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Veröffentlicht am 05.03.2022

Ein ganzer Sack voller Missverständnisse

Sonne über dem Salzgarten
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Schon das Cover macht Lust auf Urlaub und ich habe Fernweh bekommen. Bevor ich angefangen habe zu lesen, habe ich mir die inneren Klappen des Buches angeschaut und wieder ein bisserl was über Meersalz ...

Schon das Cover macht Lust auf Urlaub und ich habe Fernweh bekommen. Bevor ich angefangen habe zu lesen, habe ich mir die inneren Klappen des Buches angeschaut und wieder ein bisserl was über Meersalz gelernt.

Julia Brunner, 32, Chef de Cuisine im Restaurant Savoir Vivre, hat eigentlich für ihren 12-jährigen Neffen Emil, der aus einem Internat am Bodensee ausgebüchst ist, gar keine Zeit. Aber um ihm die Eingewöhnung auf der Insel La Palma bei seinem Vater Jens einfacher zu machen, begleitet sie ihn für zunächst drei Tage auf die Kanareninsel La Palma. Hier hat sich ihr Bruder mit seiner neuen Lebenspartnerin Tanja als Outdoor-Profi selbstständig gemacht. Die Situation mit ihrem anstrengenden Chef eskaliert, als die Fluggesellschaft streikt und Julia ihren Dienst nicht wie geplant nach drei Tagen wieder antreten kann. Ihr wird kurzerhand gekündigt.
Zusammen mit Emil erkundet Julia derweil die Insel, lernt den smarten Álvaro kennen und verliebt sich in eine alte Finca, die geradezu dazu einlädt, hier wieder ein Restaurant zu eröffnen. Sie kauft das Anwesen, nicht ahnend, dass sie damit einigen Inselbewohnern gewaltig auf die Füße tritt.
Was es damit auf sich hat, das lest ihr in dem wunderschönen Roman von Tabea Bach „Sonne über dem Salzgarten“.

Mich hat der flüssige und leichte zu erfassende Schreib- und Erzählstil der Autorin sofort überzeugt.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne sind so liebevoll, facettenreich und authentisch beschrieben, da kann ich Julia verstehen, dass sie sich hier gerne niederlassen würde. Klar gibt es auch ein paar Grantler, denen es aber schwer fällt, sich Julias Charme auf Dauer zu entziehen. Julias Bruder Jens, ein wie ich finde unmöglicher Typ, muss noch stark an sich arbeiten, damit auch er mir sympathisch wird.
Julia ist eine so zauberhafte, sympathische, liebenswerte und starke Person – sie muss man einfach gern haben. Mir hat es sehr gut gefallen, wie sie sich der alten Dinge aus der Finca annimmt, und sie zusammen mit einigen Neuanschaffungen zu neuem Leben erweckt. Dazu der smarte und gutaussehende Álvaro, der sein Geld mit dem Salz aus seinem Salzgarten verdient. Es dauert eine Weile, aber dann finden die Beiden, wie voraussehbar, zueinander.
Wunderschön finde ich auch die Landschaftsbeschreibungen. Hier zeigt sich, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt und ich habe das Gefühl, dass sie ihre Liebe zu dieser Insel an ihre Leser*innen weitergeben möchte. Das ist ihr in meinen Augen sehr gut gelungen.

Eine wunderschöne Liebesgeschichte, die auch die Themen auswandern, Lebensqualität, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Salzgewinnung anspricht. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und dabei auch noch etwas gelernt.
Ich habe diese Reise nach La Palma sehr genossen und freue mich schon jetzt auf die beiden noch folgenden Geschichten mit Julia und bestimmt auch Álvaro.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Eindrucksvolle Weihnachten in St. Peter-Ording

Friesenwinterzauber
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Obwohl es nicht ihr Traum ist, freut sich Isabel Poertgen sehr auf den Weihnachtsurlaub mit ihrem Freund Jens auf Hawaii. Bis er ihr kurz vor Antritt der Reise erklärt, dass er die nicht mit ihr sondern ...

