„Interview mit einem Vampir“ ist wohl mit einer der bekanntesten Filme über Vampire, die es gibt. Bisher kannte ich nur den Film, der atmosphärisch und schön ist. Der Film ist zudem deutlich besser als ...
„Interview mit einem Vampir“ ist wohl mit einer der bekanntesten Filme über Vampire, die es gibt. Bisher kannte ich nur den Film, der atmosphärisch und schön ist. Der Film ist zudem deutlich besser als der Roman.
Der Film hat im Vergleich zum Buch eine sehr gute Handlung, was im Buch sehr trocken und öde vor sich hin plätschert und ohne jegliche Spannung. Das Buch ist ein einziger riesiger Monolog von Louis, der sein Leben einem Interviewer erzählt. Es gibt keine direkte Rede und der Protagonist schweift sehr oft ab, es kommt keine Stimmung auf und auch kein richtiges Mitgefühl für die Menschen, die in seinem Leben aufgetaucht sind. Man bekommt als Leser schnell das Gefühl, dass Louis Depressionen hat, sein Bruder ebenfalls ein psychisches Problem und Lestat ein reiner Narzisst ist.
Die Momente in denen man denkt, dass jetzt endlich was passiert, werden nur angeschnitten und dann fallen gelassen. Ich hatte das Gefühl, dass Louis nicht zum Punkt kommt und sich immer wieder wiederholt. Die Atmosphäre im Buch wirkte auf mich künstlich erzeugt und erzwungen.
Es gibt nur wenige Momente, die in der Gegenwart sind und auch die schaffen es nicht, dass man als Leser am Ball bleiben möchte.
Das Buch ist nicht wirklich anspruchsvoll und nicht ansatzweise so spannend, wie der Film.
„Die letzte Göttin“ ist eine zweiteilige dystopische Sci-Fiction Reihe von Lora Beth Johnson. Das Buch weicht von meinem bisherigen Leseschema ab und war ein kurzer Ausflug in die Welt von Sci-Fiction. ...
„Die letzte Göttin“ ist eine zweiteilige dystopische Sci-Fiction Reihe von Lora Beth Johnson. Das Buch weicht von meinem bisherigen Leseschema ab und war ein kurzer Ausflug in die Welt von Sci-Fiction. In dem genannten Genre habe ich mich bisher nicht gewagt und durch die spannende Inhaltsangabe des Buches wollte ich den Schritt wagen.
Der Klappentext versprach eine vielversprechende und actionreiche Story. Die Grundidee einer neuen Zivilisation und einer Adaption an „Dornröschen“ gefiel mir. Aber überzeugen konnte die Umsetzung leider gar nicht.
Das Buch war für mich sehr langweilig und unspannend. Es fehlte der Anreiz weiter zu lesen und wenn man in dem Sci-Fic Genre nicht vertraut ist, wird man von Begriffen erschlagen, die einem etwas sagen sollten, aber nicht tun. Es gibt auch keine nähere Erklärung dazu.
Ich habe sogar nachgeforscht, ob ich eine Vorgeschichte verpasst habe, weil der Text so geschrieben war, als müssten die Informationen einem als Leser etwas sagen.
Die vielen Fachbegriffe haben es nicht leicht gemacht einen Lesefluss zu finden und ich habe schnell gemerkt, dass ich anfange diese Wörter zu überspringen, was nicht Sinn und Zweck ist.
Die Handlung selbst fängt in einem neuen Jahrtausend an und die Sprache ist verändert, genauso wie die Umgebung, wie sie unsere Protagonistin kennt. Wieso sie „Göttin“ genannt wird, bleibt recht undurchsichtig. Andra ist sehr passiv und es gibt kurze Rückblicke, die ein wenig die Geschichte vor ihrem „Schlaf“ erzählen soll, aber selbst daraus wird man nicht besonders schlau.
Auch, wenn das Buch in der dritten Person geschrieben ist, fehlt es mir auch an Emotionen in der Geschichte.
Leider konnte die Geschichte mich nicht gut unterhalten und es bleibt bei einem kurzen Ausflug in die Geschichte des Sci-Fiction.
Kerstin Gier, die Königin des Jugendfantasy aus dem deutschen Sprachraum, ist wieder da und hat ein neues magisches Abenteuer bereit.
Die Autorin hat sich schon mit „Rubinrot“ in mein Herz geschrieben ...
Kerstin Gier, die Königin des Jugendfantasy aus dem deutschen Sprachraum, ist wieder da und hat ein neues magisches Abenteuer bereit.
Die Autorin hat sich schon mit „Rubinrot“ in mein Herz geschrieben und ich glaube, mit „Vergissmeinnicht“ hat sie die Messlatte noch mal höher gesetzt und sich selbst übertroffen.
