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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein überraschend tiefsinniger Abschlussband der mit packender Mystik besticht.

Die Burgen des Chaos
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Beschreibung

Nachdem Corwins Vater Oberon sein Versteckspiel beendet hat, eröffnet sich die brenzlige Lage um das Königreich Amber zum ersten Mal in Gänze. Die Geschwister schließen sich im Kampf gegen ...


Beschreibung

Nachdem Corwins Vater Oberon sein Versteckspiel beendet hat, eröffnet sich die brenzlige Lage um das Königreich Amber zum ersten Mal in Gänze. Die Geschwister schließen sich im Kampf gegen Brand mit ihrem Vater zusammen und Corwin erhält den wohl schwierigsten Auftrag. Während Oberon versucht das Urmuster zu retten, begibt sich Corwin auf die Reise zu den Burgen des Chaos. Die Lage wird immer aussichtsloser und so sieht sich Corwin gezwungen ein neues Muster zu erschaffen, welches, so hofft er, im Notfall die Sicherheit Ambers garantiert.
Meine Meinung

“Die Burgen des Chaos” ist mit 222 Seiten der kürzeste und sogleich der finale Band der High-Fantasy Reihe “Die Chroniken von Amber” von Roger Zelazny. Auch hier ist wieder einer der Prinzen von Amber auf dem Cover abgebildet und der Buchschnitt hat eine tolle violette Farbe. Die Romane stellen durch ihre hübsche Gestaltung und die verschiedenfarbigen Buchschnitte vor allem nebeneinander im Regal eine wahre Augenweide dar.

Die Geschichte nimmt in diesem Abschlussband schnell an Fahrt auf und führt auf unerwartete Pfade. Besonders gut gefallen hat mir an diesem Band, dass die Seitenverhältnisse in einem geklärten Licht erscheinen und man sich somit voll und ganz auf die Reise mit Corwin einlassen kann. Zusätzlich zu den kaleidoskopartigen Höllenritten lenkt Zelazny das Augenmerk auf Corwins Weg zu sich selbst. Auf der Reise zu den Burgen des Chaos begegnet er dem Baum Yggdrasil, der ihm einen Ast als Wanderstock leiht, dem Vogel Hugi mit dem er philosophische Fragen diskutiert und er gerät in die Fänge von trinkfesten Zwergen die ihn von seinem Weg abbringen wollen. Zu guter Letzt möchte ihn auch noch ein Schakal in die Irre locken, doch Corwins Charakter hat sich auf eine wunderbare Weise weiterentwickelt, so dass er guten Gewissen allen Prüfungen gegenübertreten kann.

Die Ereignisse um Corwins Reise stecken voller Mystik und konnten mich so sehr an die Seiten fesseln, dass ich gar nicht bemerkte wie schnell der alles entscheidenden Showdown nahte. Bei den Burgen des Chaos entscheidet sich schließlich die Schlacht um Amber, wobei es eigentlich gar keine richtige Kampfszenen gibt. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt – zu gerne hätte ich eine epische Abschlussschlacht gelesen! Zelazny hingegen lässt seine Chroniken in etwas sanfteren Fahrwasser ausgleiten.

Fazit

Ein überraschend tiefsinniger Abschlussband der mit packender Mystik besticht.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Eine fesselnde und fein gezeichnete Einleitung in das Finale der Chroniken von Amber.

Die Hand Oberons
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Beschreibung

Als Corwin mit seinem verbündeten Bruder Random und seinem Gefolgsmann Galenon einen Weg sucht um das Unheil der schwarzen Straße zu beenden, finden sie eine bisher unbekannte Karte auf einer ...

Beschreibung

Als Corwin mit seinem verbündeten Bruder Random und seinem Gefolgsmann Galenon einen Weg sucht um das Unheil der schwarzen Straße zu beenden, finden sie eine bisher unbekannte Karte auf einer Kopie des »Musters«. An genau dieser Stelle weist das »Muster« durch vergossenes Blut eine Beschädigung auf, was den Eindruck nahe legt, dass der junge Mann auf der Karte, Randoms Sohn Martin, in Schwierigkeiten steckt.

