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Veröffentlicht am 05.09.2018

Nicht ganz so fesselnd wie sein Vorgänger.

Die Geschichte des Wassers
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Beschreibung

Norwegen im Jahr 2017. Signe liebt die Natur und kann schwerlich mit ansehen, wie der Mensch das kostbarste Gut in ihrer Heimat zerstört. Schon als junge Frau engagiert sich Signe als Umweltaktivistin. ...

Beschreibung

Norwegen im Jahr 2017. Signe liebt die Natur und kann schwerlich mit ansehen, wie der Mensch das kostbarste Gut in ihrer Heimat zerstört. Schon als junge Frau engagiert sich Signe als Umweltaktivistin. Als sie davon hört, dass Gletschereis für Cocktails und Drinks abgetragen werden soll beschließt sie dagegen vorzugehen und ein Zeichen zu setzen. Dafür nimmt sie eine riskante Reise in Angriff die sie emotional auch in ihre Vergangenheit führt.

Das zukünftige Frankreich im Jahre 2041. Südeuropa wurde durch eine große Dürre in die Knie gezwungen. Klimaflüchtlinge befinden sich auf dem Weg in den Norden, denn nur dort gibt es noch das lebenswichtige Trinkwasser in größeren Mengen. David wurde auf der Flucht von seiner Frau und seinem jungen Sohn getrennt, nun sucht er mit seiner Tochter Lou in einem Flüchtlingslager Zuflucht. Die Lage ist äußerst angespannt, Lebensmittel und Wasser stark rationiert und die Hoffnung seine Familie zu vereinen schwindet täglich. Erst als David und Lou beim umherstreifen ein uraltes Segelboot entdecken glimmt ein neuer Überlebensfunke auf.

Meine Meinung

Maja Lundes Roman „Die Geschichte der Bienen“ konnte mich fesseln und zum Nachdenken anregen und deshalb war sofort klar, dass ich auch ihr neustes Werk „Die Geschichte des Wassers“ lesen muss. Die zwei Romane sind Teil des Klimaquartetts, man darf also gespannt sein welche wichtigen Themen Maja Lunde noch zu Papier bringen wird.

Jetzt erst einmal zu meinen Eindrücken zur Geschichte des Wassers. Eigentlich handelt es sich ja nicht nur um eine Geschichte, denn Maja Lunde verknüpft in ihrem Roman wieder vollkommen unterschiedliche Lebenserzählungen zu einem Thema, dieses Mal das Szenario Wasserknappheit, miteinander. Wir begleiten in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts die gestandene Seniorin und Umweltschützerin Signe bei einer aufregenden Reise die sie nicht nur zum Gletschereis ihrer Heimat führt, sondern auch in ihre Vergangenheit.

Außerdem wagt Maja Lunde einen Sprung in die Zukunft. Trinkwasser ist vor allem in den trockenen Teilen des Südens äußerst knapp. Dürre, Brände und Wasserknappheit haben die Menschen aus den südlichen Teilen der Erde zu Klimaflüchtlingen gemacht, die sich auf dem Weg in die nördlichen Wasserlande gemacht haben, wo es noch genügend lebenswichtiges Trinkwasser gibt. Der Leser begleitet den jungen Vater David und seine Tochter Lou bei der Flucht, der Trennung ihrer Familie und den Erlebnissen in einem Flüchtlingslager. Durch Zufall stoßen sie auf ein Schiff das gleichzeitig die Verbindung zu Signes Geschichte darstellt.

Die Herangehensweise und der Erzählstil von Maja Lunde gefällt mir ausgesprochen gut. Doch dieses Mal bargen die beiden Lebensgeschichten keine tiefgründige und emotionale Erfahrung für mich. Im Vergleich zum ersten Roman des Klimaquartetts war keine vergleichbare aufrüttelnde Wirkung spürbar – und genau das hatte ich mir eigentlich von diesem Roman erhofft. Die Autorin hätte vielmehr Informationen zu den Hintergründen liefern müssen um eine unmissverständliche Botschaft anzubringen, die den Leser in seinem Sessel fesselt und auch nach der Lektüre nicht mehr so schnell los lässt. Ich hoffe sehr, dass der Autorin dies mit ihrem nächsten Titel aus der Reihe wieder gelingen wird.

