plot tröpfelt eigentlich ab dem Zusammenkommen nur so vor sich hin. Natürlich ist Zacharys Geschichte grausam und wirklich sehr schwer zu verdauen und auch Megan hat einiges erlebt und kämpft mit den Nachwirkungen eines Vertrauensbruches. Beide haben so ihre Problemchen zu lösen, entweder gemeinsam (die in ihrer Beziehung) oder alleine (Megans und Zacharys Vergangenheit). Auch wenn Megans Sorgen sehr interessant waren und die Geschichte um sie herum auch Potenzial hatte, hat mich der Plot irgendwann einfach nur noch gelangweilt – manchmal sogar gequält, bis ein kleiner Wende-, ein Spannungspunkt oder ein Streit nochmal ein bisschen Pfeffer in die Handlung gebracht hat.

Gut gefallen haben mir dagegen definitiv die Charaktere. An der ein oder anderen Stelle habe ich dabei Abstriche machen müssen (siehe zum Beispiel Zachary), aber im Großen und Ganzen fand ich die Charakterausarbeitung doch recht gut. Zachary ist manchmal aufgrund seiner Launen und seinen sehr schnell umschaltenden Emotionen ein bisschen anstrengend, vor allem, weil Megan ihm alles gibt und ihm alles verspricht, aber aufgrund seiner Vergangenheit, seiner Unsicherheit und seiner Narben fiel es mir doch leicht, darüber hinwegzusehen. Auch Megan war mir sympathisch. Auch bei ihr habe ich Abstriche machen müssen, weil der Auslöser des Vertrauensbruches und ihrer Flucht aus Boston für mich das Wort Naivität bei weitem überschreitet und ich das auch absolut nicht nachvollziehen konnte, aber im Grunde ist sie eine solide, nette und aufopferungsvolle Person, die meiner Meinung nach gut zu Zachary passt, das Gute in ihm hervorholt und ihn an den richtigen Stellen unterstützt.

Der Schreibstil fiel mir leider ein bisschen schwer zu beurteilen, weil die Langatmigkeit des Plots natürlich ein Stück weit mit der Art und Weise, wie ein/eine Autor/in schreibt, zusammenhängt. Ich bin leider nicht ganz so durch die Seiten geflogen, wie ich es erwartet hatte, aber ich konnte mit den Protagonisten mitfühlen, ihren Schmerz und ihre Verhaltensweisen verstehen, was ich persönlich immer ganz wichtig finde und was die Autorin meiner Meinung nach auch gut umgesetzt hat.

Fazit
"Beneath the Scars – Nie wieder ohne dich" ist im Grunde ein schönes Buch, das mir allerdings mit 100-150 Seiten weniger vermutlich viel viel besser gefallen hätte. Die Geschichte ist traurig und tragisch, aber auch schön und hoffnungsvoll, weswegen ich es trotz der Langatmigkeit auch oft geschafft habe, vollkommen darin abzutauchen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass der Plot mich mehr abholt und ich dieses Buch mit einem besseren Gefühl beende.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Nichts Neues, aber unterhaltsam.

The Bartender (San Francisco Hearts 1)
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Aufgefallen ist mir die Geschichte rund um "The Bartender" vor allen Dingen wegen des Covers. Ich finde es nicht unbedingt herausragend schön oder atemberaubend kreativ, aber irgendwie hatte es etwas, ...

Aufgefallen ist mir die Geschichte rund um "The Bartender" vor allen Dingen wegen des Covers. Ich finde es nicht unbedingt herausragend schön oder atemberaubend kreativ, aber irgendwie hatte es etwas, an dem ich hängen geblieben bin und weswegen ich dieses Buch auf jeden Fall lesen musste. Zusätzlich machte es mich einfach verrückt, dass ich nicht herausfinden konnte, wer genau Piper Rayne eigentlich ist. Mich macht das nach wie vor rasend, aber das geheimnisvolle Drumherum des Buches hat mich auf jeden Fall angesprochen.

