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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Protest geht weiter...

Blutspecht
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Eine Zeitlang war es ruhig geworden um den neu zu erschaffenden National-park im Schwarzwald. Die erhitzten Gemüter hatten sich beruhigt und die Kommissare aus Karlsruhe waren wieder heim gefahren. Doch ...

Eine Zeitlang war es ruhig geworden um den neu zu erschaffenden National-park im Schwarzwald. Die erhitzten Gemüter hatten sich beruhigt und die Kommissare aus Karlsruhe waren wieder heim gefahren. Doch dann lodert der Hass gegen den Park bzw. gegen die Menschen, die dort arbeiten werden, wieder auf. Nachdem eine Briefbombe einer Praktikantin im Zentrum der Befürworter die linke Hand zerfetzt hat und eine Autobombe, die per SMS gezündet wurde, zwei junge Polizisten verletzt hat, werden die Kriminalhauptkommissare Oskar Lindt und Paul Wellmann wieder nach Baiersbronn gerufen. Doch der Hasser gibt nicht auf...

Aus dem ersten Kriminalfall "Mordschwarzwald" kenne ich bereits viele Per-sonen und neue Handelnde kommen in dieser interessanten Geschichte hinzu. Obwohl der Name des Hassers recht bald feststeht, tut es der Spannung keinen Abbruch. Ich bin mit meinem Wissen nur immer einen kleinen Schritt voraus und hoffe, dass die Kommissare bald auf den Richtigen stoßen. Ich bin hautnah am Geschehen dabei und werde auch in die Gedanken von KHK Lindt und dem Attentäter eingeklinkt.

Die Landschaftsbeschreibungen gefallen mir sehr gut und ich fühle mich fast schon wie daheim in Baiersbronn, Freudenstadt und Umgebung.

Mit dem Ende der Geschichte kann ich mich nicht anfreunden. Das kam mir zu abrupt und zu konstruiert. Schade, vielleicht hätte ich diesen Mann auch nur gerne hinter Gittern gesehen um sich seiner Taten zu verantworten.

Insgesamt jedoch hat mir auch dieser Fall gut gefallen und ich wurde gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Phantasie und Wirklichkeit

Auf High Heels in den Kreißsaal
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In ihrer Phantasie und mit rosaroter Brille auf der Nase schwebt Lucie, Ende 30 und schwanger, auf hohen Hacken in den Kreissaal, entbindet mal schnell und dann kann ihr normales Leben weiter gehen. Auf ...

In ihrer Phantasie und mit rosaroter Brille auf der Nase schwebt Lucie, Ende 30 und schwanger, auf hohen Hacken in den Kreissaal, entbindet mal schnell und dann kann ihr normales Leben weiter gehen. Auf was für ein Abenteuer sie sich eingelassen hat, merkt sie bald: schlaflose Nächte, weil der Kleine dauernd Hunger hat, ein quengelndes Kind, wenn man es gerade garnicht brauchen kann. Schlussendlich dreht sich fast alles nur um Sam - und Lucie dreht fast durch. Das Schlimmste: Marc scheint sein Leben einfach weiter zu leben. Auch ein kurzzeitiger Umzug nach München. Der bringt aber nicht die gewünschte Abwechslung, sondern Lucie fühlt sich einsamer als in Berlin, wo sie doch noch immer ein paar Freunde hat...

Lucie Marschall hat mich mitgenommen auf eine Reise in ihre Zukunft mit Baby Sam und in meine Vergangenheit. Oft habe ich schmunzeln müssen und gedacht: ja, das war bei mir genau so. Immer wieder gibt es Episoden, bei denen ich laut lachen musste. Andererseits habe ich manchmal auch gedacht: Wach auf junge Frau, lerne und lebe Familie. Hör mehr auf Dein Gefühl und lass die vielen guten Ratgeber außen vor. Alles in allem würde ich sagen, schafft sie den Spagat zwischen Kind, Küche und Karriere ganz gut und hat ihr Leben aber doch gut im Griff.

