Profilbild von FroileinWonder

FroileinWonder

Lesejury Star
offline

FroileinWonder ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FroileinWonder über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Die bewegende Geschichte von Mary Tudor in einem atmosphärisch illustrierten Comic-Band

Bloody Mary
0

Meine Meinung

Die Hamburger Illustratorin Kristina Gehrmann legt mit »Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor« eine über dreihundert Seiten starke Comic-Biographie über das Leben der englischen Königin ...

Meine Meinung

Die Hamburger Illustratorin Kristina Gehrmann legt mit »Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor« eine über dreihundert Seiten starke Comic-Biographie über das Leben der englischen Königin Mary I. vor.

Gehrmann hat die königliche Biographie in vier Abschnitte aufgeteilt, der Erste beginnt mit der Vermählung ihrer Eltern, König Henry VIII. und Katharina von Aragon im Jahr 1518 und der Geburt von Mary. In diesem ersten Kapitel wird das Augenmerk besonders auf den König mit seinen Frauengeschichten und der Not um einen männlichen Thronfolger gelegt, dem ihm seine erste Frau Katharina schuldig bleibt.

Die Aufhebung der Ehe mit Marys Mutter wird von König Henry gegen die Autorität des Papstes durchgesetzt, er lässt sie als ungültig erklären und ernennt sich selbst zum Oberhaupt der Kirche. Kurz darauf ehelicht er seine Konkubine Anne Boleyn, die ihm eine Tochter schenkt, bevor er sie des Ehebruchs bezichtigt und hinrichten lässt. Mary wird nach der Trennung aus der Thronfolge ausgeschlossen und muss miterleben wie ihr Vater die Reformation Englands vorantreibt, zudem wird sie als Kindermädchen für ihre Halbschwester und später für ihren Halbbruder eingesetzt, um sie im Blick zu behalten.

Im zweiten und dritten Abschnitt des Comics werden außer der persönlichen Situation von Mary auch die politische Lage in Europa, der Unmut der Bürger*innen und die weiteren Eheschließungen von Henry VIII. beleuchtet. Erst im vierten und letzten Kapitel wird die fromme und stoische Mary zur Königin Englands erklärt und unter dem Beifall ihrer Untertanen gekrönt.

Da sich Kristina Gehrmann vor allen Dingen ausgiebig mit der Zeit vor der Krönung beschäftigt, wirft das ein deutliches Licht auf die leidenschaftliche Katholikin und die Hintergründe, die schließlich zu den blutigen Taten führten, die Mary I. als Oberhaupt, in dem Glauben die Reformation ihres Vaters rückgängig machen zu können, verübte.

»Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor« ist eine gut recherchierte Comic-Biographie, die Leben und Beweggründe Englands Blutkönigin in anschaulichen Bildern erzählt. Die historische Geschichte wurde von Kristina Gehrmann in übersichtliche Panels gegossen, sodass sicherlich auch Comic-Einsteiger ihre Freude an diesem Werk haben werden.

Dieses hübsche Buch ist genau das richtige, wenn man sich für Englands Geschichte interessiert und dabei nicht zu einem trockenen Geschichtsbuch greifen möchte. Die ausdrucksstarken Illustrationen von Kristina Gehrmann veranschaulichen den historischen Stoff und durch die atemberaubende Aquarell-Kolorierung wird gekonnt das stimmungsvolle Bild der damaligen Zeit vollendet. Von mir gibt es daher eine ausdrückliche Leseempfehlung!

Im Zusatzmaterial wird das Schicksal einiger wichtiger Persönlichkeiten aufgezeigt und im Making-of erhält man einen kurzen Einblick zur Entstehungsgeschichte des Comics sowie in die Arbeitsweise der Illustratorin. Außerdem wird bereits verraten, dass es einen Nachfolgeband mit dem Titel »Gloriana – Die Geschichte von Elizabeth I.« geben wird.

