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Veröffentlicht am 15.09.2016

Fall 6 für Markus und Jana

Sport und Mord gesellt sich gern
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Innerhalb weniger Wochen werden 3 junge Sportler tot aufgefunden. Bei Recherchen ergibt sich der Verdacht, dass sie mit dem Waffenhändler Reinhard Peckert Geschäfte machen bzw. als Boten missbraucht worden ...

Innerhalb weniger Wochen werden 3 junge Sportler tot aufgefunden. Bei Recherchen ergibt sich der Verdacht, dass sie mit dem Waffenhändler Reinhard Peckert Geschäfte machen bzw. als Boten missbraucht worden sind. Agent Markus Neumann wird auf den Fall angesetzt und nimmt seine Bekannte Jana Berg mit zu einem Galaempfang ins Fitnessstudio, wo die 3 Sportler trainiert haben. Dass sich dort der Beginn einer sehr brenzligen Situation ergibt, kann an diesem Abend noch keiner ahnen...

Mila Roth bezeichnet ihre kurzen Kriminalfälle als "Vorabendserie" - absolut treffend, wie ich finde. Genau wie im TV wird nicht lange in die verschiedensten Richtungen, sondern sehr gezielt ermittelt, und der Fall umgehend gelöst.

Der leichte, lockere Schreibstil macht es mir leicht in die Geschichte hinein zu finden. Spannung baut sich zuerst ganz minimal, dann aber auf den Punkt geballt auf. Mit einem Abschluss, der mein Kopfkino ins rotieren gebracht hat. Obwohl ich die Vorgängerromane nicht kenne, kann ich problemlos folgen und erfahre auch Privates von den beiden Hauptprotagonisten.

Alle handelnden Personen sind am Schluss in einem Personenverzeichnis aufgelistet.

Action, Spannung und ein Knistern zwischen Jana und Markus - ich freue mich schon jetzt auf mehr.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbare Geschichte über eine taffe junge Frau

Zweisiedler
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Edna Landru lebt in ihrem kleinen Einsiedlerhaus, das sie liebevoll "Ruine" nennt zusammen mit ihren Hunden Miller und Hutchence, der Katze Mathilde und ihrem Nymphensittich, in einiger Entfernung zum ...

Edna Landru lebt in ihrem kleinen Einsiedlerhaus, das sie liebevoll "Ruine" nennt zusammen mit ihren Hunden Miller und Hutchence, der Katze Mathilde und ihrem Nymphensittich, in einiger Entfernung zum nächsten Dorf Pesiote ihr einsames Leben inmitten ihrer Natur und malt. Ihre einzige Beziehung zur Außenwelt ist Gilles, der mit seiner Fernfahrerkneipe "Camion" immer wieder mal einen Zufluchtsort für Edna bietet. Dann tritt Paul in ihr Leben. Ein junger Streuner, der sich als ihr Sohn ausgibt.

Als eines Tages ein Brief eintrifft, in dem sie mitgeteilt bekommt, dass sie ihre kleine Oase verlassen soll um hier einem Freizeitzentrum zur Belusti-gung von gestressten Parisern Platz zu machen, scheint ihre kleine Welt zu zerbrechen.

Mit dieser Geschichte ist Patricia Holland Moritz ein Buch gelungen, dass ich zuerst gar nicht als Kriminalroman wahrgenommen habe. Ganz leise und leicht plätschert sie anfangs dahin, nimmt aber mit dem ersten Brief immer weiter an Spannung zu. Eine leichte Bedrohung schleicht sich ein.

Die Wesenszüge von Edna, die etwas weltfremd daher kommt, weiß sie doch weder mit einem Handy umzugehen, noch kennt sie sich am Bahnhof aus, haben mich beeindruckt. Sie sagt, was sie denkt und kennt keine Arglist. Das alles macht sie für mich sehr sympathisch.

Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen lassen mich direkt ins Umfeld von Paris und die feinfühlig beschriebene Atmosphäre eintauchen. Ich bin sofort mittendrin. Der Schluss ist stimmig und führt zurück zur anfänglichen Leichtigkeit.

Ein spannend geschriebener Kriminalroman; eine außergewöhnliche Geschichte, die die leisen und die lauten Töne sehr gut miteinander vereint und dadurch eine ganz besondere Stimmung erzeugt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannendes Verwirrspiel

Fränkische Verführung
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2 Waldarbeiter finden im Wald am Siegesturm in Bayreuth die Leiche des Bayreuther Fleischfabrikanten Werner Wachter. Die Hände verbrannt, geplatzte Haut an der Schläfe - hier muss jemand mächtig wütend ...

2 Waldarbeiter finden im Wald am Siegesturm in Bayreuth die Leiche des Bayreuther Fleischfabrikanten Werner Wachter. Die Hände verbrannt, geplatzte Haut an der Schläfe - hier muss jemand mächtig wütend auf den Mann gewesen sein, über den man nicht viel Gutes erfährt. Kommissarin Benita Luengo, die zum Tatort gerufen wird, erschrickt, als sie die Leiche sieht. Sie hatte erst vor 2 Tagen mit ihm zutun. Die Spuren der Ermittlungen führen auch in die Vergangenheit...

Da der Anfang bereits so spannend beginnt, war ich von der ersten bis zur letzten Seite an dieses Buch gefesselt.

Protagonisten, sehr vielfältig, detailliert und interessant gezeichnet, ziehen an meinem geistigen Auge vorüber. Besonders die sympathische Kommissarin mit ihren Eigenheiten, die auch in der Vergangenheit zu liegen scheinen und sehr persönlicher Natur sind, hat es mir angetan. Genauso mögen gelernt habe ich auch ganz schnell ihren Assistenten Julius Schwarz. Ob Bonbons gegen schlechten Atem, Kaffee kochen und die Chefin auch mal zum Essen einladen - Julius hat immer den richtigen Riecher, was Frau gerade braucht. Nur er selbst hat noch keine. Das genaue Gegen-teil ist das Opfer und seine Familie. Das Ansehen nach aussen ist alles was zählt und daher wird gelogen, betrogen, bestochen, wo immer es nötig ist.