Ein wunderbar selbstironisches und liebenswertes Buch für alle Mamas, solche, die es werden wollen und auch die Väter sollten mal reinschauen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aktuell und super spannend

Mord im Viertel
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Nele lebt in einem Hamburger Viertel als freie Journalistin mit ihrer Katze Berta und einer verdurstenden Geranie und gestaltet ihr Leben recht unkonventionell, was nicht jedem gefällt und nicht jeder ...

Nele lebt in einem Hamburger Viertel als freie Journalistin mit ihrer Katze Berta und einer verdurstenden Geranie und gestaltet ihr Leben recht unkonventionell, was nicht jedem gefällt und nicht jeder versteht. Sie lebt mit ihrem Freund Tjark zusammen, der unter der Woche sein Brot in einer anderen Stadt verdienen muss, trifft sich mit ihrem Liebhaber Thomas Pick, einem Rechtsanwalt zu erotischen Stunden und beginnt ein weiteres Verhältnis mit einem jungen Mann, der ihren Computer repariert hat.

Ihr Sohn Cairo lebt mit seinen 20 Jahren sein eigenes Leben. Als er eines Abends mit Joe Brenner bei Nele auftaucht und sie bittet, Joe für ein paar Nächte aufzunehmen, holt Nele die Vergangenheit ein.

Nachdem es wegen geplanter Luxussanierungen im Viertel Proteste gegeben hat und ein Baucontainer angezündet wurde, geschieht ein Mord. Nele vermutet den Hintergrund in den geplanten Sanierungsmaßnahmen. Die Soko "Sanierung" beginnt ihre Ermittlungen, die aber immer wieder ins Stocken geraten. Irgendetwas läuft hier falsch!

Mit "Mord im Viertel" ist Cord Buch ein, wie ich finde, sehr guter Debütkrimi gelungen. Seine Schreibweise spricht mich an und die Seiten sind mir nur so durch die Hände geflogen. Etwas anstrengend war für mich die absolut kleine Schrift zu lesen.

Luxussanierung findet auch in meiner Stadt statt und ich fand es lesenswert, Hintergrundinfos aus der lokalen Sanierungspolitik zu bekommen. Auch die Schilderungen der Protestaktionen habe ich regelrecht verschlungen.

Was ich auch sehr gut finde ist, dass die Soko in der Geschichte eine eher untergeordnete Rolle spielt. Hauptakteure sind Nele mit ihren Freunden, ihren verschiedenen Liebhabern und Cairo mit seinen Freunden aus der Protestbewegung. Von der Polizei hört man zwar immer mal wieder etwas - sie kommen in ihre Ermittlungen nicht so recht voran - aber sie agieren eher im Hintergrund. Obwohl mir recht bald klar war, wer hinter den Morden stehen könnte, war mir das Motiv sehr lange unklar. Absolut spannend gemacht.

Authentische beschriebene Protagonisten lassen die Geschichte vor meinem inneren Auge ablaufen und sie haben mich sehr gut unterhalten.

Spannung gepaart mit politischen und persönlichen Motiven - ein gelungener Krimi, den ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Regt zum Nachdenken an

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Die Lebenden und die Toten
gaby2707

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Endlich haben sich Pia Kirchhoff und Christoph Sander getraut. Still und heimlich haben sie den Bund fürs Leben geschlossen. Über Weihnachten und Silvester ...


Die Lebenden und die Toten
gaby2707

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Endlich haben sich Pia Kirchhoff und Christoph Sander getraut. Still und heimlich haben sie den Bund fürs Leben geschlossen. Über Weihnachten und Silvester wollen sie ihre Hochzeitsreise nah Equador und auf die Galapagos-Inseln starten. Doch mal wieder kann sich Pia nicht von ihrem Job los reißen. Durch Grippe ist das Team der K1 stark dezimiert und Oliver von Bodenstein ist erleichtert, als Pia sich an ihrem letzten Tag vor der Abreise anbietet, bei einem Mordfall zu helfen. Eine Frau wurde auf dem Spazier-gang mit ihrem Hund erschossen.

