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Veröffentlicht am 08.12.2023

Fragen über Fragen...

7 Tage
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...stellt sich der pensionierte Kripobeamte Josef Vierziger / Dottor Giuseppe „Pepe“ Quaranta. Er glaubt nicht an Zufälle, als sich kurz hintereinander in der Region des apulischen Städtchens Ostuni verschiedene ...

...stellt sich der pensionierte Kripobeamte Josef Vierziger / Dottor Giuseppe „Pepe“ Quaranta. Er glaubt nicht an Zufälle, als sich kurz hintereinander in der Region des apulischen Städtchens Ostuni verschiedene alte Männer das Leben nehmen. Als er Briefe und Fotos findet, die alle mit der Zahl 7 zu tun haben, ist sein Spürsinn geweckt und er hat einen neuen Fall. Der allerdings bringt nicht nur ihn an seine Grenzen.
Nachdem ich Dottor Giuseppe Quaranta alias Josef Vierziger in seinem Fall „Vermisst“ kennen- und schätzen gelernt habe, wollte ich ihn auch bei diesem neuen Fall bzw. den neuen Fällen begleiten. Der Dottor ist mir nicht nur deshalb so sympathisch, weil er Schnee genau so wenig mag wie ich. Ich mag ihn, weil er frühmorgens erst mal einen Kaffee braucht; weil er gerne und sehr gut kocht und weil ich seine Art zu kombinieren klasse finde. Er strahlt eine solch innere Ruhe aus und sein Gespür fasziniert mich. Und wie er mit seiner Freundin, der Commissaria Capo Dotoressa Franca Bonfiglia, Chefin der Antimafiabehörde, umgeht, finde ich einfach nur klasse. Solch einen Mann kann man sich nur wünschen.
Ich kann mich in die Geschichte noch besser hinein versetzen, da in Ostuni auch gerade die Winter- und Vorweihnachtszeit angebrochen ist.
Im 1. Kapitel verbrennt ein alter Mann einen Brief, trinkt dann ein Glas Wein mit einer dunklen Mixtur aus und geht ins Schlafzimmer. Schon diese wenigen Zeilen lassen eine Gänsehaut auf meinen Armen erscheinen. Er ist der erste Tote, mit dem ich in diesem sehr komplexen Fall konfrontiert werde. Ihm folgen noch sechs weitere Personen, alles Männer, und ich frage mich, was sie verbindet, ob zwischen ihnen ein Zusammenhang erkennbar wird. Ganz langsam fügen sich die einzelnen Steinchen zu einem Bild zusammen und zeigen auf, wie auch die Kleinstadt Ostuni von der Mafia durchsetzt ist. Es ist so spannend, den einzelnen Spuren zu folgen, immer mehr Einzelheiten zu erfahren, bei sowohl für Quaranta als auch für Franca bedrohlichen Situationen dabei zu sein.
Ich habe auch hier wieder sehr gut mit ermitteln können; habe mehr als einmal meine eigenen Schlüsse gezogen und diese wieder verwerfen müssen. Was Quaranta hier heraus findet ist so schändlich, dass mir die Worte fehlen. Als der Fall dann aufgeklärt wird, habe ich gar nicht glauben können, wer hier die Fäden warum gezogen hat. Das hat Autor Joseph Lemark sehr schlüssig und glaubhaft konstruiert.
Im Glossar am Ende des Buches finde ich die Übersetzung der vielen italienischen Worte, die sich nicht im Text von selbst erklären. Außerdem bekomme ich als Schmankerl noch drei Rezepte aus Dottor Quarantas Küche.
Ich hatte einige spannende Lesestunden mit italienischem, kulinarischem und weihnachtlichem Flair, bin in die Abgründe der Mafia abgetaucht und wurde vor allem sehr gut unterhalten. Die letzten drei Sätze allerdings… Naja, das solltet ihr alles selbst lesen.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Lesen lernen mit der Bildermaus

Bildermaus - Der kleine Wolf findet einen Freund
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Der kleine Wolf Emil sucht jemanden mit dem er spielen kann. Der Dachs schläft in seiner Höhle, der Otter ist nicht zuhause. Und mit dem Bären mag er nicht spielenden, denn der ist böse und gefährlich. ...

