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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Ermittlungen in München

Der Tote von der Isar
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Im nördlichen Teil des Flaucher, einem Teilstück der Isar in München wird auf einem Grünstreifen die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden - ohne Papiere und augenscheinlich, nach den Klamotten zu urteilen, ...

Im nördlichen Teil des Flaucher, einem Teilstück der Isar in München wird auf einem Grünstreifen die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden - ohne Papiere und augenscheinlich, nach den Klamotten zu urteilen, ein Obdachloser. Nach einem Fahndungsaufruf in der Zeitung meldet sich die Frau eines renommierten Insolvenzverwalters und behauptet, der Unbekannte sei ihr Mann. Die Kriminalhauptkommissare Batzko und Gerald van Loren beginnen mit ihren Ermittlungen.
Verdächtige mit einem Motiv gibt es mehrere. Aber wie passen da die heruntergekommenen Klamotten eines Obdachlosen dazu?

Batzko und van Loren sind zwei sehr unterschiedliche Kommissare, die sich aber hervorragend ergänzen. Ich kann den Ermittlungen der Beiden gut folgen und bekomme auch das ein oder andere Detail aus ihrem Privatleben mit, das gerade bei van Loren im Moment nicht ganz einfach ist. Auch die anderen Protagonisten sind von sehr unterschiedlicher Couleur, was mein Kopfkino zu Höchstleistungen heraus gefordert hat. Da ich in München lebe, macht es mir ganz besonderen Spaß, den Kommissaren oder den anderen Handelnden auf ihren Wegen in der Stadt zu folgen. Sogar eine meiner drei Lieblingsbuchhandlungen wird an einer Stelle genannt - super. Ich habe mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und wurde gut unterhalten, wenn mir auch, und das ist ein kleiner Minuspunkt, an manchen Stellen die Spannung etwas gefehlt hat. Trotzdem bekommt dieser München-Krimi 4,5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gut durchdacht und spannend

Eiswein
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ulia Neubauer ist verschwunden. Ihre Freundin Renate Kellermann macht sich Sorgen und meldet Julia als vermisst. Zur gleichen Zeit werden die Kommissare Braunagel und Schwarz zum Fundort einer Leiche gerufen. ...

ulia Neubauer ist verschwunden. Ihre Freundin Renate Kellermann macht sich Sorgen und meldet Julia als vermisst. Zur gleichen Zeit werden die Kommissare Braunagel und Schwarz zum Fundort einer Leiche gerufen. Eine junge Frau liegt nackt und mit zertrümmertem Gesicht im Wald. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich hier um Julia handelt...

Leicht und verständlich geschrieben, die Charaktäre fein ausgearbeitet und wunderbare Dialoge haben mich das Buch in einem Rutsch durch lesen lassen. Nicht durchschaubar gestalten sich die Ermittlungen, die von Frau "Besserwisserin" Hauptkommissarin Annemarie Zeller immer wieder unterbrochen werden. Für mich standen immer wieder neue Täter fest - aber mit dem Schluss hatte ich so nicht gerechnet.

Wer einen Krimi sucht, der nicht von Blut trieft und sehr gut unterhält, dem empfehle ich "EISWEIN".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Camping-Krimi

Kinderleicht
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Auf dem Campingplatz "Eifelwind" macht sich sein Besitzer Michael Faßbinder daran die Baugrube für einen Swimmingpool für die Sommerbesucher auszuheben. Plötzlich sackt der Bagger ab und zutage kommt ein ...

Auf dem Campingplatz "Eifelwind" macht sich sein Besitzer Michael Faßbinder daran die Baugrube für einen Swimmingpool für die Sommerbesucher auszuheben. Plötzlich sackt der Bagger ab und zutage kommt ein altes Kellergewölbe mit einem grausigen Fund.

Fast zur gleichen Zeit wird der kleine Sohn der Dykerhofs, die gerade die Pfingsferien auf dem Campingplatz verbringen, schwer verletzt und wird ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei beginnt zu ermitteln.

Der Krimi lässt sich bis auf die Stellen im Eifler Dialekt von Gert Weyers sehr leicht und flüssig lesen. Diese Dialekteinflüsse haben mich etwas genervt, weil ich leider nicht alles auf Anhieb verstanden habe. Die Geschichte selbst verbindet sehr gut einen Fall aus der Vergangenheit mit einem Kriminalfall, der sich jetzt im "Eifelwind" zuträgt. Alles passt sehr gut zusammen und ich finde die Geschichte gut recherchiert.

Die handelnden Personen kann ich mir gut vorstellen und meine Sympathien bzw. Antipathien habe ich schnell vergeben. Schöne Landschaftsbeschreibungen lassen mich direkt mitten drin sein in der Eifel.


