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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geld macht nicht nur glücklich

Wattentod
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Vater Arend Ennenga ist verstorben und seine beiden Söhne Wilbert und Renke, Erben eines großen Bauunternehmens, machen sich mit ihrem Segel-boot Sophia bei rauer See auf den Weg von Wangerooge nach Cuxhaven. ...

Vater Arend Ennenga ist verstorben und seine beiden Söhne Wilbert und Renke, Erben eines großen Bauunternehmens, machen sich mit ihrem Segel-boot Sophia bei rauer See auf den Weg von Wangerooge nach Cuxhaven. Renke geht bei einem gewagten Manöver über Bord; Wilbert wird tags darauf tot auf dem Segelboot gefunden, dass auf einer Sandbank ankert. Als auch noch der dritte Sohn des Bauunternehmers tot im Harz gefunden wird, glauben die Kommissare Tanja Itzenga und Ulfert Ulferts nicht mehr an natürliche Todesursachen. Als sich auch noch einige Ungereimtheiten erge-ben, versuchen sie zusammen mit Kommissar Hinnerk Bergmann aus Cuxhaven die wahren Hintergründe zu ermitteln...

Da in dieser Geschichte sehr viel von Segelbooten und schiffstechnischen Begriffen geschrieben wird, hat mir ein Glossar gefehlt, das diese Begriffe wie Fockschott, reffen, Plicht, Pinne usw. erklärt. Hier könnte man dann auch gleich einige Begriffe aus dem friesischen mit aufnehmen, die ich auch nicht verstanden habe.

Die Geschichte selbst ist gut ausgefeilt, fundiert und wird im Laufe der Ermittlungen immer spannender und hat es schließlich geschafft, mich zu fesseln. Die vielschichtigen und interessanten Figuren, vor allem der Familie Ennenga, bei denen man nie weiß, welche Wahrheit die richtige ist, kann ich mir sehr gut vorstellen und bin gleich mitten drin in der Geschichte und ihren Intrigen und Falschheiten. Ich lerne nicht nur die Nordseeküste etwas kennen, sondern pendle auch zu Hannes an die Ostsee mit seinem kleinen Feinschmeckerrestaurant und zusammen mit seiner polnischen Freundin zu einem tragischen Kurztrip in der Harz.

Obwohl der Krimi anfangs etwas dahin geplätschert ist, hat er mir doch gut gefallen und mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trügerische Dorfidylle

Mordskäfer
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Lebenskünstlerin Scarabea von Maarstein kommt gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung ihrer besten Freundin, der ehemaligen Zirkushochseilartistin Henriette von Eichborn, die in dem kleinen Dorf Hummelstich ...

Lebenskünstlerin Scarabea von Maarstein kommt gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung ihrer besten Freundin, der ehemaligen Zirkushochseilartistin Henriette von Eichborn, die in dem kleinen Dorf Hummelstich sehr zurückgezogen gelebt hat. Mit ihrem Papagei Dr. Jekyll, der glaubt ein Mensch zu sein und Ruhrpott-dialekt, englisch und Latein spricht, mischt sie die Beerdigung auf. Henriette hat ihr ihr Haus vermacht und eine indische Schatulle mit den fünf äußerst wertvollen Messern ihres Mannes, einem Messerwerfer. Als sich Scarabea die Messer anschauen will, ist die Schatulle leer. Sie ist überzeugt, dass ihre Freundin wegen dieser Messer ermordet wurde. Als zwei weitere Morde das kleine Dorf erschüttern, und die zuständige Polizei meint, den Täter im Metzgermeister bereits gefunden zu haben, begibt Scarabea auf eigene Faust zusammen mit dem Halbtagspolizisten und -bauern Sven Grüneis auf die Suche nach dem wahren Täter. Immer mit dabei Dr. Jekyll.

