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Veröffentlicht am 11.11.2022

Dieses Buch ist für alle, die schon immer einen Blick hinter den Spiegel von Alice im Wunderland werfen wollten

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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Meine Meinung

Eines meiner liebsten Bücher ist der Nonsens-Roman »Alice im Wunderland« aus dem 19. Jahrhundert von dem Mathematikprofessor Charles Lutwidge Dodgson, der unter dem Pseudonym Lewis Carroll ...

Meine Meinung

Eines meiner liebsten Bücher ist der Nonsens-Roman »Alice im Wunderland« aus dem 19. Jahrhundert von dem Mathematikprofessor Charles Lutwidge Dodgson, der unter dem Pseudonym Lewis Carroll seine phantastischen Erzählungen über ein kleines Mädchen, das wundersame Dinge erlebt, veröffentlichte.

Da sich Charles Lutwigde Dodgson nicht nur für das Erzählen von Geschichten interessierte und gerne Zeit mit der Familie des Dekans, insbesondere seiner Tochter Alice Liddell, verbrachte und sich sehr für die Fotografie begeisterte, gibt es einige Bilder aus dieser Zeit. Peter Hunt geht in seinem Sachbuch »Die Erfindung von Alice im Wunderland« den Hintergründen der Geschichte bis zu ihrer Entstehung auf den Grund.

Begonnen bei Dodgsons Inspirationsquelle Alice Liddell über die zeitgenössischen Einflüsse bis hin zu politischer Satire, die man in der Handlung des Romans finden kann, eröffnet Peter Hunt für mich einen ganz neuen Blick auf die geliebte Geschichte über die wundersamen Abenteuer des kleinen Mädchens, die nicht nur etwas für junge Leserinnen und Lesern ist, sondern auch für Erwachsene. Sicherlich werde ich nun bei erneuter Lektüre des Romans einiges mit anderen Augen betrachten!

Die Ausführungen von Peter Hunt werden nicht nur durch Fotografien aus der Zeit angereichert, sondern auch noch von den Illustrationen von Dodgsons befreundeten Künstler John Tenniel, der für die Originalillustrationen der Alice-Bücher verantwortlich ist, untermalt.

»Die Erfindung von Alice im Wunderland« ist eine empfehlenswerte Lektüre, die sich durch die anschauliche Auseinandersetzung mit dem Text und seiner Zeit auszeichnet und von Peter Hunt auf eine leicht zugängliche Art und Weise aufbereitet wurde.

Fazit

Dieses Buch ist für alle, die schon immer einen Blick hinter den Spiegel von Alice im Wunderland werfen wollten, ein absolutes MUSS, denn Peter Hunt dröselt die verschiedenen Einflüsse in Lewis Carrolls Kinderklassiker auf (auch wenn vieles davon lediglich Vermutungen sind).

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 13.02.2022

Veröffentlicht am 11.11.2022

Der Ursprung von Geister, Hexen und weitere schauderhafte Wesen im alten Rom

Geister, Hexen, Menschenfresser
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Meine Meinung

In »Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom« stellt Rudolph Krämer die übernatürlichen Wesen von Schauergeschichten vor, aber auch reale mystische Erscheinungen der ...

Meine Meinung

In »Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom« stellt Rudolph Krämer die übernatürlichen Wesen von Schauergeschichten vor, aber auch reale mystische Erscheinungen der Antike. Es geht um verschiedene Geister, magisch begabte Menschen oder auch um Mischwesen aus Tier und Mensch.

Den Ausführungen von Rudolph Krämer liegt etwas Sachliches zugrunde, das fokussiert anhand alter Texte belegt und transportiert wird. Diese Herangehensweise füttert die Leserinnen und Leser zwar mit unheimlich viel Informationen auf wenigen Seiten, aber hat auch etwas Trockenes an sich, das an eine Abhandlung erinnert. Klar handelt es sich bei dem vorliegenden Werk um ein Sachbuch, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass die Erläuterungen mit ausführlicheren Beispielen anhand gruseliger Geschichten mit etwas mehr Leichtigkeit aufgelockert worden wären.

Richtig toll sind die zahlreichen Illustrationen von antiken Kunstgegenständen und Gemälden, die dem Text unterstützend zur Seite stehen und zumindest durch die optische Abwechslung etwas frischen Wind mit sich bringen.