Da ich Bayreuth von einigen Besuchen her kenne, kann ich mir sogar manchen beschriebenen Ort vorstellen und vor mir sehen. Alles wird sehr plastisch beschrieben.

Gemäß dem Buchtitel hat mich die Autorin verführt - zu immer neuen Mutmaßungen und dem Wunsch ständig weiter lesen zu wollen. Der sehr angenehm zu lesende Schreibstil, die dauernd anhaltende Spannung und immer neue Ermittlungswege, die aber immer wieder ins Nichts führen, bis hin zum endlichen Fahndungs-erfolg - ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt. Ganz im Gegenteil. Ich fand es sehr schade, als das Buch ausgelesen war.

Da aber verschiedene Fragen nicht aufgelöst wurden, bleibt bei mir die Hoffnung auf einen neuen Fall für Benita Luengo und Julius Schwarz. Ich kann es kaum erwarten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aufruhr im oberen Murgtal

Mordschwarzwald
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Im oberen Murgtal herrscht Aufruhr. Frieder Finkenbeiner, der als glühender Befürworter des von der rot-grünen Landesregierung geplanten National-parks gilt, kommt bei der Fahrt von seiner derzeitigen ...

Im oberen Murgtal herrscht Aufruhr. Frieder Finkenbeiner, der als glühender Befürworter des von der rot-grünen Landesregierung geplanten National-parks gilt, kommt bei der Fahrt von seiner derzeitigen Geliebten von der Straße ab und verunglückt schwer. Oskar Lindt, Kriminalhauptkommissar der Mordkommission Karlsruhe, der sich zusammen mit seiner Frau inkognito in einer Pension eingemietet hat, ist als einer der ersten am Unfallort und schließt einen Mordanschlag nicht aus. Indizien hierfür gibt es. Als Elmar Jakob, Abgeordneter des Bündnis-Grüne im Stuttgarter Landtag, eine tote Katze an die Haustür gehängt wird, schaltet sich die Staatsanwalt-schaft ein. Es brodelt gewaltig im oberen Murgtal. Befürworter und Gegner stehen sich unversöhnlich gegenüber. Eine neue spektakuläre Art des Widerstandes nimmt ihren Lauf...

Bernd Leix nimmt mich in seinem Roman mit in einen Landstrich, den ich von diversen Urlauben in meiner Kindheit her kenne. Ich fühle mich sofort in die Geschichte hinein gezogen. Es geht hoch her im oberen Murgtal und ein Racheakt jagt den nächsten. Ich komme kaum dazu, das Buch aus der Hand zu legen, denn ich will unbedingt immer weiter lesen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, jedoch ohne allzu großes Blutvergießen, was ich sehr schätze, leide ich mit den Nationalpark-Gegnern mit. Durch gelungene Argumentationen kann ich aber auch die Gegenseite verstehen.

Was mir anfangs etwas Probleme bereitet hat, waren die vielen Namen der unterschiedlichen Polizeibediensteten der verschiedenen Polizeiposten. Freudenstadt, Baiersbronn, Karlsruhe - von überall war irgendwie immer jemand irgendwie involviert. Aber bis zum Schluss hat sich auch dieses Knäuel in meinem Kopf aufgelöst.

Ein Kriminalroman mit einer brandaktuellen Geschichte, wie sie heute überall vorkommen könnte, der mich sehr gut unterhalten und auch informiert hat. Lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Phantasie und Wirklichkeit

Auf High Heels in den Kreißsaal
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In ihrer Phantasie und mit rosaroter Brille auf der Nase schwebt Lucie, Ende 30 und schwanger, auf hohen Hacken in den Kreissaal, entbindet mal schnell und dann kann ihr normales Leben weiter gehen. Auf ...

In ihrer Phantasie und mit rosaroter Brille auf der Nase schwebt Lucie, Ende 30 und schwanger, auf hohen Hacken in den Kreissaal, entbindet mal schnell und dann kann ihr normales Leben weiter gehen. Auf was für ein Abenteuer sie sich eingelassen hat, merkt sie bald: schlaflose Nächte, weil der Kleine dauernd Hunger hat, ein quengelndes Kind, wenn man es gerade garnicht brauchen kann. Schlussendlich dreht sich fast alles nur um Sam - und Lucie dreht fast durch. Das Schlimmste: Marc scheint sein Leben einfach weiter zu leben. Auch ein kurzzeitiger Umzug nach München. Der bringt aber nicht die gewünschte Abwechslung, sondern Lucie fühlt sich einsamer als in Berlin, wo sie doch noch immer ein paar Freunde hat...

Lucie Marschall hat mich mitgenommen auf eine Reise in ihre Zukunft mit Baby Sam und in meine Vergangenheit. Oft habe ich schmunzeln müssen und gedacht: ja, das war bei mir genau so. Immer wieder gibt es Episoden, bei denen ich laut lachen musste. Andererseits habe ich manchmal auch gedacht: Wach auf junge Frau, lerne und lebe Familie. Hör mehr auf Dein Gefühl und lass die vielen guten Ratgeber außen vor. Alles in allem würde ich sagen, schafft sie den Spagat zwischen Kind, Küche und Karriere ganz gut und hat ihr Leben aber doch gut im Griff.

Ein wunderbar selbstironisches und liebenswertes Buch für alle Mamas, solche, die es werden wollen und auch die Väter sollten mal reinschauen.