Profilbild von Gaby2707

Gaby2707

Lesejury Star
offline

Gaby2707 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gaby2707 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

So ein Schwerenöter...

Westfälische Affären
0

Beim Hausputz in der Gründerzeitvilla von Sparkassendirektor Felix Kalupke fällt Thekla Wissing buchstäblich über seine Leiche. Sofort ruft sie in der Dienststelle ihres Mannes an, der sie vor einigen ...

Beim Hausputz in der Gründerzeitvilla von Sparkassendirektor Felix Kalupke fällt Thekla Wissing buchstäblich über seine Leiche. Sofort ruft sie in der Dienststelle ihres Mannes an, der sie vor einigen Wochen verlassen hat, und will nur mit ihm sprechen. Der lehnt die Befragung seiner Ex wegen Befangenheit ab und so macht sich restliche Team um Kriminalhauptkommissarin Anna-lena Brandt und Kriminaloberrat Ewald Scheing auf Spurensuche und fängt an zu ermitteln...

Schön, wieder in Kalverode, dem kleinen westfälischen Ort und seinen Bewohnern zu sein. Hier begegne ich vielen Personen, die ich schon im Krimi "Schürzenjäger" kennen- und lieben gelernt habe, wieder. Aber auch ein paar Neue kommen hinzu, die wieder genauso detailliert und liebevoll beschrieben sind, wie ich es von Frau Gerwens gewohnt bin. Ein neuer Fall, der immer wieder neue Wendungen erfährt und mich bis zum Schluss an meiner Idee für einen Mörder scheitern lässt, hält mich beim Lesen. Ohne viel Blutvergießen hält sich der hohe Spannungsbogen bis zum Schluss. Auch eine kleine Liebelei, die die Recherchetätigkeiten auflockert, ist wieder mit dabei.

Es ist genau so, wie Udo Jürgens es auf der Rückumschlagseite kund tut: "Diese Frau kann wirklich schreiben". Und sie tut das mit einem hohen Unterhaltungswert.

Ich liebe die Bücher von Frau Gerwens und ich hoffe, dass ich noch viel mehr aus der westfälischen Provinz zu lesen bekomme.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebeserklärung an eine Stadt

Manhattan tender
0

Neun wunderschöne, sehr vielfältige Geschichten an eine Stadt bzw. einen Stadtteil, die/der ein ganz besonderes Flair zu haben scheint. Den acht Autorinnen, die diese ganz eigenen Geschichten aufgeschrieben ...

Neun wunderschöne, sehr vielfältige Geschichten an eine Stadt bzw. einen Stadtteil, die/der ein ganz besonderes Flair zu haben scheint. Den acht Autorinnen, die diese ganz eigenen Geschichten aufgeschrieben haben, geben mir das Gefühl, diese Stadt unbedingt besuchen zu müssen. Mit viel Erotik, Verschiedenheit, Farbenfreude, Lichtblicken und dem Schwelgen in Nostalgie wurde in mir der Wunsch geweckt, diese pulsierende Stadt auch einmal zu besuchen und vielleicht auf den Spuren der einen oder anderen zu wandeln.

In die märchenhaften und träumerischen, bisweilen rührenden aber auch verstörenden oder exzentrischen Geschichten habe ich mich hinein fallen lassen. Ich finde, diese Geschichten sind eine Auswahl an hinreißender, ganz besonderer Literatur.

Das mit seinem doppelten Umschlag mit vielen Bildern von New York, mit großer Schrift und einigen schwarz-weiß Aufnahmen aufgemachte Buch, erweckt einen sehr hochwertigen Eindruck, den die Geschichten bei mir noch verstärkt haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord im Künstlermillieu

Künstlerpech
0

Im Congresszentrum Frankenthal stolpert Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche. Der Anschlag sollte aber allem Anschein nach dem Kurpfälzer Comedian und Original ...

Im Congresszentrum Frankenthal stolpert Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki im wahrsten Sinne des Wortes über eine Leiche. Der Anschlag sollte aber allem Anschein nach dem Kurpfälzer Comedian und Original Pako gelten. Palzki und seine Kollegen Gerhard Steinbeißer, Jutta Wagner und der ihm von seinem Chef zugeteilte Archäologiestudent, inoffizieller Polizeire-porter und verkappter Schriftsteller Dietmar Becker beginnen mit den Ermittlungen. Immer wieder kommt ihnen hierbei eine Frau mit langen roten Haaren in die Quere.

Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki von der Dienststelle im Waldspitzweg in Schifferstadt hat mich mit seinen sehr unkonventionellen Ermittlungs-methoden anfangs schon sehr überrascht. Aber als ich mich mit ihm angefreundet hatte, kam ich aus dem Schmunzeln nicht mehr raus. Ob er zusammen mit seiner kleinen Tochter bei seiner Lieblings-Currywurstbude eine Werbekampagne für Fastfood startet, von der seine Frau natürlich absolut nichts wissen darf, oder er versucht seinem skurrilen und verrückten Chef Klaus Peter Diefenbach, genannt KPD, bei einem Vortrag lächerlich zu machen - immer steckt ihm der Schalk im Nacken und es kommen köstliche Szenen dabei heraus. Durch die liebevoll gezeichneten Personen bin ich sehr schnell in die Geschichte eingetaucht und mein Kopfkino lief auf Hoch-touren. Anfangs habe ich die Spannung etwas vermisst. Aber als die Ermitt-lungen Fahrt aufgenommen haben, stellte sich auch diese ein und hielt das Niveau bis zum Schluss. Immer wieder hatte ich einen Verdächtigen auf dem Schirm, der es aber, wie es sich zum Schluss rausgestellt hat, wieder nicht war.

