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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2020

Der Grundstein zu einem grandiosen Finale

Paper Girls 5
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Meine Meinung

Die Teenagermädchen aus den 1980er Jahren haben schon einiges erlebt und diverse Zeitstränge besucht. In der fünften Augabe der Paper Girls landen Tiffany, Erin Mac und KJ im Jahr 2171 weiter ...

Meine Meinung

Die Teenagermädchen aus den 1980er Jahren haben schon einiges erlebt und diverse Zeitstränge besucht. In der fünften Augabe der Paper Girls landen Tiffany, Erin Mac und KJ im Jahr 2171 weiter in der Zukunft als jemals zuvor. Die futuristische Welt erinnert an eine Mixtur aus »Blade Runner« und »Das fünfte Element« und bietet ein wunderbares Spielfeld für die abgedrehten Story-Einfälle von Brian K. Vaughan.

Anstatt zurück in ihr Jahr zu gelangen müssen sich die Mädchen erneut in einer unglaublichen Welt zurechtfinden und prüfen, wem sie ihr Vertrauen schenken können. Auf ihrer Suche nach einem Ausweg treffen sie auf alte Bekannte aus der prähistorischen Zeit sowie Erins zeitreisenden Klon. Außerdem gibt es auch wieder neue Einflüsse, die das komplexe Setting der Comic-Serie erweitern. Dennoch spürt man deutlich, dass die Story auf ihr Ende zustrebt und sich die losen Einzelfäden langsam zu verknüpfen beginnen.

Neben der galaktischen SciFi Ebene wird auch in dieser Ausgabe der Blickwinkel auf die Entwicklung der jungen Teenager gerichtet, die durch ihre verrückten Zeitreisen einen beschleunigten Entwicklungsprozess durchlaufen. Die sportliche KJ gesteht sich ihre Homosexualität ein und findet den Mut ihre Gefühle gegenüber der hartgesottenen Mac einzugestehen. Die drohende schwere Krankheit von Mac überschattet dieses Szenario etwas, allerdings nicht lange, denn in dieser zukünftigen Welt gibt es für Leukämie und Krebs bereits eine Heilmethode und so machen sich Mac und KJ auf die Suche nach einem Arzt um die Krankheit zu besiegen bevor diese überhaupt ausbrechen kann.

Brian K. Vaughan ist wieder ein absolut unterhaltsamer Science Fiction Coup gelungen, der durch die brillanten Zeichnungen von Cliff Chiang unterstützt und an den nötigen Stellen ergänzt wird. Ich liebe diese markten und spacigen Zeichnungen schon seit der ersten Ausgabe, vor allem auch wegen der popartigen Farben von Matt Wilson, die der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre verleihen.

Nachdem ich die Mädchen und ihre skurilen Abenteuer so sehr liebgewonnen habe, freue ich mich nun umso mehr auf den abschließenden sechsten Band aus dem Hause Cross Cult!

Fazit

Ein weiteres kultiges SciFi Abenteuer mit den »Paper Girls«, das den Grundstein für ein famoses Finale vorlegt.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Paper Girls mit Extra-Spannung

Paper Girls 4
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Meine Meinung

Den vier Mädchen aus den 1980ern gelingt es in letzter Minute, sich nach ihren Abenteuer in der prähistorischen Steinzeit aus einer gefährlichen Situation zu einer Falte zu retten, die ...

Meine Meinung

Den vier Mädchen aus den 1980ern gelingt es in letzter Minute, sich nach ihren Abenteuer in der prähistorischen Steinzeit aus einer gefährlichen Situation zu einer Falte zu retten, die sie dieses Mal in die Zukunft katapultiert. Dieses Mal wird Tiffany von ihrer Gruppe getrennt, die sich in der Silvesternacht zum 21. Jahrhundert befinden und sich mit den Ängsten bezüglich eines Millennium-Bug (Y2K-Bug) gegenüber sehen. Die ganze Aufregung ist für die Mädchen nur schwer verständlich, denn sie haben keinerlei Bezug zu der Wichtigkeit und der Abhängigkeit von der Computertechnik.


