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Veröffentlicht am 21.11.2022

Krönender Abschluss des ersten Zyklus, der alles in sich vereint, was ein gutes Fantasy-Epos ausmacht.

Die 5 Reiche. Band 6
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Meine Meinung

Vorhang auf für den letzten Akt der epischen Fantasy-Saga um die Ereignisse in Angleon, dem Reich der Raubkatzen, im fünften und abschließenden Band des ersten Zyklus mit »Die 5 Reiche – ...

Meine Meinung

Vorhang auf für den letzten Akt der epischen Fantasy-Saga um die Ereignisse in Angleon, dem Reich der Raubkatzen, im fünften und abschließenden Band des ersten Zyklus mit »Die 5 Reiche – Machtlos« von Lewelyn und Jérôme Lereculey.

Auch in diesem Band erhält die Leserschaft zunächst einen schriftlichen Rückblick über die bisherigen Geschehnisse, um dann endlich in Erfahrung zu bringen, ob sich Mederion im Königsstuhl halten kann.

Die Herrschaft des jungen Mederion wird derzeit durch die aufständische Rebellion der Studenten auf eine erste schwere Probe gestellt und um seine Visionen für eine besser Zukunft umsetzten zu können, braucht er Verbündete. Daher erwartet er voller Hoffnung die Gesandtschaft aus Erinal, um erste Bündnisse anzustreben.

In einer temporeichen Abfolge überschlagen sich die Ereignisse, machtvolle Positionen werden ausgespielt und überraschende Momente kreieren ein krönendes Finale dieses ersten Zyklus. Daher sei an dieser Stelle nicht zu viel über den Inhalt verraten, nur soviel: Verrat und die Tücken des Hofes spielen auch hier wieder eine tragende Rolle.

Mit Start des nächsten Zyklus entführen uns Lewelyn und Jérôme Lereculey nach Alysandra in das Reich der Affen und ich freue mich schon ungemein endlich einen weiteren Flecken der 5-Reiche-Landkarte zu entdecken.

Fazit

Krönender Abschluss des ersten Zyklus, der alles in sich vereint, was ein gutes Fantasy-Epos ausmacht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Großes Comic-Kino!

Die 5 Reiche. Band 5
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Meine Meinung

Mit großen Schritten nähert sich der erste Zyklus des Comic-Fantasy-Spektakels um »Die 5 Reiche« seinem Ende zu, denn im fünften Band »Ziel eures Hasses« stellt das Autorentrio Lewelyn die ...

Meine Meinung

Mit großen Schritten nähert sich der erste Zyklus des Comic-Fantasy-Spektakels um »Die 5 Reiche« seinem Ende zu, denn im fünften Band »Ziel eures Hasses« stellt das Autorentrio Lewelyn die Weichen für ein furioses Finale. Eine Auffrischung der bisherigen Ereignisse gibt es vorab in Textform, sodass ein leichter Einstieg gewährt ist.

Im Mittelpunkt steht Löwe Mederion, der junge König Agleons und seine rechte Hand, der Tiger Terys, die gemeinsam für Veränderung im Königreich sorgen wollen. Eigentlich. Allerdings wird im Handlungsverlauf dieser Ausgabe die Ziele Mederions immer mehr infrage gestellt.

Die Meinungsverschiedenheit von Mederion und Terys lassen zudem die Vermutung anstellen, in wieweit der König jemals die Auffassung und die damit verbundenen Reformationswünsche Terys überhaupt geteilt hat. Denn mit der Verhaftung von Studenten, die ebenfalls für Veränderung einstehen, will Mederion jeglichen aufständischen Funken im Keime ersticken.

Doch damit bringt Mederion nicht nur Ratsmitglieder, deren Kinder sich unter den Gefangenen befinden, gegen sich auf, sondern auch die Schar der Studenten. Die Atmosphäre in Angleon kommt zusehends ins Brodeln und es liegt der Geruch von Revolution in der Luft.