Fazit

Trotz des wichtigen Themas und der interessanten Herangehensweise vermochte mich „Die Geschichte des Wassers“ nicht ganz so zu fesseln wie sein Vorgänger („Die Geschichte der Bienen“).

Veröffentlicht am 22.08.2018

Eine gute Storyidee, Umsetzung und Schreibstil vermochten mich jedoch einfach nicht zu fesseln.

Sumerland 2
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Die Beschreibung zu Johannes Ulbrichts Dilogie „Sumerland“ hat sofort meine Neugier angestachelt. Eine Welt in der Realität, Fiktion und Fantasy zu einem bunten Aquarell verschwimmen – besser geht es doch ...

Die Beschreibung zu Johannes Ulbrichts Dilogie „Sumerland“ hat sofort meine Neugier angestachelt. Eine Welt in der Realität, Fiktion und Fantasy zu einem bunten Aquarell verschwimmen – besser geht es doch nicht! Dachte ich zumindest zu Beginn des Abenteuers. Nach einiger Zeit wurde mir allerdings bewusst, dass hier nichts ist wie es scheint. Zum einen sind Band 1 „Prinzessin Serisada“ und Band 2 „Prinz Zazamael“ so eng miteinander verwoben, dass man diese beiden Bücher am besten gleich in einem Buch vereinigt hätte (aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden die beiden Bücher zusammen zu rezensieren), und zum anderen hätte ich nie gedacht dass es mir einmal so schwer fallen würde ein Buch zu besprechen von dem ich mir so viel erwartet hatte.

Monatelang habe ich mich nun durch die Fantasiewelt des Sumerlands gequält und zuviel Zeit in Waylhaghiri geopfert und dabei hätte ich mich nur zu gerne in die beeindruckende Turmstadt und die wilde Landschaft mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern verliebt. Bis zuletzt habe ich der Geschichte eine Chance gegeben aber ich fand einfach keinen Zugang, das Tor zu dieser Welt blieb für mich verschlossen und ich kann nicht einmal genau bennenen warum das so ist.

Der Erzählstil verlangt einem durch seine vier Handlungsstränge und das schnelle hin- und herswitchen zwischen diesen sehr viel Konzentration ab. Normalerweise habe ich bei mehreren Erzählebenen keine Probleme, doch hier bin ich immer wieder daran hängen geblieben. In meinen Augen lag das vor allem an den Protagonisten zu denen ich einfach keine Beziehung aufbauen konnte. Eine Protagoninstin ohne Namen spricht den Leser direkt an und verbringt viel Zeit in einem Dialog mit einem Unbekannten. In einem weiteren Strang erzählt Susanne, die Cousine dieser Protagonistin von ihrem Leben und einem Spiel das sich mit der Realität vermischt hat. In den beiden anderen Handlungsebenen begleitet man die uralten und dennoch kindlichen Herrscher des Sumerlands (Prinzessin Serisada) und Waylhaghiri (Prinz Zazamael). Aus dieser umfangreichen Struktur hätte man sehr viel mehr machen können, doch für mich blieben die einzelnen Charaktere zu unscharf und es war überhaupt keine Entwicklung der Persönlichkeiten mitzuverfolgen.

Trotz meiner negativen Leseerfahrung möchte ich nun nicht alles schlecht reden, denn die Grundidee der Scheinrealität und der zwei unterschiedlichen Welten Waylhaghiris und Sumerland hat mir sehr gut gefallen. Eine Stadt die Turmartig aufgebaut ist und das Ziel eines Jeden der soziale und wirtschaftliche Aufstieg nach oben darstellt bietet viel Raum für gesellschaftliche Betrachtungen. Außerdem werden viele Fragen aufgeworfen, z. B. wie stehen Waylhaghiri und Sumerland zu Susannes erfundenem (Kinder)Spiel und welche Rolle nimmt die unbekannte Erzählerin dabei ein? Meine Hoffnung auf ein aufschlussreiches Ende der Geschichte liesen mich bis zum Ende durchhalten. Vielleicht habe ich den Inhalt nicht richtig gedeutet, aber für mich gab es einfach zu viele offene Vermutungen die mir an keiner Stelle der Geschichte klarer wurden oder zumindest einen Weg gewiesen hätten.

Schlussendlich bin ich einfach glücklich das Buch nach so einer langen Zeit zu Ende gelesen zu haben um meine freien Gedanken nun endlich neuen literarischen Erlebnissen widmen zu können.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Eine gute Storyidee, Umsetzung und Schreibstil vermochten mich jedoch einfach nicht zu fesseln.