Ich kann gar nicht so viel berichten, wie ich möchte, ohne zu spoilern und es ist einfach nur ein Leckerbissen und mein Jahreshighlight.
Müsste ich es kurz beschreiben, würde es wohl so sein: Ein rasantes Fantasy-Liebesabenteuer mit einer geheimnisvollen Welt mit viel Humor und ausgeprägten Charakteren.
Wenn man jedoch glaubt, dass das hier eine 0815 Geschichte ist mit einer Dreiecks-Liebesbeziehung, dann irrt man sich hier gewaltig!
Die Autorin versteht es einfach die Geschichte mit Humor, Spannung, Aktion, Romanze und Magie zu füllen. Ihre Charaktere sind lebendig, als könnten sie in meiner Nachbarschaft leben. Selbst die Nebencharaktere sind mit einem wundervollen oder weniger tollen Charakter bestückt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Quinn als Protganist, der im Rollstuhl sitzt, ist anfänglich ein ziemlich arroganter Arsch, der im Laufe der Geschichte immer mehr an Sympathie gewinnt.
Matilda als braves, von religiösen Eltern, erzogenes Mädchen, ist ein guter Kontrast zu ihm. Sie ist begeisterte Fantasy-Leserin – wie passend – und ganz anders als Quinn. Dennoch findet dieses ungleiche Duo zusammen und erlebt einiges an Abenteuer.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Matilda und Quinn erzählt, die mit ihrer flapsigen Sprache und dem lockeren Humor einfach nur gut zu lesen ist.
Ich liebe es, dass die Autorin hier Andeutungen zu Fantasyroman-Klischees einbaut und vor allem zu ihrer ersten Fantasytrilogie. Diskret hat sie dort ein kleines Easter Egg versteckt.
Eine dicke Leseempfehlung und ich frage mich: wieso habe ich nicht gewartet bis alle drei Bände draußen sind? Jetzt muss ich bei der nächsten Reihe sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten.
Darf ich vorstellen? Mein bisheriges Jahreshighlight aus dem Jahr 2021: „Der Zirkel“ von Lizzy Fry!
Ein Buch über moderne Hexenverfolgung. Großartig, grausam, toxisch, urban und fantasylastig.
Aber ...
Darf ich vorstellen? Mein bisheriges Jahreshighlight aus dem Jahr 2021: „Der Zirkel“ von Lizzy Fry!
Ein Buch über moderne Hexenverfolgung. Großartig, grausam, toxisch, urban und fantasylastig.
Aber fangen wir von Anfang an.
Das Cover des Buches ist schlicht und die Farbgestaltung verspricht etwas düsteres. Der Kreis erinnert an eine Sonnenfinsternis und macht damit einen mystischen Eindruck. Er passt unglaublich gut zum Titel.
Wer sich unter „Der Zirkel“ nichts vorstellen kann, dem verrate ich hier so viel: Es geht um Hexenzirkel und das wurde von der Autorin perfekt umgesetzt.
Der Klappentext hat mich direkt abgeholt und als Hexe war ich sofort dabei. Hexen, Hexenverfolgung in der heutigen Zeit, Frauenunterdrückung... Ich will es lesen!
Das Buch ist sehr feministisch angehaucht und hat viele starke, weibliche Protagonisten. Es zeigt eine sehr dunkle Seite der Gesellschaft und aus der Geschichte.
Die Unterdrückung von Frauen. Frauen, die am besten nicht selbst denken sollen und dem Mann gehorchen müssen, am Herd stehen und kochen sollen, Kinder gebären sollen und sonst nichts. Jede Frau, die anders ist, zählt als Hexe.
Der Einstieg in diese urbane, futuristische Welt reißt mich als Leser direkt mit und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dazwischen finden sich immer wieder Auszüge aus den politischen Erklärungen, die unglaublich spannend sind und die Grausamkeit zeigen, wie angebliche Heilversprechen von Kristallhexen.
Aufgrund der Tatsache, dass man als Leser kaum Informationen am Anfang hat, ist man genauso ratlos, wie Adelita, die eine der Protagonisten ist.
Am Anfang bewegen wir uns als Leser zwischen Adelita und Ethan und Chloe und ihrem Vater hin und her. In den kommenden Kapiteln wird erst Stück für Stück aufgedröselt, was passiert ist und wieso sie in der Situation sind, in der sie grade stecken.
Ein weiterer Spannungsaspekt ist das Magiesystem und die Politik. Es lädt einen richtig ein mit am Ball zu bleiben und weiter zu lesen.
Erst nach und nach werden die Schleier gelüftet und als Leser bekommt man eine gute Übersicht, wie die Magie funktioniert und was die jeweiligen Hexen ausmacht.