Weitere Handlungsfäden werden nebenbei weitergeführt: so trifft Astrelia wieder in Angleon ein, die Gäste aus den anderen Reichen werden nach ihrem Fluchtversuch, der schwere Folgen hatte, in ihrer Verzweiflung gezeigt und das Überleben des söldnerischen Hundes lässt mit Spannung den weiteren Verlauf erwarten.

Absolut genial, wie komplex diese Fantasy-Saga um Macht, Intrigen und Ränkespiele weitergesponnen wird, denn Lewelyn treibt die Geschichte mit Spannung voran und kann mit tiefgründigen Charakteren überzeugen. Gerade Mederion und Terys gewinnen in diesem Band an Hintergrund und die Persönlichkeit des jungen Königs gibt Fragen auf, sodass gespannt erwartet werden darf, wie der erste Zyklus um »Die 5 Reiche« abgeschlossen wird.

Auf einem gleichbleibenden hohen Niveau bewegen sich die Illustrationen von Jérôme Lereculey, der die brisante Atmosphäre in seinen Zeichnungen einfängt und den Comic zu einem tollen Leseerlebnis macht. Besonders beeindruckend finde ich die Panels über die Ratssitzungen und die Studentenzusammenkünfte, denn diese umfassenden wimmelbildartigen Zeichnungen fangen gekonnt die aktuelle Lage im Volk und der Politik ein.

Im Nachgang zum Comic gibt es wieder eine kurze Geschichte, dieses Mal über Kapitän Blasserius Terria, der als jüngster Hauptmann der königlichen Garde in die Annalen einging und im bisherigen Handlungsverlauf neben seiner Stärke im Beruf kaum etwas anderes durchscheinen ließ. Doch etwas stimmt nicht mit Ballserius Terria und hier erfahrt man auch warum, denn durch schwere Schicksalsschläge hat sich der Hauptmann in seine ganz persönliche Wahnvorstellung hineingelebt.

Fazit

Die Spannung spitzt sich in diesem Comic-Highlight für Fantasy-Fans zu und steigert die Neugier auf den abschließenden Band des ersten Zyklus. Großes Comic-Kino!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Eine humorvolle Coming-of-Age-Story, die neben großen Lachern ernsthafte Themen behandelt und voller Emotionen steckt.

Im Dschungel um acht, bis einer lacht
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Beschreibung

Die sechzehnjährige Isabel fühlt sich in ihrer Familie wie das fünfte Rad am Wagen und bekommt auch in der Schule kaum Aufmerksamkeit, denn ihr Freund spricht gerne gleich für sie mit. Keiner ...

Beschreibung

Die sechzehnjährige Isabel fühlt sich in ihrer Familie wie das fünfte Rad am Wagen und bekommt auch in der Schule kaum Aufmerksamkeit, denn ihr Freund spricht gerne gleich für sie mit. Keiner schenkt der eigentlich witzigen und toughen Isabel Gehör, das ändert sich als sie eines Tages aus Versehen auf eine Comedy-Bühne gerät und dort spontan für ihre Geschichte einiger Lacher erntet.

Durch ihren Auftritt lernt sie Mo, Will und Jonah kennen, welche bereits studieren und in ihrer Freizeit zu Open-Mics gehen. Isabel freundet sich mit der Clique an, täuscht jedoch vor, selbst das College zu besuchen und kann in ihrem neuen Leben als angehende Stand-Up-Comedian endlich das sagen, war ihr auf dem Herzen liegt. Natürlich darf ihr kontrollsüchtiger Freund Alex nichts von ihren abendlichen Auftritten in Bars, wie dem Dschungel, wissen. Ein Doppelleben zwischen Pubertät, Schule und Stand-Up-Comedy lässt sich jedoch nicht auf Dauer unbemerkt fortführen…

Meine Meinung

Das exotische Cover in Kombination mit dem Buchtitel »Im Dschungel um acht, bis einer lacht« haben sofort meine Neugier auf den ersten, in deutscher Übersetzung, erschienenen Jugendroman von Katie Henry geweckt.

