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Veröffentlicht am 04.04.2023

Himmel und Holle ermitteln

Quallenplage
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Telse Himmel, 47, freie Journalistin und Fotografin lässt ihr Leben in Hamburg hinter sich und zieht in das umgebaute Gartenhaus in Schilksee, dem nördlichsten Stadtteil Kiels, das neben der imposanten ...

Telse Himmel, 47, freie Journalistin und Fotografin lässt ihr Leben in Hamburg hinter sich und zieht in das umgebaute Gartenhaus in Schilksee, dem nördlichsten Stadtteil Kiels, das neben der imposanten Villa steht, die ihrer Freundin und vermögenden Witwe Wanda Holle, 55, gehört. Als die Grundschullehrerin Kirsten Reinfeld, eine sehr gute Schwimmerin und Freundin von Wanda, in der Kieler Bucht inmitten eines Quallenschwarms gefunden wird, springen bei Wanda alle Alarmglocken an und sie ist sich sicher – das war kein Unfall. Das war Mord. Aber ihr Nachbar KHK Olaf Wuttke will von der Mordtheorie gar nichts wissen. Also machen sich Wanda und Telse selbst auf die Suche nach Beweisen. Dass sie sich damit selbst in höchste Gefahr begeben, merken sie erst, als es fast zu spät ist...

Autorin Susanne Bergstedt hat mit ihrem Debütkrimi, der gleichzeitig der Auftakt zu einer neuen Cosy-Crime-Reihe ist, und mit ihren beiden neuen Privatermittlerinnen, einen klasse Start hingelegt.
Telse und Wanda, die beiden neugierigen Hobbyermittlerinnen und langjährigen Freundinnen, sind mir mit ihrer norddeutschen Art und ihrer Hartnäckigkeit schnell ans Herz gewachsen. Wobei die Polizeiarbeit bei ihrem Fall nicht im Mittelpunkt steht. Ich erfahre einiges über die Schilkseer Prominenz, über extravagantes Essen, vor allem Sushi, und teuren Rotwein, den Wanda so liebt. Dazu lässt sich auch Nachbar Olaf gerne einladen und plaudert dabei manch eine polizeiliche Erkenntnis aus, die den beiden weiterhilft.
Dazu die Beschreibungen der lokalen Umgebung, die durch die Karte im hinteren Umschlag gut ergänzt werden. Es riecht nach Salz, Tang und frischer Seeluft. Die Spannung steigt langsam an und hält sich dann bis zur Auflösung. Ein Krimi, der ohne großes Blutvergießen auskommt, was meinem Lesegeschmack sehr zugute kommt, und mich trotzdem bei der Stange gehalten hat. Beim nächsten Fall würde ich gerne etwas länger nach dem Täter suchen wollen. Den hatte ich hier recht schnell ausgemacht.

Ein spannender, kurzweiliger Krimi, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt mit zwei Hobbyermittlerinnen, von denen ich gerne mehr lesen würde.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Eine gute Einführung für Einsteiger

Kompass für die Seele
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Schon in seinem Ernährungskompass bin ich an den Zeilen von Bas Kast geklebt und habe alles in mich hinein gesogen. Und genau so ist es mir hier mit seinem „Kompass für die Seele“ gegangen. Aber was ich ...

Schon in seinem Ernährungskompass bin ich an den Zeilen von Bas Kast geklebt und habe alles in mich hinein gesogen. Und genau so ist es mir hier mit seinem „Kompass für die Seele“ gegangen. Aber was ich hier z.T. gelesen habe, hat mich etwas verwirrt und auch schockiert. Anstatt einer Therapie lieber Psychopharmaka, die aus Pilzen gewonnen wird – im Ernst? Oder ein Sprung ins kalte Wasser? Das entspricht nicht meinem Verständnis für Resilienz. Dass Ernährung, Bewegung, Hormesis, Naturkontakt, Schlaf, Licht, Meditation und soziale Beziehungen unser Wohlbefinden stärken und und unsere innere Mitte kräftigen, davon hat wohl jeder schon gehört. Bas Kast gibt mir hier eine Anleitung zur Hand, bei der mir einiges bekannt ist, anderes kann ich gut in meinen Alltag integrieren, für mich mitnehmen und davon profitieren. Von Psychedelika, die hier angepriesen wird, halte ich persönlich mich lieber fern.
Bei den Abbildungen arbeitet der Autor in schwarz-weiß mit manchmal grün, eine Farbe, die mir hier sehr gut gefällt.
Genau wie sein erstes Buch finde ich auch dieses hier sehr gut recherchiert und die Tabellen und Statistiken vermitteln Tiefe und Komplexität. Das er die hier angebotenen Strategien selbst erprobt hat, macht sie für mich noch aussagekräftiger. Hier und da hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht. Aber die kann ich mir evtl. in der im Anhang angegebenen Literatur noch holen. Dazu gibt es auch noch ein Register einen Abbildungsnachweis und eine Anmerkungserklärung.
Ein insgesamt tolles Buch, aus dem ich einiges für mich ziehen kann und das einen guten Überblick gibt.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Tödliche Aufträge

