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Veröffentlicht am 24.06.2019

Hat mich leider nicht angesprochen

Im Schatten des Schleiers
2

Maryam Heidani Ahwazi beschreibt in diesem Buch ihre Kindheit, ihre Jugend und einen Teil ihres Erwachsenenlebens inkl. ihrer Flucht aus dem Iran nach Deutschland.

Ich lese sehr gerne Erfahrungsberichte ...

Maryam Heidani Ahwazi beschreibt in diesem Buch ihre Kindheit, ihre Jugend und einen Teil ihres Erwachsenenlebens inkl. ihrer Flucht aus dem Iran nach Deutschland.

Ich lese sehr gerne Erfahrungsberichte von Frauen, die ein besonderes Schicksal beschreiben. Hier wurde ich leider enttäuscht.

Ihre Geschichte ist in drei Teile untergliedert. Jeder Teil unterteilt sich nochmal in viele kleine einzelne Geschichten.

Im ersten Abschnitt erfahre ich vieles aus ihrer Kindheit. Als Ahwazi, einem Stamm im Süden des Iran, wurden ihre Eltern überwacht, ein Bruder Tiam kam ins Gefängnis, ihre Schwägerin Kiana wurde misshandelt und verlor bei einer Razzia in ihrem Haus ihr Ungeborenes. In der Schule galt die totale Überwachung durch die Basidschi, Frauen und auch ältere Schülerinnen, die darauf achteten, dass alle „Gesetze“ des Islamischen Staates eingehalten wurde.

Der zweite Teil befasst sich mit Maryam, die eine Ausbildung gemacht hat und nun in einem Raum ihres Zuhauses einen Kosmetiksalon betreibt. Schnell nistet sich hier Malihe ein, eine Art Wahrsagerin, durch die Maryam neue Kundinnen gewinnt, sich aber auch sehr abhängig macht. Mir waren diese Geschichten einfach zu abstrus, zu nicht vorstellbar. Kurz – ich konnte damit gar nichts anfangen.
Und Maryam entdeckt für sich das Christentum, was in ihrem Land sehr gefährlich ist. Diese Wandlung kam für mich so überraschend, dass ich sie einfach hingenommen habe. Vorstellbar war es so, wie sie es schildert, für mich leider nicht.

Im dritten Abschnitt erfahre ich von Maryams Inhaftierung, da sie wohl jemand wegen ihres Glaubens angezeigt hat. Sie freundet sich mit einer Wärterin an, wird misshandelt, nach einem halben Jahr auf Kaution freigelassen, folgt dem Rat des Sicherheitsdienstes im Gefängnis und flieht mit ihrer Familie. Ihr Mann, von dem ich insgesamt sehr wenig erfahre, bleibt im Iran zurück. Die Flucht geht über die Türkei nach Griechenland und dann ist Maryam auch schon in Deutschland.
Wenn ich die Berichte von Menschen, denen eine Flucht bis hierher geglückt ist, lese, bin ich wegen der Grausamkeiten, der widrigen Umstände immer wieder schockiert. Hier liest es sich fast wie eine ganz normale Reise durch verschiedene Länder.

Auch an den Schreibstil mit den kurzen Sätzen und den vielen kleinen Kapiteln musste ich mich erst gewöhnen. Außerdem fehlen mir hier einfach die Emotionen.

Ein Buch, das den Lebensweg einer jungen Frau vom Islam zum Christentum und vom Iran nach Deutschland beschreibt. Leider konnte mich Maryams Geschichte nicht fesseln. Schade.

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Veröffentlicht am 09.05.2019

Sechs Geschichten von 6 Autoren

Lynchen in München
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In diesem kleinen Buch haben sich fünf Autorinnen und ein Autor mit ihren Kurzgeschichten verewigt. Alle Geschichten spielen in oder um München herum, in der Gegenwart oder zu Beginn der 1930er Jahre. ...

In diesem kleinen Buch haben sich fünf Autorinnen und ein Autor mit ihren Kurzgeschichten verewigt. Alle Geschichten spielen in oder um München herum, in der Gegenwart oder zu Beginn der 1930er Jahre. Ich besuche den Mittelaltermarkt am Wittelsbacher Platz, schaue den Bauarbeitern bei einer Wohnhaussanierung in der Sedanstraße über die Schulter, besuche einen in der Nähe liegenden Wildpark und suche zusammen mit dem Täter sein Opfer in einer Discothek. Da die Geschichten sehr unterschiedlich sind, gibt es vier, die mir gut bzw. sogar sehr gut gefallen haben und zwei, die mich nicht so gut unterhalten konnten. Aber das ist natürlich alles Geschmackssache.

