Emotional und schicksalsbehaftet.
Der Herzschlag deiner Worte„So wie die Hoffnung lebt“ war damals mein erster Roman der Autorin Susanna Ernst und hatte mir so gut gefallen, dass ich diesem Buch eine Fünf-Sterne-Bewertung gegeben habe. Seitdem hatte ich leider lange ...
„So wie die Hoffnung lebt“ war damals mein erster Roman der Autorin Susanna Ernst und hatte mir so gut gefallen, dass ich diesem Buch eine Fünf-Sterne-Bewertung gegeben habe. Seitdem hatte ich leider lange Zeit nichts mehr von der Autorin gelesen, bis ich durch Zufall "Der Herzschlag deiner Worte" entdeckt habe. Der Klappentext hat mir sofort gefallen und auch die Gestaltung des Covers hat mich sehr an „So wie die Hoffnung lebt“ erinnert. Ich hatte sofort das Bedürfnis, mich mal wieder in eine Geschichte der Autorin zu stürzen, mich berühren zu lassen und den Irrwegen ihrer Protagonisten zu folgen.
Die Geschichte in "Der Herzschlag deiner Worte" war auch sehr berührend und bewegend. Zwar bei weitem nicht so wie in „So wie die Hoffnung lebt“, aber sehr ähnlich. Die verschiedenen Facetten des Plots – der Tod von Alex’ Vater, das Kennenlernen von Jane, das Aufrollen der Vergangenheit, Alex’ Liebe zu Maila – waren sehr schön und interessant ausgearbeitet. Ich musste mich ein wenig daran gewöhnen, dass die Geschichte aus der Sicht eines Mannes (oder zwei Männer, wenn man die Gedanken von Alex’ Vater mitzählt) erzählt wird, aber mich hat es überrascht, wie schön ich diese Perspektive fand. Gerade Liebesgeschichten, oder in diesem Fall Familiengeschichten, werden meistens aus der Sicht der Frau oder eines allwissenden Erzählers geschrieben, so dass diese Erfahrung für mich etwas Neues und damit verbunden auch sehr erfrischend war.
Ich finde auch nach wie vor, dass Susanna Ernst wahnsinnig gefühlvoll und emotional schreibt und die Charaktere damit dem Leser um einiges näherbringt. Mit ihren ganz individuellen Schicksalen und Problemen fügen sich die Figuren perfekt in die Geschichte ein, bringen Abwechslung, viel Gefühl und die Hoffnung auf ein Happy End. Es gab einige Geheimnisse aufzudecken, die Gott sei Dank nicht so überdramatisiert wurden, wie es bei vielen anderen Büchern in diesem Genre üblich ist. Ganz im Gegenteil: Ich wurde von dieser Geschichte und deren Protagonisten mitgerissen und mochte die authentische Darstellung.
Auch die Figuren sind dabei mehr als gelungen, auch wenn ich nicht mit allen direkt warm wurde. Alex und Jane haben es mir sehr einfach gemacht, sie zu mögen, obwohl die Geschehnisse öfter den Eindruck erwecken, es solle nicht so sein (gerade am Anfang). Alex ist ein sehr liebenswürdiger Mann. Aufopferungsvoll, ehrlich, verantwortungsbewusst und geduldig, was mir natürlich als Eigenschaften für einen Mann sehr gefallen hat. Egal ob im Umgang mit Maila, Tante Jane, seiner Schwester oder seiner Tochter: Er findet meiner Meinung nach immer die richtigen Worte und hat mich begeistert. Mit Maila hatte ich dagegen öfter meine Schwierigkeiten. Ich sehe ihre sympathische und nette Seite, aber vollkommen warm bin ich mit ihr bis zum Schluss nicht geworden. Woran das lag, kann ich leider nicht benennen. Ich fand die Szenen mit ihr und Alex auch auf jeden Fall süß und ich habe ihnen das Ende mehr als gegönnt, aber in mein Herz hat sich Maila – im Gegensatz zu Alex – nicht stehlen können.
Wie auch in „So wie die Hoffnung lebt“ habe ich den Schreibstil der Autorin geliebt. Susanna Ernst schreibt so schön und emotional, trifft mit ihren Worten direkt mein Herz und hat mich wirklich sehr berührt. Es ist immer toll, ein Buch zu lesen, bei denen die Schicksale der Figuren und die Charaktere selbst authentisch geschildert sind und man als Leser einfach mit ihnen mitfiebern muss. Die Autorin hat mich auf jeden Fall wieder überzeugen können.
Fazit
"Der Herzschlag deiner Worte" ist ein wunderschönes, schicksalsbehaftetes Buch, das seinen Fokus nicht hundertprozentig auf die Liebesgeschichte lenkt, sondern etwas viel Größeres erzählen möchte. Auch wenn die Geschichte und die Figuren kleine Schwächen aufweisen, hat es die Autorin wieder einmal geschafft, mich zu packen und mich in eine Welt zu ziehen, die einfach nur mit Worten erzeugt wurde. Ich kann auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.