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Veröffentlicht am 23.02.2024

Ein gelungenes Debüt

In dunklen Wäldern
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KOK Lodi Lenke, 38, vom K11 der Kripo in Kassel hat ein Problem. Nie wieder wollte sie, die dort immer wieder Parallelen zum Tod ihrer Mutter von vor über 30 Jahren sieht, einen Wald betreten. Nun muss ...

KOK Lodi Lenke, 38, vom K11 der Kripo in Kassel hat ein Problem. Nie wieder wollte sie, die dort immer wieder Parallelen zum Tod ihrer Mutter von vor über 30 Jahren sieht, einen Wald betreten. Nun muss sie es tun, da dort im Habichtswald die Leiche einer vermissten Frau gefunden wurde. Sonja Werkmann wurde erschlagen.
Lodi und ihr Kollege KHK Thomas Ziegler machen sich auf die Suche nach dem Täter. Nur werden die Fragen immer mehr und Verdächtige gibt es auch mehr als einen.

Mit „In dunklen Wäldern“ stellt Rieke Jost nicht nur ihren Debütkrimi vor. Es ist auch für sie der Einstieg als Krimiautorin. Und beides finde ich gelungen.
Ich habe es genossen ein Buch zu lesen, bei dem ich merke, wie stark die Autorin hinter ihren Figuren steht. Gerade Lodi Lenke ist kein einfacher Charakter. Sie wird immer noch und immer wieder von Panikattacken heimgesucht, von denen sie glaubte, sie habe sie endlich überwunden. Und auch wenn sie mehr zu Wein greift, als es mir gefällt, mag ich sie in ihrer taffen, emotionellen und zupackenden Art recht gern. Ich finde es klasse, dass sie sich, gerade wenn es um die Wahrheitsfindung geht, auch mal über Anweisungen hinweg setzt und eigene Wege geht. Wobei sie sich da nicht nur selbst mal in Gefahr bringt.
Auch ihren Partner Thomas Ziegler mochte ich mit seiner manchmal flapsigen Art recht schnell. Und ich hoffe sehr, dass er sich sein Vorhaben nach einem tragischen Zwischenfall noch mal genau überlegt.
Die dritte im Bunde, die ich sehr mag, ist Staatsanwältin Hannah Grün. Warum? Das werdet ihr beim lesen des Buches bestimmt schnell heraus finden.
Auch alle anderen Figuren konnte ich mir schnell gut vorstellen. Wobei mir da manchmal die Ausführlichkeit der bildlichen Beschreibungen zu viel war. Meinem Kopfkino hat das allerdings gut gefallen, da es jedes kleinste Detail gut umsetzen konnte.
Mir hat auch der Handlungsort Habichtswald gut gefallen, da auch ich sehr gerne im Wald unterwegs bin. Auch Kassel, das ich bisher nur vom Zug aus im Vorbeifahren kenne, lerne ich hier etwas besser kennen. Vielleicht sollte ich dort auch mal halt machen.
Der Fall an sich ist interessant und spannend aufgebaut. Es gibt einige, zumeist äußerst unsympathische Verdächtige, von denen ich den ein oder anderen immer mal wieder in Verdacht hatte. Dass ich dann den wahren Täter schnell ins Visier bekam, kam vielleicht daher, dass er auf mich richtig unausstehlich wirkte. Sonst wäre er mir gar nicht so aufgefallen. Jedenfalls sehr gut gemacht mich durch neue Wendungen immer wieder auf andere Fährten zu schicken.
Ganz wichtig für mich bei einem Krimi, dass ich die Auflösung nachvollziehen kann und sie für mich schlüssig ist. Und beides kommt hier sehr positiv bei mir an.
Jedes neue Kapitel wird mit dem Tag, der Tageszeit und dem Ort eingeleitet. So weiß ich immer, wo ich wann gerade bin. Dadurch, dass die Kapitel nicht zu lang sind, wird der Fall sehr temporeich und ich hatte Mühe, das Buch auch mal aus der Hand zu legen.

Alles in allem ein spannender, interessanter Fall, der mich gut unterhalten hat. Mit Ermittlern mit Ecken und Kanten in einer Gegend Deutschlands, die ich gerne weiter kennenlernen würde.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Hier macht schon das Cover Lust auf´s Buch

Augen auf beim Hamsterkauf!
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In den 16 echt tierische Kurzgeschichten von Matthias Biskupek, Johannes Conrad, Horst Evers, Peter Hacks, Sebastian Lehmann, Hans Mauer, Jochen Petersdorf, Isabelle Reiff, Ernst Röhl, Nik Salsflausen ...