Während sich Random auf die Suche nach seinem Sohn begibt, kommt Corwin den verworrenen Machenschaften seines Bruders Brand auf die Schliche. Dieser setzt alles daran, das Muster völlig zu zerstören und damit der Existenz von Amber ein Ende zu bereiten. Diesen Plan will Corwin um jeden Preis durchkreuzen.
Meine Meinung

“Die Hand Oberons” ist der vierte Band aus Roger Zelazny’s High Fantasy Reihe “Die Chroniken von Amber” und eignet sich auch als Einstiegspunkt für neue Leser, denn der Autor webt zu Beginn einen zusammengerafften Rückblick über die Ereignisse aus den ersten drei Bänden mit ein. Für einen besseren Überblick bezüglich der Charaktere und deren Beziehungen zueinander würde ich allerdings empfehlen alle Bände zu lesen.

In diesem Band der Chroniken von Amber stellt Roger Zelazny die Weichen für das nahende Finale. Während sich die Verstrickungen von Allianzen und Zielen der unterschiedlichen Parteien zu entwirren beginnen, macht Corwin als Hauptprotagonist noch einen Schritt in seiner Entwicklung durch und wird mir dabei noch ein Stückchen symphatischer. Der einstweilige Gedächtnisverlust ist längst Geschichte und auch Corwins Drang auf die Besteigung des Throns hat sich nach Erics Tod und die damit einhergehende Auflösung des Bruderzwistes relativiert.

Gemeinsam mit seinen Verbündeten setzt Corwin seine ganze Kraft in die Vereitelung des Planes der gegnerischen Partei, die das Muster vollkommen zerstören will. Besonders spannend fand ich die Irrungen und Wirrungen die sich bezüglich der unterschiedlichen verbündeten Parteien ergeben. Hier hatte Zelazny einige Fallstricke ausgelegt und so einiges erscheint nach Lektüre dieses Bandes in einem ganz anderen Licht.

In “Die Hand Oberons” hat Zelazny wieder sein gutes Händchen für bildhafte Fantasy gepaart mit spannungsreichen Verstrickungen und Verwirrungen bewiesen. Vor allem die imposanten Handlungsorte und die fast schon psychedelisch anmutenden “Höllenritte” haben bei mir einen großen Eindruck hinterlassen. Lediglich die Zusammenfassung der ersten drei Bände sind für Leserinnen und Leser, die die Reihe am Stück lesen, nicht unbedingt erforderlich und ziehen somit die Handlung etwas in die Länge.


Fazit

Eine fesselnde und fein gezeichnete Einleitung in das Finale der Chroniken von Amber.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein vergnüglicher wie auch kreativer Zeitreiseroman der vor allem für Jane Austen Liebhaber ein stimmungsvolles Leseerlebnis bereit hält.

Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript
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Beschreibung

Rachel und Liam wurden für ein ganz spezielles Projekt ausgewählt: das Jane Austen Projekt. Durch fortschrittliche Technologie reisen der Schauspieler und die Ärztin nach London in das Jahr ...

Beschreibung

Rachel und Liam wurden für ein ganz spezielles Projekt ausgewählt: das Jane Austen Projekt. Durch fortschrittliche Technologie reisen der Schauspieler und die Ärztin nach London in das Jahr 1815 zurück. Ziel ihrer Mission ist es, sich über Henry Austen seiner berühmten Schwester und Schriftstellerin Jane anzunähern um das verschollene Manuskript “Die Watsons” sowie Janes Briefe an ihre Schwester Cassandra zu retten.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in der Regency-Zeit finden Rachel und Liam tatsächlich Zugang zur Familie Austen. Als ihre Freundschaft zu Henry, Jane und Cassandra sich zu vertiefen beginnt, gerät die Mission jedoch in Gefahr.

