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Veröffentlicht am 09.07.2024

Diagnose "Schlager-Burnout" - Was, wenn das Schlager-Virus um sich greift und die treuesten Ultra-Fans infiziert

Ich liebe Schlager
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Thomas »Thommi« Andras, der Hauptprotagonist in diesem illustren Werk, hat wohl bereits mit dem Griechischen Wein pardon natürlich mit der Muttermilch dann quasi das Schlagergen in sich aufgesogen. Er ...

Thomas »Thommi« Andras, der Hauptprotagonist in diesem illustren Werk, hat wohl bereits mit dem Griechischen Wein pardon natürlich mit der Muttermilch dann quasi das Schlagergen in sich aufgesogen. Er brennt förmlich für diese heile Welt, ohne gemeinhin zu merken, dass ihm dies selbst gar nicht gut tut sondern in eine existenzielle gesundheitliche Situation manövriert.

Diagnose "Schlager-Burnout" wird dem verrückten Tausendsassa Thommi vom Arzt seines Vertrauens diagnostiziert.

Was Bernd Mannhardt hier auf die Beine stellt sucht wahrscheinlich seinesgleichen.

In einer irrwitzigen und ultrakurzweiligen Story skizziert er dabei, wie Thommi in diese malade Situation hinein geschlittert ist und wie er dieser hoffentlich wieder entkommen kann. Mit viel Charme, Witz und Verve treibt Mannhardt die Handlung voran.

Zu den Handelnden selbst konnte ich leider nie so ein richtig enges Verhältnis aufbauen und ihr Schicksal war mit deshalb auch so ziemlich egal. Über lange Strecken plätschert die Handlung für mich leider nur so dahin. Der Mittelteil, in Dresden ist brillant orchestriert, dass auch der Kaiser nichts daran zu meckern hätte. Zum Schluss hin flacht dann leider die Story wiederum für mich persönlich etwas ab.

Nicht jeder eingebaute Gag hat bei mir leider gezündet und zu großem Gelächter geführt. Mitunter war mir die Handlung dann über die ganze Zeit hinweg fast zu drüber inszeniert. Hier und da konnte mir der Autor aber dennoch ein Schmunzeln und Lächeln ins Gesicht zaubern. Die eingestreuten Liedzeilen bekannter Schlager liesen mich alten Erinnerungen nachspüren und auch ein wenig mitsummen.

Alles in allem würde der Heck, der Dieter Thomas wohl über dieses Buch in der Hitparade folgendes berichten. Auch wenn das Werk nicht die absolute Nummer 1 war, hat es mir dann doch den Tag versüßt und auch unterhalten. Jetzt entscheiden die Zuschauer zuhause an den Telefonen mittels Manfred Denningers TED, wer heute eine Runde weiterkommt und wer nicht. Seien sie gespannt und schalten sie das nächste Mal auch wieder ein zu ihrer Hitparade!

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Eine verschworene Schicksalsgemeinschaft zwischen Leben und Tod

Der Bademeister ohne Himmel
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Petra Pellini ist wie ihr Hauptprotagonist Hubert in ihrem aktuellen Roman "Der Bademeister ohne Himmel" eine passionierte Meisterin in ihrem Fach, die wohl nicht einfach so vom Himmel gefallen ist.

Pellinis ...

Petra Pellini ist wie ihr Hauptprotagonist Hubert in ihrem aktuellen Roman "Der Bademeister ohne Himmel" eine passionierte Meisterin in ihrem Fach, die wohl nicht einfach so vom Himmel gefallen ist.

Pellinis Werk glänzt insbesondere durch sehr feinfühlige Zwischentöne, die man während der Lesezeit einfach so fast nebenbei in sich aufsaugt.

