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Veröffentlicht am 20.08.2023

Wenn der letzte Vorhang fällt? Freunde für immer - In guten wie in schlechten Tagen

Und wir tanzen, und wir fallen
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Catherine Newman neuer Roman "Und wir tanzen, und wir fallen" nimmt ein Thema in den Fokus, das in unserer westlichen Welt gerne ausgeklammert bzw. totgeschwiegen wird.
Die Story beschäftigt sich mit unser ...

Catherine Newman neuer Roman "Und wir tanzen, und wir fallen" nimmt ein Thema in den Fokus, das in unserer westlichen Welt gerne ausgeklammert bzw. totgeschwiegen wird.
Die Story beschäftigt sich mit unser aller Endlichkeit und zeigt exemplarisch das Schicksal von Edith, einer Frau die eine unheilbare Krebsdiagnose erhalten hat und mittlerweilen im Hospiz ihr Dasein fristet.
Die Thematik, die Newman aufgreift, ist aus meiner Sicht extrem wichtig. Viel zu häufig wird die eigene Endlichkeit sowie das Thema Hospiz erst dann in Augenschein genommen, wenn man selbst damit konfrontiert ist. Häufig werden beide Themen einfach nur mit dem Tod assoziiert, was grundsätzlich vielleicht richtig erscheint allerdings im Detail dann viel zu eindimensional betrachtet wird.
Der Roman nähert sich dem Thema dann über die starke Freundschaftsbande zwischen Edith und Ashley. Ashley steht ihrer besten Freundin Edi auch in den schweren Stunden im Hospiz zur Seite.
Das Buch zeigt eben nicht nur die schweren Stunden vom Abschied nehmen, der Hilflosigkeit sowie des Hoffens und Bangens. Vielmehr enthält die Erzählung viele unterschiedliche Einblicke in die vorherig besseren Zeiten der Freundschaft. Es werden mitunter sehr skurrile, lustige und auch hoffnungsfrohe Szenerien aus den vergangenen Zeiten erzählt.
Mir persönlich ist die Erzählperspektive zu stark auf Ashley ausgerichtet. Ich hätte mir einen sehr viel gewichtigeren Teil von Edith gewünscht. Mitunter sind auch Themen und Szenen dabei, die ich so nicht vermutet oder gebraucht hätte und mir in dieser Art und Weise auch zu abgefahren waren.
Mir fehlte teils auch viel mehr Tiefe beim eigentlichen Thema selbst. Die hätte ich mir allzu sehr gewünscht in diesem speziellen Setting.
Der Roman gibt einen sehr vielschichtigen Einblick, wenn ein unheilbar kranker Mensch seinen letzten Weg nimmt und illustriert dies dann in der vollen Bandbreite aller erdenklichen Emotionen.
Summa summarum rückt der Roman das Thema "Letzte Station Hospiz" ins rechte Licht und platziert es direkt in der Mitte unserer Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Auf der Suche nach einem sagenumwobenen verschollenen Goldschatz der Inka in Peru

Das Geheimnis der goldenen Sonne
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Sonja Benthake lädt in ihrem aktuellen Roman "Das Geheimnis der goldenen Sonne" alle abenteuerlustigen Leser ein, ihre Stiefel zu schnüren, etwas Proviant einzupacken und mit dem Trio Infernale dann das ...

Sonja Benthake lädt in ihrem aktuellen Roman "Das Geheimnis der goldenen Sonne" alle abenteuerlustigen Leser ein, ihre Stiefel zu schnüren, etwas Proviant einzupacken und mit dem Trio Infernale dann das Rätsel um den geheimnisvollen Goldschatz der Inka in Peru zu lösen.

Ausgehend vom beschaulichen fiktiven Örtchen Altenburgthal nimmt das Abenteuer seinen Lauf.

Die Ingredienzien für ihren Abenteuerroman sind vielleicht nicht unbedingt neu aber sehr clever von Benthake gewählt.

Wer von uns geht nicht gerne auf Schatzsuche in fremden Ländern und Kulturen.

Dreh- und Angelpunkt der Story sind Mila, ihr Freund Lukas und Ricardo, den das Pärchen dann in Peru kennenlernt.

Mir fehlte in den ersten beiden Dritteln des Buches dann irgendwie der Drive im ganzen Geschehen und im Vorankommen der Story. Benthakes großer Pluspunkt ist es, die Szenerien sehr genau und bildlich zu schildern, so dass das Kopfkino schnell zu rattern beginnt. Allerdings zieht dies dann auch die ein oder andere Länge nach sich.

Das zweite große Manko für mich persönlich war, dass einige Geschehnisse dann für mich zumindest so wirklich vorhersehbar waren. Gerade bei Abenteuern liebe ich es dann eher, wenn durch verschiedenste nicht vorhersehbare Wendungen dann mehr Drive und vor allem Spannung aufgebaut wird. Manchmal wollte ich den Protagonisten dann fast zurufen aufzupassen, aber da war das nächste "Fettnäpfchen" auch schon erreicht.