Obwohl es nicht ihr Traum ist, freut sich Isabel Poertgen sehr auf den Weihnachtsurlaub mit ihrem Freund Jens auf Hawaii. Bis er ihr kurz vor Antritt der Reise erklärt, dass er die nicht mit ihr sondern mit seiner neuen Freundin machen wird. Isabel versteht die Welt nicht mehr. Da kommt ihr die ungewöhnliche Bitte ihrer betagten Nachbarin Helma Osterfeld, sie an den Weihnachtstagen in ihre alte Heimat nach St. Peter-Ording an die Nordsee zu begleiten, gerade recht. Helma traut sich die lange Fahrt von Rosenheim in den hohen Norden alleine nicht mehr zu. Also machen sich die beiden Frauen zusammen mit Isabels Leonbergerhündin Mari auf den Weg zu Helmas Schwester Jule Frerich und deren Mann Harms. Was sie in St. Peter-Ording alles erleben, das müsst ihr schon selbst heraus finden.

Das Cover mit seinen vielen kleinen glitzernden Elementen ist ein echter Hingucker und stimmt richtig schön auf den Winter und die Weihnachtszeit ein.
Gleich nachdem ich das Buch aufgeschlagen habe, bekomme ich eine Karte von St. Peter-Ording mit den wichtigsten Handlungsorten aus den Romanen.
Nachdem ich den Prolog gelesen habe, der im Jahr 1987 in München gesettet ist, habe ich mich gefragt, wie der sich wohl in die Geschichte eingliedern wird. Fast zum Schluss der Geschichte beantwortet sich dann diese Frage von selbst.
Ich habe mich beim Lesen der Geschichte auf der Halbinsel Eiderstedt und in den Familien Frerich und Friedrich richtig wohl gefühlt. Tanja Janz schafft sehr schnell eine richtig heimelige Atmosphäre, auch wenn es hier und da zu einigen Turbulenzen kommt. Ich habe mir an der Nordseeküste bei den Spaziergängen mit Isabel und Mari den Wind um die Nase wehen lassen. Wenn ich an die einsamen Strände, die kleinen Weihnachtsmärkte und die wirklich sehr zugewandten Menschen dort denke, bekomme ich gleich Meerweh.
Die Autorin schafft es mit ihren eindringlichen, sehr detailgenauen Beschreibungen mein Kopfkino anzuschalten und mich mit vielen ausdrucksstarken Szenen und Bildern in die eindrucksvolle Gegend hinein zu versetzen. So meine ich, wie Frau Osterfeld, riechen zu können, dass bald Schnee kommt, der dort im Norden sehr selten ist. Und ich habe den Duft der Salzwiesen in der Nase.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sind mir durchweg sehr sympathisch. Naja, Menschen wir Jens, die nicht zu dieser Gruppe zählen, gibt es halt auch immer und überall. Ganz besonders hat sich der kleine Milo Peters in mein Herz geschlichen. Durch ihn erfahre ich hier einiges zur Verhaltenstherapie mit Hunden. Er macht dank Therapiehund Mari und Therapiepferd Noorder einen riesigen Schritt in seine Zukunft.
Was mich ein kleines bisserl gestört hat, sind die vielen Zufälle, die sich hier ergeben.
Trotzdem hatte ich wunderschöne Lesestunden mit diesem winterlich-weihnachtlichen Wohlfühlroman in Nordfriesland.
Dafür gibt es von mir 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Der 2. Cold Case für Lupe Svensson und Otto Hagedorn

Der Lohn des Verrats
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Fabian Küster ist 20 Jahre alt, als er 1993 plötzlich von einem Moment auf den anderen verschwindet. 10 Jahre später, bei der Beerdigung seines Vaters entdeckt seine Mutter einen Kranz, der darauf hin ...

Fabian Küster ist 20 Jahre alt, als er 1993 plötzlich von einem Moment auf den anderen verschwindet. 10 Jahre später, bei der Beerdigung seines Vaters entdeckt seine Mutter einen Kranz, der darauf hin deutet, dass Fabian noch lebt.
Gabriele Küster geht sofort zur Polizei und Lupe Svensson und Otto Hagedorn haben ihren gemeinsamen 2. Fall.


Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. 1993 lerne ich Fabian Küster, seine Familie und seine Clique näher kennen. 2003 starten die Ermittlungen zu seinem Verschwinden erneut. Ich versuche, genau wie Lupe und Hagedorn, nachzuvollziehen, was damals geschehen sein könnte. Da es dauernd neue Erkenntnisse und neue Aussagen gibt, habe ich meine eigenen Theorien immer wieder verwerfen müssen. Mit der Auflösung, die ich richtig klasse finde, hätte ich so nie gerechnet.

Lupe Svensson, forensische Psychologin, die gerade ein 3-monatiges Praktikum beim LKA Düsseldorf macht und der erfahrene Kommissar Otto Hagedorn, dem sie zugeteilt ist, sind mir von Anfang an sehr sympathisch. Mit ihren kleinen Eigenheiten und Macken kommen sie sehr authentisch rüber. Da ich die Ermittler auch gerne in ihrem Privatleben kennenlerne, freut es mich, hier Lupe und Otto in ihrem Umfeld außerhalb der Arbeit ein bisserl begleiten zu dürfen. Im Gegensatz dazu Fabian Küster und sein Umfeld. Auch sie sind sehr menschlich und genau beschrieben. Nur gibt es hier kaum Menschen, mit denen ich unbedingt befreundet sein möchte.

Obwohl ich den ersten Fall von Lupe und Hagedorn noch nicht kenne, bin ich sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Ich hatte nicht den Eindruck etwas Grundlegendes verpasst zu haben. Trotzdem werde ich den ersten Fall „Der Preis der Rache“ noch lesen um Lupe und Hagedorn noch näher kennenzulernen.
Der Spannungsbogen baut sich ab den ersten Seiten langsam auf. Immer wieder eingestreute kleine Andeutungen und unerwartete Wendungen treiben sie immer weiter in die Höhe.
Mit seinem packenden und bildhaften Erzählstil schafft Mathias Berg einen Sog, der mich schnell in die Geschichte hinein zieht und mich nicht mehr los lässt. Die Ermittlungen bestehen aus sehr vielen Gesprächen mit den verschiedensten Menschen aus Fabians Umfeld. Dabei fühle ich mich fast wie ein dritter Ermittler, sehr nahe dran und mittendrin.

Bei dem dritten Erzählstrang, bei dem es um ermordete Anhalterinnen geht, habe ich mich eine Zeit lang gefragt, wie der mit der Suche nach Fabian zusammen hängt. Dann bin ih drauf gekommen - gar nicht. Das hat mich etwas irritiert und ich hätte diese Fälle hier nicht gebraucht.


Mir hat „Der Lohn des Verrats“, bis auf die beschriebene Kleinigkeit, sehr gut gefallen. Nun werde ich „Der Preis der Rache“ noch lesen und hoffe auf einen dritten Fall für die beiden sympathischen Ermittler Lupe Svensson und Otto Hagedorn.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Prickelnde Familiengeschichte

Familien Geschichten | Erotischer Roman
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Mit diesem Buch bekomme ich eine ganz besondere Familiengeschichte.
Christine, die Tochter des Hauses, der die nächtlichen Geräuschen der Eltern den letzten Nerv rauben, genau so wie Cedric, der Sohn ...

Mit diesem Buch bekomme ich eine ganz besondere Familiengeschichte.
Christine, die Tochter des Hauses, der die nächtlichen Geräuschen der Eltern den letzten Nerv rauben, genau so wie Cedric, der Sohn ihres Stiefvaters Robert, treiben es miteinander; Mutter Tessa, der auch der Stiefsohn sehr gut gefällt; Christine, die von ihrem Stiefvater lernen will und die Gefallen an ihrem Stiefbruder findet. Da ist auch noch Onkel Ronald, der jüngere Bruder von Robert, der sich mit einer Stiefnichte vergnügt.
Eine vierköpfige Patchwork-Familie, in der es sich jeder mit jedem gut gehen lässt und alle ihre Wünsche ausleben.
Celeste Strong hat einen sehr direkten, mitreißenden und vor allem bildhaften Erzählstil ohne derb, schmutzig oder vulgär zu wirken. Mein Kopfkino war ab der ersten Seite im Einsatz und die beschriebenen Szenen haben mich sehr gut unterhalten. Besonders die erotischen Träume haben mir sehr gut gefallen.
Die Protagonisten, denen ich in den verschiedensten Rollen immer wieder begegne, kommen sehr menschlich und authentisch rüber und wirken sympathisch.
Zum Schluss kann ich mir mit einem Gutscheincode noch eine weitere prickelnde Geschichte herunterladen – gratis.
Mir haben die sehr unterschiedlichen „Familien-Geschichten“ sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Ich habe einen neuen Sehnsuchtsort gefunden – die Insel Texel