Ich habe einen Kommissar kennengelernt, der mich zum Lachen und zum Staunen gebracht hat und von dem ich bestimmt noch mehr lesen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berlin im Ausnahmezustand

Verrohung
0

Im Cinema-Kino am Potzdamer Platz mitten in einer Vorstellung in Kino 7 steht plötzlich eine junge Frau in Flammen. Ihr junger Begleiter wird bei dem anschließenden Tumult schwer verletzt. Der russische ...

Im Cinema-Kino am Potzdamer Platz mitten in einer Vorstellung in Kino 7 steht plötzlich eine junge Frau in Flammen. Ihr junger Begleiter wird bei dem anschließenden Tumult schwer verletzt. Der russische Einwanderer Pjotr Wassiljewisch Kossygin wird an einer Bushaltestelle vor den einfahrenden Bus gestoßen. Bei einer Demonstration gegen Waffenexporte stirbt eine junge Ärztin nach einer Stichwunde im Rücken. Profiler Dr. Eli Mattay von der Task-Force Phänomenzentrierte Kriminalitätsbekämpfung in der Limonenstraße in Berlin-Dahlem macht sich zusammen mit seiner Kollegin Sandra Barth, Kriminalsoziologin, und KHK Anja Kersten auf die Suche nach dem Serienmörder.

Das dunkle düstere Cover bekommt durch die eingeschaltete Ampelanlage eine Anziehung, der ich mich nicht entziehen konnte. Mattay, der so ganz andere Polizist mit der sprichwörtlichen Berliner Schnauze, erzählt die Geschichte um die verschiedenen Fälle in der Ich-Form. Sätze wie: Sein Name war Nichtwisser, er hatte seinen Doktor in Achselzucken gemacht. Sein I-Phone Schlauerle nennt er liebevoll Schlauerle.
Kurze Kapitel und sehr bildhafte Darstellungen zusammengefügt mit einer sehr guten Story machen das Lesen zu einem Genuss. Authentisch gezeichnete Protagonisten mit ihren großen und kleinen Schwächen und Stärken haben mein Kopfkino am Laufen gehalten. Ein Spannungsbogen, der von Beginn an leicht ansteigt und mich bis zum Schluss mitfiebern lässt, verursacht mir hier und da Gänsehaut.

Ich habe einen spannenden Krimi, der in Berlin spielt, gelesen, den ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klassentreffen mal anders

Felsenfest
0

Das jährliche Klassentreffen steht an, wo sich die ehemaligen Mitschüler der Abschlussklasse 82/83 zu einer Wanderung und ihre Kinder zum Volleyball-spielen in der wunderschönen süddeutschen Stadt am Rande ...

Das jährliche Klassentreffen steht an, wo sich die ehemaligen Mitschüler der Abschlussklasse 82/83 zu einer Wanderung und ihre Kinder zum Volleyball-spielen in der wunderschönen süddeutschen Stadt am Rande der Alpen treffen. Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein geht auch in diesem Jahr nicht hin. Als er jedoch von einem seiner ehemaligen Mitschüler eine sonderbare SMS mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bekommt, regt sich sein Bauchgefühl. Er versucht die SMS zu entschlüsseln und ist sich bald sicher: sie bedeutet "Geiselnahme". Zusammen mit dem Allgäuer Haupt-kommissar Ludwig Stengele, der Recklinghäuser Austauschkommissarin Nicole Schwattke, Polizeiobermeister Johann Ostler und Polizeipsychologin Maria Schmalfuß beginnt er zu ermitteln...


Im Jahr 1294, zu Graf Folkhart von Herbertsfelds Zeiten kam es zu einer Urkundenunterzeichnung, die bis in unsere heutige Zeit gilt: dem Favor Contractus. Auf Hinweise zu diesem Schriftstück stoßen Ursel und Ignaz Grasegger, ehemalige Bestattungsunternehmer, die sich vorgenommen haben, gemeinsam Bürgermeister ihrer schönen Gemeinde werden zu wollen...

Die meisten der handelnden Personen kenne ich bereits aus den vorher-gehenden Büchern von Jörg Maurer. So kann sich mein Kopfkino auf seine Klassenkameraden, den Geiselnehmer und einen Geocacher konzentrieren. Spannung wird von Anfang an aufgebaut und hält sich konstant bis zum Schluss. Gelungen finde ich die eingefügten Briefe der ehemaligen Schul-kollegen von Jennerwein, die hier ihr Kommen ankündigen oder eine Absage schicken. In einer kurzen Episode erfahre ich, wie das Volleyballspiel bei den Inkas entstanden sein soll und lerne die Geschichte der Kramerspitze kennen. Und ich erfahre, wie man mithilfe von Türkischen Fettschwanz-schafen Drogen schmuggeln kann. Diese kleine Geschichte vom anderen Ende der Weltkugel finde ich allerdings einfach nur konstruiert, widersinnig und unpassend. Da die Ermittlungen immer neue Wendungen und Verdäch-tige hervor bringen und nichts vorhersehbar ist, bin ich wie immer in Jörg Maurers Büchern sehr gut unterhalten worden.