Genau wie im zweiten Band der »Paper Girl« steht auch jetzt wieder eine der Mädchen ihrem älteren Ich gegenüber – dieses Mal ist es allerdings nicht Erin Tieng, sondern Tiffany, die sich mit ihrem späteren Gothic-Freund und ihrer Entwicklung zu einem Dreadlock-Vamp konfrontiert sieht. Außerdem ist Tiffany die einzige, die den Kampf zwischen Mega-Robotern mit ihren eigenen Augen sehen kann, für alle anderen scheinen die Metall-Riesen unsichtbar zu sein.

Dieses mal schüttelt Brian K. Vaughan eine gewohnt actionreiche Science-Fiction Geschichte aus seinem Ärmel, die einem kaum eine Atempause gönnt und dennoch bleibt genügend Raum für Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen. Die Bandbreite der Charaktere begeistert mich in dieser Comic-Reihe absolut, die Mädchen unterscheiden sich nicht durch ihre kulturelle und religöse Herkunft, sondern sind mit dem (zugegebenermaßen lückenhaften) Wissen über ihre eigene Zukunft in einer besonders verzwickten Situation.

Der Teenager-Gruppe ist längst klar, dass sie zwischen die Fronten in einem Krieg der Zeitreisenden stecken und darin sogar eine wichtige Rolle einnehmen. Doch worin diese genau besteht bleibt verschwommen. Umso klarer sieht man jedoch die akuten Gefahren, ob sie nun von einer älteren Zeichnerin für die Zeitung ausgehen mögen oder von riesigen Robotern. Für mich ist jedoch die Entwicklung der einzelnen Charakter das polarisierende Merkmal dieser wundervollen Comic-Reihe.

Cliff Chiang kann auch im vierten Band der Reihe mit seinen charakteristischen Zeichnungen die besondere Atmosphäre aus 80er und 2000er erzeugen. Vollendet wird das Ganze wie gewohnt durch die satten Farben von Matt Wilson, die hervorragend zu den verschiedenen Settings passen und den »Paper Girls« einen ganz eigenen Charme verleiht..

Fazit

Die Ereignisse spitzen sich im vierten Band der »Paper Girls« merklich zu. Diese Extra-Spannung macht das gewisse Etwas aus, so dass man am besten gleich zum Nachfolgeband greift.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Außergewöhnliche Abenteuer durch Raum und Zeit

Paper Girls 3
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Meine Meinung

Alle angeschnallt? Die abgedrehte Achterbahnfahrt durch die Zeit mit der Mädchen-Clique aus dem Jahr 1988 geht in die dritte Runde. Dieses Mal werden sie ein paar Millionen Jahre in die ...

Meine Meinung

Alle angeschnallt? Die abgedrehte Achterbahnfahrt durch die Zeit mit der Mädchen-Clique aus dem Jahr 1988 geht in die dritte Runde. Dieses Mal werden sie ein paar Millionen Jahre in die Vergangenheit befördert und begegnen dort neben wilden Tieren, auch einer Eingeborenen, die sich mit ihrem kleinen Sohn auf der Flucht vor den drei furchterregenden Vätern befindet und einer Wissenschaftlerin aus der Zukunft, um genau zu sein kommt Dr. Quanta Braunstein aus dem Jahre 2055.

Der Ausflug in die prähistorische Zeit hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, zum einen weil die Mädchen endlich wieder auf KJ stoßen und sich dann zu der Problematik, den Weg nach Hause in die 1980er zu finden, zahlreiche weitere Probleme wie z. B. die Sprachbarriere zwischen den Mädchen und den Eingeborenen gesellen. Außerdem erwarten die Leser*innnen einige gefährliche Situationen, in denen sich Erin, Tiffany, MacKenzie und KJ beweisen müssen.

Auch nach den bisherigen zwei Comicalben über die »Paper Girls« versteht es Brian K. Vaughan gut zu unterhalten und immer wieder mit neuen kuriosen und kreativen Einfällen aufzutrumpfen. Der Handlungsstrang wird vorangetrieben und nebenbei finden auch wieder popkulturelle Einflüsse wie z. B. auf »Per Anhalter durch die Galaxis« ihren Weg in die Panels, als sich … nach einem Handtuch sehnt, dass laut Douglas Adams Romanstoff das ungefähr nützlichste auf einer Reise ist.