In den 16 echt tierische Kurzgeschichten von Matthias Biskupek, Johannes Conrad, Horst Evers, Peter Hacks, Sebastian Lehmann, Hans Mauer, Jochen Petersdorf, Isabelle Reiff, Ernst Röhl, Nik Salsflausen und Jan Weiler geht es z.B. um Isabelle, die sich als Kind immer ein Hausschwein gewünscht, es aber nie bekommen hat; um Hamster Epikur, der eigentlich Fabian heißen sollte; um die verschiedensten Haustiere in einem Hochhaus oder um die Kommunikationsfähigkeit eines Eichhörnchens. Äußerst amüsant und hintersinnig berichten die Geschichten vom nicht immer konfliktfreien Zusammenleben mit den tierischen Lieblingen. Aber ohne sie ist das Leben auch nur halb so interessant.

Ein spaßiges Lesebuch, das mir beim lesen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Sehr zu empfehlen als das ideale Geschenk für jeden Tierfreund, jeden Haustierhalter und alle, die noch einen Tipp brauchen, welches Haustier es denn sein soll!

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Wenn Tierschutz tödlich endet

Baltrumer Kaninchenkrieg
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Tierschutzaktivistin Edith Oligs, die Vorsitzende der „Proniggels“, einer Gruppe von Anhängern der Kaninchen, die sich gerade auf Baltrum stark vermehren, ist tot. Mit einem Loch im Kopf wurde sie in den ...

Tierschutzaktivistin Edith Oligs, die Vorsitzende der „Proniggels“, einer Gruppe von Anhängern der Kaninchen, die sich gerade auf Baltrum stark vermehren, ist tot. Mit einem Loch im Kopf wurde sie in den Dünen abgelegt, und das kurz vor Ostern, wo gerade die erste Urlauberwelle auf die Insel Baltrum zu rollt.
Inselpolizist OK Michael Röder, seine Auricher Kollegen HK Arndt Kleemann und HK Gero Schonebeck, sowie sein Freund Eilert Thedinga aus Grotegaste, sie ihm bei diesem Fall unter die Arme greifen, tun sich bei den Ermittlungen nicht leicht. Die Tote war eine streitlustige Person und hat sich im Lauf der Jahre viele Feinde gemacht. Vor allem unter den Gartenbesitzern. Als dann auch noch Mark Tiesler, ebenfalls ein Proniggel, tot unter dem Osterfeuer-Holzhaufen gefunden wird, stehen die Baltrumer vor einem weiteren Rätsel.

Baltrum, in der Mitte der Kette der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln, scheint nach den bildhaften Beschreibungen der Autorin wirklich eine Reise wert zu sein. Auch wenn die Dünen hier immer mehr von den Kaninchen untergraben werden und dadurch für die Touristen eine Unfallgefahr bedeuten. Die abgefressenen Blumen in den Gären der Familien diehier leben, würden mir auch nicht gefallen. Aber das alles stört die Kaninchenbefürworter und -schützer nicht. Nach den Beschreibungen kann ich mir das alles sehr gut vorstellen.
Genau so wie die sehr unterschiedlichen Menschen, die hier leben. Ulrike Barow hat sie alle so menschlich, lebendig und lebensecht mit ihren Macken, Ecken und Kanten dargestellt. Bei den Vorstellungen zu Umwelt- und Tierschutz bei einigen von ihnen hätte auch ich ein Problem mit denen freundschaftlich umzugehen.
Den Kriminalfall bzw. die Fälle finde ich sehr gut und nachvollziehbar dargestellt. Wobei mir die ruhige und trotz allem ausgeglichene Art der Ermittler hier sehr gut gefallen hat. Ihre Arbeit erscheint für mich irgendwie entschleunigt und doch sehr professionell. Ob das die Ruhe auf der Insel ausmacht?
Ich habe schon einige Krimis aus der Feder von Ulrike Barow gelesen. Und auch mit ihrem neuen Fall hat sie mich überzeugt.

Ein spannender Fall mit viel Lokalkolorit bei dem auch die Prise Humor nicht fehlt.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ein absolut gelungener Trilogie-Auftakt

Der Sturm: Vergraben
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Bei einer Sturmflut bricht auf dem Darß, dem mittleren Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die an der südlichen Ostseeküste bei Ribnitz-Damgarten in Mecklenburg-Vorpommern liegt, ein Stück der Steilküste ...

Bei einer Sturmflut bricht auf dem Darß, dem mittleren Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die an der südlichen Ostseeküste bei Ribnitz-Damgarten in Mecklenburg-Vorpommern liegt, ein Stück der Steilküste weg und gibt das Skelett einer Frau frei. Etwas später werden auch die Knochen eines Mannes gefunden.
Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und sein Team beginnen mit den Ermittlungen. Hat die Natur hier die Opfer des sogenannten Darß-Rippers freigegeben, der im Sommer 1989 mehrere Liebespaare ermordet hat?