Der Titel wie auch der Klappentext verrät bereits ein klein wenig des Inhalts. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist der 86 Jahre alte und demente Hubert, um den sich zwei Personen ganz besonders in seinem immer mehr verschwindenden Alltag kümmern. Linda und Ewa sind quasi die Sidekicks des ehemaligen passionierten Bademeisters dessen Gedächtnis dann immer mehr nachlässt. Hubert zieht sich dann immer mehr in seine ganz eigene Welt zurück.

Genau diesen spannenden, aufregenden und nicht immer leicht zu verdauenden Mikrokosmos erzählt Petra Pellini wirklich sehr glaubhaft und transportiert auch zig verschiedene Emotionen während dem ganzen Erzählstrang hinweg.

Mit den Handelnden wurde ich persönlich sehr schnell warm und konnte mich auch sehr gut in die verschiedenen Perspektiven hineinversetzen. Ich wähnte mich ganz einfach dicht im Alltag dieses außergewöhnlichen Trios mit dabei.

Jeder hat praktisch sein eigenes Schmerzköfferchen bzw. seinen eigenen Rucksack zu tragen. Die 15-jährige Linda, die lieber heute als morgen von dieser Welt abtreten möchte. Die polnische Pflegerin Ewa, die den dementen Hubert sehr liebevoll umsorgt, aber mit der Zeit auch Heimweh nach Polen und ihrem dort lebenden Freund hat.

Dieses vordergründig vielleicht nicht ganz stimmige Trio wächst dann im Alltag über sich hinaus und durchlebt wirklich viele Höhen und Tiefen. Pellini gibt diesen Charakteren dann unheimlich viel Tiefe, indem man immer mehr von ihren tatsächlichen Lebensumständen erfährt.

Wer sich auf genau dieses Buch einlässt, wird mit einer sehr liebevollen und vor allem tiefgründigen Story belohnt. Sie bietet einen nicht alltäglichen Einblick in die Begleitung eines Demenzkranken, dessen besonderer Gefühlswelt und Emotionen bzw. spiegelt auch sehr glaubhaft die Herausforderungen der pflegenden und begleitenden Personen wieder.

Ich persönlich pflege aktuell auch ein dementes Familienmitglied und mir ging die Handlung dann sehr nahe. Ich schmunzelte, weinte und fieberte einfach die komplette Story mit Hubert und seinen Freunden mit und wurde auch vom Finale nicht enttäuscht, auch wenn es eine echte Überraschung birgt.

Für mich persönlich ist Petra Pellinis Werk bereits jetzt eine echte Buchperle in diesem aktuellen Lesejahr 2024, die ich aus dem Nichtschwimmerbecken mit zahlreichen anderen Exemplaren herausfischen konnte.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Harlanders packender Öko-Thriller bietet mehr als nur reine Spannung

Partikel
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Wolf Harlander als Autor kannte ich bis dato vor seinem aktuellen Roman "Partikel - Überall. Unsichtbar. Tödlich." noch nicht.

Ich komme einfach schnell auf den Punkt. Nach diesem sehr genialen Öko-Thriller ...

Wolf Harlander als Autor kannte ich bis dato vor seinem aktuellen Roman "Partikel - Überall. Unsichtbar. Tödlich." noch nicht.

Ich komme einfach schnell auf den Punkt. Nach diesem sehr genialen Öko-Thriller bin ich Fan von diesem Autor.

Harlander erschafft hier ein Werk, das seinesgleichen sucht. Er liefert vom Prolog bis zum Finale hin einfach ununterbrochen gnadenlos ab.

Genau so muss für mich ein Thriller aussehen, damit man als Leser gepackt und in die Story schnell hinein gezogen wird.

Gleich beim kurzen Prolog holte mich der Autor komplett ab und hielt mir dabei auch schön den Spiegel vor.

Können wir uns eigentlich eine Welt überhaupt noch ohne die verschiedensten Kunststoffe um uns herum vorstellen?

Wenn man bewusst darüber nachdenkt und die Frage setzen lässt wird es wohl sehr schwierig für uns, dem Plastikwahn von heute auf morgen eine Absage zu erteilen.