Sumerland 1
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Die Beschreibung zu Johannes Ulbrichts Dilogie „Sumerland“ hat sofort meine Neugier angestachelt. Eine Welt in der Realität, Fiktion und Fantasy zu einem bunten Aquarell verschwimmen – besser geht es doch ...

Die Beschreibung zu Johannes Ulbrichts Dilogie „Sumerland“ hat sofort meine Neugier angestachelt. Eine Welt in der Realität, Fiktion und Fantasy zu einem bunten Aquarell verschwimmen – besser geht es doch nicht! Dachte ich zumindest zu Beginn des Abenteuers. Nach einiger Zeit wurde mir allerdings bewusst, dass hier nichts ist wie es scheint. Zum einen sind Band 1 „Prinzessin Serisada“ und Band 2 „Prinz Zazamael“ so eng miteinander verwoben, dass man diese beiden Bücher am besten gleich in einem Buch vereinigt hätte (aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden die beiden Bücher zusammen zu rezensieren), und zum anderen hätte ich nie gedacht dass es mir einmal so schwer fallen würde ein Buch zu besprechen von dem ich mir so viel erwartet hatte.

Monatelang habe ich mich nun durch die Fantasiewelt des Sumerlands gequält und zuviel Zeit in Waylhaghiri geopfert und dabei hätte ich mich nur zu gerne in die beeindruckende Turmstadt und die wilde Landschaft mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern verliebt. Bis zuletzt habe ich der Geschichte eine Chance gegeben aber ich fand einfach keinen Zugang, das Tor zu dieser Welt blieb für mich verschlossen und ich kann nicht einmal genau bennenen warum das so ist.

Der Erzählstil verlangt einem durch seine vier Handlungsstränge und das schnelle hin- und herswitchen zwischen diesen sehr viel Konzentration ab. Normalerweise habe ich bei mehreren Erzählebenen keine Probleme, doch hier bin ich immer wieder daran hängen geblieben. In meinen Augen lag das vor allem an den Protagonisten zu denen ich einfach keine Beziehung aufbauen konnte. Eine Protagoninstin ohne Namen spricht den Leser direkt an und verbringt viel Zeit in einem Dialog mit einem Unbekannten. In einem weiteren Strang erzählt Susanne, die Cousine dieser Protagonistin von ihrem Leben und einem Spiel das sich mit der Realität vermischt hat. In den beiden anderen Handlungsebenen begleitet man die uralten und dennoch kindlichen Herrscher des Sumerlands (Prinzessin Serisada) und Waylhaghiri (Prinz Zazamael). Aus dieser umfangreichen Struktur hätte man sehr viel mehr machen können, doch für mich blieben die einzelnen Charaktere zu unscharf und es war überhaupt keine Entwicklung der Persönlichkeiten mitzuverfolgen.

Trotz meiner negativen Leseerfahrung möchte ich nun nicht alles schlecht reden, denn die Grundidee der Scheinrealität und der zwei unterschiedlichen Welten Waylhaghiris und Sumerland hat mir sehr gut gefallen. Eine Stadt die Turmartig aufgebaut ist und das Ziel eines Jeden der soziale und wirtschaftliche Aufstieg nach oben darstellt bietet viel Raum für gesellschaftliche Betrachtungen. Außerdem werden viele Fragen aufgeworfen, z. B. wie stehen Waylhaghiri und Sumerland zu Susannes erfundenem (Kinder)Spiel und welche Rolle nimmt die unbekannte Erzählerin dabei ein? Meine Hoffnung auf ein aufschlussreiches Ende der Geschichte liesen mich bis zum Ende durchhalten. Vielleicht habe ich den Inhalt nicht richtig gedeutet, aber für mich gab es einfach zu viele offene Vermutungen die mir an keiner Stelle der Geschichte klarer wurden oder zumindest einen Weg gewiesen hätten.

Schlussendlich bin ich einfach glücklich das Buch nach so einer langen Zeit zu Ende gelesen zu haben um meine freien Gedanken nun endlich neuen literarischen Erlebnissen widmen zu können.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Ein herzlicher und sehr charmanter Briefroman der für herrliche Lesestunden sorgt.