Der kleine Wolf Emil sucht jemanden mit dem er spielen kann. Der Dachs schläft in seiner Höhle, der Otter ist nicht zuhause. Und mit dem Bären mag er nicht spielenden, denn der ist böse und gefährlich.
Auch der kleine Bär Paul sucht einen Freund mit dem er spielen kann. Aber der Otter, die Eule und der Fuchs sind nicht daheim.
Was passiert, als die beiden sich bei einem großen Stein begegnen, das können Vorschulkinder anhand der kleinen Bilder im Text zusammen mit einem Erwachsenen schon bald selbst lesen.
„Der kleine Wolf findet einen Freund“ aus der Bildermaus-Reihe von Julie Leuze mit wundervollen kleinen und großen Illustrationen von Nadine Y. Resch ist ein tolles Vorlese- bzw. Erstlesebuch für Kinder im Vorschulalter. In der niedlichen Geschichte sind viele Wörter durch Bilder ersetzt, die am Ende des Buches zugeordnet sind. So können Kinder zusammen mit einem Erwachsenen die Geschichte bald selbst „lesen“.
Für mich war es das erste Buch der Reihe, das ich nun mit meinem Enkel zusammen lesen werde. Schon auf dem Cover lernen wir die beiden Hauptakteure der Geschichte, den Wolf und den Bären, kennen. Mir ist sofort die positive Ausstrahlung der beiden aufgefallen, die sich bis auf wenige Situationen im Buch fortsetzt.
Ein wunderschönes Buch übers Kennenlernen, Freundschaft und Vorurteile zum vorlesen und lesen lernen. Mit farbenfrohen, fantasievollen Bildern, die perfekt zum Text passen.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Ein Star kehrt zurück

Nur Hilde küsste wilder
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Als gebürtige Hirschweilerin kehrt Ex-Schlagerstar Hilde Kaiser auf den Bauernhof ihrer Eltern in ihrem Heimatort zurück und will ihre Karriere hier auf dem anstehenden Dorffest wieder aufleben lassen. ...

Als gebürtige Hirschweilerin kehrt Ex-Schlagerstar Hilde Kaiser auf den Bauernhof ihrer Eltern in ihrem Heimatort zurück und will ihre Karriere hier auf dem anstehenden Dorffest wieder aufleben lassen. Ihr Lampenfieber versucht sie am Abend ihres großen Auftritts mit einem Glas Prosecco zu mildern, was ihr aber nur sehr schlecht gelingt. Im Gegenteil – ihr Auftritt wird zu einem Fiasko. Noch schlimmer kommt´s am nächsten Morgen als Altenpflegerin Kim Phan Hildes Vater und ihre Mutter erschossen in ihrem Haus vorfindet. Und Hilde sitzt sturzbetrunken im Wohnzimmer im Sessel – mit einer Pistole in der Hand. Sie kann sich an nichts erinnern – absoluter Filmriss.
Klar, dass Dorfsheriff Josef „Jupp“ Backes von der Unschuld seiner ehemaligen Klassenkameradin überzeugt ist und alles daran setzt, dies auch zu beweisen.
Ob ihm das gelingt und was bei den „Ermittlungen“, die er eigentlich gar nicht führen darf, alles heraus kommt, das solltet ihr in dem neuen Fall, aufgeschrieben von Dany R. Wood, unbedingt selbst heraus finden.