Immer wieder kommen Parallelen zum Nazi-Regime durch und die totalitäre Gewalt. Ich mag es, dass in diesem Buch viele Probleme angeschnitten werden, die aktuell auch stark diskutiert werden, wie Sexismus.
Die Kombination aus Geschichte und Gesellschaftsprobleme ist der Autorin sehr gut gelungen.
Leider habe ich unter all dem Lob auch etwas Kritik.
Ab der Mitte des Buches fängt es an langsamer zu werden und die anfängliche Spannungskurve sinkt. Die Story fängt an sich zu ziehen und es passiert wenig spannendes.
Zwischenzeitlich hatte ich auch das Gefühl etwas an Handlung verpasst zu haben, wie die Beziehung zwischen Ethan und Adelita, die plötzlich einfach da war. Wo kam die bitte auf einmal her?
Das angebliche Knistern zwischen ihnen, fehlte mir hier komplett. Aber ich bin auch froh, dass die Autorin hier keine Liebesschnulze draus gemacht hat. Diese Beziehung zwischen ihnen hätte ich mir doch etwas anders vorstellt und mit einem Hauch Knistern in der Luft.
Chloe blieb für mich ein sehr distanzierter Charakter, den ich nur aus der Perspektive von ihrem Vater, Ethan oder Adelita sehen konnte. Sie war für mich ein sehr unsympathischer Charakter und auch die Bindung zwischen Adelita und Chloe ist mir fremd geblieben. Da hätte die Autorin sehr gerne mehr Emotionen hinein legen können.
An vielen Stellen, wo es Emotional wurde, blieb es sehr oberflächlich und die Gefühle kamen bei mir nicht an.
Die Autorin wirft auch viele Fragen auf, die im Buch nicht gelöst werden, wie die Kräfte von Chloe, die dunkle Seite des Mondes, wieso Adelita und Chloe so mächtig sind...ich habe mich nicht abgeholt gefühlt. Diese Probleme sind mit einem Mal da, die Charaktere entwickeln sich und Probleme gelöst.
Aber wie....das bleibt auf der Strecke und welche Bedeutung auch das bleibt für den Leser ein Rätsel.
Das macht es Leser schwer dem zu folgen und sich ab einem gewissen Punkt in die Geschichte zu verlieren .
Während also das Buch einen großen Anfang hinlegte, zog es sich über die Mitte sehr zäh. Die Autorin hätte aus diesem Buch, denke ich, mehrere Teile machen können, um so den Charakteren mehr Tiefe zu geben und mehr Zeit zur Entwicklung, so dass man als Leser auch der Handlung folgen kann und nicht die Lösung der Probleme mit einem Mal vorgesetzt bekommt. Es lässt einen sehr unzufrieden zurück und ich hätte mich sehr gefreut, wenn daraus mehr geworden wäre.
Dennoch bleibt es ein wunderbares Buch, was mich begeistert hat und für mich auf den Stapel Jahreshighlight kommt.
Wir sind gut, so wie wir sind!
«Ich bin wütend und traurig, wie viel Geld, Energie und vor allem Lebenszeit die unsinnige Suche nach der ‹perfekten› Figur mir klaute. Der Wunsch, weniger zu sein, leichter ...
Wir sind gut, so wie wir sind!
«Ich bin wütend und traurig, wie viel Geld, Energie und vor allem Lebenszeit die unsinnige Suche nach der ‹perfekten› Figur mir klaute. Der Wunsch, weniger zu sein, leichter und zarter, war auch der Wunsch, liebenswerter zu sein. Dabei steckte all diese Liebe, nach der ich mich so sehnte, schon immer in mir. Ich war besessen davon, meinen Körper zu verkleinern, zu schrumpfen, zu formen, zu verschlanken und zu straffen. Ich wollte Fett verbrennen, meiner Figur schmeicheln, meinen Bauch glätten, Problemzonen kaschieren, Rundungen bekämpfen, die Waage besiegen, Kleidergrößen reduzieren, und alles in dem Glauben, damit die beste Version meiner selbst zu werden.
Aber warum? Woher kam dieses Gefühl? Wie entstand diese Fettfeindlichkeit, die ich gegen mich selber richtete? Und wieso konnte sie es sich in mir drin so gemütlich machen, ohne dass ich merkte, wie viel Platz sie einnahm?»
Der Grund, wieso mich dieses Buch angesprochen hat, war diese Überschrift. „Wir sind gut, so wie wir sind!“
Leider ein Satz, den wir viel zu selten hören, leben und sagen. Unsere Gesellschaft ist auf ein Bild geprägt, dass wer schlank ist, schön ist, gesund, erfolgreich, intelligent und glücklich.
Das alles ist in unserer Gesellschaft ein fest geprägtes Bild, was sich über Jahrzehnte entwickelt hat.