Genau dieses Thema nutzt Harlander dann als Aufhänger für seinen hier vorliegenden Öko-Thriller. Das Thema Mikroplastik ist bekanntlich in aller Munde und wer hat nicht bereits davon gehört oder gesehen.

Harlander strickt sehr geschickt genau daraus eine Storyline die unheimlich schnell verfängt. Die Charaktere sind gut getroffen und vor allem gut nachvollziehbar ausgearbeitet. Von Beginn an baute sich eine sehr innige Beziehung für mich zu den unterschiedlich Handelnden auf. Man wird fast sprichwörtlich in die Szenerien hineingezogen und fiebert dann im gesamten Plot einfach mit.

Die einzelnen Kapitel aus unterschiedlichen Persepktiven bringen die nötige Kurzweil in das Werk. Immer wieder wird die Handlung ergänzt rund um Zahlen, Daten und vor allem wissenswerte Fakten zum Thema Mikroplastik. So ganz nebenher erfährt man hier allerlei Wissenswertes, das einem selbst auch noch lange zu denken geben wird.

Der Öko-Thriller macht einfach Spaß, lediglich hätte ich mir persönlich gewünscht, dass die Handlung als solches vielleicht noch die ein oder andere Unwägbarkeit gehabt hätte, denn in dieser aktuellen Form war der Plot für mich leider fast zu berechenbar.

Summa summarum mein allererster Roman von Wolf Harlander und ganz sicher nicht mein letzter.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Ein Italien-Roadtrip der ganz besonderen Art - In kulinarischen Häppchen nähern wir uns gemeinsam dem Ziel

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
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Stefan Maiwald erzählt in seinem aktuellen Roman "Die Spaghetti-vongole-Tagebücher" von seiner wahnwitzigen Idee, die italienischen Schwiegereltern zu seinem eigenen Geburtstag mit allerlei italienischen ...

Stefan Maiwald erzählt in seinem aktuellen Roman "Die Spaghetti-vongole-Tagebücher" von seiner wahnwitzigen Idee, die italienischen Schwiegereltern zu seinem eigenen Geburtstag mit allerlei italienischen Spezialitäten bekochen zu wollen.

Der Untertitel "Wie ich mit drei Kilo Pasta, zwei Kisten Prosecco und einem toten Fisch von Venedig nach Triest fuhr, um meine Schwiegereltern zu beeindrucken" verrät dabei das Grundkonzept des Buches und damit auch das Unterfangen, das der Autor auf sich nimmt, um hoffentlich final bei den Schwiegereltern mit köstlichen italienischen Leckereien punkten zu können.

Mit viel Charme, Witz und Verve nimmt uns Maiwald mit auf diese unvergleichliche Tour. Landläufig meint man ja, der Weg wäre das Ziel. Hier bei Maiwalds Roadtrip gibt es immer wieder kurze kulinarische Etappen, indem der Autor die Zutaten der Gerichte besorgt und etwaige Tipps von ausgewiesenen Experten mit aufschnappt.

Insgesamt liest sich das Werk durchweg sehr kurzweilig. Mir sind teilweise die ganzen Infos mitunter dann fast zuviel des Guten und manchmal fragte ich mich, ob Maiwald nicht in einer Sackgasse gelandet ist. Im Manövrieren ist Maiwald allerdings wirklich Weltklasse und bringt sein Vehikel immer wieder in die Spur zurück, auch wenn er buchtechnisch immer wieder Exkurse einstreut.

Der Roman ist geprägt von sehr vielen, vielleicht manchmal auch viel zu flüchtigen, Eindrücken zu Italiens (Ess)Kultur. Hier ein Schlenker, dort ein kurzer Exkurs. Ich hätte mir dort ganz einfach mehr Zielstrebigkeit gewünscht.