Das Leuchten der Inselblumen
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Anna Fischer ist auf Texel angekommen. Sie liebt ihren kleinen Blumenladen, ihren Zwergdackel Prinz Harry, der mit seinem Übergewicht zu kämpfen hat und vor allem ihren Freund, den Tierarzt und Handwerker ...

Anna Fischer ist auf Texel angekommen. Sie liebt ihren kleinen Blumenladen, ihren Zwergdackel Prinz Harry, der mit seinem Übergewicht zu kämpfen hat und vor allem ihren Freund, den Tierarzt und Handwerker Ole Nordin. Ihre gute Freundin und Nachbarin Roosalinda Van der Meer ist verstorben und Anna ist ziemlich überrascht, als sie zur Testamentseröffnung eingeladen wird. Gleichzeitig macht sie sich zusammen mit Kommissar Neeson, der Cold Cases bearbeitet, auf die Suche nach Spuren ihrer Schwester Anouk. Irgendjemandem scheint das aber ganz und gar nicht zu gefallen...

Dies ist schon der 2. Band der Inselblumen-Trilogie von Mina Gold. Da ich den ersten Teil (noch) nicht kenne, war ich unsicher, ob ich hier gleich würde einsteigen können. Ich muss sagen, mir ist das echt gut gelungen. Viele kleine Rückblicke in die Vergangenheit machen das Bild für mich rund; wecken aber auch die Neugier, das erste Buch noch lesen zu wollen.

Der leichte und sehr eingängige Schreibstil von Mina Gold haben mich Seite um Seite verschlingen lassen. Durch die Suche nach Annas Schwester und einigen anderen mysteriösen Begebenheiten ist die Geschichte an manchen Stellen so spannend wie ein Krimi. Eine Lesepause einzulegen ist mir sehr schwer gefallen.

Die allermeisten Menschen, denen ich hier begegne, sind mir sehr sympathisch. Allen voran Anna, mit ihrer liebenswerten, meist unbeschwerten Art, die schon einiges in ihrem Leben mitgemacht hat und der auch hier immer wieder schlimm mitgespielt wird.
Ihren Freund Ole, Typ großer, gutaussehender Kuschelbär, mag ich auch sehr. Aber auch den stillen, in sich gekehrten Kommissar Neeson mag ich gerne. Bei Evelyn hat es etwas gedauert bis ich mit ihr warm geworden bin. Aber dann hat auch sie mein Herz erobert. Und natürlich Zwergdackel Prinz Harry, meine allerliebste Lieblingsfigur in dieser Geschichte. Aber wie im wahren Leben gibt es auch immer Menschen, die ich nicht so mag.

Ich bin Anna sehr gerne gefolgt, auf ihren Wegen über die Insel Texel; habe Ole beim Windsurfen zugeschaut und mir den frischen Wind um die Nase wehen lassen; war bei Luuk und seinen Wollschweinen; natürlich im Blumenladen, wo ich mir die Vielfalt des Sortiments gut vorstellen kann; im Bruijnshof von Annas Großeltern habe ich mich umgeschaut; genau so wie im Haus von Roos und dem Haus, wo Ole mitten in der Natur lebt.

Der Ausflug auf die holländische Insel hat mir sehr gut gefallen. Nun werde ich erst mal den Auftakt der Trilogie lesen und mich dann auf den 3. Band freuen um zu lesen, wie es meinen neuen Freunden nach dem Schicksalsschlag am Ende dieser Geschichte hier ergeht.
Für die gute Unterhaltung und eine spannende Geschichte bekommt das Buch von mir 4,5 von 5 Sternen.

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