Fazit

Die bewegende Geschichte von Mary Tudor in einem atmosphärisch illustrierten Comic-Band.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 06.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Das furiose Finale einer mitreißenden, märchenhaften und nervenaufreibenden Trilogie.

Lodernde Schwingen
0

Beschreibung

Den verheerenden Kampf gegen den Dunklen hat Alina nur mit wenigen Grischa aus ihrer Armee überlebt. Nun muss sie ihre Kräfte für einen endgültigen Sieg erneut sammeln. Doch in der Obhut ...

Beschreibung

Den verheerenden Kampf gegen den Dunklen hat Alina nur mit wenigen Grischa aus ihrer Armee überlebt. Nun muss sie ihre Kräfte für einen endgültigen Sieg erneut sammeln. Doch in der Obhut des Asketen und dem heiligen Kult um Alina als Sonnenkriegerin, tief unter der Erde, kann sie ihre Macht nicht aufrufen. Mit Geschick gelingt es ihr jedoch mit ihren Verbündeten zu entkommen und so setzt sie alle Hoffnung in die Suche nach dem Feuervogel und dem Prinzen Rafkas, der hoffentlich noch unter den Lebenden weilt…

Meine Meinung

Im Abschlussband der »Lodernde Schwingen« schöpft Leigh Bardugo aus den Vollen und bietet neben geheimnisvollen russischen Sagen aus ihrem Grishaverse einen actionreichen sowie spannungsgeladenen Handlungfaden, der das Buch zu einem richtigen Pageturner macht.

Nachdem sich Alina und Maljen im letzten Band voneinander entfernt haben, wird die Distanz zwischen den Liebenden nun wieder geschmolzen und sie ziehen an einem Strang, um zu einem vernichtenden Schlag gegen den Dunklen auszuholen und Ravka von seiner dunklen Herrschaft und der Schattenflur zu befreien. Laut Morozows Aufzeichnungen ist ein dritter Kräftemehrer aus dem Feuervogel ihre größte Chance und da sie zahlenmäßig der Armee des Dunklen und seinen aus Merzost erschaffenen Nitschewo’ja unterlegen sind, hoffen sie den freibeuterischen Prinzen Rawkas lebendig anzutreffen.

Neben der fantasievollen Gestaltung dieser magischen Welt, fand ich Alinas Kampf mit sich selbst am spannendsten. Zwischen dem Druck der auf ihr als Erlöserbildnis lastet und dem starken Drang nach einem weiteren Kräftemehrer und mehr Stärke kann sie nur mit dem Rückhalt von Maljen und ihren Freunden bestehen ohne daran zu zerbrechen.

In »Lodernde Schwingen« verkehrt sich mit dem veränderten Handlungsort auch der aufgerissene Abgrund zwischen Alina als Grischa und Maljen als normalen Menschen. Während sich Maljen im Palast überflüssig und minderwertig fühlte und seine Erfahrungen in Alkohol zu ertränken versuchte, kämpft er sich nun wieder in mein Leserherz zurück, da er durch die Zeit unter der Erde und auf der Suche nach dem Feuervogel zu einer wahren Kämpfernatur aufblüht. Das romantische Knistern zwischen ihm und Alina wird dadurch wieder entfacht und wirkt genau passend abgestimmt auf die durchgehend mitschwingende Spannungskurve.

Leigh Bardugo baut in diesem finalen Trilogie-Band auch die Brücke zwischen der Vergangenheit von Alina und Maljen und ihrem gegenwärtigen Schicksal und gibt auch in Bezug auf den Dunklen und seine Figur Antworten, die der Geschichte einen runden Schliff verleihen.

Mit »Lodernde Schwingen« lässt Bardugo keine Wünsche offen und präsentiert zusätzlich zu ihrer tollen Welt und den dynamischen Charakteren auch noch einen aufregenden Showdown, der den Puls in die Höhe schnellen lässt.

