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FreydisNehelenia

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Veröffentlicht am 13.11.2019

Mystisch, düster, beklemmend und absolut zu empfehlen

Melmoth
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Cover des Buches Melmoth (ISBN:9783847906643)
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Rezension zu Melmoth von Sarah Perry
Mystisch, düster, beklemmend und absolut zu empfehlen
von FreydisNeheleniaRainersdottir vor ein paar Sekunden



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FreydisNeheleniaRainersdottirs avatar
FreydisNeheleniaRainersdottirvor ein paar Sekunden
Ja, was soll ich über Melmoth sagen? In dieser Geschichte tun sich Abgründe auf und zeigen die Menschen von ihrer schlechtesten Seite: Josef Hoffmann liefert aus Neid seine Nachbarn aus, Karel Pražan drückt sich vor der Verantwortung, Albína Horákova ist eine garstige alte Frau mit einer Leiche im Keller und Helen lässt den Menschen, der ihr am meisten bedeutet für ihre Taten büßen. Über alldem schwebt die biblische Figur Melmoth, auch genannt die Zeugin, wie ein dunkler Schleier und erinnert die Menschen nicht nur an ihre Verfehlungen, sondern will sie auch gleich mit ins Jenseits nehmen, um ihrer Einsamkeit ein Ende zu setzen.

Die Geschichte ist ohne Frage richtig gut geschrieben und es wird der ein oder andere geschichtliche Fakt eingewebt. Dazu noch eine Hand voll Mystizismus und fertig ist der Lack. Die Story erdrückt einen aber auch teilweise mit Melancholie, Selbsthass und dem schlechten Gewissen der Protagonisten, dass man sich regelrecht beklemmt fühlt, so als stehe Melmoth auch in der eigenen Zimmerecke. Da denkt man automatisch über seine eigenen Verfehlungen nach und wie schwer sie wiegen. Gegen die Verfehlungen der Protagonisten kommt man sich allerdings wie ein Chorknabe vor, soviel kann ich versprechen.
Melmoth sollte man reinen Gewissens lesen können, man sollte es sogar gelesen haben. Es ist ein schaurig-mystisches Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Da will man sich am liebsten mit ins Abenteuer stürzen

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Lazlo Strange ist ein Waisenkind und wächst in einem Kloster auf. Um den grauen Alltag von "Ora er labora" zu entkommen, flüchtet er oft in die Zelle eines dementen Mönchs, der ihm die Geschichte über ...

Lazlo Strange ist ein Waisenkind und wächst in einem Kloster auf. Um den grauen Alltag von "Ora er labora" zu entkommen, flüchtet er oft in die Zelle eines dementen Mönchs, der ihm die Geschichte über eine sagenhafte Stadt erzählt, die jenseits einer großen Wüste liegt und in der sich allerlei fantastisches Getier und mancher Held herumtreiben soll. Mit seiner grenzenlosen Fantasie spielt er die Abenteuer jener Helden nach, wird von den Mönchen aber mehr als einmal dafür gescholten und verprügelt. Dennoch, der Glaube, dass diese sagenhafte Stadt existiert, wird Lazlo dadurch nicht ausgetrieben. Er begleitet ihn sogar bis ins Erwachsenenalter, und so sucht er nach jedem sich bietenden Hinweis über die  geheimnisvolle Stadt (deren wahrer Namen verloren ging und nur noch als Weep bekannt ist), was ihn den Spitzname Lazlo der Träumer einbringt. Weep gilt als Ammenmärchen - aber nur bis zu dem Tag, als eine Gruppe Krieger, die sogenannten Tizerkan, aufkreuzen und eine Expeditionsgruppe zusammenstellen. Lazlo gewinnt das Vertrauen des Anführers Eril-Fane und wird als dessen Sekretär mit auf die Reise genommen. Was er jedoch in Weep erleben wird, liegt jenseits seiner Vorstellungen.

Mir hat dieser erste Band um den "Träumer" Lazlo sehr gut gefallen und ich erwarte mit Spannung die Fortsetzung Ende November. Schon die ersten Seiten haben mich in ihren Bann gezogen und ich konnte es kaum erwarten, mit Lazlo auf Reisen zu gehen. Ich bin natürlich gespannt, wie es ihm in Weep ergeht und ob die Stadt von ihrem "dunklen Schatten" befreit wird. Und wie es dann der sogenannten Götterbrut ergeht. Ach man, wenn es nach mir geht, könnte der zweite Teil am besten gestern erscheinen.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Katahrina Seck schafft es wieder, zu bezaubern

Tochter des dunklen Waldes
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Stell dir vor, du bekommst dein Leben lang erzählt, dass im nahen Wald etwas Schreckliches lebt, dass man den Wald nicht mehr lebend verlässt, wenn man ihn einmal betreten hat, dass man die Welt, die hinter ...