Auch hätten mir mehr abwechselnde Blickwinkel in der Erzählweise selbst gefallen. Diese konzentriert sich sehr stark auf das Trio rund um Mila, Lukas und Ricardo. Von ihren Verfolgern, die ihnen auf der Spur sind, fehlten intensivere Einblicke um ein runderes Bild zu bekommen und so vielleicht auch noch die Spannung zusätzlich zu erhöhen. Die eigentliche Spannung baut sich dann so richtig erst im letzten Drittel des Werkes auf.

Alles in allem ein solider Abenteuerroman, der aus meiner Sicht auf den Spuren von Karl May und Indiana Jones wandelt und kurzweilige Unterhaltung in einem interessanten Setting bietet.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Heureka! - Wenn Transhumanisten Gott spielen und das ewig junge Leben versprechen

KRYO – Die Verheißung
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Vielleicht gleich eingangs eines vorneweg.

Der vorliegende Thriller hatte es echt in sich und den überwiegenden Teil des Romans war ich maximal verwirrt, ohne eine richtig konkrete Ahnung zu haben, wo ...

Vielleicht gleich eingangs eines vorneweg.

Der vorliegende Thriller hatte es echt in sich und den überwiegenden Teil des Romans war ich maximal verwirrt, ohne eine richtig konkrete Ahnung zu haben, wo der Plot überhaupt enden wird.

Die Idee hinter dem aktuell ersten Teil "Die Verheißung" der KRYO-Trilogie von Petra Ivanov klingt für mich gar nicht so abwegig, wenn ich die Thematik selbst als eher haarsträubend und nicht nur ethisch verwerflich ansehe.

Transhumanisten wollen nicht weniger als den Heiligen Gral gefunden haben und präsentieren endlich die Lösung für das ewige junge Leben. Klingt auf den ersten Blick fast zu schön, um wahr zu sein. Wären da nicht die dunklen Abgründe hinter diesem ambitionierten Vorhaben.

Ich brauchte tatsächlich fast ca. 80 Seiten bis ich im Plot drin war. Ein eingangs des Buches platziertes Personenverzeichnis erwies sich mir persönlich als sehr nützliches Feature, da hier einige Handelnde dann zueinander finden. Ich schlug immer wieder nach, um mich zu vergewissern wo dann gerade der jeweilige Handlungsstrang gerade spielte.

Die verschiedenen Handlungsstränge machen den Thriller verdammt kurzweilig, brachten mir allerdings auch einiges an Konfusion mit sich. Ich brauchte bei allen verschiedenen Blickwinkeln bis auf einen Handlungsstrang (den rund um die Obdachlosen) sehr lange, um mir ein konkretes Bild zu machen. Teils fühlte ich mich persönlich im dichten Nebel von Avalon verloren und wusste gar nicht mehr wie ich navigieren sollte.

Die Handelnden selbst stellten sich für mich auch den überwiegenden Teil des Werkes sehr mysteriös dar und waren nie so richtig gut greifbar. Dies lies dann die Nähe zu den Charakteren für mich leider ziemlich missen.

Die Stärke der Erzählung liegt vor allem darin, dass man nie so recht wissen kann, wer Freund und wer gerade der Feind ist. Viele Details lassen sich erst nach um nach entschlüsseln und deuten. Die ein oder Vorahnung hatte ich persönlich bereits zu Beginn des Buches, die sich dann auch so bestätigten. Für mein "Holmes"-Gen zwar ein Ritterschlag, aber für die Spannung im Plot leider zu vorhersehbar in diesen beiden Details.

Zum überwiegend großen Teil fühlte ich mich persönlich beim Lesen absolut brainwashed und wusste nie so richtig, wie ich die einzelnen Puzzlestücke zusammenfügen soll, die die Story liefert und ob dies in dieser Form überhaupt Sinn ergibt. Quasi wie ein 1.000 Teile-Puzzle, das man in kleinteiliger Sisyphusarbeit zusammensetzen muss und man allerdings keinen richtigen Anfang findet.

Das letzte Fünftel des Buches war dann eher nach meinem Geschmack und konnte mich dann doch noch begeistern. Dort liefen die unterschiedlichen Handlungsstränge dann flüssiger zusammen und man konnte einige Verflechtungen oder Beziehungen erkennen. Der erste Band, wer hätte es anders gedacht, endet prominent in einem sehr passenden Cliffhanger, der einen kleinen Vorgeschmack auf den folgenden Band gibt. Zum Folgeband ist auch eine kleine Leseprobe am Ende des Buches enthalten.

Mich lässt der Thriller eher zwiegespalten zurück und ich würde ihn am ehesten als soliden Auftakt bezeichnen, der eher einem Prequel ähnelt. Die Erzählweise hat für mich persönlich leider noch deutlich Luft nach oben. Der Cliffhanger hat mich dann doch noch gekriegt und ich gebe der KRYO-Trilogie eine zweite Chance und bin bereits jetzt auf den zweiten Band gespannt.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Zwischen Macht und Ohnmacht ...