Lieber Feind
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Beschreibung

Sallie McBride wird von ihrer besten Freundin und Collegekollegin Judy Abbott gebeten die Leitung des John-Grier-Waisenhauses zu übernehmen. Nach den ersten Zweifeln nimmt Sallie die Herausforderung ...

Beschreibung

Sallie McBride wird von ihrer besten Freundin und Collegekollegin Judy Abbott gebeten die Leitung des John-Grier-Waisenhauses zu übernehmen. Nach den ersten Zweifeln nimmt Sallie die Herausforderung an. Vor allem um sich ihrem galanten Verlobten zu beweisen. Die Verantwortung für über 100 Waisenkinder zu übernehmen und ein Heim dem es an Verbesserungen mangelt in neuem Licht erstrahlen zu lassen sind jedoch keine leichte Verpflichtungen. Mit viel Energie und Tatendrang geht Sallie ihre Aufgabe an und macht sich dabei den betreuenden Kinderarzt Dr. Robin MacRae zu ihrem liebsten Feind.

Meine Meinung

Nachdem der Königskinder Verlag (Imprint des Carlsen Verlags) bereits Jean Websters klassischen Briefroman „Lieber Daddy-Long-Legs“ in neuem Glanz erstrahlen ließ, gibt es nun auch den Folgeband „Lieber Feind“ im letzten Programm des Verlages zu bewundern. Das Cover besticht durch ein hübsches florales Erscheinungsbild und die abgebildeten Silhouette einer lesenden Dame. Durch die rosa Farbgebung hebt sich das Buch optisch von seinem Vorgängerband ab. Im Buchinneren gibt es wieder einige Illustrationen von Franz Renger zur Ergänzung und Auflockerung der einzelnen Briefe.Jean Webster ist sich ihrem Stil treu geblieben und hat auch „Lieber Feind“ in Briefform aufgebaut. Dieses Mal bekommt der Leser Briefe von Sallie McBride zu Gesicht die sich vorrangig an ihre Freundin Judy Abbott richten oder auch mal an ihren liebsten Feind, den Kinderarzt des Waisenheims und ihren Verlobten in Spe. Genau wie im Vorgängerband werden die Antworten auf die Briefe (Sallies) ausgelassen, allerdings hat sich doch etwas geändert – während Judy einfach keine Beantwortung erhielt, nimmt Sallie oftmals Bezug auf die erhaltenen Briefe. Hier kann man jedoch einfach die eigene Fantasie spielen lassen, so dass die Geschichte daran keinen Abbruch nimmt.

"Ich könnte tausend Mädchen mit goldenen Locken und Grübchen vermitteln, aber ein guter, lebhafter Junge zwischen neun und dreizehn ist ein echter Ladenhüter." (Lieber Feind, Seite 67)

Im Vordergrund der Briefe steht Sallies Weg zur Heimleiterin, welche Aufgaben sie als solche wahr nimmt und die diversen Probleme die ihre neue Arbeit im Waisenheim mit sich bringen. Besonders gut hat mir der lockere Stil in den Briefen gefallen der erfrischend und humorvoll zugleich gehalten ist. Die Lust am weiterlesen steigerte sich von Seite zu Seite, da man einfach wissen möchte wie sich das Schicksal der Waisenkinder entwickelt. Hierbei wird nicht die Gesamtheit der über 100 Waisenkinder betrachtet, sondern das Licht fällt auf ein paar einzelne Mädchen und Jungen.

"Diese Arbeit mit Kindern hat etwas Hypnotisches. Man kann sich wehren, sosehr man will, am Ende kriegen sie einen." (Lieber Feind, Seite 243)

Sallie McBride wollte sich nur unter Beweis stellen und hatte niemals vor die Arbeit als Heimleiterin lange auszuüben. Mit der Zeit wachsen ihr die Waisen und ihre eigene Rolle in deren Leben so sehr ans Herz, dass sie sich eine andere Zukunft ohne die Kinder und das John-Grier-Heim gar nicht mehr vorstellen kann.

Mit „Lieber Feind“ hat Jean Webster einen Klassiker erschaffen, der einen Einblick in die Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts bietet und ein authentisches Zeitzeugnis über die Versorgung von Waisenkindern zu dieser Zeit ablegt. Im Nachwort wird nochmals auf den damaligen Umgang und die medizinische Meinung zur genetischen Vererbung (Eugenik) eingegangen. Aus heutiger Sicht kann die damalige Abwertung von Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen nur kritisch gesehen werden. So kann die über 100 Jahre alte Lektüre auch heute noch lehrreich und wichtig für das geschichtliche Verständnis sein.

