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Veröffentlicht am 23.03.2024

Meine letzten Ermittlungen mit Max Raintaler und Franz Wurmdobler

Letztes Busserl im Hofbräuhaus
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„Schweinsbraten und Bier gehören zusammen wie Reifen zum Fahrrad“. Für solche und ähnliche Sprüche liebe ich den kleinen dicken HK Franz Wurmdobler, Chef der Abteilung Mord und Gewaltverbrechen bei der ...

„Schweinsbraten und Bier gehören zusammen wie Reifen zum Fahrrad“. Für solche und ähnliche Sprüche liebe ich den kleinen dicken HK Franz Wurmdobler, Chef der Abteilung Mord und Gewaltverbrechen bei der Kripo in München, der seinen Abschied aus dem Polizeidienst in einem Münchner Biergarten mit seinen engsten Freunden feiert. Die Stimmung ist feucht-fröhlich und ausgelassen bis jemand am Tisch in der Abendzeitung die Schlagzeile sichtet. Franz soll in seiner Studentenzeit auf dem Heimweg von einem Faschingsball ein Mädchen vergewaltigt haben. Ist dieser gemütliche Genussmensch wirklich zu einer solchen Tat fähig? Niemals! Da sind sich seine Freunde einig und ganz sicher. Sein engster früherer Kollege und bester Freund seit dem Kindergarten, Ex-Kommissar Max Raintaler, und sein langjähriger Kollege HK Bernd Müller, den alle wegen seiner manchmal etwas groben Ermittlungstaktiken nur „den scharfe Bernd“ nennen, beginnen in dieser fiesen Verleumdungssache zu ermittel.
Max hat aber auch noch eine andere Baustelle. Er und seine Moni wollen in drei Wochen standesamtlich heiraten und er hat die Organisation übernommen. Auch da gibt es noch allerhand zu tun.

Diesmal komme ich bei den Ermittlungen, die sich wahrlich nicht als einfach erweisen, sogar in die Münchner Gesellschaft der Reichen und Schönen und zu einem ansässigen Trachtenverein. Da Sommer ist in der Weltstadt mit Herz ist ja klar, dass das Brainstormen über diesen Fall zumeist im Biergarten stattfindet, wo ich direkt nebenan sitze und die Gedanken der Ermittler hautnah mitbekomme. Aber ich darf auch bei einer Shoppingtour von Moni, Annie, Sandra und Marion dabei sein, wo neben Brautkleidern aussuchen auch das ein oder andere Glas Champagner auf dem Plan steht. Ich habe das lustige Zusammensein mit den Damen sehr genossen. Da hier Jemand aber nicht nur dem Franz ans Leder will, sondern auch Max sich anscheinend jemanden zum Feind gemacht hat, ist auch Monika Schindler in Gefahr. Ob das alles gut geht?
Ich hatte jedenfalls wieder einen Mordsspaß bei den Ermittlungen. Was auch daran lag, dass die für diesen Fall neuen Protagonisten, egal ob die Hochzeitsplanerin, ein mieser Schreiberling der AZ, die Mitglieder einer Neuperlacher Rockergang, ein sympathischer Taxifahrer oder drei Scheichs im Hofbräuhaus so farbig und lebensnah beschrieben sind, dass ich sie sofort in mein Kopfkino einfließen lassen konnte. Den Fall selbst finde ich sehr gut durchdacht, manche Szenen etwas schräg, wie ich es hier und da vom Autor kenne. Die Spannung steigt bis zum Schluss kontinuierlich an und ich war froh, dass es bei der Hochzeit nicht spannend wurde, sondern feucht-fröhlich gefeiert werden konnte.