Als Liebhaber von Fantasyromanen und mythischen Geschichten, waren mir einige der vorgestellten Wesen durchaus bekannt und so war es interessant zu erfahren, wie sie ihren Ursprung im alten Rom gefunden haben.

Fazit

Die Geschichten um Unheimliches und Mysteriöses gibt es schon sehr lange, in »Geister, Hexen, Menschenfresser: Gruselgestalten im alten Rom« von Rudolph Kremer wird erläutert, welchen Ursprung Geister, Hexen und weitere schauderhafte Wesen im alten Rom haben. Der Text ist mit zahlreichen Illustrationen und Fotografien unterlegt und dennoch hatte ich neben den angerissenen und etwas trockenen Darstellungen einen tieferen Einblick in die Geschichten erwartet.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 13.02.2022

Veröffentlicht am 11.11.2022

Ein herzerwärmendes Märchen vor dem wichtigen Hintergrund unserer Natur.

Die Sonnenwächterin
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Meine Meinung

Die norwegische Autorin Maja Lunde ist für ihre Geschichten mit Klimahintergrund für Kinder und Erwachsene bekannt und hat nun, nach »Die Schneeschwestern«, mit der Illustratorin Lisa Aisato ...

Meine Meinung

Die norwegische Autorin Maja Lunde ist für ihre Geschichten mit Klimahintergrund für Kinder und Erwachsene bekannt und hat nun, nach »Die Schneeschwestern«, mit der Illustratorin Lisa Aisato eine zweite zauberhafte Geschichte für kleine und große Leserinnen und Leser herausgebracht.

In »Die Sonnenwächterin« erwartet einen eine düstere Welt ohne das Licht und die Wärme der Sonne, welche doch lebensnotwendig für alles Leben auf der Erde ist. Lilja wächst in dieser trostlosen, verregneten Welt auf, in der Nahrungsmittel knapp und der Hunger ständiger Begleiter sind. Doch ihr Großvater versorgt das Dorf mit Obst und Gemüse aus seinem Gewächshaus.

Eines Tages folgt Lilja ihrem Großvater und entdeckt tief verborgen im Wald sein Geheimnis, denn das Essen stammt nicht aus seinem Gewächshaus, in dem nur noch verschrumpelte Setzlinge zu finden sind, sondern aus einem lichterfüllten Spalt in den Felsen. Von Neugier getrieben taucht Lilja immer tiefer in den Wald ein und entdeckt tief in der Dunkelheit eine völlig neue Welt, in der es Leben und Nahrung im Überfluss zu geben scheint und die Sonne in Gefangenschaft gehalten wird.

Das Reich der Sonnenwächterin wird jedoch gut behütet und schon bald muss sich Lilja dem Abenteuer ihres Lebens stellen, denn sie will allen Menschen in ihrem Dorf zu einem besseren Leben verhelfen. Dafür muss sie jedoch gegen die Sonnenwächterin bestehen und die Sonne befreien.

Maja Lunde ist mit »Die Sonnenwächterin« eine bezaubernde und bestechend moderne Märchengeschichte gelungen, die trotz der bedrückenden Dunkelheit und den trostlosen Zukunftsaussichten einen wärmenden Hoffnungsstrahl vermittelt und die große Bedeutung von Familie, Freundschaft und Liebe mit einem kritischen Blick auf den Klimawandel verknüpft.

Die zauberhaft kolorierten Zeichnungen von Lisa Aisato laden zum in die Geschichte hineinträumen ein, überraschen mit tiefen Emotionen und einem wahrhaft wohligen Gefühl, das dem Untertitel ›Eine Frühlingsgeschichte‹ alle Ehre macht. »Die Sonnenwächterin« ist die perfekte Lektüre für große und kleine Freunde märchenhafter Geschichten, und eignet sich um in Frühlingsstimmung zu kommen. Dank der hochwertigen Aufmachung ist das Buch auch ideal als Geschenk.

Fazit

Ein herzerwärmendes Märchen vor dem wichtigen Hintergrund unserer Natur, welches nicht nur mit seiner Botschaft, sondern auch mit zauberhaften Illustrationen besticht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 10.02.2022

Veröffentlicht am 11.11.2022

»Gullivers Reisen« von Jonathan Swift ist eine Geschichte für die ganze Familie

Gullivers Reisen
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Beschreibung

Mit einem unersättlichen Reisefieber in den Knochen verschlägt es den Mediziner Lemuel Gulliver als Schiffsarzt auf so manchen Kahn. Gleich bei seiner ersten Reise endet er nach einem Unwetter ...