Stell dir vor, du bekommst dein Leben lang erzählt, dass im nahen Wald etwas Schreckliches lebt, dass man den Wald nicht mehr lebend verlässt, wenn man ihn einmal betreten hat, dass man die Welt, die hinter diesem undurchdringlichen Dickicht aus Bäumen, Büschen und all den anderen Pflanzen liegt, niemals kennenlernen kann, weil die Durchquerung dieses Waldes unmöglich ist. So ergeht es Lilah. Die Leute in ihrem Dorf, Grünweide, erzählen sich schon seit Generationen Gruselgeschichten über den Morgenwald, doch keiner hat ihn je betreten. Lilah sehnt sich allerdings nach mehr, als Tag ein, Tag aus Gruselgeschichten in der Schänke ihres Onkels zu hören. Sie will hinaus, die Welt hinter dem Morgenwald entdecken. Ebenso sehnt sich Dorean danach, mit dem Lilah ein Jahr zuvor den schönsten Sommer ihres Lebens erlebte. Doch da ist noch etwas anderes. Dorean scheint ein finsteres Geheimnis zu hüten. Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Eine junge Frau wird tot am Waldesrand aufgefunden und Dorean ist spurlos verschwunden. Lilah hat nur eine Wahl, um die Wahrheit zu erfahren. Sie muss in den Morgenwald gehen und Dorean dort finden. Wird sie das Wagnis eingehen?

Nachdem ich Katharina Seck letztes Jahr mit ihrem Debüt „Die silberne Königin“ verzaubert hat, war mir klar, dass ich „Tochter des dunklen Waldes“ auf jeden Fall lesen muss. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich bei der Leserunde auf der Website der Lesejury (Bastei Lübbe) teilnehmen durfte.
Die Geschichte über das träumende Mädchen mit dem Eichenherz hat mich sogleich in ihren Bann gezogen, so wie damals die ersten Seiten der silbernen Königin. Das Dorfleben von Grünweide wurde irgendwie sehr passend als trist und grau dargestellt, sodass ich mich mühelos in Lilah´s Lage versetzen konnte und Hawer hat mich stets und ständig an eine unangenehme Person aus einem angeheirateten Teil der Familie erinnert. Dorean weckte mehrmals den Wunsch in mir, ihn einfach nur den Hals umzudrehen. Ein geheimnisvoller Mann ist eine Sache, ein geheimniskrämerischer Mann, den Mann, den man alles, aber auch alles aus der Nase ziehen muss, bringt einen schon ganz schön auf die Palme. Ehrlich, ich hätte die Geduld mit Dorean verloren und wäre ihm nie und nimmer in den Morgenwald gefolgt.
Leider sind am Ende der Geschichte einige Fragen offen geblieben, die ich persönlich gerne beantwortet bekommen hätte, aber dies ist mein subjektives Empfinden. Die Geschichte war auf jeden Fall einzigartig und juhu, es ging zum Glück mal nicht um Elfen. Das hat mir auf jeden Fall gefallen.

Natürlich werde ich weiterhin die Geschichten von Katharina Seck lesen. Sie schaffen es immer wieder, einen zu bezaubern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 23.10.2017

Wenn ein Buch soviel mehr ist, als eine interessante Geschichte

Ich treffe dich zwischen den Zeilen
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Loveday findet auf dem Weg zur Arbeit ein Buch. Außer ihr scheint sich allerdings keiner dafür zu interessieren, geschweige denn scheint es irgendwem zu gehören. Loveday nimmt es kurzer Hand mit auf Arbeit, ...

Loveday findet auf dem Weg zur Arbeit ein Buch. Außer ihr scheint sich allerdings keiner dafür zu interessieren, geschweige denn scheint es irgendwem zu gehören. Loveday nimmt es kurzer Hand mit auf Arbeit, in ein Antiquariat, und hängt dort einen Aushang ins Schaufenster. Kurz darauf steht Nathan mit seinen unterschiedlichen Stiefeln vor ihr. Und kurz darauf stellt er Loveday´s Leben auf den Kopf.

So beginnt Loveday´s Geschichte und ich dachte, bei „Ich treffe dich zwischen den Zeilen“ handle es sich einfach um ein nettes, leseleichtes Buch über die Liebe über Bücher. Das habe ich aber auch nur gedacht, denn dieser Roman geht sehr viel tiefer.

Loveday ist völlig kaputtgespielt von ihrer Vergangenheit, lässt niemanden wirklich an sich ran, aus Angst, das jemand hinter ihre harte Fassade sehen und erkennen könnte, dass sie eigentlich ein trauriges, verletzliches Wesen ist, deren Leben von einem Tag auf den anderen eine krasse Wendung nahm. Mit Nathan will sie eigentlich nichts zutun haben, ist sie gerade erst knapp einer Beziehung mit dem psychisch instabilen Rob von der Schippe gesprungen. Das einzige, was sie interessiert, sind Bücher. Die tun keinem weh und scheren sich nicht darum, wer man ist und woher man kommt. Dann springt Loveday aber über ihren Schatten und nimmt Nathan´s Einladung zum Poetry Slam an und damit stößt sie eine neue Wende in ihrem Leben an.

