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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Jugendroman über Freundschaft und Abenteuer

Mädchenmeuterei
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Charlotte ist 16 und macht sich gemeinsam mit ihren Freundinnen auf den Weg ihre Freundin Bea zu suchen. Dafür begeben sie sich auf ein Containerschiff mit dem Ziel Marokko. Schon bald ergeben sich abenteuerliche ...

Charlotte ist 16 und macht sich gemeinsam mit ihren Freundinnen auf den Weg ihre Freundin Bea zu suchen. Dafür begeben sie sich auf ein Containerschiff mit dem Ziel Marokko. Schon bald ergeben sich abenteuerliche Umstände für die Mädchen und ihre Freundin ist nicht so einfach auffindbar, sendet Charlotte jedoch immer wieder Videobotschaften, die ihnen Hinweise geben.

Mädchenmeuterei ist die Fortsetzung des Romans Mädchenmeute, den man zum bessren Verständnis dieser Geschichte kennen sollte. Kirsten Fuchs ist es gelungen, in diesem Roman, der aus der Sicht von Charlotte geschrieben ist, die Sprache und Gedankenwelt der Jugendlichen zu treffen. Bea meldet sich mit Videos bei ihrer Freundin Charlotte, was die Geschichte immer wieder auflockert, den Lesefluss allerdings auch unterbricht. Hauptthema ist sicher die Freundschaft der Mädchen, die Abenteuer, die sie zusammen erleben, schweißen sie zusammen. Die Charaktere werden lebendig und sind vor allem für junge Leser sicher sehr gut vorstellbar. Mit einem Umfang von fast 500 Seiten leidet die Spannung manchmal etwas durch langatmige Beschreibungen. Man sollte sich Zeit für dieses Buch nehmen, um sich ganz darauf einzulassen und in die Geschichte einzutauchen, dann kann man die Erfahrungen der Mädchen und den lockeren Umgang mit Problemen miterleben.

Schon das Cover lässt eine interessante Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt erwarten, diese Erwartung wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist der Zielgruppe angepasst locker und leicht zu lesen. In diesem Buch treffen Realität und Fiktion aufeinander und geben der Fantasie des jugendlichen Lesers Raum. ich gebe diesem Roman 4 Sterne und empfehle zuerst Mädchenmeute zu lesen.


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Veröffentlicht am 31.10.2021

faszinierender Auftakt der Familien Saga

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers
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Anna Sophia ist die Tochter eines Kölner Apothekers und liebt es sehr, ihm zur Hand zu gehen und in freien Stunden Hustenbonbons herzustellen, die schon bald ein Geheimtipp bei den Kunden werden. Der Apothekergeselle ...

Anna Sophia ist die Tochter eines Kölner Apothekers und liebt es sehr, ihm zur Hand zu gehen und in freien Stunden Hustenbonbons herzustellen, die schon bald ein Geheimtipp bei den Kunden werden. Der Apothekergeselle August hält um Anna Sophias Hand an, doch da gibt es auch noch Franz Stollwerck, für den Anna Sophia Gefühle hegt. Als der Apotheker erkrankt und August in Verdacht gerät, trifft Anna Sophia eine Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

Dieser erste Teil der Familiensaga über die Familie Stollwerck beleuchtet das Leben der jungen Anna Sophia Müller und ihrem Freund aus Kindertagen, Franz Stollwerck. Es war faszinierend, zu erleben, wie Rebekka Eder das Mädchen Anna Sophia langsam erwachsen werden lässt. In diesem Buch erfährt der Leser zunächst sehr viel über die Pflanzen, welche die Apothekertochter sammelt und wie sie daraus die so beliebten Hustenbonbons herstellt. Man hat das Gefühl, die Düfte zu schnuppern und die Bonbons in die Schale klappern zu hören. Das Leben im Jahr 1938 beschreibt die Autorin sehr anschaulich, wichtige Ereignisse in dieser Stadt finden Erwähnung, was die Geschichte authentisch macht. Gute Recherche machen den Roman ebenso lebendig wie die Entwicklung der Protagonistin und besonders ihrer Schwester Wilhelmine, die eine tiefe Freundschaft zu Sybille Merten-Schaffhausen entwickelt. Sowohl die beginnende Arbeiterbewegung als auch die ersten Schritte der Frauenemanzipation fließen in diesen Roman ein. Das Leben der Frauen wird beeindruckend dargestellt und die Gesellschaft in Köln sehr lebendig beschrieben. Der kölsche Klüngel lebt in diesem Buch und Freundschaft hat einen hohen Stellenwert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann der Geschichte gut folgen. Ein Personenregister erleichtert das Verständnis und ein kleiner Cliffhanger am Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung. Ich habe während des Lesens mit gefiebert und die lebendige Erzählung sehr genossen. Daher bewerte ich ich diesen Roman mit 5 Sternen. Meine Leseempfehlung an alle, die gut recherchierte historische Romane lieben.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

