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Veröffentlicht am 15.09.2016

Unerwartete Leichenfunde

Der Mädchenflüsterer
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Bei einem Spaziergang mit seinem Hund findet ein Mann Skelettteile. Rechtsmedizinerin Maja Heuberger bekommt die Knochen auf den Tisch und es stellt sich heraus, dass es sich um drei verschiedene junge ...

Bei einem Spaziergang mit seinem Hund findet ein Mann Skelettteile. Rechtsmedizinerin Maja Heuberger bekommt die Knochen auf den Tisch und es stellt sich heraus, dass es sich um drei verschiedene junge weibliche Leichen handelt. In der Gegend in und um Leipzig sind zwischen 2007 und 2010 einige junge Mädchen verschwunden.
Dann kommen bei den Eltern der verschwundenen Mädchen Briefe mit einem Hilferuf bzw. einer Lösegeldforderung an.
Die Kripo mit Andreas Melzer und seinem Team nimmt die Ermittlungen wieder auf. Maja ist in besonderem betroffen, weil auch ihre Tochter vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Ihr Studienkollege und Freund Peter Holzing ermittelt auf eigene Faust und kommt dem Täter gefährlich nahe...

Ich lerne die interessant und farbig beschriebenen Protagonisten mit ihren kleinen und großen Schwächen und Stärken von Anfang an gut kennen und auch die Nebendarsteller fügen sich bald in mein Kopfkino ein. Vor allem Maja Heuberger und Peter Holzing kann ich mir sehr gut vorstellen. Ihr Tun kann ich nicht immer nachvollziehen.
Die Geschichte selbst ist spannend erzählt und der Spannungsbogen hält sich bis zum Schluss sehr weit oben. An manchen Stellen allerdings stören mich Wiederholungen und gerade zum Schluss ist mir bei der Auflösung einiges zu konstruiert und für mich leider unglaubwürdig.

Trotz allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich werde auch den ersten Fall von Maja und Peter noch lesen. Da zum Schluss der Geschichte einige Fragen offen geblieben sind, gehe ich mal davon aus, dass ich demnächst einen weitern Fall der Rechtsmedizinerin lesen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

13 finstere Geschichten

Kirchweihleichen
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13 Krimiautorinnen und -autoren, deren Kurzbiografien im Anhang zu lesen sind, haben in diesem Buch ihre Geschichten auf der Kerwa in ganz Franken angesiedelt.

Tote gibt es beim Kreislaufversagen im Starlight-Express, ...

13 Krimiautorinnen und -autoren, deren Kurzbiografien im Anhang zu lesen sind, haben in diesem Buch ihre Geschichten auf der Kerwa in ganz Franken angesiedelt.

Tote gibt es beim Kreislaufversagen im Starlight-Express, im Kinderkarussel und beim Brand einer Bratwurst-bude. Eine junge Frau muss sterben, weil sie "ihn" nicht angesehen hat. Es geht um einen Gesangverein, der seine Leichen nicht im Keller hat und um den Tod eines Trommlers. Sherlock Holmes und Dr. John Watson kümmern sich um einen toten Barthelsträger. Und wie hat schon die Oma eines jungen Schaustellers immer gesagt: "Echte Liebe ist immer gefährlich".

Ein mit seinen 13 sehr verschiedenen Geschichten recht kurzweiliges Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Neues Glück auf Langkavi

Morgen ist ein neues Leben
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Tanja Wellenstein, knapp 30 Jahre alt, arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und will ihr Leben ändern. Sie möchte irgendwas mit Tieren oder Kosmetik machen. Diese Pläne treten abrupt in den Hintergrund, ...

Tanja Wellenstein, knapp 30 Jahre alt, arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und will ihr Leben ändern. Sie möchte irgendwas mit Tieren oder Kosmetik machen. Diese Pläne treten abrupt in den Hintergrund, als sie beim unfreiwilligen Belauschen ihrer Großeltern hört, dass ihre Mutter, die sie seit 25 Jahren als verstorben glaubt, lebt - auf einer malayischen Insel. Beim Durchsuchen des Schreibtisches Ihrer Großmutter stößt sie auf alte Briefe. Völlig unbedarft macht sie sich auf in ein unbekanntes Land und auf die Suche nach ihrer Mutter.

Da mir das erste Buch von Kerstin Hohlfeld "Wenn das Glück anklopft" schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wohin mich die Autorin diesmal mitnimmt. Und ich bin auch diesmal restlos begeistert.

Zum einen von den Protagonisten, die so vielseitig und farbig beschrieben sind, dass sie mir direkt ans Herz gewachsen sind. Sie haben aber auch ihre Ecken und Kanten und gerade das macht sie so einzigartig und lebensecht.
Zum anderen die Wunderbaren Landschaftsbeschreibungen der malaysischen Insel Langkavi. Meine innere Stimme hat mir immer wieder zugeflüstert: da musst Du auch mal hin.
Und zum Dritten eine Geschichte, die drei ganz unterschiedliche Frauen in ihrer Lebensumgebung beschreibt. Tanja Wellenstein, die ihre Mutter sucht, ihre Mutter Valentina, die auf Langkavi lebt und Helena Sander, eine erfolgreiche Schönheitschirurgin, die auf der Suche nach sich selbst ist.
Die Geschichten dieser drei Frauen hat Kerstin Hohlfeld mit ihrem einfühlsamen und herzlichen Schreibstil zu einem absoluten Lesegenuss zusammengeführt.

Spannende, interessante, einfühlsame Unterhaltungsliteratur, die aber auch hier und da zum Nachdenken anregt. Ich hatte einige sehr schöne Lesesrunden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht so gut wie "Schwesterlein..."