Die Story über Isabel und wie sie unbeabsichtigt in die Stand-Up-Comedy-Szene rutscht hat etwas wunderbar erfrischendes und erinnert zudem leicht an die erfolgreiche TV-Serie ›The Marvelous Mrs. Maisel‹, Katie Henrys Geschichte trägt sich jedoch in der Gegenwart zu und bedient durch die Hauptprotagonistin in der Pubertät andere Themenbereiche.

Es geht um Freundschaften, Familie, toxische Beziehungen, Erwartungsdruck, Selbstfindung und Selbstvertrauen. Das alles in die Entwicklungsgeschichte der sechzehnjährigen Highschool-Schülerin Isabel verpackt, die durch ihre neuen College-Freund*innen und ihre Comedy-Auftritte schnell in ein Doppelleben rutscht und sich immer mehr in ihren Lügen verstrickt, um dazuzugehören und endlich gehört zu werden.

Sorgen und Ängste einer Teenagerin werden von Katie Henry einfühlsam aufgegriffen und über den Handlungsverlauf weiter vertieft. Fehlende und nicht zustande kommende Kommunikation ist eine Quelle des Übels und besonders gut hat mir hierbei die Auflösung gefallen. Nachdem Isabels Doppelleben aufgeflogen ist, kommt es nämlich zu einem längst nötigen Gespräch mit ihrer Mutter, wodurch sie zur Selbstreflexion ermuntert wird und eigene Fehler erkennt.

Katie Henry beweist mit ihrer Geschichte, wie nah Humor und Ernsthaftigkeit beieinander liegen und verknüpft gekonnt schwere Themen mit lockeren Sprüchen und sorgt damit für jede Menge Lesespaß.

»Im Dschungel um acht, bis einer lacht« ist ein kurzweiliger und tiefgründiger Jugendroman über das Erwachsenwerden und zeigt auf, wie man seine eigene Stimme findet und selbstbestimmt Entscheidungen trifft. Das Personal der Story bildet mit seinen unterschiedlichen Charakteren eine diverse Gesellschaft ab, womit der Roman einen weiteren Pluspunkt einheimsen kann. Der Fokus liegt hierbei allerdings sehr auf Isabel und ihren Problemen, sodass die anderen Charaktere etwas blass und statisch bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht noch eine andere Perspektive zur Ich-Erzählerin Isabel das Gesamtpaket perfekt abrunden hätte können. Dennoch ist die Geschichte alleine aufgrund des humorvollen Unterhaltungswertes wegen absolut lesenswert!

Fazit

Eine humorvolle Coming-of-Age-Story, die neben großen Lachern ernsthafte Themen behandelt und voller Emotionen steckt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 11.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Eine spannende Idee zu einem gefährlichen Spiel, dass in der Realität Leben fordert, in der Ausarbeitung als Thriller nicht ganz überzeugt.

Rabbits. Spiel um dein Leben
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Beschreibung

Süchtig nach Games und mit einer besonderen Auffassungsgabe, die ihn überall Muster und Diskrepanzen erkennen lassen, hat K ein ganz besonderes Faible für das mysteriöse Alternate-Reality-Game: ...

Beschreibung

Süchtig nach Games und mit einer besonderen Auffassungsgabe, die ihn überall Muster und Diskrepanzen erkennen lassen, hat K ein ganz besonderes Faible für das mysteriöse Alternate-Reality-Game: RABBITS. Keiner weiß genau warum dieses Spiel existiert, wer es spielt, wann eine neue Runde beginnt und was den Gewinner erwartet. Doch die wichtigste Regel ist im Kreise der Interessierten bekannt: Rede nicht über das Spiel, denn das bringt dich in Lebensgefahr.