Information zur Reihe
1. 2017 Lieber Daddy-Long-Legs | 1912 Daddy-Long-Legs 2. 2018 Lieber Feind | 1945 Dear Enemy

Fazit

Ein herzlicher und sehr charmanter Briefroman der für herrliche Lesestunden sorgt.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Erfrischende Unterhaltungsliteratur mit herrlichem Kubafeeling!

Mit Hanna nach Havanna
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Beschreibung

Die Mittdreißigerin Katrin ist Stolz auf ihre Karriere als Journalistin und ihre TV-Sendung. Nachdem sie von ihrem Chef degradiert wurde erhält sie durch den Leserbrief einer älteren Dame ...

Beschreibung

Die Mittdreißigerin Katrin ist Stolz auf ihre Karriere als Journalistin und ihre TV-Sendung. Nachdem sie von ihrem Chef degradiert wurde erhält sie durch den Leserbrief einer älteren Dame die große Chance noch einmal durchzustarten und doch noch ihr großes Ziel, die Krönung ihrer Arbeit durch den Journalistenpreis, zu erreichen.

Kurzerhand nimmt Katrin das Angebot der Seniorin Hanna, gemeinsam mit ihr nach Kuba zu reisen um ihre Jugendliebe Julius ausfindig zu machen, an. Bei diesem ungewöhnlichen Roadtrip verfolgt Katrin allerdings vor allem ihr eigenes Ziel, mit Julius das Interview ihres Lebens zu führen und damit den Journalistenpreis einzuheimsen.

Meine Meinung

Theresia Graws neuster Roman „Mit Hanna nach Havanna“ verbreitet schon durch sein Cover mit pinken Flamingos, Palmenzweigen und Blüten ein sommerliches Gefühl. Da kann schon gleich etwas Fernweh aufkommen, vor allem wenn die literarische Reise dann auch noch in das traumhaft schöne Kuba geht!

Die Geschichte über die etwas spießig geratene Journalistin Katrin und ihre verrückte Roadtour mit der älteren adligen Dame Hanna ist lockerleichter Lesestoff der sich hervorragend zum entspannen und genießen eignet. Die beiden Hauptprotagonistinnen sind vollkommen unterschiedlich, während die Jüngere alles am liebsten geordnet und planmäßig hat, liebt die Ältere spontane Aktionen und nimmt das Leben mit seinen Pannen (die auch schöne Seiten haben) wie es kommt. Diese Konstellation führt zu einer erfrischenden Dynamik und verleiht so mancher Situation einen humorvollen Touch.

Am meisten verliebt habe ich mich in die wundervolle Atmosphäre Kubas, die von Theresia Graw sehr gut eingefangen wurden. Auch wenn es für den ein oder anderen zu kitschig und Klischeebehaftet sein sollte kann ich nur versichern, dass auch ich Kuba mit seinen Salsarhythmen, Mojitos und Cuba Libres und den knallbunten Oldtimern so wahrgenommen habe. Das Setting wird durch die landschaftlichen Highlights, tolle Sonnenuntergänge und romantische Nächte bei Mond ergänzt. Durch die Zeilen schwappt eindeutig die Liebe der Autorin zu Kuba durch und meine Erinnerungen an die eigene Kubareise wurde mir noch einmal in Erinnerung gerufen.

Die romantisch-humorvolle Story hat mir vor allem Dank der robusten älteren Dame Hanna auch richtig gut gefallen. Hingegen zu Katrin werden ihr die Sympathien der Leser/-innen geradezu zufliegen. Am Ende ihrer Tage genießt sie das Leben in vollen Zügen und lässt sich von Pleiten, Pech und Pannen während ihrer Reise nicht unterbekommen. Ganz im Gegenteil: Hanna genießt die Sonne, Drinks und die sagenhaft schöne Landschaft mit jeder Pore. Das komplette Gegenteil bekommt man bei Katrin geboten, die wie versessen an ihrem eigenen egoistischen Ziel festhält und an jeder Ecke nur Schlechtes sieht. Der Roadtrip durch Kuba schweißt Hanna und Katrin immer mehr zusammen und gipfelt in einem etwas überladenen Ende.

Fazit

Erfrischende Unterhaltungsliteratur mit herrlichem Kubafeeling!