Nachdem die Strand-Trilogie beendet ist, habe ich mich sehr gefreut, die Menschen aus Sellnitz, speziell die Mitglieder der kleinen Polizeiinspektion, die mir in den Strand- Fällen so ans Herz gewachsen waren, hier wiederzulesen. Ich habe Tom Engelhardt mit seiner 5-jährigen Tochter Romy, Kryptologin KHK Mascha Krieger, die normalerweise beim LKA Schwerin arbeitet, Paul Hendricks, Bernd Kruse, Dominik Schmitt und Sebastian Kegel, die alle nur Laurel und Hardy nennen, Lisa Alandt und sogar Kira Blanck richtig vermisst.
Für diejenigen, die die beiden Hauptermittler noch nicht kennen, werden sie auf der vorderen Innenklappe kurz vorgestellt.
Man kann zwar auch dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen. Aber mir macht es viel mehr Spaß, die Menschen von Beginn an kennenzulernen und ihre Entwicklung, besonders auf privater Ebene, verfolgen zu können.
Der Sturm – Vergraben ist der erste Teil einer neuen Trilogie, die wieder an der Ostseeküste am Darß in Sellnitz, einer fiktiven Stadt, die es aber genau so dort oben geben könnte, gesettet ist.
Autorin Karen Sander hat es auch diesmal geschafft, mich ab den ersten Seiten zu fesseln und an die Geschichte zu binden. Die kurzen Kapitel und vor allem die Cliffhanger haben es mir sehr schwer gemacht, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Da flog ein Kapitel nach dem anderen an mir vorbei und nun muss ich abwarten, wie es in Band 2 – Verachtet, weiter geht. Mein Kopfkino ist angelaufen und hat seine Aufgabe durch die bildhaften Beschreibungen bis zum Schluss glänzend gemeistert. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen bei denen ich auch dem Täter immer wieder in eigenen Kapiteln begegne, gewinne ich sehr schnell einen guten Überblick über diesen Cold Case.
Im Prolog begegne ich dem Täter das erste mal und bin schockiert mit welcher Brutalität er ein junges Paar umbringt. Aber sind das auch die Menschen, die hier von der Sturmflut freigelegt werden? Durch die Wiedervereinigung, die kurz danach stattfand, war das Chaos vorprogrammiert. Da hat es mich nicht sonderlich gewundert, dass auch Polizeiakten nicht mehr vollständig sind, was die Arbeit der Ermittler immer wieder erschwert.
Ich freue mich immer, wenn ich von den Ermittlern mal wieder etwas Privates erfahre. Das macht sie für mich noch nah- und greifbarer. Auch jetzt muss wieder der ein oder andere Konflikt bewältigt werden Und um Kira Blanck, die verschwunden ist, mache ich mir richtig Sorgen. Auch wenn sie keine absolute Sympathieträgerin ist, habe ich sie doch langsam ins Herz geschlossen.

Alles in allem finde ich diesen Trilogie-Auftakt mehr als gelungen. Ein sehr lebendiger, authentischer Cold Case, der die Ermittler wohl noch eine Zeit beschäftigen wird.
Ich bin auf alle Fälle auch weiter mit dabei.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ein entzückendes kleines Buch

Maunzi
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Auf 76 Seiten, aufgeteilt in 4 Kategorien, erklärt mir Katze Maunzi, die sich auch gerne Prinzessin Maunzi nennen lässt, ihr Haus, ihre Familie, ihre Regeln, ihren Körper, ihre Ernährung, ihre Vorlieben, ...

Auf 76 Seiten, aufgeteilt in 4 Kategorien, erklärt mir Katze Maunzi, die sich auch gerne Prinzessin Maunzi nennen lässt, ihr Haus, ihre Familie, ihre Regeln, ihren Körper, ihre Ernährung, ihre Vorlieben, ihre Freunde, ihre Launen, ihren Stil, ihre Ansichten, ihre Weisheiten, ihre Genialität und ihre elf Gebote - kurz gesagt ihre Welt.
Da erfahre ich, dass sie adoptiert wurde; sie Menschen nicht als klug erachtet; Platz in der kleinsten Tüte ist; sie nicht Mietze genannt werden will und sie Honigmelone und gelbe Paprika mag. Und ganz vieles mehr.
Sie sinniert über Erziehung und Home-Office; ich weiß jetzt, dass eine Katze – bestimmt auch ein Kater – 1000 Orte besucht haben muss und dass eine Katze Veränderungen gar nicht mag.

Autorin Christine Rechl erklärt durch Maunzi hier mit viel Witz, ganz viel Charme und wundervollen Illustrationen, die passend zu jeder Situation gezeichnet sind, die Welt aus der Sicht einer Katze.
Sie hat mir mit diesem Buch und der Sicht auf die Welt einer Katze immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ein tolles Geschenk – nicht nur für Katzenliebhaber*innen.

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