Als K von einem berühmten Spieler aufgesucht wird, ist er vollkommen aus dem Häuschen, doch sein Anliegen ist mindestens genauso mysteriös wie RABBITS selbst, denn er behauptet mit dem Spiel sei etwas nicht in Ordnung. Kurz darauf verschwindet er spurlos und K versucht gemeinsam mit seinen besten Freunden Baron und Chloe das Rätsel zu lösen und begeben sich dabei in größte Gefahr…

Meine Meinung

Nachdem Terry Miles mit seinem Crime-Podcast über das gefährliche und geheimnisvolle Alternate-Reality-Game RABBITS großen Erfolg hatte, erschien im Hörverlag die deutsche Fassung im Hörbuchformat unter dem Titel »RABBITS. Dein Spiel. Dein Risiko« welches ich mit großem Interesse gehört habe und daher mit Spannung den Roman »RABBITS. Spiel um dein Leben« erwartet habe.

Zum Roman kann man getrost greifen ohne das Hörbuch zu kennen, denn es wird keinerlei Bezug zur Hauptprotagonistin Carly und ihrer Story genommen, lediglich ein paar bekannte Namen tauchen auf und mit dem Spiel hatte man dadurch einen ersten Kontakt und kennt dessen schnell zusammengefasstes Regelwerk, welches in allerbester Fight-Club-Manier lautet: Rede nicht über das Spiel!

Diese Regel wird im Roman zwar immer wieder betont, doch K und seine Freunde sowie eine Schar interessierter Gamer tun natürlich genau das – sie reden über RABBITS. Ansonsten bleibt das mystische Spiel recht undefiniert. Spieler suchen in der realen Welt nach auffälligen Mustern und stoßen dadurch auf Diskrepanzen, und so beginnt das Spiel auch für K, dessen frühen ersten Kontakt mit RABBITS und der Tod von geliebten Menschen in seinem Umfeld die Story prägen.

Spannung wird durch die undurchsichtige Darstellung des Spiels aufgebaut, der Versuch von K das Spiel zu reparieren und mehr über RABBITS herauszufinden dreht sich jedoch nach kurzer Zeit nur noch im Kreis. Immer wieder werden neue Spuren, Anomalien etc. gefunden, verfolgt und leiten K immer tiefer ins Kaninchenloch. An sich ein interessanter Aufbau, bei dem durch geschickte Verschachtelung des Plots und dem Spiel mit Dimensionen ein ›Inception‹-Gefühl aufkommt. Eine rote Leitschnur und etwas mehr Input rund um das Spiel hätte ich mir allerdings sehr gewünscht, da für mich einfach zu viele offene Fragezeichen in den Raum geworfen wurden.

Leider gelingt es den eingestreuten Spannungspunkten durch eine lose Vernetzung nicht zu einer Steigerung in einen mitreißenden Thriller, was wirklich sehr schade ist, denn das Potential in Terry Miles Idee ist definitiv vorhanden, schließlich ließ sich das bereits im Hörbuch deutlich erkennen. Dort funktioniert die Geheimniskrämerei für mich auch besser, da es mich direkt angeteasert hat, im Buch hatte ich mir dafür etwas Handgreifliches und mehr Erklärungen gewünscht.

Fazit

Eine spannende Idee zu einem gefährlichen Spiel, dass in der Realität Leben fordert – jedoch in der Ausarbeitung als Thriller nicht ganz überzeugt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 10.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein gewagtes Experiment, dass in der Ausführung leider nicht vollkommen überzeugen kann.

Monster auf der Couch
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Beschreibung

Das spurlose Verschwinden einer schwedischen Psychologin gibt der Polizei Rätsel auf. Die Akten in ihrem Büro sind ein erster Ansatzpunkt, doch ihre Patienten sind alles andere als gewöhnlich…

Doktor ...