Neben der temporeichen Geschichte wird es von Biran K. Vaughan jedoch nicht versäumt auch den Charakteren zu mehr Kontur und Tiefe zu verhelfen. So langsam hat man die taffe Mädchen-Truppe ins Herz geschlossen und fiebert umso mehr in den dargebotenen Situationen mit jeder einzelnen von ihnen mit.

Ein wirklich ausschlaggebender Grund, warum man die »Paper Girls« unbedingt lesen sollte, ist für mich das grandiose Artwork der Reihe. Die Zeichnungen von Cliff Chiang sind pointiert und verleihen der Geschichte die gewisse Extra-Sahne-Note. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist die pastellfarbene Kolorierung durch Matt Wilson, die die »Paper Girls« zu einem unvergleichlich popartigen Hingucker avancieren lässt.

Fazit

Mit jedem Band verliebe ich mich ein Stückchen mehr in die coole Mädchen-Clique und ihre außergewöhnlichen Abenteuer durch Raum und Zeit.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Bunt und temporeich

Paper Girls 2
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Meine Meinung

Nachdem Brian K. Vaughan im ersten Band der »Papier Girls« einige Fährten auslegte und mit seiner Geschichte über die Zeitungs austragenden Teenagermädels für ettliche offene Fragen sorgte, ...

Meine Meinung

Nachdem Brian K. Vaughan im ersten Band der »Papier Girls« einige Fährten auslegte und mit seiner Geschichte über die Zeitungs austragenden Teenagermädels für ettliche offene Fragen sorgte, gleitet »Paper Girls 2« in einem deutlich überschaubareren Fahrwasser dahin.

Erin, Tiffany und MacKenzie landen nach ihren außerordentlichen Erlebnissen im 21. Jahrhundert und treffen dort auf die ältere Version von Erin Tieng. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach KJ, die seit dem Zeitsprung aus den 80er Jahren spurlos verschwunden ist. Während die Mädchen mit den Errungenschaften aus der Zukunft konfrontiert werden und sich Erin in der kuriosen Situation mit ihrem älteren Ich befindet, landet auch noch ein Erin Klon in der Stadt. Nun stellt sich den Mädchen unweigerlich die Frage, wem sie bei der Suche nach KJ eigentlich vertrauen können? Besonders spannend finde ich dem Gedanken zu folgen, was wäre, wenn man seinem älteren Ich, wie Erin, tätsächlich begegnen würde.

Diese besondere Mixtour aus 80er-Jahre-Retro-Feeling und der abgefahrene Handlungsbogen mit Klonen, Zeitreisen und übergroßen Bärtierchen- und Maden-Monster bringen durchaus einen ordentlichen »Zurück in die Zukunft«-Charme mit sich, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Aufmerksamen Leser*innen entgehen sicherlich auch nicht die Einflechtungen aus realen Ereignissen wie z. B. die US-Präsidentschaftswahl, die durch ein Wahlplakat von Hillary Clinton verbildlicht wird, und bei den Teenagern zu Recht die Hoffnung auf eine mögliche gleichberechtigung der Frau in der Zukunft aufkeimen lässt. In einer anderen Szene trägt ein Mädchen ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Justice for Tamir Rice and John Crawford«, welches die Erinnerung an zwei Vorfälle wach hält, bei der die Tötung von Afroamerikanern durch Polizisten in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit sorgte.

Cliff Chiang bringt die Action aus Brian K. Vaughans Story in seinen ausdrucksstarken Zeichnungen zu Papier und verleiht dem Gesamtkunstwerk eine wunderbare Dynamik. Matt Wilson sorgt zum krönenden Abschluss mit seinen deckenden und leuchtenden Farbpaletten für eine übersinnliche Science-Fiction-Atmosphäre.

»Paper Girls 2« kann nach einem gelungenen Reihenstart mit einer spannenden Weiterentwicklung der Ereignisse punkten und dennoch bleiben genügend Fragen offen, die die Spannung auf den weiteren Verlauf anschüren. Wird es auf einen Kampf zwischen den Generationen Jung vs. Alt hinauslaufen, oder wird uns ein Battle gegen Gegner aus einer anderen Zeit erwarten?

Fazit

Die mysteriösen Abenteuer der »Paper Girls« gewinnen im zweiten Band an Tempo und laden zu einer bunten Achterbahnfahrt ein.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Griechische Mythologie to go

Mythen der Antike: Daedalus und Ikarus (Graphic Novel)
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Meine Meinung

Die griechische Mythologie hat mit all ihren Sagen und Epen um machthungrige Götter, fiese Bestien und spannende (Super)Helden einiges zu bieten. Bisher habe ich mich jedoch noch nicht wirklich ...