very british, humorvoll und echter Cosy Crime

Die unhöfliche Tote
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Dieser zweite Teil der Serie von Sophia Bennett, in dem Queen Elisabeth II auf unnachahmliche Weise in einem Mordfall ermittelt, der in ihrem Palast geschehen ist, beginnt mit der Suche nach einem eher ...

Dieser zweite Teil der Serie von Sophia Bennett, in dem Queen Elisabeth II auf unnachahmliche Weise in einem Mordfall ermittelt, der in ihrem Palast geschehen ist, beginnt mit der Suche nach einem eher unscheinbaren Bild, das der Queen aus Gründen wichtig ist, die ganz zum Ende der Geschichte aufgedeckt werden.

Die Vertrauten der Queen, allen voran die stellvertretende Privatsekretärin Rozie Oshodi, haben alle Hände voll zu tun um den Polizeiapparat zu unterstützen und gleichzeitig so in Schach zu halten, dass die öffentliche Meinung nicht gestört wird. Es dauert eine Weile bis man die Zusammenhänge versteht, die Autorin setzt die Puzzleteile allmählich zusammen. Ich fand es beeindruckend, die enormen Ausmaße des Palastes kennenzulernen und zu erfahren, welch große Geheimnisse dieses alte Gebäude birgt. Mit Rozie zu alten Mitarbeitern zu reisen, die Pubs zu besuchen und sie dabei zu begleiten, wie sie die Aufträge der "Chefin" mit gebotener Diskretion ausführt, hat mir sehr gefallen. Der britische Humor, die Contenance der Queen und der familiäre Zusammenhalt im Palast sind einmalig. Dieser Cosy Krimi von Sophia Bennett lässt die wunderbare Beziehung zwischen Elisabeth und Philip noch einmal aufleben, man weiß, dass man ihn schmerzlich vermissen wird.

Die Zusammenhänge werden in diesem Buch brillant dargestellt - als Leser taucht man in die Geschichte des Palastes ein und erlebt, welch große Verantwortung die Queen trägt, wenn sie sich auf Reisen oder zu Empfängen begibt und wie sehr sie sich auf ihre Vertrauten verlassen können muss. Insbesondere der Stil und die Raffinesse mit der Queen Elisabeth II es schafft, wieder dafür zu sorgen, dass die Lorbeeren für die Lösung des Falles andere ernten, hat mir gefallen.

Schreibstil und Spannungsbogen sind gelungen, es war schön, für einige Stunden die Queen zu begleiten. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne und freue mich auf die Fortsetzung.


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Veröffentlicht am 29.10.2021

eine wirklich bezaubernde Geschichte

Love Paris Dance
4

Mia tanzt seit sie ein kleines Mädchen war und träumt davon Ballerina zu werden. Zu ihrer großen Freude darf sie an einem Ferienprogramm des Pariser Balletts teilnehmen, an dessen Ende eine Aufführung ...

Mia tanzt seit sie ein kleines Mädchen war und träumt davon Ballerina zu werden. Zu ihrer großen Freude darf sie an einem Ferienprogramm des Pariser Balletts teilnehmen, an dessen Ende eine Aufführung vor den Leitern der führenden Ballettschulen der Welt steht. Paris erwartet die junge Frau mit offenen Armen, einem charmanten jungen Mann, jeder Menge Sightseeing und vor allem der Arbeit am Ballett.