Katharina Schendel nimmt mich mit in ein Dorf, dessen Idylle trügt. Hier leben Menschen, die alle irgendwie Dreck am Stecken haben und dies sehr gut zu verstecken wissen. Vor allem aber hat es mir Scarabea mit ihren kunterbunten Klamotten, ihrem sprüh-enden Temperament, ihrem manchmal etwas schrägen Humor und ihrem fantastischen Bibliotheksbus angetan. Auch Dr. Jekyll ist nicht ohne. Bunt und eindrucksvoll gezeichnet komme ich mir vor, als lebe ich mittendrin in dieses kleinen urigen Dorf in Thüringen.

Obwohl die Geschichte sehr humorvoll geschrieben ist, kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Von einem ganz wagen Anfangs-verdacht bis zur endgültigen Aufklärung hatte ich immer wieder andere Kandidaten, denen ich den Mord an Henriette ohne weiteres zugetraut hätte im Visier.

Zum Schluss bekomme ich auch noch drei Rezepte, von denen ich das Kaninchenragout bestimmt mal ausprobieren werden.

Eine kriminalistische Geschichte, die mich sehr gut unterhalten und hier und da zum Schmunzeln gebracht hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Locker leichte Frauenlektüre

Nenn mich nicht Hasi!
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Anjela, wie Angela Winter gerne genannt werden will, lebt mit ihrem Mann Jan-Rudi und ihren beiden Kindern Luca, der schon in die Schule geht und der zweijährigen Knöpfchen (hier hätte ich gerne gewusst, ...

Anjela, wie Angela Winter gerne genannt werden will, lebt mit ihrem Mann Jan-Rudi und ihren beiden Kindern Luca, der schon in die Schule geht und der zweijährigen Knöpfchen (hier hätte ich gerne gewusst, wie sie richtig heißt) in einem schicken Einfamilien-haus in einem Hamburger Vorort. Die Langeweile hat sich in Angies Leben eingeschlichen und sie sinnt nach Abwechslung. Einmal wieder als gutaussehende, sexy und begehrenswerte Frau angesehen zu werden - das wär´s doch. Als sie in ihrer Fleischtüte die Visitenkarte des Metzgers Arwid Storm mit einer Telefon-nummer und dem Zusatz "rufen sie mich doch mal an" findet, kann sie sich ein amouröses Abenteuer durchaus vorstellen. Ihre Freundin Paula macht es ihr ja vor, wie es sein könnte, wenn...

Sandra Girod hat mir mit ihrem Erstlingswerk einen lockeren, leicht zu lesen-den, netten Frauenroman vorgelegt. Humorvoll, mit einer gewissen Situa-tionskomik und an manchen Stellen auch stark überspitzt wird mir der Alltag von Frau Winter vorgestellt. Ich darf mit ihr zum Markt marschieren und auf einer Kreuzfahrt dabei sein. Für ihre Kinder tut sie alles. Allerdings füllt sie der Part als Hausfrau und Mutter absolut nicht aus. Und um hier raus zu kommen, gerät sie hier und da in ein Fettnäpfchen, aus denen sie allerdings zum Schluss unbeschadet wieder raus kommt.

Ein netter Frauenroman ohne großen Anspruch mit einigen Passagen zum Nachdenken für zwischendurch. An Witz und Spritzigkeit hätte ich mir doch noch etwas mehr gewünscht. Nichts desto trotz hat mich dieser Roman gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Protest geht weiter...

Blutspecht
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Eine Zeitlang war es ruhig geworden um den neu zu erschaffenden National-park im Schwarzwald. Die erhitzten Gemüter hatten sich beruhigt und die Kommissare aus Karlsruhe waren wieder heim gefahren. Doch ...