Meine Meinung

Die griechische Mythologie hat mit all ihren Sagen und Epen um machthungrige Götter, fiese Bestien und spannende (Super)Helden einiges zu bieten. Bisher habe ich mich jedoch noch nicht wirklich an eine Auseinandersetzung mit diesem gewaltigen literarischen Stoff gewagt, umso gelegener kommt mir daher eine neue Comic-Reihe des Splitter Verlages, die sich unter dem Motto »Mythen der Antike« den sagenumwobenen Legenden der griechischen Mythologie widmet.

Im ersten abgeschlossenen Band der Reihe wird die legendäre Geschichte von »Daedalus & Ikarus« unter der Direktion des ehemaligen französischen Bildungsministers Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau neu adaptiert. Die beiden Autoren orientierten sich dabei stark an den Originaltexten, auf die in einem achtseitigen Extrateil im Anschluss an den Comic eingegangen wird. Diese Hintergrundinformationen im Zusammenspiel mit der komprimierten Comic-Erzählung ergeben ein gelungenes Album für den Einstieg in die Mythologie.

Besonders gut gefallen hat mir die zweiseitige Illustration des Vorsatzpapiers, die einem direkt nach dem Aufschlagen ins Auge springt, denn diese zeigt gleich zwölf Götter des Olymps sowie Hades, den Gott der Unterwelt und Dionysos, den Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, der trotz seiner menschlichen Mutter schließlich als Gottheit im Olymp aufgenommen wurde.

In der fast schon fabelhaft anmutenden Geschichte des selbstbewussten und überheblichen Erfinders Daedalus, der von Athen verstoßen sein Exil-Leben gemeinsam mit seinem Sohn Ikarus in Kreta führen darf und geblendet von seinem eigenen Genie die größten Erfindungen leisten zu können, Verrat an Minos begeht. Dabei spielt auch der König selbst eine große Rolle, denn durch seinen Betrug am Meeresgott Poseidon kommt die ganze Geschichte überhaupt erst ins Rollen. Diese mythologische Geschichte hält vom Ränke schmieden über Krieg, Liebe, die mystische Figur des monströsen Minotaurus und den kreativen Ideen des Daedalus eine fesselnde Mischung für die Leser*innen bereit.

Der mitreißenden Storyline wird hervorragend durch die detailverliebten Illustrationen der italienischen Künstlerin Giulia Pellegrini und den kräftigen Farben von Chiara Zeppegno Leben eingehaucht. Es ist ein wahres Fest in die Feinheiten und Nuancen der Zeichnung der Gesichtsausdrücke einzutauchen und die Palette der dargebotenen Emotionen auf sich wirken zu lassen.

Gefangenschaft bis zum Ende, das ist zumindest der Plan von Kretas König Minos, der nicht über den zweifachen Verrat des erfinderischen Daedalus hinwegsehen kann und für ein besonders hartes Urteil auch gleich noch Daedalus unschuldigen Sohn Ikarus mitbestraft. Doch Minos hat seine Rechnung ohne das starke Naturell des genialen Schöpfers gemacht, der sich auch von dieser schier aussichtslosen Situation nicht unterkriegen lässt.

Der Panelführung lässt sich kinderleicht folgen und da es sich bei dieser Geschichte um einen abgeschlossenen Band handelt, kann ich »Daedalus & Ikarus« guten Gewissens auch Comic Neulingen weiterempfehlen.

Weitere Bände aus der Reihe »Mythen der Antike« sind mit Erscheinungsterminen für Januar 2020 »Die Ilias« und im März 2020 »Jason und das Goldene Vlies« geplant. Die Originalreihe, für die 30 Titel eingeplant sind, trägt im französischen den Titel »La Sagesse des mythes« und nahm bereits im Jahre 2016 ihren Lauf.

Fazit

In wunderbaren und eindrucksvollen Bildern aufbereitet, lässt sich die Geschichte des Erfinders Daedalus hervorragend konsumieren und eignet sich wunderbar für eine unterhaltsame Lesezeit. Griechische Mythologie to go im Comicformat!

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