Ein kleines bisserl gestört haben mich immer wieder mal vorkommende Wort- bzw. Grammatikfehler.

Alles in allem haben mich die Geschichten leider nur mäßig unterhalten und die Lektüre bekommt von mir 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Hat mich leider nicht erreicht

Liebe ist so scheißkompliziert
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Nele Klinger ist 17 und mit 180cm eine sehr große junge Frau. Mit ihrer Größe fällt es ihr sehr schwer Freunde zu finden. Der Einzige, der immer zu ihr hält ist Nachbarssohn Tom Falk. Da ist aber auch ...

Nele Klinger ist 17 und mit 180cm eine sehr große junge Frau. Mit ihrer Größe fällt es ihr sehr schwer Freunde zu finden. Der Einzige, der immer zu ihr hält ist Nachbarssohn Tom Falk. Da ist aber auch noch der Basketballstar der Schule Jerome Tessner, den alle Mädchen, ob klein oder groß, jung oder schon älter, anhimmeln. So auch Neles jüngere Schwester Lea. Zusammen mit Tom besucht Nele eine Party, bei der sie Jerome näher kommt, die aber dann etwas aus dem Ruder läuft. Am nächsten Tag kursiert ein Video mit ihr als Hauptdarstellerin in der Schule – halbnackt. Hat Jerome dieses Video gedreht? Oder ist alles ganz anders als es sich im Moment darstellt?

Sabine Schoder nimmt sich mit ihrem Buch, das für mich das erste aus ihrer Feder ist, einiger Themen an, die hier die Jugendlichen betreffen. Es geht um Mobbing, den damit verbundenen Freitod, das Erwachsenwerden, die erste Liebe, die erste enttäuschte Liebe, um Rauchen, Drogen und Alkohol und die Jagd nach "Likes". Alles in Verbindung gebracht zu Nele Klinger, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt und Jerome Tessner.

Ich finde die einzelnen Personen sehr detailliert, mit Ecken und Kanten ausgestattet, sehr gut vorstellbar beschrieben. Ich habe Neles Gefühle zum Teil nachvollziehen können. Manchmal habe ich das Mädel allerdings nicht verstanden. Sie ist sehr ruhig und ihrem Alter, wie ich finde, schon ein paar Jahre voraus. Sie ist nicht unsympathisch, aber mein Herz hat sie nicht erreichen können. Genau so wie Jerome, der leicht zornig wird und das seine Umwelt auch spüren lässt. Zwei sehr unterschiedliche Protagonisten, die sich aber gegenseitig sehr gut tun.

Die Autorin hat trotz aller Probleme, die hier angesprochen werden, eine humorige, herzerfrischende, leichte und flüssige Art zu schreiben. Und obwohl ich immer wieder wissen wollte, wie es weiter geht, hat mich das Buch in einigen Belangen etwas enttäuscht zurück gelassen. Was aber auch an meinem Alter liegen kann. Mir war gerade das Verhalten von Nele, ihren Eltern und vor allem auch der Schule manchmal etwas fremd.

Eine nette, teils gefühlvolle (Liebes-)Geschichte mit interessanten und spannenden Themen, bei dem mir aber Tiefe und vor allem Konsequenzen gefehlt haben. Da das Buch für Jugendiche ab 14 Jahren freigegeben ist, hätte ich mir gerade beim Thema Drogenkonsum, das hier schon fast verharmlost wird, gewünscht, dass auch da näher und mehr drauf eingegangen wird.

Von mir bekommt das Buch 3,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 26.08.2018

Konnte mich nicht so ganz fesseln

Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)
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Dream Maker Parker Ellis, Love Maker Bogart „Bo“ Montgomery und Money Maker Royce Sterling führen gemeinsam die Agentur „International Guy Inc“. Die Drei coachen Frauen in Sachen Styling, Selbstbewusstsein, ...

Dream Maker Parker Ellis, Love Maker Bogart „Bo“ Montgomery und Money Maker Royce Sterling führen gemeinsam die Agentur „International Guy Inc“. Die Drei coachen Frauen in Sachen Styling, Selbstbewusstsein, Finanzen und allem was Frau so brauchen kann. Eine Agentur für Lebenshilfe.

Der erste Auftrag führt sie nach Paris zu der jungen Firmenerbin Sophie Rolland. Ihr soll Stil und Selbstsicherheit beigebracht werden. Auch die Finanzen der Firma werden beleuchtet. Parker Ellis, vor dem keine Frau sicher ist, nimmt sich der jungen Dame im Besonderen an. Nach ihrem Auftrag wollen sie Freunde bleiben.