Beschreibung

Mit einem unersättlichen Reisefieber in den Knochen verschlägt es den Mediziner Lemuel Gulliver als Schiffsarzt auf so manchen Kahn. Gleich bei seiner ersten Reise endet er nach einem Unwetter als Schiffbrüchiger auf der Insel Liliput, welches von zwergenhaft kleinen Menschen und Tieren bevölkert ist. Aufgrund seiner erschreckenden Größe nehmen ihn die Inselbewohner gefangen. Nach diesem ersten Abenteuer kehrt der Arzt um einige Erfahrungen reicher nach England zurück, doch schon bald reizt ihn erneut das Fernweh und die nächste Schiffsreise lockt. Die hohe See treibt Lemuel Gulliver dieses Mal zum Land Brobdingnang, dem Land der Riesen, und auch hier drohen dem Gentleman erneut große Gefahren und jede Menge Absurditäten.

Meine Meinung

Vor etwas weniger als dreihundert Jahren veröffentlichte Jonathan Swift seinen satirischen Abenteuerroman »Gullivers Reisen«, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut und in zahlreichen Versionen in Romanform, als Hörspiel bzw. Hörbuch oder auch in filmische Szenen gegossen zu genießen ist. Kurzum, ein Klassiker, den man einfach gelesen haben muss.

Im Knesebeck Verlag ist kürzlich eine wunderschöne Schmuckausgabe mit prachtvollen Illustrationen des Künstlers Robert Ingpen erschienen, welche leider nicht alle vier Abenteuer enthält, sondern nur die ersten (und auch bekanntesten) Reisen des Lemuel Gulliver, die ihn auf die Insel Liliput und im Reich der Riesen auf dem Land Brobdingnang anspülen.

Allerdings ist es ein absolutes Highlight, die von Robert Ingpen beeindruckend bebilderte Geschichte mit teils großformatigen Illustrationen über eine Doppelseite hinaus zu erleben und durch die großartige Darstellung der Abenteuer hautnah in das Geschehen einzutauchen.

Eigentlich werden die Schiffsreiseabenteuer des Lemuel Gulliver eher als Roman für Kinder und Jugendliche verstanden, allerdings steckt vielmehr eine satirische Betrachtung der Gesellschaft der damaligen Zeit im Fokus, die den Text von Jonathan Swift auch interessant für erwachsene Leserinnen und Leser macht. Die altertümliche Sprache und verschachtelte Satzkonstruktionen versprühen zudem eine nostalgische Note, die für eine wunderbare Atmosphäre sorgt, aber die Zugänglichkeit der Geschichte für Kinder erschwert. Zum Vorlesen eignet sich das Werk auf jeden Fall schon alleine durch die stimmungsvollen Bilder und für Kinder fragliches lässt sich dabei auch gleich erklären, ansonsten würde ich das Buch eher Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen.

Über die Abenteuer auf Liliput und Brobdingnang, wo Gulliver sich zuerst als Riese unter Zwergen und dann in umgekehrter Rolle als Winzling unter Kolossen wiederfindet, möchte ich nicht zu viel verraten. Für unseren Helden wird es auf jeden Fall lebensgefährlich, er lernt die verschiedenen Völker näher kennen und versucht zu helfen, wo er nur kann. Dabei lauern so manche Irrungen und Wirrungen und auch vor Intrigen und Verrat ist Gulliver nicht sicher.

Fazit

»Gullivers Reisen« von Jonathan Swift ist eine Geschichte für die ganze Familie und eignet sich in der von Robert Ingpen illustrierten Variante bestens zum Verschenken oder sich selbst beschenken.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 19.01.2022

Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine bestechende Comicadaption von Gullivers drittem Abenteuer! Gerne mehr davon.

Gullivers Reisen: Von Laputa nach Japan (Graphic Novel)
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Meine Meinung

Der Romanstoff von Jonathan Swift über den Arzt und Abenteurer Lemuel Gulliver sind weltbekannt, Bertrand Galic hat in künstlerischer Zusammenarbeit mit Paul Echegoyen in »Gullivers Reisen: ...