Wer einen ausgeklügelten, spannenden Kriminalfall lesen will, ohne großes Blutvergießen, bei dem man auch mal ins Schmunzeln kommt, der ist hier genau richtig. Mir hat dieser leider letzte Krimi der Reihe ein paar interessante, ermittlungsintensive und unterhaltsame Lesestunden geschenkt.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Der kleine Vielfraß Dreihorn

Meine kleinen Dinogeschichten – Triceratops will nicht teilen!
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Triceratops Dreihorn ist ein kleiner Nimmersatt und hat immer Hunger. Aber auch der kleine Pachycephalosaurus Pacho und der Ankylosaurus Niko haben großen Appetit. Doch Dreihorn denkt gar nicht daran ihnen ...

Triceratops Dreihorn ist ein kleiner Nimmersatt und hat immer Hunger. Aber auch der kleine Pachycephalosaurus Pacho und der Ankylosaurus Niko haben großen Appetit. Doch Dreihorn denkt gar nicht daran ihnen von seiner Wiese ein paar leckere Blumen abzugeben und es kommt zum Streit.
Was passiert, als sich Tyrannosaurus Bolex, der nur Fleisch und keine Pflanzen frisst, den dreien nähert und Dreihorn das erste mal nicht nur an sich selbst denkt, das sollten sich Kinder ab 3 Jahren in dem niedlichen Buch „Meine kleinen Dinogeschichten – Triceratops will nicht teilen!“ vorlesen lassen.

Auf den vorderen und den hinteren Umschlagseiten bekommen Jungen und Mädchen ab 3 Jahren einen ersten Eindruck, wie vielfältig die Welt der Dinosaurier ist. Hier kann man z.B. sehr gut ein Suchspiel starten.
In der gefühlvollen Geschichte über den kleinen Triceratops Dreihorn von Stéphane Frattini lernen die Kinder etwas übers Teilen, über Hilfsbereitschaft und über Freundschaft. Unter dem Titel „Wusstest Du das?“ erfahren wir in kleinen weißen Blasen noch mehr über die Welt der Dinos und ihre Lebensweise.
Die ganzseitigen farbenfrohen Bilder von Carlo Beranek machen das Buch zu einem richtigen Genuss, nicht nur für unsere Kleinen. Auch ich schaue mir die Bilder, bei denen die Gefühle der Dinos sehr gut heraus gearbeitet sind, sehr gerne an.

Ein wunderschönes Buch über Gefühle, das Teilen und Freundschaft.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Hot und sexy

Deine Lust - mein Wille | Erotische Geschichten
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Ob bei Baumarktleiter Antonius und Pornoautorin Aurelia, die sich zufällig wieder begegnen; Geburtstagskind Mia, die nur mit einem Mann zusammen sein kann, wenn er eine sexy Stimme hat; Assistent Sixten, ...

Ob bei Baumarktleiter Antonius und Pornoautorin Aurelia, die sich zufällig wieder begegnen; Geburtstagskind Mia, die nur mit einem Mann zusammen sein kann, wenn er eine sexy Stimme hat; Assistent Sixten, der endlich seine Chefin Felicitas zähmt; und Draka und Geeny, die erst über ein bestimmtes „Gerät“ zu einander finden. Jede einzeln der vier heißen, erotischen Kurzgeschichten sprüht vor Ideenreichtum, Verruchtheit und Heißblütigkeit. Es hat mir Spaß gemacht mich in die einzelnen Paare hinein zu versetzen und mich von ihnen inspirieren zu lassen.

Nachdem mir das erste Buch, das ich von Cassidy Phillips gelesen habe, so gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf diese neuen Geschichten. Und auch diese vier elektrisierenden Kurzgeschichten haben mich vollkommen überzeugt. Mir gefällt der leichte, lockere, sehr freizügige Erzählstil, mit dem sie mir ihre gut vorstellbare Geschichten erzählt. Ein Stil, der ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen, schnell zur Sache kommt. Mit ihren Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten wieder absolut getroffen.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Tabor Süden ist wieder da

Lichtjahre im Dunkel
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Der 48-jährige Schreibwarenhändler Leo Ahorn, der die Schreibwaren fast vollständig abgeschafft hat und statt dessen bestellte Pakete ausgibt, ist verschwunden. Seine Frau Viola, 42, die jedem der nach ...

