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Veröffentlicht am 02.11.2022

Der Kapitalismus ist tot, es lebe ... das "Grüne Wachstum"?

Das Ende des Kapitalismus
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Ulrike Herrmanns Buch "Das Ende des Kapitalismus - Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden" ist leider brandaktuell und öffnete mir persönlich beim Lesen ...

Ulrike Herrmanns Buch "Das Ende des Kapitalismus - Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden" ist leider brandaktuell und öffnete mir persönlich beim Lesen die Augen.

Vieles war für mich beim Lesen dann nicht wirklich neu gewesen. Wer sich mit der Klimakrise und unserem aktuellen Wirtschaftssystem beschäftigt, der wird sich bereits selbst die Frage gestellt haben, wie lange das System in der aktuellen Art und Weise noch funktionieren kann.

Nicht erst seit den unzähligen multiplen Krisen in denen wir aktuell gerade mittendrin sind muss eigentlich jedem von uns klar sein, dass wir so nicht weiter wirtschaften können.

Seit dem Buch "Die Grenzen des Wachstums" sollten wir doch eigentlich alle über die Endlichkeit aller Ressourcen auf unserem Heimatplaneten Erde aufgeklärt sein. Seitdem hat sich an der Wirtschaftsform des Kapitalismus leider nichts verändert. "Höher, schneller, weiter!" ist das wiederholte Mantra bzw. der Takt, auf dem der Kapitalismus fußt. Die Politik, so scheint es mir, hat keine klaren perspektivischen Antworten auf die akuten Probleme und Fragen.

Herrmann thematisiert und analysiert scharfsinnig im Buch die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung des Kapitalismus und geht dabei eingangs des Buches dann näher auf den Aufstieg dieses Wirtschaftssystems ein.

Die Form des Kapitalismus wird dabei nicht zuletzt durch die akuten Auswirkungen der Klimakrise kritisiert. Den jetzigen Wohlstand im reichen Westen haben wir sicherlich dieser Wirtschaftsform zu verdanken. Der bittersüße Beigeschmack bleibt allerdings bestehen, mit dem wir unseren Wohlstand dann auf lange Sicht teuer erkauft haben.

Im zweiten großen Abschnitt geht die Autorin dann der Mär vom grünen Wachstum nach und geht dabei detailliert einigen populären Thesen dazu auf den Grund.

Wenn uns allerdings weder der Kapitalismus noch das vielbeschworene "Grüne Wachstum" aus den akuten multiplen Krisen retten kann, welche Art des Wirtschaftens wird es dann zukünftig richten?

Genau darauf gibt Ulrike Herrmann im dritten Abschnitt Auskunft und gibt auch einen Ausblick wie unser aller Leben in naher Zukunft in Form der "Überlebenswirtschaft" aussehen könnte.

Alles in allem rüttelt das Buch auf, informiert, thematisiert und entlarvt auch verbreitet populäre Ansätze zur Illusion des "Grünen Wachstums".

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Ein gelungenes Porträt unseres (noch) lebenswerten Heimatplaneten Erde

Der lebendige Planet
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Die BBC-Ikone Sir David Attenborough gibt uns beim Buch "Der lebendige Planet - Wie alles mit allem vernetzt ist" die Ehre und nimmt alle Interessierten mit auf einen kurzen Streifzug durch verschiedenste ...

Die BBC-Ikone Sir David Attenborough gibt uns beim Buch "Der lebendige Planet - Wie alles mit allem vernetzt ist" die Ehre und nimmt alle Interessierten mit auf einen kurzen Streifzug durch verschiedenste Vegetationszonen unseres (noch) lebenswerten Heimatplaneten Erde.

Für mich als BBC-Natur- und Wildlife-Doku-Junkie war das Buch einfach ein Must-have.

Wie bereits bei den ganzen filmischen Dokumentationen wurde ich auch bei dieser "Dokumentation in Buchform" auch in keinster Art und Weise enttäuscht. Alles andere hatte ich von diesem Buch allerdings auch ehrlich gesagt nicht erwartet.

Seite an Seite streifen wir mit Attenborough durch zwölf unterschiedlichste ausgesuchte Lebensräume (z.B. Schmelzöfen der Erde, Welt aus Eis, Nördliche Nadelwälder, Im Dschungel etc.) und erfahren sehr viel über die dort heimische Flora und Fauna.

Die lebenslange Passion Attenboroughs für die Natur und deren Bewohnern merkt man sehr schnell dem gesamten Buch an.

Man spürt die besondere Magie des vielleicht zunächst Unerklärlichen. Gleichzeitig schildert Attenborough unheimlich viele Zusammenhänge, wie im großen Kreislauf des Lebens dann alles mit allem zusammenhängt. Zu guter Letzt lässt er aber auch den mahnenden Finger an uns alle erkennen, auf welch schmalem Grat wir aktuell wandern und wie verletzlich unsere einzige Lebensversicherung hier auf Erden ist.

Das informative Sachbuch gibt einen umfassenden Überblick über zwölf ausgesuchte Ökosysteme unserer Welt in Wort und Bild, wie wir sie (noch) kennen.

Attenboroughs aktuelles Werk enthält nach meiner Sichtweise ein unheimlich starkes Plädoyer, mit diesen wundervollen Lebensräumen sehr achtsam umzugehen und diese für uns alle zu erhalten und zu schützen.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Futtern wie bei Großmuttern - Oma Renate tischt leckere Gerichte aus Kindheitstagen auf

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
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Die Oma Renate Bergmann war mir vor diesem Buch noch überhaupt kein Begriff. Nun bin ich großer Fan ihr.
Im aktuellen Buch "Ihr könnt doch noch nicht satt sein!" präsentiert die Online-Oma Renate (aka ...