Doch wie geht es Menschen, die nicht dieser Norm entsprechen?
Wie sieht der Alltag aus?
Was für ein toxisches Leitbild spiegelt sich in Sätzen, Medien, Ernährung und Diskriminierung wider?
Die Autorin Melodie Michelsberger hat mit ihrem Roman über dieses Bild gesprochen und wie sie selbst jahrelang eine verzerrte Wahrnehmung von sich hatte. Sie berichtet in ihrem Buch über Diätwahn, Manipulation durch Medien. Als ehemalige Redakteurin für Gala und Brigitte schreibt sie zudem über die Einblicke der Arbeit dort.
Das Buch fängt jedoch mit ihrer Kindheit an und den Beginn des verzerrten Bildes über sich selbst, wie sie anfing Kalorien zu zählen und in die Essstörung abrutschte.
Am Anfang empfand ich einige Passagen als sehr langatmig und wiederholend, ehe es interessanter wurde und darauf Bezug nahm.
Eine großen Offenbarung war das Kapitel darüber, wie es zu diesem heutigen Bild der Gesellschaft kam. Sie berichtet von der Diskriminierung und welche Entwicklungen in das Schönheitsbild von heute eingespielt haben.
Durch meine Erkrankung und weil ich schon immer dicker war, hat mich das Buch einfach angesprochen. Es war endlich mal ein Einblick von jemanden, der ebenfalls keinem Ideal entspricht und jahrelang mit Diskriminierung und Anfeindungen gekämpft hat. Das Buch hat mir in vielen Punkten aus der Seele gesprochen und ich habe mich nicht alleine gefühlt.
Es zeigt eine Welt auf, die krank macht und das Gefühl vermittelt nicht genug zu sein. Der Schreibstil ist sehr angenehm, aber leider kommt hier der Kritikpunkt.
Mir fallen zu oft Namen im Text mit denen ich nichts anfangen kann, die dort genannt werden als müsste man sie schon mal gehört haben. Vor allem, weil einige fallen ohne nähere Erklärung. Das hat mich manchmal doch sehr aus dem Lesefluss gebracht.
Bei dem Buch hätte ich mir auch gerne gewünscht, dass ein paar Fotos mit bei sind. Da die Autorin hier von einer Essstörung berichtet und wie sehr sie auf Kalorien geachtet hat und dass sie noch Unterlagen sowie Fotos gefunden hat, hätte ich mir gewünscht, dass das mit im Buch Platz findet. Es würde dem ganzen eine weitere persönliche Note geben und man hat ein viel besseres Bild vor Augen, wie dünn/dick sie war zu den berichteten Zeiten. Auch hätte ich mir gewünscht, dass hier ein paar Telefonnummern oder Internetseiten mit aufgenommen werden, die als Anlaufstelle dienen können für jemanden mit den selben Problemen oder für Familienangehörige, damit man einen Eindruck bekommt worauf man achten sollte, wie man damit am besten umgeht oder helfen kann.
Denn die Autorin berichtet zwar darüber, dass sie auch in Therapie war, aber wir alle wissen, dass sowas nicht einfach zu bekommen ist. Welche Wege geht man dahin? Wie lange hat es gedauert bis sie einen Platz bekam?
Diese Informationen hätte ich mir sehr gewünscht in dem Buch. Stattdessen driftete es gegen Ende sehr in die Richtung von Aktivistinnen und anderen Social Media Accounts, was sich leider las, wie eine Werbetrommel und hat den Lesefluss gestört. Einerseits ist es gut, dass man versucht hat Interviews von anderen mit ins Boot zu holen, aber es hat mich an der Stelle leider nicht packen können.
Auch lasen sich manche Stellen sehr opferlastig. Denn es wird auch suggeriert, dass dick sein gesund wäre und das ist es nicht. Ich rede hier aus Erfahrung: Ich bin dick und habe Lipödem und gesund ist das nicht.
Aber ob ich mich wohl fühle, liegt immer noch im meiner Hand und nicht in der Hand von anderen und das kommt leider nicht wirklich in den Buch rüber. Ein weiterer Kritikpunkt sind die englischen Sätze und Spezialausdrücke. Leider stört das Lesefluss sehr und ich hätte mir hier gerne eine Übersetzung gewünscht oder eine Erklärung zu machen Begriffen oder Übersetzung.
Mein Fazit: Das Buch bietet einen netten Einstieg, aber mich selbst hat es weder verändert oder in anderen Dingen bestärkt. Es gab mir das Gefühl mit einigen Problemen nicht alleine dazustehen und ich finde es gut, dass diese aufgegriffen worden sind. Leider fehlten mir aber auch einige Punkte, so dass es mich auch nicht zu 100% überzeugen konnte.