Töte ihn, dann darf sie leben
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Die Psychologin Merette Schulman verbringt die erste Nacht mit ihrem Ex-Mann dem Polizisten Jan-Ole in der Hütte einer Freundin, als sie feststellt, dass Jan-Ole in der Nacht nicht mehr an ihrer Seite ...

Die Psychologin Merette Schulman verbringt die erste Nacht mit ihrem Ex-Mann dem Polizisten Jan-Ole in der Hütte einer Freundin, als sie feststellt, dass Jan-Ole in der Nacht nicht mehr an ihrer Seite liegt. Sie findet ihn schwer verletzt in der Nähe in einem verlassenen Gebäude. Am nächsten Tag die nächste Hiobsbotschaft: Aksel Karlsen, einer ihrer Patienten, der sie und ihre Tochter im vergangenen Jahr versucht hatte zu entführen, und in die Psychatrie eingeliefert wurde, konnte vor dort fliehen. Merette ist sich sicher: er will sich an ihr rächen. Die Ahnung wird verstärkt, als sie ein Foto ihrer Tochter Julia per SMS erhält mit dem Text: Töte ihn, dann darf sie leben...

Da ich Merette, Julia und ihre Freundin, Jan-Ole und auch Aksel schon aus "Schwesterlein muss sterben" kenne, fällt mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Hier und da wird in kurzen Sätzen auf die erste Geschichte hingewiesen, was aber nicht stört, sondern eher neugierig macht.
Allein die Vorstellung, wie sich Merette entscheiden wird, birgt eine absolute Spannung. Wird sie es schaffen, Aksel unschädlich zu machen bzw. ihn überhaupt zu finden? Die Spannung ist von der ersten Seite an da und steigert sich ganz langsam.
Dann beginnt 10 Jahre vorher eine zweite Geschichte, in der ich mehr über Jan-Ole erfahre. Das fand ich anfangs ganz gut, aber dann plätschert die Geschichte so dahin und die Spannung ist fast weg - sehr schade. Leider wird dieser Spannungsverlust auch im dritten Teil der Geschichte nicht mehr kompensiert und ich steige etwas enttäuscht aus der Geschichte aus.

Da sowohl Merette als auch Julia ihre Geschichte von da, wo sie gerade sind, erzählen, bin ich mit Beiden an unterschiedlichen Orten unterwegs und immer voll dabei. Auch die Gedanken des "Bösen" werden gut vermittelt und kursiv dargestellt.

Für mich als Brillenträgerin ist die etwas größere Schrift sehr angenehm zu lesen.

Ob wohl mir einen großen Teil der Geschichte lang die Spannung gefehlt hat, finde ich sie doch insgesamt gut umgesetzt und ich wurde gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Neues aus Martinsfehn

Die stille Braut
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Oberkommissarin Nola van Heerden der Kripo Leer wird an einen See in der Nähe von Martinsfehn gerufen. Hier haben Waldarbeiter eine junge Frau aufgebahrt gefunden. Wie sich herausstellt, gilt diese junge ...

Oberkommissarin Nola van Heerden der Kripo Leer wird an einen See in der Nähe von Martinsfehn gerufen. Hier haben Waldarbeiter eine junge Frau aufgebahrt gefunden. Wie sich herausstellt, gilt diese junge gehörlose Frau seit 4 Jahren als vermisst. Nola beginnt mit ihren Ermittlungen und stößt auf Ungeheuerlichkeiten und auf Versäumnisse der ersten Ermittlungen von vor 4 Jahren. Mittendrin ein Mann, zu dem sie sich ihrer Gefühle nicht sicher ist.

In Martinsfehn war ich im vergangen Jahr schon einmal bei Er ist,unten dabei und daher kenne ich einige Protagonisten bereits. Hier lerne ich Nola van Heerden und Renke Nordmann noch besser kennen. Auch in diesem Fall arbeiten die Beiden zusammen, was nicht immer ohne Ärgernisse abläuft.
Auch die anderen Protagonisten haben ihre Stärken und Schwächen, wie im richtigen Leben und ich habe mich gleich gut als Beobachterin in die Dorfgemeinschaft einfügen können. Auch meine Sympathien und Antipathien habe ich gut verteilen können. Ganz besonders aus Herz gewachsen ist mir eine alte Dame, die ganz allein in ihrem Haus lebt - Renkes Tante Meta.

Der Fall an sich, der aus einer Vermisstenanzeige von vor 4 Jahren resultiert und durch den Fund der jungen Frau erneut aufgerollt wird, ist erschütternd und aufrüttelnd zugleich. Hätte man früher hingeschaut, wäre vielleicht manches nicht passiert. So muss die Kripo sich auch noch mit drei ermordeten Männern rumschlagen. Die Geschichte ist absolut logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Durch immer wieder neue Ermittlungserkenntnisse komme ich von einem Verdächtigen zum andern - aber zu keinem abschließenden Ergebnis. Zum Schluss haben sich dann alle Knoten aufgelöst und alle Fäden laufen zusammen. Obwohl absolut nachvollziehbar, hatte ich mit diesem Ende bzw. der Aufklärung nicht gerechnet.

Die Autorin versteht es sehr gut, den Spannungsbogen konstant hoch zu halten, was mich Mühe gekostet hat, das Buch nicht in einem Rutsch durch zu lesen. Ich war mittendrin in einer nicht alltäglichen Geschichte, die mir spannende Lesestunden beschert hat und werde das Buch gerne weiter empfehlen.