Meine Meinung

Bereits das florale Cover von Kathleen Flynns Debütroman “Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript” konnte bei mir punkten. Die Kurzbeschreibung hatte mein Interesse dann völlig geweckt. Zeitreisen und Jane Austen – das musste ich einfach lesen! Schließlich schlägt mein Herz für Jane Austens wundervolle Romane und ihre spitze Zunge schon seit Jahren, und die Kreuzung mit einem Zeitreiseabenteuer klingt mehr als verlockend.

"Im Regency-London konnte einem alles Erdenkliche passieren." (Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript, Seite 19)

Kathleen Flynns Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen, so dass ich keine Probleme hatte in die von ihr erschaffene Welt einzutauchen. Die Hauptprotagonisten Rachel und Liam stammen aus einer Zukunft, in der es den Menschen möglich ist durch die Zeit zu reisen. Durch diese tolle Errungenschaft erschließen sich der Menschheit unzählige Möglichkeiten, und so entstand das Jane Austen Projekt. Unter vielen Bewerbern wurde der Schauspieler Liam und die Ärztin Rachel auserkoren in das Jahr 1815 zu reisen um die Familie Austen zu infiltrieren und die Chance zu nutzen, das verschwundene Manuskript “Die Watsons” zu retten. Nachdem die Zukunft aus der Liam und Rachel stammen kurz umrissen wurde geht das Regency-Abenteuer auch gleich los.

Mit viel Liebe zum Detail lässt Kathleen Flynn die Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebendig werden und fängt dabei die Atmosphäre in den unterschiedlichsten Situationen ein. Teegesellschaften, Einladungen zum Dinner oder Bewerbungsgespräche mit Hausbediensteten werden genauso fein gezeichnet wie die Persönlichkeiten die in diesen Szenarien wandeln. Die Geschichte wird aus Rachels Sichtweise erzählt, wodurch man einen guten Einblick bekommt, wie sich die Rolle der Frau in den letzten Jahrhunderten verändert hat. Kaum zu glauben wie mühsam es Frauen in so manchen Belangen hatten und wie gut es doch ist, als Frau im 21. Jahrhundert leben zu dürfen.

Besonders aufgeregt habe ich der Begegnung mit Kathleen Flynn’s Jane Austen entgegengefiebert. Zugegebenermaßen hatte ich etwas Angst davor, mir könnte die von der Autorin entworfene Jane nicht zusagen. Doch als es dann soweit war, und die Zeitreisenden tatsächlich der berühmten Autorin begegneten, lösten sich meine Vorbehalte in kürzester Zeit in Wohlgefallen auf.

Der Buchtitel verspricht eigentlich eine Jagd, doch wer darauf hofft wird enttäuscht werden. Passend zur beschaulichen Regency-Zeit schreitet der Handlungsverlauf eher gemächlich als nervenaufreibend spannend dahin. In meinen Augen passt der englische Originaltitel “The Jane Austen Project” um einiges besser zum Inhalt. Ich selbst habe den an Austen angelehnten Stil jedoch sehr genossen und das hat die fehlende “Jagd” auch sogleich wieder wett gemacht.

"In einer schmerzlichen Sekunde der Selbsterkenntnis wurde mir bewusst, dass ich anscheinend immer schon so gelebt hatte: schlafwandelnd, unvorbereitet, nur an mich selbst denkend." (Jane Austen – Jagd auf das verschollene Manuskript, Seite 365)

Der größere Teil des Romans spielt sich in der Regency-Zeit ab und wurde wirklich wunderbar von der Autorin ausgearbeitet. Die Details über Rachel und Liams Herkunftszeit bleiben jedoch recht schwammig und so fühlte ich mich in den abschließenden Kapiteln nicht mehr so recht zu Hause. Die beiden Zeitreisenden kehren nämlich von ihrer Mission in eine Welt zurück, deren Beständigkeit und Funktionsweise sich mir nicht erschloss. Aufgrund dieses fraglichen Romanendes ziehe ich einen Punkt in meiner Bewertung ab und vergebe 4 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Ein vergnüglicher wie auch kreativer Zeitreiseroman der vor allem für Jane Austen Liebhaber ein stimmungsvolles Leseerlebnis bereit hält.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein explosives Finale der Schattenjäger Chroniken!