Die Oma Renate Bergmann war mir vor diesem Buch noch überhaupt kein Begriff. Nun bin ich großer Fan ihr.
Im aktuellen Buch "Ihr könnt doch noch nicht satt sein!" präsentiert die Online-Oma Renate (aka Torsten Rohde) leckere Gerichte aus Omas gutbürgerlicher Küche.
Da wurden bei mir dann mehr als Kindheitserinnerungen wach.
Zurück in die Vergangenheit katapultierten mich dann Gerichteklassiker wie beispielsweise Eier in Senfsoße, Spinat mit Spiegelei, Toast Hawaii, Linsensuppe, Erbsensuppe, Grießbrei, Dampfnudeln, Milchreis, Kohlrouladen, Hühnerfrikassee oder andere lukullische Spezialitäten, die vielleicht bereits längst in den Hintergrund geraten sind.
Insgesamt hält das "Oma-Kochbuch" ein buntes Potpourri an schmackhaften Gerichten bereit. Für jede Tageszeit und jeden Anlass hält das Werk einige passende Rezepte parat.
Da bleibt kein Magen leer - ein kleiner Nachschlag ist sicherlich auch jeweilig drin.
Die persönliche Note der Oma Renate hält über ihre handschriftlichen Anmerkungen Einzug ins Buch. Darüber musste ich persönlich dann mehrmals schmunzeln.
Oma Renate ist natürlich auch gesprächig und so hält sie den ein oder anderen Tipp oder Trick auch parat, um die Gerichte dann nochmals zu verfeinern.
Alles in allem eine tolle kulinarische Zeitreise zurück zu Omas Zeiten, als Gerichte noch nicht hip sein mussten sondern einfach nur lecker schmeckten.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Sind schwarze Löcher die Lösung aller unserer persönlichen Probleme?

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Wer sich schon immer fragte, wozu schwarze Löcher gut sind, findet vielleicht eine Antwort im vorliegenden Buch "Der Junge, der die Welt verschwinden ließ" des Autors Ben Miller.

Dreh- und Angelpunkt ...

Wer sich schon immer fragte, wozu schwarze Löcher gut sind, findet vielleicht eine Antwort im vorliegenden Buch "Der Junge, der die Welt verschwinden ließ" des Autors Ben Miller.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist dabei der Junge Harrison, der nicht immer vollständig seine Emotionen im Alltag unter Kontrolle hat. Er leidet an urplötzlichen Tobsuchtsanfällen bzw. Wutausbrüchen, die ihn dann von der einen auf die andere Sekunde verändern.

Auf einem Geburtstag eines Schulkollegen bekommt Harrison ein schwarzes Loch in Form eines Luftballons geschenkt. Darin kann er dann beispielsweise unliebsame Dinge verschwinden lassen.

Was, wenn das schwarze Loch dann allerdings plötzlich auch Dinge verschwinden lässt, die Harrison mag?

Ben Miller versteht es gekonnt seine Lesenden ans Buch zu binden. Die durchweg kurzweiligen Kapitel sorgen für den notwendigen Lesefluss und die gut durchdachten und eingestreuten Illustrationen nehmen dann nochmals den gelesenen Text mit auf und verstärken diesen. Die tollen Illustrationen wurden von Daniela Jaglenka Terrazzini beigesteuert. Damit wird dann auch ziemlich schnell das eigene Kopfkino in Gang gesetzt.

Summa summarum ist es ein richtig tolles Leseabenteuer für Kinder ab 8 Jahren, das zum Nachdenken und zum selbst Reflektieren einlädt.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Eine kurzer Abriss zur menschlichen Evolution - Ein tolles Edutainmentbuch für Kinder und Junggebliebene

Wie wir Menschen die Welt eroberten
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Der Autor Yuval Noah Harari nimmt uns in seinem Buch "Wie wir Menschen die Welt eroberten" mit auf die Suche nach den Spuren unserer Ahnen und Vorfahren und führt uns so durch die menschliche Evolution ...

Der Autor Yuval Noah Harari nimmt uns in seinem Buch "Wie wir Menschen die Welt eroberten" mit auf die Suche nach den Spuren unserer Ahnen und Vorfahren und führt uns so durch die menschliche Evolution durch die verschiedensten Epochen hindurch.

Die vierbändige Buchreihe "Unstoppable Us" behandelt inhaltlich jeweils abgeschlossen die wichtigsten Entwicklungsstufen von der Steinzeit über die Sesshaftwerdung, das Mittelalter bis hin zur Moderne und dem digitalen Zeitalter.

Unsere Lütten waren sehr schnell hin und weg vom Inhalt des aktuellen ersten Bands.

In Wort und Bild werden die Kinder in die ursprünglichen Zeiten zurückversetzt. Die durchweg kurzweiligen Texte werden dann gut unterstützt durch farbige Illustrationen, die von Ricard Zaplana Ruiz beigesteuert wurden. Harari versteht es sehr geschickt auch Fragen einzuwerfen und auf diese dann näher einzugehen.

Das tolle Sachbuch für Kinder ab 10 Jahren macht unsere Menschheitsgeschichte richtig gut erleb- und nachvollziehbar.

Das Buch lädt förmlich dazu ein, das Gelesene sacken zu lassen und auch mit den Kindern zu diskutieren. Auch der aktuelle Kontext kommt bei der Betrachtung nie zu kurz.

Nicht nur für Kinder ist das Buch zur Menschheitsgeschichte ein tolles Werk, auch Junggebliebene werden sehr schnell merken, wie toll man heute interessantes Wissen vermitteln kann.

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