Die KillerHure | Erotik-Thriller
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Studentin Jana Walker verdient sich mit Auftragsmorden ihr Geld zum Leben. Hier begleite ich sie zu ihrem „Termin“ mit Georg van Brueggen, 40, Inhaber der Softwarefirma GVBU, der das Hotelzimmer nicht ...

Studentin Jana Walker verdient sich mit Auftragsmorden ihr Geld zum Leben. Hier begleite ich sie zu ihrem „Termin“ mit Georg van Brueggen, 40, Inhaber der Softwarefirma GVBU, der das Hotelzimmer nicht mehr lebend verlassen wird. Vorher haben die Beiden aber noch richtig viel Spaß miteinander.
Was es dann mit Brendan, Antonia und Thierry auf sich hat, das müsst ihr bitte selbst lesen.

Ich habe bisher noch keinen Erotik-Thriller gelesen. Aber ich muss sagen, es hat Spaß gemacht, der Kombination aus Erotik und Crime zu folgen.
Jana Walker spielt die unerfahrene, nervöse, aber geistreiche Studentin sehr authentisch. Dazwischen immer wieder kleine Sequenzen aus ihrem Leben. Da verstehe ich noch besser, warum sie tut, was sie tut; wieso sie so ist, wie sie ist.
Henry Nolan erzählt die Geschichte leicht und locker, aber auch sehr spannend und fesselnd mit einer großen Portion Erotik und Sex. Ein Buch, bei dem die Zeit nur so dahin fliegt – und schon ist es ausgelesen.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Henry Nolan als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Ein erotisch-spannendes Buch, das ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Das Warten auf das Buch hat sich gelohnt

Kannibal. Jagdrausch
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Als großer Fan von Mark Benecke habe ich schon auf dieses Buch hin gefiebert. Und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt.
Zum einen bekomme ich durch das schwarze, bebilderte Hardcover auf der Vorder- ...

Als großer Fan von Mark Benecke habe ich schon auf dieses Buch hin gefiebert. Und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt.
Zum einen bekomme ich durch das schwarze, bebilderte Hardcover auf der Vorder- und auch auf der Rückseite schon einen kleinen Einblick auf die Dinge, die da auf mich zukommen werden. Wobei ein kleines Bild auch im Buch vor jedem neuen Kapitel auftaucht, was mir sehr gut gefällt. Zum anderen ist es mir sehr leicht gefallen sofort in die Geschichte hinein zu sinken und erst nach dem Ende wieder aufzutauchen.

Doch worum geht es:
In Berlin wird ein Koffer mit menschlichen Knochen gefunden, fein säuberlich von ihrem Fleisch befreit. Die Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke bekommen ihren nächsten Auftrag, der sie in die Abgründe des Kannibalismus führt und für dessen Lösung sie 3 Wochen Zeit bekommen. Hier kommt vor allem Janina dem Täter gefährlich nahe...

Auf 197 Seiten aufgeteilt in 3 Abschnitte mit insgesamt 27 Kapiteln begebe ich mich auf die Suche nach einem Täter, der mir das Grauen der Tat und die Hilflosigkeit der Opfer überdeutlich bewusst macht. Aber auch die Wut und die Verzweiflung von Becker kommen hier sehr gut rüber.
Schon das „Vorspiel“ des Täters lässt eine Gänsehaut auf meinem Körper zurück, die sich im Laufe der Geschichte beim Blick in seine Psyche auch einige Male erneuert.
Der Spannungsbogen steigt schnell hoch und hält sich konstant, bis sich am Ende nach einigen Wendungen endlich alles doch noch zum Guten wendet und der Täter gestellt werden kann.
Sehr gut haben mir die in die Geschichte eingewobenen rechtsmedizinisch-biologischen Erklärungen von Mark Benecke gefallen. Die hätten gerne noch etwas ausführlicher und mehr sein können.