Fazit

Das furiose Finale einer mitreißenden, märchenhaften und nervenaufreibenden Trilogie.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine temporeiche und unheimlich spannende Fortsetzung, die aber nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft hat.

Eisige Wellen
0

Beschreibung

Nachdem sich Alina in einem verheerenden Kampf gegen den Dunklen behaupten konnte, gelingt ihr zusammen mit Maljen die Flucht aus Ravka. Sie verbergen sich so gut wie möglich, doch der mächtige ...

Beschreibung

Nachdem sich Alina in einem verheerenden Kampf gegen den Dunklen behaupten konnte, gelingt ihr zusammen mit Maljen die Flucht aus Ravka. Sie verbergen sich so gut wie möglich, doch der mächtige Grisha verfügt nach dem Gefecht über außergewöhnliche Kräfte, mit denen ihm es gelingen könnte seine finsteren Pläne in die Tat umzusetzen doch dafür benötigt er die Sonnekriegerin und schon bald bringt er Alina und Maljen wieder in seine Fänge.

Der Dunkle will Alina mit einem zweiten Kräftemehrer noch mehr Stärke verleihen und verbündet sich auf der Suche nach der Meeresgeißel mit dem zwielichtigen Freibeuter Sturmhond. Doch dessen Loyalität stehen auf einem ganz anderen Blatt…

Meine Meinung

Mit »Eisige Wellen« knüpft Leigh Bardugo direkt an die Ereignisse des ersten Bandes an und führt tiefer in ihre magische Welt ein. Außerdem wird das Personal ihrer Geschichte mit weiteren interessanten Charakteren angereichert.

Auf der Flucht vor dem Dunklen muss Alina ihre Gabe verstecken, was sie unheimlich schwächt, zugleich aber ihrer großen Liebe Maljen näherbringt. Doch schon nach kurzer Zeit endet diese Episode und die beiden finden sich wieder in der Gewalt des Dunklen und setzten Segel mit dem Freibeuter Sturmhond auf der ›Wahren See‹. Als sie auf die ›Knochenrinne‹ zusteuern, um die mystische Meeresgeißel für einen weiteren Kräftemehrer zu finden ist Alina zunächst geschockt, doch als sie die neue Macht durchfließt, setzt langsam eine unausweichliche Veränderung ein, die schon bald für einen Keil zwischen ihr und Maljen sorgen wird.

Nachdem Verzicht auf ihre Gabe zurückzugreifen blüht Alina bei jedem Aufruf ihrer Macht zusehends auf und diese gewaltige Fähigkeit will weiße genutzt werden. Die Sonnenkriegerin wird zum Spielball zwischen den Fronten, wobei sie nicht auf ihr Innerstes hören kann und von dem Glauben das Richtige zu tun beherrscht wird.

Mit dem Piraten Sturmhond erscheint ein charismatischer und geheimnisvoller Protagonist auf der Bildfläche, der sich mit seiner furchtlosen Verwegenheit und einem waghalsigen Plan, Rawka vor den Machenschaften des Dunklen zu retten, sofort in mein Leserherz gestohlen hat.
Für alle die noch nicht »King of Scars« gelesen haben (und sich damit selbst gespoilert haben) gibt es eine phänomenale Wendung, die für brisante Spannung sorgt und für den weiteren Verlauf der Geschichte essenziell ist. In »Eisige Wellen« liefert Leigh Bardugo wieder absolut mitreißenden Lesestoff mit einem rasanten Plot. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Bardugo etwas mehr Zeit für die Tiefe ihrer Welt aufwendet, denn die Geschichte ist angereichert durch eine faszinierende Mythologie, welche ich gerne etwas ausführlicher behandelt gesehen hätte.

Fazit

Eine temporeiche und unheimlich spannende Fortsetzung, die aber nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft hat.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein vielversprechender Reihenauftakt mit viel Magie, etwas Liebe und einem spannenden Kampf um Freiheit.