Diese Geschichte um die junge, angehende Ballerina Mia hat mir sehr gefallen. Natürlich gibt es in dieser Story eine Konkurrentin, mit der sich die Protagonistin auseinandersetzen muss - das tut sie in liebenswerter Form. Die Gedanken der jungen Mia, die sich plötzlich mit einer eigentlich unmöglichen Situation konfrontiert sieht, kreisen um die Liebe, ihren Lebenstraum und die Frage, wie sie beides miteinander verbinden kann. Paris wird in diesem Buch so wunderbar geschildert, wie es ist - man fühlt sich mit der Stadt verbunden, besonders, wenn man sie ein wenig kennt. Ich hatte das Gefühl, an vielen Orten persönlich dabei zu sein und wurde vom Erzählstil der Autorin eingefangen. Ein Geheimnis, das Mia zu lösen versucht, bringt eine schöne Spannung in die Erzählung. Anne Sophie Jouhanneau gelingt es, die Konkurrenz der Mädchen zu bändigen, die Stadt Paris lebendig in Szene zu setzen und die Liebesgeschichte zwischen Mia und Louis echt gefühlvoll darzustellen. Der Zwiespalt, in dem Mia sich befindet, ihre Entscheidungen, die sie trifft und ihr jugendlicher Drang, die Dinge zu lösen, sind gut nachvollziehbar. Die Entwicklung der Protagonistin hat mir sehr gefallen, sie ist gut vorstellbar. Die Autorin bringt mit einem kleinen dramatischen Ereignis gegen Ende des Buches das Herz des Lesers dazu erheblich schneller zu schlagen, versöhnt ihn jedoch dann mit einem wirklich berührenden Happy End. Wer Paris und Ballett liebt, sollte diese Geschichte unbedingt lesen. Ich gebe gern 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

informatives Sachbuch

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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Althea Gibson wurde berühmt als erste schwarze Tennisspielerin, die Wimbledon gewonnen hat - in einer Zeit, die Personen mit ihrem oder ähnlichem Hintergrund das Leben nicht leicht macht. Gegen alle Widerstände, ...

Althea Gibson wurde berühmt als erste schwarze Tennisspielerin, die Wimbledon gewonnen hat - in einer Zeit, die Personen mit ihrem oder ähnlichem Hintergrund das Leben nicht leicht macht. Gegen alle Widerstände, Ausgrenzungen und Diskriminierungen setzt Althea Gibson sich durch und ist dabei nicht allein. Ihre Doppelpartnerin Angela Buxton kämpft als Nachfahrin russischer Juden ebenfalls gegen Vorurteile.

Dieses Buch beschäftigt sich dem Lebensweg der beiden Frauen, dem Tennissport an sich und lässt auch die sportlichen Gegnerinnen zu Wort kommen. Bruce Schoenfeld gelingt es mit diesem Buch einen Einblick in die Umstände der Zeit zu geben. Dem Einsatz von Angela Buxton für ihre sportliche Mitstreiterin ist es zu verdanken, dass Althea Gibson nicht in Vergessenheit geraten ist. Der Absturz der Tennisspielerin wird durch eine grandiose Spendensammelaktion abgewehrt - der Leser erfährt die Veränderung, die Geld auch im Leben der Protagonistin bewirkt hat. Obwohl der Titel suggeriert, dass es sich um eine Biografie handelt, empfinde ich dieses Buch eher als Sachbuch über Tennis der 50er Jahre an sich und die Lebensgeschichte auch von Angela Buxton. Insgesamt ist das Buch sehr informativ, doch man kommt der Protagonistin leider nicht wirklich nahe. Dennoch wird deutlich, wie Althea Gibson gemeinsam mit ihrer Freundin Angela der Intoleranz mit unbeugsamen Siegeswillen begegnet ist und gewonnen hat. Der Einbruch im Leben der Protagonistin konnte abgewendet werden, Althea Gibson wird dies ihrer Freundin wohl immer gedankt haben.

Es ist nicht leicht, die Spannung eines Tennismatches in Worte zu fassen, das bemerkt man in diesem Buch. Die Lobby, die Altheas weiße Gegnerinnen hatten, wird beindruckend deutlich. Die Gründe für das Verhalten der Protagonistin sind nicht immer nachvollziehbar, dennoch erfährt man eine Menge über das Leben der beiden Frauen.

Spannend war dieses Buch weniger, von einer Biografie habe ich das auch nicht erwartet - ich gebe 4 Sterne.

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