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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wechseljahrsbeschwerden ade!

Überwiegend fabelhaft
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Nina Lindner hat von ihrem Onkel Hubert einen alten Gasthof in der Fränkischen Schweiz geerbt und zieht Hals über Kopf mit ihrer Tochter Marie von Berlin nach Wiesenthal. In der Modeszene hat sie eine ...

Nina Lindner hat von ihrem Onkel Hubert einen alten Gasthof in der Fränkischen Schweiz geerbt und zieht Hals über Kopf mit ihrer Tochter Marie von Berlin nach Wiesenthal. In der Modeszene hat sie eine Marktlücke für sich erschlossen und kreiert nun Mode für Frauen, die von Hitzewellen geplagt sind. Das Geschäft boomt und sie braucht dringend Unterstützung. Da vermittelt ihr eine Freundin aus Berlin den Jungen Patrick Schmitt, der sich mit Feuereifer an die Arbeit macht. Als kurz darauf die Aufträge storniert bzw. garnichts mehr geordert wird, weil es eine neue Firma gibt, die viel günstiger produzieren, steht Nina das Wasser bald bis zum Hals...

Fanny Wagner und Carolin Birk haben mir mit ihrer Geschichte um das neuartige Modelabel wunderbare Lesestunden beschert. In 19 Kapiteln, von Samstag, dem 14.09. bis Dienstag, dem 31.12. bin ich dabei, wie eine taffe Frau ihren Mann steht und sich nicht unter-kriegen läßt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Nina erzählt und so bin ich überall, auch in ihren Gedankren, immer live dabei. Wunderschön finde ich die dem Wetter nachempfundenen Vorhersagen für den neuen Tag und die von Onkel Hubert gestickten und überall im Gasthof aufgehängten Sprüche, die sich oft in Ninas Alltag einpassen.

Die detailliert und liebevoll beschriebenen Personen, die der Geschichte erst den richtigen Schliff geben, kann ich mir sehr gut vorstellen. Besonders Nina habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Aber auch Gundi, die von ihrem Walter einen "Nichtheiratsantrag" bekommt, finde ich herrlich. Und natürlich die "Schnepfen", die Näherinnen, die ihrer Chefin in jeder Situation voll zur Seite stehen, finde ich toll. Da ich den fränkischen Dialekt sehr mag, komme ich auch hier nicht zu kurz.

Das Statement von Gabriella Engelmann auf der Rückseite des Buches kann ich voll unterschreiben: "Fabelhafte Unterhaltung, die mir grandiose Lesestunden beschert hat! Lesen, lachen - glücklich sein."

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord in Neuharlingersiel

Krabbenbrot und Seemannstod
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Grundschullehrerin Rosa Moll ist auf der Flucht vor ihrem Freund Ingo von Bremen in Neuharlingersiel gelandet. Hier hat sie schnell eine Wohnung als Obermieterin bei dem Postboten Henner Steffens gefunden. ...

Grundschullehrerin Rosa Moll ist auf der Flucht vor ihrem Freund Ingo von Bremen in Neuharlingersiel gelandet. Hier hat sie schnell eine Wohnung als Obermieterin bei dem Postboten Henner Steffens gefunden. Als sie ihren entflogenen Beo Pepe im Hafengelände sucht, entdeckt sie außerdem einen Toten auf einer Eisscholle.

Klaas van Kerpen, Chef der Krabbenschälfabrik im Ort wird mit einer Wunde am Hinterkopf und durchschnittener Kehle aufgefunden. Die Kripo Wittmund, zu der auch Dorfpolizist Rudolf Hierinymus Bakker, genannt Rudi, gehört, nimmt die Ermittlungen auf. Aber auch Rosa, mit ihren Ambitionen zum Krimi schreiben, und Henner sitzen nicht untätig rum, sondern stellen ihre eigenen Untersuchungen an.

Ich liebe die Nordseeküste und kann mir sehr gut vorstellen, warum es Rosa hier her verschlagen hat. Da ich das zweite Buch der beiden Autorinnen " Der letzte Heuler" bereits gelesen habe, kenne ich Land und Leute, die Rosa erst einmal kennenlernen muss, schon etwas näher.

Die handelnden Personen sind so detailliert und lebendig beschrieben, dass ich sie mir in meinem Kopfkino sehr gut vorstellen kann. Meine Nase glaubt sogar, die Küstenkruste von Bäcker Hinrichs oder die Salami von Henners Vater riechen zu können und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.

Die Beschreibung von Land und Leuten und vor allem der Speisen und Getränke finde ich äußerst anregend - macht einfach Lust auf Urlaub in dieser Region. Das Tourismusamt kann sich keine bessere Werbung wünschen, als die Bücher der beiden Autorinnen.