Insgesamt hat mir "The Bartender" recht gut gefallen. Wie die meisten Bücher aus diesem Genre ist es eher etwas für zwischendurch, bietet keine besonders neue oder tiefgründige Handlung, aber es ist eine interessante, unterhaltsame Geschichte, die mir am Wochenende ein paar schöne Lesestunden bereitet hat. Denn ich fand den Plot abwechslungsreich ausgearbeitet. Ein paar humorvolle Szenen und die tiefgründigen Charaktere haben die Geschichte sehr lebendig gemacht - und das hat mir natürlich gefallen. Kleine Wendungen, ein paar Spannungsbögen und ein leichtes Drama haben die Geschichte sehr kurzweilig wirken lassen und das Lesen interessant gehalten.

Die Protagonisten in diesem Buch fand ich durchweg alle gut. Nicht nur aufgrund der eigenen, persönlichen Ausgestaltung, sondern auch der Zusammenhalt in der Freundinnen-Gemeinschaft. Alle drei - Whitney, Tahlia und Lennon - ergänzen sich durch ihre verschiedenen Charaktere sehr gut, auch wenn ich bei Tahlias Blindheit manchmal ein bisschen schmunzeln musste (was vielleicht auch daran lag, dass ich die meiste Zeit viel mehr wusste, als sie selbst). Gut umgesetzt fand ich auf jeden Fall Cole. Man erfährt nur Stück für Stück seine wahre Persönlichkeit und Dinge aus seiner Vergangenheit. Ich finde, er ist ein interessanter Mann und daran konnten auch Whitneys Vorurteile nichts ändern. Mir persönlich hat vor allem seine Entwicklung gefallen. Wie er sich von damals zu heute entwickelt hat, wie er aus der Vergangenheit gelernt hat und welcher Mann er nun ist.

Auch den Schreibstil mochte ich gerne. Zwar waren mir hier und da ein paar Erotik-Szenen zu viel, doch ich fand die unkomplizierte Liebesgeschichte recht erfrischend. Ich habe es sogar geschafft, das Buch in einem Rutsch durchlesen, denn die Sprache hat es mir da sehr leichtgemacht. Ich werde mich auf jeden Fall darauf freuen, auch die anderen Teile der "San Francisco Hearts"-Reihe zu lesen.

Fazit
Obwohl der Plot nichts Neues bietet, konnte ich "The Bartender" kaum aus der Hand legen. Mir hat das Knistern zwischen den beiden Hauptprotagonisten gefallen und die Geschichte drumherum empfand ich als stimmig. Wer auf eine lockere, leichte Liebesgeschichte mit Erotik-Anteil und ohne allzu überspitztes Drama steht, dem wird dieses Buch sicherlich auch gefallen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein Buch, das ans Herz geht.

Marie
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"Marie" stammt aus der Feder von Steven Uhly und erzählt eine ganz alltägliche Geschichte: Die drei Kinder Frido, Mira und Chiara leben bei der Mutter Veronika, nachdem die Eltern sich getrennt haben. ...

"Marie" stammt aus der Feder von Steven Uhly und erzählt eine ganz alltägliche Geschichte: Die drei Kinder Frido, Mira und Chiara leben bei der Mutter Veronika, nachdem die Eltern sich getrennt haben. Leo, der Vater, spielt zwar eine Rolle im Leben der Kinder, aber er ist auch nicht unbedingt die Vaterfigur, die man sich wünscht. Beispielsweise sucht er sich aus, wann ihn welches Kind an welchem Wochenende besuchen darf – am liebsten Frido und Chiara, am wenigsten lieb Mira. Veronika ist allerdings als berufstätige Mutter vollkommen überfordert, hängt noch sehr an ihrem Ex-Mann und überträgt gerne die Verantwortung auf Frido. Der allerdings selbst erst 12 Jahre ist. Daraus ergeben sich vermehrt schwierige Situationen, vor allem dann, als Frido seiner kleinsten Schwester Chiara eine Geschichte über ein Baby namens Marie erzählt, das vor einigen Jahren in eine Mülltonne geworfen wurde.