Der 48-jährige Schreibwarenhändler Leo Ahorn, der die Schreibwaren fast vollständig abgeschafft hat und statt dessen bestellte Pakete ausgibt, ist verschwunden. Seine Frau Viola, 42, die jedem der nach ihm fragt erzählt, er sei in Dinslaken und kümmere sich um einen todkranken Freund, beauftragt den Münchner Privatermittler Tabor Süden, obwohl er ihr zu teuer erscheint, mit der Suche nach ihrem Mann und der Aufklärung seines mysteriösen Verschwindens. Warum zeigt sie sein Verschwinden nicht bei der Polizei an?

Die Geschichte ist in vier Teile gegliedert, die die verschiedenen Seiten der Nachforschungen von Privatdetektiv Tabor Süden bzw. der polizeilichen Ermittlungen der Oberkommissarin Fariza Nasri aus den verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Obwohl, wie ich finde, beides hier nicht im Mittelpunkt steht, sich aber hervorragend ergänzt.
Eher sind es die Menschen, die ich hier kennenlerne, die sehr genau und detailliert beschrieben und aus verschiedenen Situationen heraus betrachtet werden. Eine Milieustudie, die mir besonders gefallen hat, bringt mich in die Stammkneipe von Leo Ahorn, das Blaue Eck. Hier bekomme ich einen besonders guten Eindruck von den Menschen, mit denen sich Leo in seiner Freizeit umgibt.
Tabor Süden beschäftigt sich im ersten Teil der Geschichte sehr intensiv mit Viola und Leo Ahorn und ihrem gemeinsamen, in letzter Zeit eher nebeneinander her geführten Ehe- und Privatleben. Auch ihre unerfüllten Wünsche, Lebensträume, nicht voran gehende Zukunftsaussichten und der schleichende Niedergang des Schreibwarenladens spielt eine Rolle. Erst ab dem Ende des ersten Teiles nimmt die Geschichte Fahrt auf und es wird spannender. Viola ergießt sich in Selbstzweifel und -vorwürfe. Georg Kramer, den ich im Blauen Eck kennengelernt habe, wird zum Verdächtigen. Sein ihm bisher unbekannter Halbbruder aus der Berliner Unterwelt taucht auf und sorgt für einige Wendungen im Geschehen. Ganz langsam beginne ich die Zusammenhänge zu verstehen und zu durchblicken. Die Auflösung der Verwirrungen hat mich dann doch wieder etwas überrascht.
Mag die ganze Geschichte noch so ungewöhnlich scheinen, passt der ebenso ungewöhnliche Schreib- und Erzählstil von Friedrich Ani hier absolut dazu. Ich liebe den eindrucksvollen, mich total vereinnahmenden Erzählstil des Autors schon seit Jahren und seine bildhaften Schilderungen, seine eigenen Wortschöpfungen machen das Lesen wie immer zu einem wahren Genuss. Auch wenn die Geschichte nicht vor Spannung strotzt – es ist ja auch kein Krimi sondern ein Roman – fesselt mich der einmalige Stil an jede einzelne Seite. Gerade dieser Stil macht auch die so verschiedenen Charaktere mit ihren tragischen Schicksalen zu etwas ganz besonderem.

Eine interessante Geschichte mit einem meiner Lieblingsermittler. Absolut empfehlenswert für Leser, die das Besondere schätzen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Was für ein spannender und interessanter Fall

Erloschene Stimmen
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Als Maja Verstaad, 41, alleinerziehende Anwältin für Familienrecht, das Telefonat mit einem Mandanten beendet hat, bemerkt sie, dass ihre Tochter Luisa, 5, nicht mehr im Garten spielt. Alles Suchen bringt ...