Auch in New York, wo Parker seinem großen Schwarm der Schauspielerin Skyler Paige aus einer Depression helfen soll, ist er der Mann, dem keine Frau widerstehen kann. Sky, die er Peaches nennt, kann endlich sie selbst sein.

Der letzte Auftrag in diesem Buch für Parker und Kollegen führt zu Fürstin Mary und ihrer Tochter Prinzessin Christina Kaarsberg in Dänemark, die den ihr angedachten Prinzen nicht ehelichen will. Auch hier ist Lebenshilfe angesagt.

Dies ist das erste Buch, das ich von Audrey Carlan gelesen habe. Und vom Hocker gerissen hat es mich, nach dem ganzen Hype, leider nicht.

Dream Maker ist der Auftakt einer neuen Reihe der Autorin, der mich in den kommenden Büchern noch nach Mailand, San Frabcico, Montreal, London, Berlin, Washington DC., Berlin, Los Angeles und Rio de Janeiro. Da wäre ich schon gespannt, was dort alles geschieht.

Die drei Geschichten hier in drei Metropolen werden aus der Sicht des Hauptprotagonisten Parker Ellis erzählt. Mir ist Parker zu selbstgefällig, zu selbstverliebt, zu glatt. Aber auch die beiden Partner Bogart „Bo“ Montgomery und Royce Sterling haben mein Herz nicht erreichen können. Dazu waren sie mir nicht präsent genug.

Den Schreibstil finde ich richtig gut - locker, leicht, flüssig, ausdrucksstark und prickelnd. Die Protagonisten sind sehr lebendig, ausdrucksstark beschrieben und sehr gut vorstellbar. Es geht immer wieder um Sex und Erotik. Aber die erotischen Beschreibungen gehen nicht unter die Gürtellinie und sind sehr gut lesbar.


Genau wie Parker zum Ende der Geschichte muss ich über einiges nachdenken. Ich wurde schon gut unterhalten. Aber will ich die anderen drei Bücher auch noch lesen? Vielleicht gebe ich dem nächsten Band noch eine Chance.
3,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nicht ganz so meins

Dreckiger Schnee
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Detective Constable Aidan Waits bekommt vom Abgeordneten David Rossiter MP den Auftrag dessen 17-jährige Tochter Isabelle ausfindig zu machen und nachhause zu bringen. Auf seiner Suche stößt Waits auf ...

Detective Constable Aidan Waits bekommt vom Abgeordneten David Rossiter MP den Auftrag dessen 17-jährige Tochter Isabelle ausfindig zu machen und nachhause zu bringen. Auf seiner Suche stößt Waits auf einen Sumpf aus Drogen, Sex und Gewalt.


Obwohl mir die Leseprobe zum Buch sehr gut gefallen hat, bin ich in die Geschichte nur sehr schwer reingekommen. Gerade den Anfang finde ich sehr zäh und langatmig. Aber auch die Geschichte hat für mich, bis kurz vor Schluss, keinen Reiz entwickelt und mich nicht einfangen können. Die Spannung, die sich langsam aufgebaut hatte, fiel immer wieder zusammen.
Vielleicht bin ich mit Mitte 60 einfach nicht das richtige Klientel für eine solche Art von Thriller. Ich fühle mich zwischen all den Drogen konsumierenden, durchgeknallten, saufenden, prügelnden jungen Menschen in den Discos und den Bars der Organisation oder den Burnsiders einfach nicht wohl.

Ich habe bis hierher auch selten ein Buch gelesen, wo es fast nur Personen gibt, die mir zutiefst unsympathisch sind. Egal ob Aidan Waits, bei dem hier und da auch mal sympatische Seiten hervorblitzen, sein Vorgesetzter Superintendent Parrs, Drogenboss Zain Carver, die „Sirenen“, die mir nicht mal leid tun, Glen Smithson, oder David Rossiter – alle hinterlassen bei mir einen abstoßenden, sehr negativen Eindruck. Sogar die Stadt Manchester vermittelt mir ein hässliches, unwohnliches Bild von sich.

Trotzdem habe ich tapfer durchgehalten und es nicht bereut. Auf den letzten ca. 150 Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf, baut mit jeder Seite etwas mehr Spannung auf und ich verstehe mich langsam besser mit Aidan Waits.

Ein Thriller mit einigen Überraschungen, zum Teil sehr ungewöhnlichen Protagonisten und einer Geschichte, die bis kurz vor Schluss brauchte um mich zu fesseln.
Hierfür vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.