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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2021

Alex Michelsen stellt einen grausamen Mörder

Der Selfie-Killer
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Ein schockierender Fall beschäftigt Alex Michelsen und sein Team. Auf dem Social Media Account taucht ein Selfie auf, das vermutlich das Opfer selbst noch in den letzten Lebenssekunden aufgenommen hat ...

Ein schockierender Fall beschäftigt Alex Michelsen und sein Team. Auf dem Social Media Account taucht ein Selfie auf, das vermutlich das Opfer selbst noch in den letzten Lebenssekunden aufgenommen hat und das vom Täter gepostet wurde. Schon bald ist klar, dass es sich um einen wahnsinnigen Serientäter handelt. Laura Stürmer erfährt durch die Medien von dem Fall - als Praktikantin bei der Kripo hatte sie Alex bei seinem letzten Fall unterstützt. Diesmal scheint ihre Freundin Robyn in Gefahr zu sein.

Paul Buderath begibt sich mit diesem Thriller erneut auf die Jagd nach einem gefährlichen Frauenmörder. Die Idee, Selfies von den Opfern im Netz zu verbreiten, hat mich sofort interessiert. Der Autor ist bekannt für ungewöhnliche Storys mit hohem Spannungsfaktor. Durch den Perspektivwechsel wird die Geschichte interessant, die Leser*innen erhalten Einblick in die Gedankenwelt der Mörders und setzen allmählich die Puzzleteile zusammen, um am Ende von einer unerwarteten Lösung des Falls überrascht zu werden.

Paul Buderath hat einen lockeren und dennoch detaillierten Schreibstil, der Spannungsbogen wurde in diesem Buch unterbrochen durch lange Schilderungen des Privatlebens des Kommissars, dennoch mag man das Buch nicht wirklich aus der Hand legen. Ich hätte gern Laura Stürmer mehr in die Handlung einbezogen gesehen, was der Klappentext auch erwarten lässt.

Ich gebe diesem Buch 4 Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 28.11.2021

faszinierende Geschichte

Bittersüßer Nachtschatten
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Rita arbeitet als Kellnerin in Prag und begegnet dabei immer wieder Gästen - vor allem Männern, deren anzüglichen Bemerkungen sie einfach nicht wirklich schlagfertig begegnen kann. Außerdem hat sie mit ...

Rita arbeitet als Kellnerin in Prag und begegnet dabei immer wieder Gästen - vor allem Männern, deren anzüglichen Bemerkungen sie einfach nicht wirklich schlagfertig begegnen kann. Außerdem hat sie mit einem Stalker zu kämpfen. Um sich abzureagieren sucht sie Entspannung in der Partyszene der Stadt. Dabei trifft sie auf Erika, die sie einlädt auf eine ganz besondere Party in der alten Basilika unter der Stadt. Als dort jemand Rita fragt, was sie antworten würde, wenn der Teufel ihr einen Wunsch gewähren würde, kennt Rita die Antwort und spricht sie ohne nachzudenken aus...

Ann-Kathrin Wasle lässt in ihrem Roman die Protagonistin Rita durch Prag und die unterirdischen Gänge der Stadt wandern. Sie trifft allerlei interessante und auch gefährliche Leute. Dabei wird sie - ohne es zu bemerken - zum Spielball der Mächte. Zunächst erfreut sich Rita ihrer neu erwachten Macht gegenüber denen, die sie bisher traktiert haben, doch irgendwann fängt die junge Frau an, nachzudenken. Licht- und Schatten, Partys unter der Stadt Prag - all dies hat die Autorin faszinierend beschrieben. Wer sich mit dem Teufel einlässt, wird ihn nicht so einfach wieder los - das muss auch Rita feststellen Ihre Umwelt betrachtet ihre Veränderung mit Argusaugen. Der junge Stalker allerdings lässt sich nicht abschrecken - eine Veränderung in der Beziehung, die von Ann-Kathrin Wasle interessant dargestellt wird. Die eigentlich angsteinflößenden Katakomben werden durch das Partyflair in ein zwar düsteres, aber auch verlockendes Licht getaucht. Nach einem langen Zug durch die Stadt und die Partyszene Prags bleibt die Frage: hat Rita ihre Bestimmung gefunden?