Clockwork Princess
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Beschreibung

Bald sollen die Hochzeitsglocken für Tessa Gray läuten. Anstatt die Vorfreude auf dieses Ereignis genießen zu können, werden die Londoner Schattenjäger jedoch von Mortmains riesiger Armee ...

Beschreibung

Bald sollen die Hochzeitsglocken für Tessa Gray läuten. Anstatt die Vorfreude auf dieses Ereignis genießen zu können, werden die Londoner Schattenjäger jedoch von Mortmains riesiger Armee aus Klockwerk-Kreaturen auf Trab gehalten. Die Schattenjägergemeinschaft ist sich über die Führungsqualitäten von Charlotte Branwall als Leiterin des Londoner Instituts nicht sicher und ihrer Warnung bezüglich Mortmains Aktivitäten wird nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Als schließlich das Schlüsselstück zur Vollendung von Mortmains schrecklichen Plan in dessen Hände fällt, ist es an Will das schlimmste zu verhindern.

Meine Meinung

Mit “Clockwork Princess” findet Cassandra Clares phantastische Young Adult Reihe um “Die Chroniken der Schattenjäger” ihren Abschluss. Wie gewohnt knüpft der Band an die Ereignisse des vorhergehenden Romans an, jedoch lädt Cassandra Clare zuerst auf einen Blick in die Vergangenheit ein. So erfährt man wie Jem als kleiner Junge ins Institut kam und mit Will Freundschaft schloss.

Beim vorherigen Titel “Clockwork Prince” vermisste ich weitere Informationen und größeren Einbezug der namengebenden Klockwerk-Kreaturen, deshalb hat es mir sehr gut gefallen, dass die Autorin hierfür endlich etwas mehr Platz einräumt. Ein weiterhin großer Teil der Geschichte ist für die Dreiecksbeziehung Jem-Will-Tessa reserviert. Mittlerweile habe ich mich an diese Beziehungskonstellation gewöhnt und habe einfach mit allen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Immerhin haben auch noch andere schöne Pärchenbildungen ihren Auftritt wie z. B. Gideon und Sophie. Am meisten hat micht mal wieder Cassandra Clares Kunst, ihren Figuren eine beeindruckende Entwicklungsbahn zu schaffen, begeistert. Dies ging sogar so weit, dass ein bisher ungeliebter Charakter immer mehr Symphatiepunkte sammelte bis ich ihn sogar mochte!

Der Erzählstil hat, wie bereits in den vorherigen zwei Bänden, sehr gut zum Handlungszeitraum gegen Ende des 19. Jahrhunderts gepasst. Dieses Mal hat Cassandra Clare dem ganzen allerdings noch mehr Authentizität verliehen, in dem sie mehrere briefliche Konversationen z. B. zwischen Charlotte und dem Konsul in das Buch mit einfließen lässt.

Cassandra Clare ist mit “Clockwork Princess” ein in sich stimmiger Abschlussband der Chroniken der Schattenjäger gelungen der keine Fragen mehr offen lässt und ein richtiges Hollywood Happy End liefert. Der Epilog führt die Geschichte der Hauptprotagonistin Tessa noch etwas tiefgehender aus und setzt dem ganzen die Krone auf. Manches geriet dabei jedoch eine Spur zu kitschig und übertrieben, daher von mir gute 4 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Ein explosives Finale der Schattenjäger Chroniken!

Veröffentlicht am 30.10.2018

Ein prächtiger Roman über zwei starke Frauen auf dem steinigen Weg zur Emanzipation.

Das Geheimnis der Muse
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Beschreibung

London, 1967. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin reiste Odell Bastien von Trinidad nach England um sich ihren Traum, Schriftstellerin zu werden, zu erfüllen. Zunächst müht sie sich mit ...