Goldene Flammen
0

Beschreibung

Alina und Maljen sind schon seit ihrer Kindheit im Waisenhaus unzertrennliche Freunde und dienen nun der Ersten Armee des Zaren von Ravka, Alina als Kartografin und Maljen als einer der erfolgreichsten ...

Beschreibung

Alina und Maljen sind schon seit ihrer Kindheit im Waisenhaus unzertrennliche Freunde und dienen nun der Ersten Armee des Zaren von Ravka, Alina als Kartografin und Maljen als einer der erfolgreichsten Fährtenleser. Als sie ein Auftrag zum ersten Mal durch die furchteinflößende Schattenflur führt und ihr Gruppe angegriffen wird, zeigt sich Alinas Macht zum ersten Mal. Von nun an ändert sich alles für Alina, denn als Grisha gehört sie vortan der magischen Elite Ravkas an und wird ins Trainingslager im Palast des Zaren versetzt, wo ihr die Aufmerksamkeit einer der mächtigsten Grisha sicher ist. Schon bald zeigt sich jedoch, dass der »Dunkle« seine eigenen finsteren Ziele verfolgt…

Meine Meinung

Im ersten Band der magischen Fantasy-Trilogie »Die Legenden der Grisha«, der den Titel »Goldene Flammen« trägt, baut Leigh Bardugo die Grundpfeiler ihrer faszinierenden Welt auf. Die ersten Kapitel stecken voller Informationen, die man erst einmal ordnen muss, danach entfaltet sich aber eine absolut fesselnde Welt vor dem geistigen Auge, der man sich nicht mehr so schnell entziehen kann. Toll ist natürlich, dass eine schöne Karte abgedruckt wurde anhand derer man sich während des Handlungsverlaufs auch visuell in Bardugos Welt orientieren kann.

Die Geschichte wird aus der Perspektive der Hauptprotagonistin Alina Starkow erzählt, welche als unscheinbare Waise nach ihrer Erziehung im Heim der Armee des Zaren als Kartenzeichnerin dient. Heimlich ist sie in Maljen, ihren besten Freund seit Kindertagen und der einzige, der für sie so etwas wie Familie ist, verliebt. Der romantische Aspekt, der sich aus dieser Konstellation heraus ergibt, liegt jedoch nicht im Fokus der Erzählung, vielmehr dienen die Gefühle Alinas als Katalisator um die Geschichte in Gang zu bringen und die Welt der magisch Begabten Grisha zu betreten.

Als sich herausstellt, dass sich in Alina eine einzigartige Grisha verbirgt wird sie von einem der mächtigsten ihrer Art, der von allen nur der »Dunkle« genannt wird, in Obhut genommen und an den Hof des Zaren gebracht. Nach und nach lernt man das System der verschiedenen Orden der Grisha (Korporalki, Ätheralki und Materialki), die traditionelle Robe welche sich Kefta nennt und die Bedeutungen der Farben und Stickereien dieser Kleidung kennen.

Ravka ist durch die gefährliche Schattenflur von wichtigen Handelsposten getrennt und offensichtlich ist Alina die einzige Grisha, die über die Macht verfügt, diese zu zerstören und damit die Gefahr zu bannen. Doch nicht alle möchten Ravka befreit sehen und so sieht sich die junge Grisha einer äußerst gefährlichen Mission gegenüber.

Leigh Bardugo hat mit diesem Auftaktband die Grundsteine für eine grandiose Fantasy-Reihe gelegt und kann vor allen Dingen durch eine fein gezeichnete Welt und interessante Charaktere begeistern. Spannung, Emotionen und ein temporeicher Handlungsverlauf lassen keine Langeweile aufkommen, was »Goldene Flammen« zu einem echten Pageturner macht. Da einige Strukturen des Grishaverse hier jedoch noch nicht bis ins Detail ausgeführt wurden, ist die Neugier auf die weiteren Bände der Reihe natürlich noch gestiegen. (Am besten hat man also schon den nächsten Band zum Lesen bereit liegen!)