Die Protagonisten allerdings sind mir etwas fremd geblieben. Ich habe keinen richtigen Zugang zu Becker und Janina gefunden. Auch die meisten der anderen Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme, bleiben für mich etwas blass zurück. Vielleicht wäre es doch gut gewesen, einige von ihnen schon aus dem vorherigen Fall zu kennen.

Alles in allem aber hatte ich einige Gänsehaut- und Ekelmomente, die ich aber gut weggesteckt habe. Keine leichte Lektüre und bestimmt nicht für jeden geeignet. Ich selbst werde auf jeden Fall auch die kommenden Fälle von Becker und Janina wieder lesen.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Es ist eine ganz besondere Geschichte...

Die Tochter
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… die die Anfang 60jährige namenlose verwitwete Mutter hier erzählt. Sie, eine ehemalige Lehrerin, arbeitet gegen geringe Bezahlung in einem Altenheim und kümmert sich hier hingebungsvoll um die alte Frau ...

… die die Anfang 60jährige namenlose verwitwete Mutter hier erzählt. Sie, eine ehemalige Lehrerin, arbeitet gegen geringe Bezahlung in einem Altenheim und kümmert sich hier hingebungsvoll um die alte Frau Tsen, eine ehemals erfolgreiche Journalistin ohne Partner und Kinder, die auch nie Besuch bekommt. Ihr versucht sie mit den wenigen Mitteln, die ihr das Heim zur Verfügung stellt, einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen.
Ihr Geld ist zu knapp um die kleinen abgewohnten Wohnungen im Obergeschoss ihres Hauses zu renovieren. Sie fühlt sich alt, verbraucht und sie ist frustriert. Gramvolle Gedanken bereitet ihr ihre um die 30jährige, lesbische Tochter Green, die mit einer Frau zusammen lebt und nichts von Heirat und Kindern hält. Sie kann dieses Leben und die Liebe ihrer Tochter weder verstehen noch absolut nicht akzeptieren. Als Green mit ihrer Lebensgefährtin Rain in die beengte Wohnung ihrer Mutter mit einzieht, droht die Situation zu eskalieren. Es muss erst fast zu einem Unglück kommen, dass sich Mutter und Tochter wieder ein bisserl annähern.

Es ist das erste Buch einer koreanischen Schriftstellerin, das ich gelesen habe. Und obwohl mich die Geschichte nicht vollständig überzeugt hat, hat sie mich ganz schön zum Nachdenken gebracht.

Schockiert haben mich die massiven Vorbehalte der Mutter gegenüber ihrer Tochter, die sie abschätzig „Mädchen“ nennt, die wiederum das Benehmen ihrer Mutter mit einer beharrlichen Gemütsruhe erträgt. Auch dass sie die Lebensgefährtin für den für sie anstößigen Lebensstil verantwortlich macht, hat mich gestört. Insgesamt empfinde ich die Mutter als eine eher unangenehme Frau, die es nicht schafft, aus ihrer angestammten Rolle in der Gesellschaft heraus zu kommen. Andererseits will sie nur, dass es ihrer Tochter besser geht, als sie es getroffen hat.
Toleranz gegenüber Homosexualität und Gleichberechtigung sind in diesem Land noch lange nicht selbstverständlich. Beides wird hier eingehend beleuchtet. Auch das Leben der Frau ist in der koreanischen Gesellschaft noch sehr traditionell, obwohl sich immer mehr junge Menschen an der westlichen Welt orientieren.
Ich habe beim lesen gemerkt, wie wenig ich eigentlich über dieses ostasiatischer Land und seine Menschen weiß.
Obwohl ich mich beim lesen etwas schwer getan habe, empfinde ich dieses Buch doch als lesenswert und empfehle es als Spiegel einer ganz anderen Gesellschaft gerne weiter.

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