Im Verlauf der Geschichte wurde es mir manchmal sehr lang, doch das Durchhalten hat sich gelohnt - auf den letzten Seiten gab es ein wirklich lohnendes Finale. Ich freue mich auf die Fortsetzung und gebe diesem Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Patchworkfamily kindgerecht umgesetzt

Allerbeste Schwestern
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Bella und Laura sind die Protagonisten dieses Vorlesebuch für Kinder ab fünf Jahren, das auch bestens geeignet ist für Leseanfänger*innen.

Bella muss mit einigen Veränderungen in ihrem Leben klarkommen: ...

Bella und Laura sind die Protagonisten dieses Vorlesebuch für Kinder ab fünf Jahren, das auch bestens geeignet ist für Leseanfänger*innen.

Bella muss mit einigen Veränderungen in ihrem Leben klarkommen: Ihre Eltern trennen sich, Mamas neuer Freund tritt in ihr Leben und er bringt sogar noch eine Schwester für Bella und ihren Bruder mit. Damit kann sich Bella nun gar nicht abfinden.

In diesem wundervoll illustrierten Kinderbuch wird über Bella und ihre Familie erzählt - wie Bella ihr Leben und alles was so geschieht mit schönen Zeichnungen festhält, die Kindern im Vorlesealter sicher gut gefallen. Meine Erfahrung war, dass meine Enkelin dieses Buch mit zu ihren Lieblingen erklärt hat. Die Situation eines kleinen Mädchens, dessen Leben sich so gravierend verändert wird von Caroline Rosales kindgerecht beschrieben und der Weg, den Bella geht, können Kinder sehr schön verstehen lernen. Eine Schwester, die für einen da ist, wenn man ein Problem hat, das wünscht sich wohl jedes Kind. Die Autorin und die Illustratorin zeigen viel Liebe zum Detail, die Bilder spiegeln die Gefühle der Charaktere wider. Der Umfang des Buches ist angenehm, Kinder im Vorschulalter oder kleine Leseanfänger haben sicher ihre Freude an dieser Geschichte, die Lösungen anbietet und eine schöne Harmonie aufbaut. Ein Buch, dass Kinder immer wieder in die Hand nehmen werden - ich gebe gern 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

herzerwärmend und zum Nachdenken anregend

Weihnachtsküsse am Leuchtturm
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Nina flüchtet von Wien nach Travemünde, indem sie den nächsten verfügbaren Zug wählt, der sie aus der Stadt führt, in der sie glaubt versagt zu haben. Eigentlich liebt Nina ihren eher luxuriösen Lebensstandart, ...

Nina flüchtet von Wien nach Travemünde, indem sie den nächsten verfügbaren Zug wählt, der sie aus der Stadt führt, in der sie glaubt versagt zu haben. Eigentlich liebt Nina ihren eher luxuriösen Lebensstandart, den sie sich nun nicht mehr leisten kann. In Travemünde führt sie ihr erster Weg ans Meer, zu dieser Zeit bitterkalt. Trotzdem geht Nina ins Wasser und stürzt dabei unglücklich. Ihr Lebensretter Mika lebt in einem Leuchtturm und hat eine so völlig andere Einstellung zum Leben als Nina, dennoch beginnt es bald zwischen ihnen zu knistern...

Dieser weihnachtliche (Liebes)Roman von Annette Böhler erwärmt den Leser*innen das Herz und regt gleichzeitig ein wenig zum Nachdenken an. Nina und Mika spüren die gegenseitige Anziehung, sind sich aber der Unterschiede in ihrer Lebensweise bewusst. Die Großstadt auf der einen Seite mit all ihren Verlockungen und der kleine Leuchtturm und die verschworene Gemeinschaft der Travemünder auf der anderen Seite. Nina fühlt sich hin und hergerissen. Die Autorin nähert sich dem Thema Zero Waste und CO2 Abdruck sowie dem Einsatz bzw. der Verringerung auf sehr interessante Weise. Mika bastelt seinen Weihnachtsschmuck selbst, und lebt nach kosmischen Gesetzen - Nina möchte beruflich dazu beitragen, dass Firmen sich nachhaltiger verhalten können. Eigentlich haben beide dasselbe Ziel, doch es dauert, bis sich eine zufriedenstellende Lösung anbietet. Die Liebe kommt in dieser Geschichte nicht zu kurz, ich habe die beiden Protagonisten gern begleitet und dabei mit gefiebert, dass sie endlich zusammenfinden. Die Charaktere haben ein tolles Profil, auch die Nebenfiguren konnte ich mir sehr gut vorstellen. Travemünde als Handlungsort und die Erkenntnisse der Protagonistin bei ihrer Rückkehr nach Wien in ihre alte Welt konnte ich so gut nachvollziehen.