Ich warte jedes Jahr gespannt darauf, meine schon zu Freunden gewordenen Leute in Hirschweiler im Saarland wiederzulesen. Egal ob Jupp, seine Frau Inge und Schwiegermutter Käthe – die drei habe ich ja schon bei einer Familienfeier und im Urlaub kennengelernt – dazu Inges beste Freundin, die Hasenkasten-Doris vom Gemeindeamt, Jupps Freunde Presley-Günther, der immer noch von einer Karriere als Elvis Imitator träumt, und Waldi Klein vom Morddezernat des LKA Saarbrücken oder Müllersch Marianne, die ich neben Oma Käthe besonders in Herz geschlossen habe. Sie alle erlebe ich nun schon zum 7. mal in einem Krimi und auch diese Geschichte machen sie mit ihren so unterschiedlichen Charakteren, Stärken und Schwächen und vor allem mit ihren Sprüchen und humorigen Dialogen zu etwas ganz besonderem. In diesem Fall kommt auch noch Mops Kaiser Franz Joseph, der Hund der Kaiserin Hilde dazu, der bei Inge und Oma Käthe ein Zwischenzuhause findet, während Frauchen Hilde knastiert. Ihn vermisse ich schon jetzt. Aber da er auf dem Cover auf dem roten Sessel sitzt, habe ich ihn ja nun immer bei mir.
Der Fall der Hilde Kaiser ist ganz besonders knifflig, da Jupp zum einen gar nicht ermitteln darf, weil für Mord das LKA in Saarbrücken zuständig ist; zum anderen weil es so viele Menschen gibt, die auf die Hilde gar nicht gut zu sprechen sind und drittens, weil er selbst eine Vergangenheit mit der Hilde hat, also als parteiisch gilt. Die Auflösung hat mich dann mit einem Täter, den ich gar nicht auf dem Zettel hatte, sehr überrascht.
Auch im Privaten geht es hoch her. Da kann Apothekerin Ute Brück ihre Klappe nicht halten und erzählt Inge einiges aus der gemeinsamen Schulzeit mit Jupp. Und Oma Käthe ist mal wieder verliebt. Diesmal hat es ihr ein Professor Doktor angetan. Hoffentlich endet diese Liebelei nicht wie einer von Hildes großen Hits: „Belogen! Betrogen! Beschissen!“
Autor Dany R. Wood hat einen so besonderen, bildhaften und eingängigen Erzählstil, der mir regelmäßig die Lachtränen in die Augen treibt und mich einfach begeistert. Dabei kommt die Spannung des Krimis aber nicht zu kurz. Er schafft es hervorragend Komödie mit Krimi so in Einklang zu bringen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Was natürlich dazu führt, dass ich viel zu schnell aus Hirschweiler wieder abreisen musste.
Da einige Menschen mit den dialektischen Worten aus dem Saarland nicht so vertraut sind, gibt es am Ende der Geschichte noch ein hilfreiches SAAR-ABC und einen kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Fall für Jupp Backes und Family.

Ich hatte mit diesem Buch einige amüsante und spannende Lesestunden in denen ich richtig abschalten und den Alltag einfach mal für einige Stunden vergessen konnte. Aber so was von!

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Elternabende – ein Quell der Freude?

Elternabend
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Da ist Sascha Nebel, 36, vorbestraft und auf Bewährung, ganz anderer Meinung. Er, der nach einem missglückten Autoklau zusammen mit Wilma, 34, die mit einem Baseballschläger auf ebendieses Auto eindrischt, ...

Da ist Sascha Nebel, 36, vorbestraft und auf Bewährung, ganz anderer Meinung. Er, der nach einem missglückten Autoklau zusammen mit Wilma, 34, die mit einem Baseballschläger auf ebendieses Auto eindrischt, vor zwei Poizisten flieht. Beide finden sich auf einer Ferieninsel im Wannsee bei einem Elternabend der 5b der Sokratesschule wieder. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als in die Rolle der Eltern des elfjährigen Hector, Christin und Lutz Schmolke, zu schlüpfen.
Was da alles aus dem Ruder läuft und was da bei den verschiedenen Paaren alles ans Licht kommt, das lest ihr in "Elternabend: Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt) von Sebastian Fitzek.