Beschreibung

Das spurlose Verschwinden einer schwedischen Psychologin gibt der Polizei Rätsel auf. Die Akten in ihrem Büro sind ein erster Ansatzpunkt, doch ihre Patienten sind alles andere als gewöhnlich…

Doktor Jekyll, Carmilla, Viktor Frankenstein und Dorian Gray suchen aus unterschiedlichen Gründen psychologische Hilfe auf, stammen jedoch allesamt aus der Schauerliteratur des 19. Jahrhundert. Nur mithilfe der Wellschen Zeitmaschine gelangen sie ins 21. Jahrhundert und auf die psychiatrische Couch. Auf welche Geheimnisse ist die Psychologin bei ihren Gesprächen mit den vermeintlichen Monstern gestoßen, und gibt es eine Verbindung zwischen ihren Patienten und ihrem Verschwinden?

Meine Meinung

Die schwedische Psychologin Jenny Jägerfeld und Schriftsteller Mats Strandberg haben sich für ein gewagtes Projekt zusammengeschlossen und bringen in ihrem Werk »Monster auf der Couch: Der rätselhafte Fall der verschwundenen Psychologin« berühmte Akteure der Schauerliteratur des 19. Jahrhundert aus »Der seltsame Fall von Doktor Jekyll und Mister Hyde« von Robert Louis Stevenson (1886), »Carmilla« von Joseph Sheridan Le Fanu (1872), »Frankenstein oder der moderne Prometheus« von Mary Wollstonecraft Shelley (1818) und »Das Bildnis des Dorian Gray« von Oscar Wilde (1891) in einen aktuellen Kontext.

Der Untertitel legt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Fantasy-Krimi handelt, doch diese Erwartung wurde nicht vollkommen erfüllt, zählt der Aufhänger der vermissten Psychologin doch nur aus Aufhänger und lose Rahmenhandlung für eine Geschichte, der sich der Stempel ›Roman‹ nicht aufdrücken lässt.

Schon das Cover ist ein echter Blickfang und so setzt sich auch zwischen den Buchdeckeln die besondere Ausstattung fort. Die Geschichte setzt sich nicht aus einem fortlaufenden Text fort, sondern versammelt in Patientenakten gesammelte Transkripte, Aufzeichnungen, Skizzen, Fotografien, Zeitungsausschnitte und Mailverläufe.

Durchaus spannend zu lesen sind die aufgezeichneten Gespräche mit dem bipolaren Doktor Jekyll/Mister Hyde, der Vampirin Carmilla, Viktor Frankenstein, seiner Verlobten und seinem Monster sowie dem narzisstischen Dorian Gray. Etwas komisch zu lesen war, dass die Psychologin von ihren Patienten noch nie etwas gehört haben will, obwohl diese berühmten Klassikern entsprungen sind. Die analytische Herangehensweise lässt jedoch einen interessanten Blick auf die Herangehensweise und Arbeit eines Psychotherapeuten zu.

Unheimlich skurril wird es spätestens dann, wenn die Moralvorstellungen aus dem 19. Jahrhundert mit den heutigen aufeinanderprallen, wenn die Zeitreisenden sich z. B. mit einer lesbischen Frau, die auch noch schwanger ist, konfrontiert sehen.

An sich mochte ich die besondere Erzählstruktur des Autoren-Teams und es war ein Genuss, wie das Ganze durch die Illustrationen von Elin Sandström noch aufgewertet wurde und somit wirklich ein besonderes Leseerlebnis bereitet wird. Jedoch habe ich eine stärkere Verknüpfung zum Fall der verschwundenen Psychologin erwartet und finde es schade, dass hierbei die Fäden nur lose beieinanderliegen und man lediglich Vermutungen anstellen kann.

Fazit

Psychologie des 21. Jahrhunderts trifft auf real gewordene Figuren aus der Schauerliteratur des 19. Jahrhunderts – ein gewagtes Experiment, dass in der Ausführung leider nicht vollkommen überzeugen kann.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 08.05.2022