„Ich treffe dich zwischen den Zeilen“ erzählt in drei Phasen die Geschichte des Hauptcharakters Loveday. Es gibt um Loveday´s Erlebnisse als Kind, ihre „Beziehung“ zu Rob und wie sie in der Gegenwart damit umgeht. Es geht um Liebe, Freundschaft, kaputte Familien und eben doch die liebe zu Büchern. Je weiter man liest, desto besser kann man Loveday und Ablehnung gegenüber den Menschen verstehen. Und dann kommt das große, emotionale Finale.

Ein tolles Buch, das so viel mehr ist, als ich von ihm erwartet habe. Eine interessante Geschichte, glaubwürdige, teils verrückte und dennoch (zum Großteil) liebenswerte Charaktere. „Ich treffe dich zwischen den Zeilen“ ist es wert, im Buchladen gefunden und mitgenommen zu werden. Vielleicht lernt man dadurch ebenso interessante Menschen kennen, wie Nathan.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Kein Schnulz, kein Kitsch, einfach ein grandioser Roman

Das saphirblaue Zimmer
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Wenn man einen historischen Liebesroman lesen will, der ohne jeglichen Kitsch auskommt, dann liegt man bei der Lektüre von „Das saphirblaue Zimmer“ genau richtig. Natürlich, es gibt viel Liebe, Leid und ...

Wenn man einen historischen Liebesroman lesen will, der ohne jeglichen Kitsch auskommt, dann liegt man bei der Lektüre von „Das saphirblaue Zimmer“ genau richtig. Natürlich, es gibt viel Liebe, Leid und Herzschmerz, dieser drängt sich allerdings nicht in den Vordergrund. Vielmehr beschäftigt sich dieses Buch mit der Frage „Wenn du in einer frauenfeindlichen, von Männern dominierten Gesellschaft lebst, welche Entscheidungen würdest du treffen und könntest du mit den Konsequenzen leben?“

Da hätten wir Olive. Sie kam als Dienstmädchen getarnt ins Haus der Pratts, um Beweise zu sammeln, dass der Familien-Patriarch Henry August Pratt die Dienstleistung ihres Vaters in Anspruch nahm, ohne ihn jedoch je dafür zu bezahlen. Das ruinierte Olive´s Vater und er nahm sich das Leben. Mit den Beweisen wollte sie nun ihrerseits die Familie Pratt ruinieren. Doch es kam alles anders, denn sie verliebte sich in den Sohn der Pratts, Harry. Bald darauf muss sie sich jedoch entscheiden: Schenkt sie den Versprechungen Harry´s glauben und brennt mit ihm durch oder heiratet sie Hans Jungmann und entscheidet sich damit für eine sichere Zukunft?

Olive´s Tochter Lucy tritt nach dem Tod ihres Vaters einen Posten als Rechtsanwaltssekretärin in einer renommierten New Yorker Kanzlei an und lernt dort den Anwalt Philip Schuyler kennen. Sie schwärmt natürlich ein wenig für ihn, doch er ist mit einem gesellschaftlich hochangesehenen Flapper verlobt und somit Sperrgebiet. Weil Schuyler verhindert ist, bittet er Lucy, sich mit einem Mandanten zum Abendessen zu treffen. Lucy ringt sich zähneknirschend dazu durch und lernt somit John Ravenell kennen. Es fliegen die Funken, doch dann macht Philip Schuyler ihr ein überraschendes Geständnis und Lucy sitzt zwischen den Stühlen. Wie wird sie sich entscheiden?

Lucy´s Tochter Kate hat sich gegen alle Widerstände eine Karriere als Ärztin erkämpft. Sie kümmert sich in einem zum Krankenhaus umgebauten Herrenhaus um verletzte Soldaten und wird vom ärztlichen Leiter schikaniert bis auf´s Blut. Nur weil sie eine Frau ist. Dann wird Cooper Ravenell eingeliefert, der ihr gleich zu Anfang in einem Fieberwahn eröffnet, dass er ihr Gesicht sein Leben lang kennt. Kann Kate die professionelle Distanz zwischen Arzt und Patient waren oder wirft sie für Cooper alles über Board, was sie sich hart erarbeitet hat?

Drei Frauen, drei Entscheidungen, ein großes Familiengeheimnis. Dieser Roman ist von Anfang bis Ende spannend, geht an Herz und Materie und kommt ohne übertriebenen Kitsch oder Schnulz aus. Ein Buch für gemütliche Lesewochenenden oder der Kuscheldecke. Ein Schmöker, den man nicht mehr aus der Hand legen will.