Ein spannender Krimi - Nicht nur für Eifler und Eifelfans!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geld macht nicht nur glücklich

Wattentod
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Vater Arend Ennenga ist verstorben und seine beiden Söhne Wilbert und Renke, Erben eines großen Bauunternehmens, machen sich mit ihrem Segel-boot Sophia bei rauer See auf den Weg von Wangerooge nach Cuxhaven. ...

Vater Arend Ennenga ist verstorben und seine beiden Söhne Wilbert und Renke, Erben eines großen Bauunternehmens, machen sich mit ihrem Segel-boot Sophia bei rauer See auf den Weg von Wangerooge nach Cuxhaven. Renke geht bei einem gewagten Manöver über Bord; Wilbert wird tags darauf tot auf dem Segelboot gefunden, dass auf einer Sandbank ankert. Als auch noch der dritte Sohn des Bauunternehmers tot im Harz gefunden wird, glauben die Kommissare Tanja Itzenga und Ulfert Ulferts nicht mehr an natürliche Todesursachen. Als sich auch noch einige Ungereimtheiten erge-ben, versuchen sie zusammen mit Kommissar Hinnerk Bergmann aus Cuxhaven die wahren Hintergründe zu ermitteln...

Da in dieser Geschichte sehr viel von Segelbooten und schiffstechnischen Begriffen geschrieben wird, hat mir ein Glossar gefehlt, das diese Begriffe wie Fockschott, reffen, Plicht, Pinne usw. erklärt. Hier könnte man dann auch gleich einige Begriffe aus dem friesischen mit aufnehmen, die ich auch nicht verstanden habe.

Die Geschichte selbst ist gut ausgefeilt, fundiert und wird im Laufe der Ermittlungen immer spannender und hat es schließlich geschafft, mich zu fesseln. Die vielschichtigen und interessanten Figuren, vor allem der Familie Ennenga, bei denen man nie weiß, welche Wahrheit die richtige ist, kann ich mir sehr gut vorstellen und bin gleich mitten drin in der Geschichte und ihren Intrigen und Falschheiten. Ich lerne nicht nur die Nordseeküste etwas kennen, sondern pendle auch zu Hannes an die Ostsee mit seinem kleinen Feinschmeckerrestaurant und zusammen mit seiner polnischen Freundin zu einem tragischen Kurztrip in der Harz.

Obwohl der Krimi anfangs etwas dahin geplätschert ist, hat er mir doch gut gefallen und mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trügerische Dorfidylle

Mordskäfer
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Lebenskünstlerin Scarabea von Maarstein kommt gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung ihrer besten Freundin, der ehemaligen Zirkushochseilartistin Henriette von Eichborn, die in dem kleinen Dorf Hummelstich ...

Lebenskünstlerin Scarabea von Maarstein kommt gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung ihrer besten Freundin, der ehemaligen Zirkushochseilartistin Henriette von Eichborn, die in dem kleinen Dorf Hummelstich sehr zurückgezogen gelebt hat. Mit ihrem Papagei Dr. Jekyll, der glaubt ein Mensch zu sein und Ruhrpott-dialekt, englisch und Latein spricht, mischt sie die Beerdigung auf. Henriette hat ihr ihr Haus vermacht und eine indische Schatulle mit den fünf äußerst wertvollen Messern ihres Mannes, einem Messerwerfer. Als sich Scarabea die Messer anschauen will, ist die Schatulle leer. Sie ist überzeugt, dass ihre Freundin wegen dieser Messer ermordet wurde. Als zwei weitere Morde das kleine Dorf erschüttern, und die zuständige Polizei meint, den Täter im Metzgermeister bereits gefunden zu haben, begibt Scarabea auf eigene Faust zusammen mit dem Halbtagspolizisten und -bauern Sven Grüneis auf die Suche nach dem wahren Täter. Immer mit dabei Dr. Jekyll.

Katharina Schendel nimmt mich mit in ein Dorf, dessen Idylle trügt. Hier leben Menschen, die alle irgendwie Dreck am Stecken haben und dies sehr gut zu verstecken wissen. Vor allem aber hat es mir Scarabea mit ihren kunterbunten Klamotten, ihrem sprüh-enden Temperament, ihrem manchmal etwas schrägen Humor und ihrem fantastischen Bibliotheksbus angetan. Auch Dr. Jekyll ist nicht ohne. Bunt und eindrucksvoll gezeichnet komme ich mir vor, als lebe ich mittendrin in dieses kleinen urigen Dorf in Thüringen.

Obwohl die Geschichte sehr humorvoll geschrieben ist, kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Von einem ganz wagen Anfangs-verdacht bis zur endgültigen Aufklärung hatte ich immer wieder andere Kandidaten, denen ich den Mord an Henriette ohne weiteres zugetraut hätte im Visier.

Zum Schluss bekomme ich auch noch drei Rezepte, von denen ich das Kaninchenragout bestimmt mal ausprobieren werden.

Eine kriminalistische Geschichte, die mich sehr gut unterhalten und hier und da zum Schmunzeln gebracht hat.