Beschreibung

London, 1967. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin reiste Odell Bastien von Trinidad nach England um sich ihren Traum, Schriftstellerin zu werden, zu erfüllen. Zunächst müht sie sich mit der Arbeit in einem Schuhgeschäft ab, doch dann wird sie von Mrs. Quick als Schreibkraft an der Skelton Kunstgalerie angenommen. Nachdem ihr Freund ein Bild seiner verstorbenen Mutter in die Kunstgalerie gebracht hat, um mehr über seine Herkunft und seinen Wert in Erfahrung zu bringen, erweckt Mrs. Quicks Reaktion auf das Gemälde Odells Neugierde. Die geheimnisvolle Herkunft des Gemäldes, dass in 1930er Jahre in Andalusien entstand, verbirgt eine spannende Geschichte über Revolution und die Liebe.

Meine Meinung

Jessie Burtons Roman “Das Geheimnis der Muse” ist durch das detailverliebte Cover ein wahrer Blickfang. Eine von Schlangen, Pinseln, Blumen und Parfumflakons umrahmte Schreibmaschine deutet bereits auf eine kunstvolle Geschichte hin, und zwei Revolver versinnbildlichen die nötige Spannung.

"Die Meinung, dass nur ein Mann zur wahren Kunst berufen sein konnte, war so weit verbreitet, dass Olive es manchmal sogar selbst glaubte." (Das Geheimnis der Muse, Seite 74/75)

Der Roman ist in zwei Handlungsstränge aufgespalten die sich während des Hadlungsverlaufes einander stetig annähern. Zum einen wird die Geschichte der Immigrantin Odell, die in den Swinging Sixties in England einwanderte, um dort als Schriftstellerin Fuß zu fassen erzählt. Zum anderen begleitet man in den 1930er Jahren die junge Künstlerin Olive Schloss mit ihren Eltern nach Andalusien wo sich der spanische Bürgerkrieg anbahnt und sich ihr die Gelegenheit bietet einzigartige Bilder zu erschaffen.

Gleich auf Anhieb haben mir diese zwei außerordentlich starken Protagonistinnen imponiert. Beide kämpfen Sie für ihre Leidenschaft in einer von Männern bestimmten Welt. Während Olives künstlerisches Talent von ihrem Vater, der selbst als Kunsthändler tätig ist, keine Anerkennung findet, benötigt Odell mehr Selbstvertrauen um ihre Schreibkunst an die Öffentlichkeit zu bringen.

"Nicht jeder erhält am Ende, was er verdient." (Das Geheimnis der Muse, Seite 13)

Jessie Burton hat einen angenehmen Schreibstil. Man möchte sich einfach nur in ihre dicht verwobene Geschichte fallen lassen und träumt sich schnell an andere Orte und vergangene Zeiten. Die Hitze Andalusiens ist beim Lesen genauso spürbar wie die Atmosphäre der pulsierenden Stadt London zu den 60er Jahren. Clubs, Musik und der Aufbruch in ein neues Zeitalter. Besonders beeindruckt hat mich die geheimnisvolle Figur von Mrs. Quick, die so viel Selbstvertrauen ausstrahlt und Odelle sogleich unter ihre Fittiche nimmt. Nicht jeder Mann und schon gar nicht jede Frau hätte eine Immigrantin die Chance auf solch einen Job gegeben.

“Das Geheimnis der Muse” setzt sich aus vielen kleinen Puzzleteilchen zusammen. Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen genauso wie um familiäre Banden und natürlich die Liebe, Inspiration und schicksalhafte Umstände die das Leben lenken. Der Roman ist so vielseitig, dass man ihn auch getrost lesen kann, ohne einen Bezug zu Kunst und Gemälden zu haben.

"[…]je länger sie schwieg, desto schwerer fiel es mir, zum Telefon zu greifen. Alles was ich sagen wollte, war, dass sie mir fehlte. 2 (Das Geheimnis der Muse, Seite 55)

Die Dynamik der zwei einzelnen Ebenen hatte etwas mitreißendes und lebendiges an sich. Vor allem der spannenden Plot um Olive Schloss hat mir stellenweise den Atem genommen. Daher kann ich für diesen Roman nur eine dringende Leseempfehlung aussprechen!

Fazit

Ein prächtiger Roman über zwei starke Frauen auf dem steinigen Weg zur Emanzipation.