Als Maja Verstaad, 41, alleinerziehende Anwältin für Familienrecht, das Telefonat mit einem Mandanten beendet hat, bemerkt sie, dass ihre Tochter Luisa, 5, nicht mehr im Garten spielt. Alles Suchen bringt keinen Erfolg. Ihr kleines „Milchbäckchen“, wie sie ihre Tochter liebevoll nennt, ist und bleibt verschwunden. Ein Anrufer, der sich als Entführer outet, fordert sie auf, innerhalb von 5 Tagen heraus zu finden, was vor genau einem Jahr mit dem 10-jährigen Nachbarsmädchen Joline passiert ist, auf die Maja damals aufpassen sollte und die damals auch spurlos verschwand.
Gemeinsam mit den Kommissaren KHK Carsten Mahrenholz und KOK Julia Meißner vom Polizeikommissariat Holzminden macht sich die gesamte Nachbarschaft auf die Suche nach der kleinen Luisa.

Was für ein Albtraum für jede Mutter bzw. Familie, wenn ein Kind spurlos verschwindet.
Jessica Potthast hat einen so einnehmenden, bildhaften und spannenden Erzählstil, der mich ab der ersten Seite nicht mehr losgelassen hat. Und sie zeichnet die Menschen und die verschiedenen Situationen so genau, dass der Film in meinem Kopf nie abgerissen ist. Schon mit dem sehr kurzen Prolog zieht sie mich in die Geschichte hinein und lässt mich bis zum Schluss nicht mehr los. Die kurzen Kapitel in denen die hier agierenden Personen jede selbst zu Wort kommt, machen die Geschichte zu einem absoluten Pageturner und unheimlich rasant. Ich wollte immer nur noch schnell ein und noch ein Kapitel lesen – und schon war das Ende und die Auflösung da. Und mir wurde klar, warum ich nicht auf den Entführer gekommen war. Bei den falschen Fährten auf die mich die Autorin führt und den Geheimnissen, die jede Familie mit sich herum schleppt, wäre ich nie von selbst auf diesen Ausgang bzw. dieses Szenario gekommen. Alle losen Fäden verknüpfen sich, meine Fragen lösen sich auf und die Aufklärung hat mich voll und ganz überzeugt. Besonders berührt haben mich die wenigen Kapitel, wo die kleine Luisa in ihrem Gefängnis zu Wort kommt. Gänsehaut pur.
Die Menschen mit denen ich es hier zu tun bekomme, außer den Kriminalbeamten eigentlich nur drei Familien, die in direkter Nachbarschaft leben, finde ich alle sehr überzeugend und menschlich vorstellbar gezeichnet. Besonders Maja kann ich mir in ihrer Verzweiflung und ihrem Kummer um ihre Kleine sehr gut vorstellen. Was hier für sie, die ja mit dem Entführer telefoniert, erschwerend hinzu kommt: Sie leidet unter einer sehr seltenen Krankheit, die Stimmen nicht erkennen kann. Kann nicht mal hören, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Auch zu Ellen Maaßen habe ich während des Lesens eine enge Bindung aufgebaut und wollte sie einfach nur schütteln. Warum? Das werdet ihr beim Lesen des Buches schnell selbst heraus finden, denke ich.
Bei den beiden Kommissaren, von denen ich auch einiges Privates erfahre, habe ich mich am Anfang etwas schwer getan. Aber auch mit ihnen bin ich im Laufe der Ermittlungen und nachdem ich sie näher kennengelernt habe, warm geworden.
Der Kriminalfall bzw. die beiden Fälle, wenn ich das Verschwinden von Joline mit dazu rechne, stellen für mich persönlich gar nicht mal den Mittelpunkt der Geschichte dar. Viel interessanter finde ich die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme. Hinter ihre Stirn schauen und ihre Gedanken lesen zu können, hat mich fast noch mehr fasziniert.

Ein absolut spannender und sehr interessanter Fall für die Kommissare Mahrenholz und Meißner, mit denen ich sehr gerne auf weitere Ermittlungstouren gehen würde.

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