Meine Meinung

Der Romanstoff von Jonathan Swift über den Arzt und Abenteurer Lemuel Gulliver sind weltbekannt, Bertrand Galic hat in künstlerischer Zusammenarbeit mit Paul Echegoyen in »Gullivers Reisen: Von Laputa nach Japan« die dritte Reise des berühmten Titelhelden in ein ansprechendes Comicformat gebracht.

Eigentlich hatte Lemuel Gulliver nach seinen Erlebnissen mit den Winzlingen auf der Insel Liliput und den Riesen von Brobdingang seiner Familie versprochen, sich häuslich einzurichten. Doch die Reiselust liegt dem Engländer im Blut und so kann er dem Angebot des Kapitän Robinson nicht widerstehen und heuert bei ihm als Schiffsarzt an.

Die Reise geht nach Ostindien und wie es das Schicksal so will fällt Gulliver eines Tages, während er einen Auftrag des Kapitäns ausführt, Piraten zum Opfer und er strandet an einem vermeintlich einsamen Archipel. In eindrucksvollen Bildern, die zu einem großen Teil ganz ohne Text auskommen, erzählen die stimmungsvollen und sanfte Striche von Paul Echegoyen davon, wie Lemuel Gulliver, angetrieben von seinem Lebenserhaltungstrieb, versucht an Nahrung und einen Unterschlupf zu kommen und des Nachts von Albträumen geplagt wird.

Eines Tages erscheint am Himmel die riesige fliegende Insel Laputa, welche von einem ungewöhnlichen Volk bewohnt wird, das zwar äußerst gebildet scheint, aber deren Aufmerksamkeit schnell nachlässt, sodass Kinder mit Säckchen durch einen Schlag ins Gesicht für Konzentration sorgen. Der König von Laputa ist Gulliver wohlgesinnt und so taucht der Engländer mithilfe eines Mentors in die fremde Sprache, Sitten und Gebräuche der Bevölkerung ein.

Für den König Laputas sind Kommunikation und Austausch das oberste Gebot, denn nur so kann eine gute Demokratie funktionieren. Doch was sich Lemuel Gulliver tatsächlich offenbart, ist die Unterdrückung der am Boden lebenden Bevölkerung, die im wahrsten Sinne des Wortes im Schatten der gehobenen Gesellschaft auf der fliegenden Insel lebt. Nach einiger Zeit ist Gulliver so sehr mit dem Leben auf Laputa vertraut, dass ihn die Langeweile plagt und so beschließt er auf Anraten seines Mentors zu einem seiner Freunde nach Lagado zu reisen.

Eine eigenartige Welt der Wissenschaften, Technik, Sprachen und Künste breitet sich vor Gulliver aus, die an Verrücktheit kaum zu übertreffen ist. Das zeichnet sich hervorragend in den dargebotenen Bildern ab, die unmögliche Architektur mit den abwegigsten Forschungseinrichtungen zeigen. Ein vortreffliches Chaos, geboren aus den spezifizierten Antrieben einzelner Bereiche ohne Sinn und Verstand für das Ganze. Dieses Durcheinander lässt Gulliver schnell aufbrechen und so führt ihn sein Heimweg über die Insel Glubbdubdrib, wo ein Zauberer herrscht, der längst vergangene Seelen für eine bestimmte Zeitspanne zurück ins Leben rufen kann, Luggnagg, wo er auf das Volk der Struldbrugs trifft, die von einer eigentümlichen Unsterblichkeit gesegnet bzw. verflucht sind und Japan.

Komik und Sozialkritik nehmen in »Gullivers Reisen« von Jonathan Swift einen großen Raum ein und genau dieser Punkt wurde auch in dieser Comicadaption von Bertrand Galic sehr gut herausgearbeitet. Außerdem haben mir die Illustrationen von Paul Echegoyen mit ihren verschnörkelten Details, die sich perfekt in den Rahmen der Geschichte einfügen, unheimlich gut gefallen. Etwas schade finde ich allerdings, dass in dieser Ausgabe nur das dritte Abenteuer Gullivers verarbeitet wurde, welches bei weitem nicht so bekannt ist wie seine Begegnung mit den Liliputanern und den Riesen. An sich ist das ein toller Ansatzpunkt, aber der Vollständigkeit halber hätte ich mir gewünscht, dass alle Reisen im gesamten erzählt werden.

Fazit

Eine bestechende Comicadaption von Gullivers drittem Abenteuer! Gerne mehr davon.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 19.01.2022