Plagiat
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Jochen Frechs aktueller Politthriller "Plagiat" hatte es für mich wirklich in sich.

Die ganze Storyline schien für mich nicht zu weit her geholt und wirkte auf mich persönlich überraschend realistisch, ...

Jochen Frechs aktueller Politthriller "Plagiat" hatte es für mich wirklich in sich.

Die ganze Storyline schien für mich nicht zu weit her geholt und wirkte auf mich persönlich überraschend realistisch, so dass ich vom Start weg ziemlich schnell mitten in der Handlung war.

Die unterschiedlichen Perspektiven machen für mich persönlich dann erst einen richtig guten Thriller aus.

Dabei spielt dann eben auch die Macht sowie die Ohnmacht der Politiker eine ganz bestimmte Rolle.

Welche Einflussnahme auf Politiker ist dann überhaupt legitim und wie sollten Politiker auf solche direkten oder indirekten Einflüsse reagieren, um nicht zu willenlosen Marionetten zu mutieren?

Alles in allem ein solides Hörbuchformat, das mir spannende Unterhaltung geboten hat.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Wenn urplötzlich die Phönixmagie erwacht und du Mitglied einer geheimen Allianz bist

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Die neue Fantasydilogie "Die Legende des Phönix" von Greta Milan geht mit dem Auftaktband "Dunkelaura" gleich in die Vollen.

Die 18-Jährige Eden Bricks ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story und ...

Die neue Fantasydilogie "Die Legende des Phönix" von Greta Milan geht mit dem Auftaktband "Dunkelaura" gleich in die Vollen.

Die 18-Jährige Eden Bricks ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story und im überwiegenden Teil wird die Handlung aus ihrer Sicht erzählt.

Ich persönlich brauchte nicht lange, um mit den recht übersichtlichen Protagonisten und der Handlung warm zu werden. Zunächst befindet man sich in einem urbanen Setting in San Francisco, in dem Eden Bricks mit ihrem Vater zuhause ist.

Vergebens hoffte Eden auf ein College-Stipendium, urplötzlich überschlagen sich die Ereignisse rund um sie und sie befindet sich in der Zentrale der Phönixallianz abseits der amerikanischen Metropole.

Die ganzen Szenerien und Settings sind immer wieder von magischen Elementen geprägt und dies gefiel mir persönlich durchweg gut.

Die Handlung selbst ist nach meiner Meinung so neu vielleicht wirklich nicht. Ein Otto-Normalo-Mädel wird urplötzlich in eine andere (magische) Rolle geworfen und muss sich in dieser sehr schnell vollauf beweisen.

Eden ist eine vermeintliche Phönixkriegerin der gleichnamigen Allianz. So weit so gut, wären da nicht die bösen Widersacher der Rogues, die, wie sie bereits am eigenen Leib erfahren durfte, nichts Gutes im Schilde führen.

Die ganzen Protagonisten rund um Eden und den Phönixkriegern werden sehr bildlich und ausführlich beschrieben. Die Antagonisten in Form der Rogues hingegen blieben mir leider eher sehr blass und eindimensional. Hier hätte ich mir persönlich lieber ein ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Auch bleibt das Ansinnen der Rogues hinter ihrem sehr speziellen Handeln bis zum Schluss des Auftaktband eher nebulös im Dunkeln.

Der Anfang des Buches kam mir sehr entgegen und unterhielt mich auch flott vom Tempo her. Nachdem Eden die erste Begegnung mit den Mitgliedern der Phönixallianz hatte wurde für mich der ganze nachfolgende Erzählstrang ziemlich zäh, als Eden im Ausbildungscamp ihrer Begabung als Kriegerin der Allianz entwickeln muss. Gerade hier dreht sich zu viel der ganze Plot rund um Eden und manchmal auch aus der Sicht von Kane (einem Phönixkrieger). Eine kleine beginnende Romanze kommt auch noch mit ins Spiel.

Gerade hier hätte ich mir dann diverse wechselnde Perspektiven zu den Rogues gewünscht, um hinter deren Fassade zu blicken, weshalb diese eine solche Gefahr sind und wer überhaupt dahinter steckt.

Dieser ganze sehr lange Mittelteil zog sich für mich persönlich leider wie Kaugummi.

Erst kurz vor Schluss vermochte mich das Buch dann wieder zu packen, als sich dort dann fast förmlich die ganzen Ereignisse überschlagen und gipfeln noch in einem recht würdigen, spannenden und actionreichen Finale mit entsprechendem Cliffhanger zum finalen Band "Schicksalsfeder".

Summa summarum ein solider Fantasyauftakt, der im Mittelteil für mich mehr Drive haben dürfte und auf alle Fälle Lust auf den hoffentlich durchweg spannenden finalen zweiten Band macht.

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