Eine spannende Geschichte, interessante Protagonisten und eine Gegend, die bestimmt wunderschön ist, haben mir ein paar unbeschwerte Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte

Der Wolf am Fenster
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Lindsay Griffin hat nicht auf ihre Freunde hören wollen, als die sie bitten, bei ihrem Freund vorsichtig zu sein. Lindsay ist einfach zu verliebt in den jungen aufstrebenden Anwalt Daniel Newmann. Als ...

Lindsay Griffin hat nicht auf ihre Freunde hören wollen, als die sie bitten, bei ihrem Freund vorsichtig zu sein. Lindsay ist einfach zu verliebt in den jungen aufstrebenden Anwalt Daniel Newmann. Als er ihr an dem Abend, an dem sie auf seinen Antrag hofft, mitteilt, dass er sich an Weihnachten mit einer Kollegin verloben wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie packt ihren Rucksack, ihre Tagebücher und flieht in die Einsamkeit des US-Bundes-staates Montanas in eine kleine Hütte mitten im Nationalpark. Dort hat sie eine seltsame Begegnung mit einem Wolf...

Elli H. Radinger, die sich mit der Spezies Wolf sehr gut auskennt, hat mich mit ihrer kleinen Weihnachtsgeschichte über eine verzweifelte junge Frau, einen verletzten Wolf und einen engagierten Ranger für einige Lesestunden in eine andere Welt abtauchen lassen. Ich habe in Gedanken fasziniert mit angesehen, wie der Spirit der Weihnacht zwei Menschen zueinander führt und zwei Wölfe zusammen wieder in den Wald verschwinden.

In einer sehr einfühlsamen, ausdrucksstarken Sprache führt mich die Autorin in einen Nationalpark von Montana, allerdings im Winter, was nicht meine liebste Jahreszeit ist. Ansonsten kann ich mir nach den eindrucks-vollen Beschreibungen der Natur gut vorstellen, hier selbst mal zwei Wochen ohne Strom, fließendes Wasser und gefülltem Kühlschrank zu leben.

Lindsay und Brian, beide sehr sympathisch beschrieben, kommen mir vor wie Bekannte, so gut kann ich sie mir nach dem Gelesenen vorstellen. Dan hingegen war mir von Anbeginn an unsympathisch. Die Wölfe lerne ich im Lauf der Geschichte immer besser kennen. Beim Lesen bin ich mitten in der Geschichte gefangen. Die kleine Liebesgeschichte, die sich sachte anbahnt, erscheint einfach ein Muss und absolut nicht kitschig.

Mit seinen 25 Kapiteln kann ich mir die Geschichte auch sehr gut als "Adventskalender" vorstellen.

Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte, die ich wärmstens weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Familiengeschichte

Die Maybachs
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Magdalena "Lena" Maybach, von ihrem Papa nur Prinzessin genannt und auch so behandelt, ist gerade süße 15 Jahre alt und kommt in eine neue Schule. Hier gibt es eine Clique um die allseits beliebte Sarah, ...

Magdalena "Lena" Maybach, von ihrem Papa nur Prinzessin genannt und auch so behandelt, ist gerade süße 15 Jahre alt und kommt in eine neue Schule. Hier gibt es eine Clique um die allseits beliebte Sarah, zu der sie unbedingt gehören möchte. Da der Schulball ansteht und noch ein DJ gebraucht wird, wendet sich Lena an den Sohn ihres Privatchauffeurs - Poppy.
Papa August, der wohl die allerbesten Reibepfannkuchen auf der Welt macht, gibt vor für die Familie eine Luxusimmobilie am Wörthersee in Kärnten kaufen zu wollen. Das soll für seine Frau Regina eine große Überraschung werden. Dass sich Papa dabei allerdings auch anderweitig vergnügt, kann Lena nicht glauben.
Mama Regina, für ihr Alter immer noch wunderschön, sehr verwöhnt und das absolute Vorbild für Lena, kommt mit der dauernden Abwesenheit ihres Mannes nicht klar und bandelt mit dem Freund ihres Mannes, einem Fleischgroßhändler an.

Köln in den 60er Jahren: Kommunen, freie Liebe, erwachsen werden, erste Liebe, dauernde Diäten, und die Angst, die eigene Familie könnte zerbrechen. In diesem 1. Teil einer Trilogie über die Familie Maybach geht es hauptsächlich um Lena. Um ihre Ängste und Sorgen, um ihren Hund M.M., um ihre unerschütterliche Liebe zu ihrem herzallerliebsten Daddy und um ihr langsames Erwachsen werden. Sie spürt die erste Liebe, wird enttäuscht. Ihre Mutter ist ihr in dieser Zeit keine große Hilfe oder Stütze. Sie ist so mit sich selbst beschäftigt, dass sie keine Ahnung hat, wie es in ihrer kleinen Tochter aussieht bzw. was sie bewegt. Ihre Patentante Maggi steht ihr da schon näher.