Besonders aufgefallen ist mir bei "Marie" der Stil. Ich fand es ausgesprochen erfrischend, mal wieder ein Buch in den Händen zu halten, bei dem nicht alles schwarz auf weiß da steht, sondern man auch hinter und zwischen den Zeilen lesen muss. Die Geschichte rund um das Baby Marie und warum Frido dies seiner kleinen Schwester erzählt, wird nie wörtlich aufgelöst, ebenso wenig wie die Hintergründe oder wer welche Rolle in dem Drama gespielt hat. Was den Leser dazu zwingt, selbst kreativ zu werden und sich das Szenario, von dem gesprochen wird, in eigener Weise vorzustellen. Ich hatte während des Lesens die ganze Zeit den Eindruck, dass Steven Uhly seinen Lesern immer mal wieder ein Puzzle-Stück zuschiebt und den ungefähren Platz angibt – zusammensetzen musste man allerdings selbst. Meiner Meinung nach ist "Marie" daher keine einfache Unterhaltungsliteratur für zwischendurch, sondern ein Werk, mit dem man sich beschäftigen muss und das dadurch auch lange im Gedächtnis bleibt.

Auch der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es werden viele alltägliche Situationen beschrieben, aber auch dramatische, übertriebene, die eine gute Kombination beim Erzählen des Plots ausmachen. Veronikas Überforderung wird sehr gut deutlich, ebenso wie die schwierige Beziehung zwischen der kleinen Familie und dem Vater – was die ganze Geschichte rund um Marie noch viel mysteriöser und geheimnisvoller erscheinen ließ. Vor allem, da Frido die Geschichte erzählt, aber selbst nicht alle Hintergründe und Geschehnisse weiß.

Alle Charaktere und Figuren in der Geschichte haben einen Eindruck bei mir hinterlassen können. Natürlich haben manche mehr Ecken und Kanten, manche sind schon im Grunde unsympathisch dargestellt und andere sind ganz eindeutig die Helden in der Geschichte, aber trotzdem fand ich den Mix aus unterschiedlichen Protagonisten sehr gut. Gerade die drei Kinder sind so schutzbedürftig und liebenswürdig dargestellt, dass es mir in der Seele Leid tat, was sie durchmachen müssen, vor welche Herausforderungen sie gestellt werden und welche große Verantwortung schon auf ihren Schultern liegt. Ich selbst habe keine Kinder, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Lesen von "Marie" für eine Mutter sehr aufwühlend sein kann.

"Schuld" daran ist natürlich auch der Schreibstil von Steven Uhly. Die tollen Beschreibungen des Umfelds und dessen, was den Kindern fehlt oder was ihnen durch ihre verantwortungslosen und überforderten Eltern verwehrt wird, war auf der einen Seiten fast schon grandios, auf der anderen Seite wirklich starker Tobak. Steven Uhly lässt den Leser dabei in eine Welt eintauchen, die hinter verschlossenen Haustüren stattfinden kann (und wahrscheinlich auch stattfinden wird), ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen oder den Leser zu schonen. Das hat mir sehr gut gefallen. Denn es zeigt nicht nur, welche Abgründe sich in manchen Familien auftun und wie sehr das System versagen kann, es zeigt auch, wie abhängig wir in jungen Jahren von der Erziehung, dem Halt, der Geborgenheit und letztlich auch der Liebe unserer Eltern sind – und wie uns das letztlich auch formt bzw. formen kann.

Fazit
Trotz der durchweg sehr guten Kritik, bekommt das Buch von mir "nur" 4 Sterne, weil mir der letzte Pfeffer gefehlt hat und ich mir auch das Ende ein bisschen stärker gewünscht hätte. Aber "Marie" ist eine sehr berührende Geschichte, die mir direkt ans Herz gegangen ist und mir durch die Alltäglichkeit der Situationen sehr echt vorkam. Deshalb bekommt das Werk von Steven Uhly auch von mir eine dicke Leseempfehlung.