Hungrig sollte man das Buch übrigens nicht lesen, denn was Maiwald an italienischer Kulinarik im Beisein der Schwiegereltern auf die große Familientafel bringen will klingt richtig verlockend und unheimlich lecker. Wird er das Ziel überhaupt erreichen und im siebten Kochhimmel landen? Oder tut sich bei der finalen Zubereitung der Speisen dann sprichwörtlich eine Falltür auf und Maiwald landet vielleicht in der italienischen Kochhölle?

Seid auf alle Fälle gespannt auf diesen interessanten kulinarischen Roadtrip durch Italien und genießt dabei die sehr vielfältigen Eindrücke zu Land, Leuten und Kultur.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Trotz der vielen Tentakel der Kraken konnte mich dieser vermeintliche "Öko-Thriller" leider nicht wirklich packen

Die Stimme der Kraken
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Der Teasertext wie auch die Leseprobe zu Ray Naylers aktuellem Roman "Die Stimme der Kraken" klangen unheimlich spannend und vielversprechend. Die Empfehlung der Washington Post "Ein Öko-Thriller, der ...

Der Teasertext wie auch die Leseprobe zu Ray Naylers aktuellem Roman "Die Stimme der Kraken" klangen unheimlich spannend und vielversprechend. Die Empfehlung der Washington Post "Ein Öko-Thriller, der es in sich hat!" gab dann den finalen Ausschlag für mich, weshalb ich mich in das Abenteuer in der Tiefsee stürzte, tief abtauchte und dem Geheimnis der sehr speziellen Kraken auf den Grund gehen wollte.

Leider blieb der Roman über die komplette Länge weit hinter meinen ganz persönlichen Erwartungen zurück.

Gleich zu Beginn merkte ich sehr schnell, dass ich mir ziemlich schwer tat, um mich mit den unterschiedlichen Perspektiven wie auch den unterschiedlichen Handelnden zu identifizieren.

Für mich als Leser ist dies allerdings wirklich Grundvoraussetzung, damit bei mir ein richtiger Leseflow entsteht. Die wechselnden Perspektiven machen den Roman zwar sicherlich recht kurzweilig allerdings fehlte mir persönlich von aller Anfang an bis zum Finale hin dann der durchgängige rote Faden. Zum Teil dachte ich, ich sitze vor einem Puzzle mit tausenden von Teilen und weiß nicht, wie ich dies zusammensetzen soll.

Zur Spezies der Kraken wusste ich als Tier- und Natur-Dokunerd bereits vor diesem Buch einige interessante Details. Hier gibt der Roman zwar interessante Einblicke konnte mir aber auch nicht wirklich neue Erkenntnisse vermitteln.

Die eingangs jedes Lesekapitels vorangestellten Fakten sind durchweg lesenswert und waren für mich persönlich dann fast bereits schon der Höhepunkt des für mich sehr undurchsichtigen und mitunter stark verwirrenden Plots. Vielleicht würde hier auch ein Personenverzeichnis etwas mehr Klarheit und Struktur sorgen.

Das Zusammenspiel zwischen KI, der menschlichen Spezies und den Kraken liefert eigentlich eine gute Ausgangsbasis für einen spannenden angekündigten Öko-Thriller. Für mich kamen über das Buch hinweg diese ganz speziellen Thrillmomente nie richtig zur Geltung. Dort hatte ich persönlich dann beispielsweise schon ganz andere Kaliber in der Hand, die mich dann von Beginn an mitgerissen haben.

So bleibt für mich leider nach Abschluss des Romans nur eine interessante Idee übrig, die mich persönlich ziemlich kalt lies. Ich bin quasi blindlings mit hohen Erwartungen in die Tiefsee gesprungen, um hinter das Geheimnis der Kraken zu kommen. Bei meinem Tauchgang war die Sicht nahe Null und fast sprichwörtlich so vernebelt, dass ich an diesem Ausflug leider keinen rechten Lesespaß hatte.

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