In einer rasanten Erzählweise lese ich mich durch 57 Kapitel, in der die Autorin die kleine, naive, unbedarfte, lernfreudige Lena zu einer junge Frau werden lässt. Ich mag die kleine Göre, die es manchmal faustdick hinter den Ohren hat, die aber auch äußerst sensibel reagieren kann. Ich kann mir ihre Schamesröte in der ein oder anderen Situation gut vorstellen. Manchmal möchte ich ihr auch zurufen "Mensch, lass das doch". Vielleicht macht mir das Lesen der Geschichte so großen Spaß, weil ich damals nur ein paar Jahre jünger war, als Lena und ich mich in dieser Zeit sehr gut zurecht finde. Des Öfteren habe ich mich kopfnickend erwischt und gedacht: so viel anders warst auch du damals nicht. Durch die Erwähnung von Charleston, Vico Torriani und dem Song "Oh mein Papa" falle ich automatisch fast 50 Jahre zurück in eine ganz andere Zeit.

Mama und Papa Maybach, ebenfalls sehr gut charakterisiert und beschrieben, versuchen jeder auf seine Art vom Leben mit zubekommen, was nur möglich ist. Da kommt die Tochter hier und da schon mal zu kurz. Und wenn man schon keine Zuneigung schenken kann, dann bekommt Lena halt Geschenke. Der Papa äußerst großherzig und spendabel, die Mama hält ihre behütenden Hände etwas zu fest über ihr Mädchen. Aber genau so ging es damals in vielen Familien zu. Mein Kopfkino lief während des Lesens auf Hochtouren.

Ich habe mich von diesem ersten Teil der Geschichte um die Familie Maybach sehr gut unterhalten gefühlt, hier und da mit gelitten und gelacht. Nun freue mich schon heute auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mit 60 noch mal durchstarten

Clara und die Granny-Nannys
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Clara Behrens aus Hamburg möchte gerne selbständig arbeiten, nur als was. Bei einem Gespräch mit Mama Else kommt ihr der zündende Gedanke. Sie möchte ältere Frauen an junge Familien vermitteln - eine Granny-Nanny ...

Clara Behrens aus Hamburg möchte gerne selbständig arbeiten, nur als was. Bei einem Gespräch mit Mama Else kommt ihr der zündende Gedanke. Sie möchte ältere Frauen an junge Familien vermitteln - eine Granny-Nanny Agentur. Ihr Mann Tommi steht ihr mit Rat und Tat zu Seite und bald kann sie die ersten 3 Damen Familien vermitteln.

Dann lerne ich nach und nach Karen Parotat, Hanni Wiesinger und Suse Hartema kenne. Drei Frauen, nicht mehr ganz jung, aber noch lange nicht zu alt sind um mit ihrem Leben noch mal etwas ganz Anderes anzufangen. Eine Anzeige von Clara Behrens erreicht sie - sie überlegen nicht lange, greifen zu und lassen sich für 3 Monate auf das Abenteuer Granny-Nanny ein. Alle 3 verschlägt es in sehr unterschiedliche Familien nach Berlin.

Tania Krätschmar schildert sehr lebensnah, gefühlvoll und wamrmherzig die Erfahrungen der drei Nanny in ihren sehr unterschiedlichen Familien, die es nicht immer leicht haben. Es kommt auch manches ganz anders als es sich die Nannys vorgestellt haben.

Auf betreiben von Clara Behrens treffen sich die 3 jeden Montag in Berlin Schöneberg in einem Cafe zum Kennenlernen und zum Austausch. Die Drei sind sich von Anfang an sehr sympathisch und es entstehen im Lauf der Zeit drei wunderbare Freundschaften.

Die drei Frauen, alle in meinem Alter, habe ich von Beginn an mit ihren Ecken und Kanten und den kleinen Macken und Unzulänglichkeiten, vor allem aber mit ihren großen Herzen und ihrer Begeisterung für alles Neue, in mein Herz geschlossen. Ich habe sie bei der Arbeit in ihren Familien begleitet und war bei ihren Spaziergängen in Berlin dabei. Ich habe mit bekommen, wie sie sich alle ein Stück weit verändert bzw. wieder zu sich selbst gefunden haben.

Clara und die Granny-Nannys: ein wunderbares Buch über 3 Frauen, die´s noch mal wissen wollen. Absolut lesenswert!