Ich habe schon einige Thriller des Autors gelesen und war sehr gespannt, ob er auch humorige Geschichten schreiben kann. Ja, er kann und zwar richtig gut mit ganz viel Herzblut, Spannung und auch nachdenklichen Passagen. Dieses Buch ist so ganz anders als ich es erwartet hatte. Es hat mich definitiv sehr positiv überrascht.
Ich finde es so klasse, wie der Autor die Themen Mobbing im Schulalltag, Depression bei Kindern bis hin zu Selbstmordgedanken und -bereitschaft aufgreift und so in die Geschichte einarbeitet, dass man einfach darüber nachdenken muss. Dabei leidet der Humor kein bisschen. Auch was die Sicht auf die verschiedenen Elternpaare betrifft, gibt es einiges, was man aus deren Geschichten lernen kann. Von solchen Betrachtungen sollte es viel mehr geben. Man muss sich halt darauf einlassen.
Beginnend mit Sascha und Wilma entwickeln sich die Charaktäre immer weiter und ich kann mich sehr gut in die meisten von ihnen hinein versetzen.
Der sehr bildhafte Erzählstil, die tiefgründigen Passagen, sehr viel Emotionalität, ein Schuss Spannung und jede Menge aussergewöhnlicher Humor, den man mögen muss – das sind die Zutaten für dieses absolut lesenswerten Roman. Mich hat er blendend unterhalten.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

6 packende Fälle der Miss Marple aus der Neißestadt

Görlitzer Goldbroiler
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Das auch in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, das Verbrechen tobt, demonstriert Autorin Eveline Schulze in ihrem neuen Buch an sechs packenden Kriminalfällen aus der Neißestadt.
Da ist der ...

Das auch in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, das Verbrechen tobt, demonstriert Autorin Eveline Schulze in ihrem neuen Buch an sechs packenden Kriminalfällen aus der Neißestadt.
Da ist der Fall Dietmar Bath, der wegen Mordes an einer Frau, Exhibitionismus, Vergewaltigungsversuch, Heiratsschwindel und anderer Vergehen in der JVA Nürnberg einsitzt und dort am Fenster seiner Zelle seinem Leben ein Ende setzt.
Bäcker Werner Müller ist immer wieder irritiert von einem faulig-süßen Gestank, der seit Wochen durchs Haus zieht. Dann finden zwei Jungs im Kohlenkeller des Mieters Franz Krüger ein Bein. Und die Angestellte seiner Eltern, Hanna Schmidt, ist verschwunden.
Regina Zeck bringt ihren Verlobten Dietmar Atzdorn dermaßen auf die Palme, dass er zum Klingeldraht greift und die erwürgt.
Ganz schlimm und krass finde ich die Geschichte der kleinen Nadine Krüger. Da ich selbst Mutter zweier Kinder bin, hat mich der Fall richtig erschüttert. Was es damit auf sich hat, solltet ihr selbst lesen. Genau wie die anderen Geschichten, die es richtig in sich haben.

Da mir das erste Buch „Mörderisches Sachsen“ mit 6 spektakulären Kriminalfällen aus und um Görlitz der Autorin schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, auf die neuen Fälle, die sie ausgearbeitet hat. Und sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.
Mit ihrer eingängigen Schreib- und Erzählweise zieht mich die Autorin sofort in ihre Geschichten hinein. Sehr gut gefällt mir auch hier, dass ich einen eindrucksvollen Blick in das Leben und das soziale Umfeldes der Täter werfen kann. Hier kann ich mir andeutungsweise ein Bild machen, warum sie so wurden wie sie hier beschrieben werden.
Darüber hinaus bekomme ich einiges an Hintergrundwissen zu den verschiedensten Bereichen und dem damaligen Leben in der DDR. Ich mag es, wenn ich beim lesen nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch noch etwas lernen kann. Das ist auch hier wieder der Fall.
Ergänzt werden die Geschichten durch verschiedene Fotos, die den jeweiligen Fall sehr wirkungsvoll ergänzen.

Ein spannendes und interessantes Buch, das nicht nur Sachsen oder Leser aus den neuen Bundesländern lesen sollten. Diese Fälle sind für alle interessant, die Krimis vorzugsweise TrueCrime mögen.

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