Eine Zeitlang war es ruhig geworden um den neu zu erschaffenden National-park im Schwarzwald. Die erhitzten Gemüter hatten sich beruhigt und die Kommissare aus Karlsruhe waren wieder heim gefahren. Doch dann lodert der Hass gegen den Park bzw. gegen die Menschen, die dort arbeiten werden, wieder auf. Nachdem eine Briefbombe einer Praktikantin im Zentrum der Befürworter die linke Hand zerfetzt hat und eine Autobombe, die per SMS gezündet wurde, zwei junge Polizisten verletzt hat, werden die Kriminalhauptkommissare Oskar Lindt und Paul Wellmann wieder nach Baiersbronn gerufen. Doch der Hasser gibt nicht auf...

Aus dem ersten Kriminalfall "Mordschwarzwald" kenne ich bereits viele Per-sonen und neue Handelnde kommen in dieser interessanten Geschichte hinzu. Obwohl der Name des Hassers recht bald feststeht, tut es der Spannung keinen Abbruch. Ich bin mit meinem Wissen nur immer einen kleinen Schritt voraus und hoffe, dass die Kommissare bald auf den Richtigen stoßen. Ich bin hautnah am Geschehen dabei und werde auch in die Gedanken von KHK Lindt und dem Attentäter eingeklinkt.

Die Landschaftsbeschreibungen gefallen mir sehr gut und ich fühle mich fast schon wie daheim in Baiersbronn, Freudenstadt und Umgebung.

Mit dem Ende der Geschichte kann ich mich nicht anfreunden. Das kam mir zu abrupt und zu konstruiert. Schade, vielleicht hätte ich diesen Mann auch nur gerne hinter Gittern gesehen um sich seiner Taten zu verantworten.

Insgesamt jedoch hat mir auch dieser Fall gut gefallen und ich wurde gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Regt zum Nachdenken an

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Die Lebenden und die Toten
gaby2707

gaby2707

Endlich haben sich Pia Kirchhoff und Christoph Sander getraut. Still und heimlich haben sie den Bund fürs Leben geschlossen. Über Weihnachten und Silvester ...


Die Lebenden und die Toten
gaby2707

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Endlich haben sich Pia Kirchhoff und Christoph Sander getraut. Still und heimlich haben sie den Bund fürs Leben geschlossen. Über Weihnachten und Silvester wollen sie ihre Hochzeitsreise nah Equador und auf die Galapagos-Inseln starten. Doch mal wieder kann sich Pia nicht von ihrem Job los reißen. Durch Grippe ist das Team der K1 stark dezimiert und Oliver von Bodenstein ist erleichtert, als Pia sich an ihrem letzten Tag vor der Abreise anbietet, bei einem Mordfall zu helfen. Eine Frau wurde auf dem Spazier-gang mit ihrem Hund erschossen.

Und wahrhaftig schickt Pia ihren Mann allein auf Reisen...

Wieder hat sich Nele Neuhaus einen Fall um ein brisantes Thema herum einfallen lassen: Organspende. Was ich hier lese, macht mich wütend, traurig und sehr nachdenklich und regt mich zum recherchieren und zum lesen weiterer Artikel zu diesem Thema an.

Die Geschichte zieht mich von Anfang an in sich rein und ich bin voll bei den Ermittlungen dabei. Da ich einige der Protagonisten schon kenne, freue ich mich, Weiteres aus ihrem Privatleben, das auch nicht zu kurz kommt, zu erfahren. Ein absoluter Nervling ist dem Team zugeteilt worden: Fallanalytiker Andreas Neff aus Wiesbaden, genannt Napoleon. Und auch Pias Schwester Kim ist mit ihrem Rat gefragt. Diese Beiden finde ich einfach etwas zu viel des Guten, tragen sie doch nicht zur Lösung des Falles bei. Insgesamt finde ich einige Handlungsstränge einfach zu konstruiert und zu viel, was auch der Spannung nicht gut tut. Hier wäre etwas weniger vielleicht viel besser.

Trotz allem hat mich das Buch gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt.

Ich freue mich trotz der kleinen Kritikpunkte schon auf den nächsten Fall von Pia Sander (Kirchhoff).