Gute Fortsetzung mit Schwächen
All In - Zwei VersprechenAutorin Emma Scott lässt den Leser nach dem ersten Teil der Dilogie mit den Wissen allein, dass nichts mehr sein wird, wie es war, im Leben von Kacey Dawson. Es fühlt sich sofort an, als müsse sie ihr ...
Autorin Emma Scott lässt den Leser nach dem ersten Teil der Dilogie mit den Wissen allein, dass nichts mehr sein wird, wie es war, im Leben von Kacey Dawson. Es fühlt sich sofort an, als müsse sie ihr komplettes Dasein umkrempeln. Aber zunächst fehlt ihr die nötige Kraft dazu und sie lässt sich in eine Spirale fallen, die sie mit Alkohol fällt. Als Leser ging es mir ähnlich wie Kacey. Nach dem ersten Teil war mir klar, im zweiten Part muss ich mich auf eine neue Situation einstellen, aber dazu war ich nicht sofort bereit. Daher hatte ich etwas Zeit gebraucht, um mit dem nächsten Teil zu beginnen. Ehrlich gesagt, das war gut so, denn Emma Scott startet All in: Zwei Versprechen zwar nach dem ersten Teil, aber dann gibt es einen Zeitsprung von sechs Monaten. Der Anfang liest sich wie eine Erinnerung an das Ende von All in: Tausend Augenblicke.
Ich kann Kacey und ihre Situation verstehen, da ich ähnliches durchgemacht habe. All ihre Gefühle konnte ich von der ersten Sekunde an mitfühlen. Auch ihre Schwierigkeiten sich nach allem auf eine neue Beziehung einzulassen, sind mir alles andere als fremd. Man steht ständig vor der Frage: “Bin ich bereit dafür? Will ich das wirklich?” Erzwingen lässt sich sowieso nichts, aber in diesen Momenten fühlt es sich noch schwieriger an, als es so schon sein kann. Diesen Zwiespalt vermittelt Emma Scott mit ihrer Protagonistin Kacey sehr gut. Als Leser spürt man jeden einzelnen Zweifel, den sie hegt.
KLISCHEES AM LAUFENDEN BAND
Jetzt muss ich leider zum Schluss kommen, von dem ich immer noch etwas enttäuscht bin, weil er meiner Ansicht nach viel zu viele Klischees auf einmal bedienen will. Da ich an dieser Stelle Spoiler vermeiden will, versuche ich zu umschreiben, was mich stört. Eigentlich hatte ich bereits ein passendes Ende der Geschichte im Kopf. Doch Emma Scott hatte scheinbar festgestellt, dass sie bisher kaum Klischees bedient hatte. Also hat sie zum Rundumschlag ausgeholt und gefühlt alle Vorurteile, die man zu Romantik-Kitsch-Stories haben kann, auf die letzten Kapitel verteilt. Für mich ehrlich gesagt zu viel des Guten. Daher ist mein Urteil nicht ganz so positiv, wie ich es erhofft hatte.
Fazit
Alles in allem ist die Geschichte ein guter Abschluss der Dilogie. Aber die Klischeekeule hat dem Ende leider nicht gut getan.