Fazit

Ein vielversprechender Reihenauftakt mit viel Magie, etwas Liebe und einem spannenden Kampf um Freiheit.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.04.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Sophokles familiär-politisches Drama um Antigone in einer wundervollen Comicfassung

Mythen der Antike: Antigone (Graphic Novel)
0

Meine Meinung

Der neunte Comic aus der Reihe »Mythen der Antike« greift die ergreifende Tragödie um Ödipus Tochter »Antigone« auf und wird von Luc Ferry und Clotilde Bruneau, wie gewohnt, in einer leicht ...

Meine Meinung

Der neunte Comic aus der Reihe »Mythen der Antike« greift die ergreifende Tragödie um Ödipus Tochter »Antigone« auf und wird von Luc Ferry und Clotilde Bruneau, wie gewohnt, in einer leicht zugänglichen Erzählweise dargeboten. Die Illustrationen steuert der italienische Zeichner Guiseppe Baiguera bei.

Die Geschichte beginnt mit der Rückkehr von Antigone nach Theben, die zuvor ihren Vater Ödipus auf seinem Weg bis zu seinem Tod begleitete. Seine Söhne Polyneikes und Eteokles haben Anspruch auf seinen Thron und einigen sich darauf, die Macht im jährlichen Wechsel zu teilen.

Als jedoch das erste Jahr der Herrschaft durch Eteokles zu Ende ist, weigert sich dieser, den Thron für seinen Bruder zu räumen und es kommt wie es kommen musste. Polyneikes ist außer sich vor Wut und zieht in die Schlacht, um sich sein Recht auf die Regentschaft Thebens mit Blut zu holen.

Die Tragödie nimmt ihren Lauf als Eteokles und Polyneikes im Kampf gegeneinander umkommen und ihr Onkel Kreon als „neuer“ Regent, der nur das Beste für die Stadt Theben im Sinne hat, die Geschäfte leitet. Kreon sieht Polyneikes als Verräter an und verweigert die Bestattung seines Leichnams, er stellt sogar die Todesstrafe aus, auf jeden der gegen seine Anordnung Polyneikes vor den Stadttoren verrotten zu lassen, verstößt.

Antigone sind jedoch die Gesetze der Götter heilig und so lässt sie sich nicht davon abhalten ihren Bruder Polyneikes zu begraben, sodass dieser in das Reich der Toten übergehen kann. Für ihr Vergehen wird sie von Kreon bei lebendigem Leibe in einer Felsenhöhle eingemauert. Die Tragik dieser dramatischen Sage wird noch weiter gesteigert, denn ihr Verlobter ist kein Geringerer als der Sohn von Kreon und dieser vertritt nun gegenüber seinem Vater den Standpunkt seiner Geliebten und plädiert für ihre Freilassung.

Die Geschichte ist berührend und brutal zugleich, denn hier stehen sich mit Antigone und Kreon zwei Parteien gegenüber, deren Handeln vollkommen nachvollziehbar und aus ihrem jeweiligen Standpunkt betrachtet auch rechtmäßig scheint. Warum das schlimme Ende dieses Konfliktes genau so kommen musste, verrät Luc Ferry im Anhang, denn hier bringt er die Texte des Philosophen Hegel ein und beleuchtet Sophokles Drama mit einigen Auszügen und Erklärungen.

An dieser in sich geschlossenen Geschichte aus der griechischen Mythologie werden auch Comic-Einsteiger ihre Freude haben. Die klaren Zeichnungen von Guiseppe Baiguera kommen in übersichtlich angeordneten Panels zur Geltung und machen es einem leicht in die Antike einzutauchen.

Fazit

Sophokles familiär-politisches Drama um Antigone in einer wundervollen Comicfassung aufbereitet und in berührenden Bildern erzählt.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.03.2021