Und wahrhaftig schickt Pia ihren Mann allein auf Reisen...

Wieder hat sich Nele Neuhaus einen Fall um ein brisantes Thema herum einfallen lassen: Organspende. Was ich hier lese, macht mich wütend, traurig und sehr nachdenklich und regt mich zum recherchieren und zum lesen weiterer Artikel zu diesem Thema an.

Die Geschichte zieht mich von Anfang an in sich rein und ich bin voll bei den Ermittlungen dabei. Da ich einige der Protagonisten schon kenne, freue ich mich, Weiteres aus ihrem Privatleben, das auch nicht zu kurz kommt, zu erfahren. Ein absoluter Nervling ist dem Team zugeteilt worden: Fallanalytiker Andreas Neff aus Wiesbaden, genannt Napoleon. Und auch Pias Schwester Kim ist mit ihrem Rat gefragt. Diese Beiden finde ich einfach etwas zu viel des Guten, tragen sie doch nicht zur Lösung des Falles bei. Insgesamt finde ich einige Handlungsstränge einfach zu konstruiert und zu viel, was auch der Spannung nicht gut tut. Hier wäre etwas weniger vielleicht viel besser.

Trotz allem hat mich das Buch gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt.

Ich freue mich trotz der kleinen Kritikpunkte schon auf den nächsten Fall von Pia Sander (Kirchhoff).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend, interessant und absolut lesenswert

Schwarze Katzen: Laura Gottbergs neunter Fall
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Die Münchner Kommissarin Laura Gottberg ist zurück aus Siena, wo sie zwei wundervolle Wochen bei ihrem Lebenspartner Commissario Angelo Guerrini verbracht hat. Beide können sich immer noch nicht einigen, ...

Die Münchner Kommissarin Laura Gottberg ist zurück aus Siena, wo sie zwei wundervolle Wochen bei ihrem Lebenspartner Commissario Angelo Guerrini verbracht hat. Beide können sich immer noch nicht einigen, ob sie ihre Fernbeziehung beenden und wo sie evtl. ihr gemeinsames Liebesglück genießen wollen.

Gleich am ersten Arbeitstag wird Laura mit einem Betonblock konfrontiert, der auf einer stark befahrenen Straße liegt und in dem, wie sich rausstellt, ein Mann eingegossen wurde. Zusammen mit ihrem neuen Kollegen Severin Burger und der Zustimmung ihrer Chefin Charlotte Wagenknecht beginnen die Ermittlungen, bei denen Laura allerdings nicht so schnell weiter kommt. Die Spuren führen in die Mafia-Kreise. Aus Sorge um Laura und weil ihn die Einsamkeit quält, kommt Angelo Guerrini nach München...

Felicitas Mayall schafft es auch in diesem Buch wieder ein wunderbares Zusammenspiel von Familie und Beruf zu kreieren. Ihr Freund reist aus Italien an, Tochter Sofia bringt ihren Freund Patrick aus England mit und auch die beiden sympathischen Väter von Laura und Angelo sind wieder mit von der Partie. Außerdem kümmert sie sich um ihren kranken Kollegen Peter Baumann.

Ich als Leser, weiß sehr schnell, in welche Richtung der Fall geht und bin so den Kommissaren immer einen kleinen Schritt voraus. Die verschiedenen mafiösen Hintergründe der "Ehrenwerten Gesellschaft" werden sehr gut dargestellt und sind fantastisch recherchiert, wie ich der Danksagung entnehme. Die Protagonisten schillern in den verschiedensten Farben und sind mit ihren Ecken und Kanten so gut gezeichnet, dass mein Kopfkino allerhand zutun hatte.

Es ist nicht die Spannung, die dieses Buch so lesenswert und mitreißend macht. Es ist die ganz eigene Art der Autorin, den Leser zu fesseln und auf ihren Reise in die Geschichte mitzunehmen. Und das gelingt Frau Mayall einfach ausgezeichnet.