Annette Böhler schreibt mit liebevoller Feder, locker und leicht zu lesen. Die Spannung hält sich gut in dieser Geschichte, ich habe mehrmals tief durchgeatmet, wenn sich die Story weiterentwickelte.

Eine wirklich schöne Geschichte für die (Vor)Weihnachtszeit, ich gebe diesem Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

eindrucksvoller Einblick in die letzten Jahre des 2. Weltkriegs

Die Klänge der Freiheit
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Inge lebt mit ihrem Vater in Nürnberg, es ist das Jahr 1943. Ihre Mutter hat sie verlassen, als Inge ein Kind war. Die junge Frau macht eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester, weil sie darin die Chance ...

Inge lebt mit ihrem Vater in Nürnberg, es ist das Jahr 1943. Ihre Mutter hat sie verlassen, als Inge ein Kind war. Die junge Frau macht eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester, weil sie darin die Chance anderen zu helfen und gleichzeitig etwas von der weiten Welt zu sehen. Zu ihrer Enttäuschung wird sie an die Ostfront geschickt und die Schrecknisse des Krieges sind nun ihre Realität. Als der Oberstleutnant Preuss ins Lazarett eingeliefert wird, ist er von Inge fasziniert. Ihr Geigenspiel für die verletzten Soldaten und ihr Engagement gefallen ihm ebenso wie ihre natürliche Persönlichkeit. Preuss bietet Inge an, ihn nach Italien zum Aufbau eines Lazaretts in der Nähe der Abtei Montecassino zu begleiten und die junge Frau sagt nach einigem Zögern zu, nicht ahnend wie sich die Dinge in Italien entwickeln werden.

Dieser historische Roman von Tara Haigh offenbart die ganze schwierige Problematik der Menschen im zweiten Weltkrieg und zeigt am Beispiel der jungen Rot-Kreuz-Schwestern Inge und Annemarie wie der Enthusiasmus für den Führer sich in Entsetzen durch die Erkenntnisse der Realität verwandelt. Die Protagonistin sieht sich Kolleginnen gegenüber, die den Nationalsozialismus verherrlichen und auch von ihr blinden Gehorsam fordern. Die Autorin versteht es, die Situation während dieser letzten Jahre des 2. Weltkriegs lebendig werden zu lassen. Inges Vater, der durch heimliches Radiohören, die Wahrheit längst erkannt hat, versucht seiner Tochter diese nahezubringen. Doch Inge ist beseelt von dem Versprechen, die jungen Frauen nach Afrika oder Paris zu bringen, dass sie auf die gutgemeinten Ratschläge des Vaters nicht hört. An der Ostfront wünscht sie sich oft zurück nach Nürnberg, nicht wissend, ob diese Stadt von den Bomben verschont blieb. Mich hat dieser Roman sehr berührt und ich habe gehofft, dass Inge dem Oberstleutnant folgt, was sie glücklicherweise auch tut. In Italien erwartet sie eine Chance, sich zu beweisen und das Schicksal ebenso.

Der erste Teil dieser Geschichte zeigt die Schrecknisse nahe der Front, im zweiten Teil geht es eher um Menschlichkeit sowie die schwierige Situation zweier Liebender, die eigentlich Feinde sein sollten. Oberstleutnant, ein überzeugter Nationalsozialist, macht eine erstaunliche Verwandlung durch und erreicht meine Sympathie im Laufe der Geschichte. Die Abtei Montecassino bleibt lange ein echter Zuflucht für Inge, bis der Krieg auch dort seine Zerstörung beweist.

Der Schreibstil von Tara Haigh ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Die Charaktere entstehen lebendig vor dem Auge der Leser
innen. Sie erzeugt eine Spannung, die sich allmählich aufbaut und mich an manchen Stellen atemloswerden lies. Die Situation der Menschen während dieser schrecklichen Zeit so deutlich zu erleben hat mich beeindruckt. Insbesondere die Bombardierung des Klosters wird mir in Erinnerung bleiben, ich konnte das todbringende Geräusch der Flugzeuge hören und das Entsetzen der Menschen fühlen. Insgesamt lässt der Roman eine zufriedene Leser*in zurück da es zum Schluss eine wirklich berührende Entwicklung gibt.

Für mich ist dieser gut recherchierte Roman eine ganz besondere Erfahrung gewesen, ich gebe 5 Sterne.




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