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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungener Jugendthriller

Morgen wirst du sterben
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Sophia Rothe und ihr Bruder Moritz leben mit ihren Eltern wohl behütet in Düsseldorf. Julia Klaussen lebt jetzt in Hamburg und will Schauspiel studieren. Philip lebt in München, verdient als Jungunternehmer ...

Sophia Rothe und ihr Bruder Moritz leben mit ihren Eltern wohl behütet in Düsseldorf. Julia Klaussen lebt jetzt in Hamburg und will Schauspiel studieren. Philip lebt in München, verdient als Jungunternehmer richtig gutes Geld und will demnächst seine kapriziöse Freundin heiraten.
Allem Anschein nach haben die vier jungen Leute nichts miteinander zutun. Das änder sich, als alle vier Emails von einem Unbekannten bekommen, der ihnen mitteilt, dass sie am 2. Juli sterben werden...

Ich war gespannt, wie es ist, einen Jugendthriller von Gina Mayer zu lesen. Und ich bin überrascht, wie gut ihr der Einstieg in dieses Genre gelungen ist und hoffe, dass es weitere Thriller für Jugendliche geben wird.

Auch der Aufbau hat mir gut gefallen. Im ersten Drittel werden die vier Jugendichen mit ihrem familiären Hintergrund und ihren Stärken und Schwächen vorgestellt. Sympathien und Antipathien lassen sich von meiner Seite aus schnel vergeben. Dann entwickelt sich um diese Vier herum eine spannende, absolut nachzuvollziehende Geschichte, in der, wie ich finde, Moritz etwas zuwenig Beachtung bekommt. Auch ein kleiner Junge bekommt immer wieder Raum für seine Betrachtungen. Ich hatte gleich den Verdacht, dass es sich hier um die kindlichen Gedanken des Emailschreibers handeln könnte.

Eine gute durchdachte Geschichte, ohne Blutvergießen, trotzdem sehr spannend, fesselnd, interessant und nicht nur für Jugendliche lesenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

24 kleine feine Weihnachtskrimis

Maria, Mord und Mandelplätzchen
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24 Autorinnen und Autoren von Gisa Pauly, Zie Beck, Gisa Klönne, Nicola Förg, Ingrid Noll über Susanne Miscke, Sandra Lüpke, Sabine Trinkaus zu Judith Merchant, Tatjana Kruse, Friedrich Ani und Abdreas ...

24 Autorinnen und Autoren von Gisa Pauly, Zie Beck, Gisa Klönne, Nicola Förg, Ingrid Noll über Susanne Miscke, Sandra Lüpke, Sabine Trinkaus zu Judith Merchant, Tatjana Kruse, Friedrich Ani und Abdreas Föhr - alle haben eine kleine mehr oder weniger kriminelle Geschichte zur Weihnachtszeit geschrieben.

Es dreht sich um die Möwen auf Sylt, die nicht mehr gefüttert werden sollten, um zwei Frauen, die dreizehn anderen Frauen ein Geldgeschenk machen, um eine Krähe, die für den Tod zweier Menschen verantwortlich ist, um einen Mann, der aus dem Leben scheiden will und eine Langlaufodyssee erlebt, um einen personalisierten Live-Krimi oder Erikas und meinen liebsten Kommissar, der in den Wald geht und eine Tanne klaut.

Manchmal kriminell ernst, manchmal zum schmunzeln, haben mich diese Weihnachtskrimis, die man immer mal zwischendurch lesen kann, gut unterhalten.
Ich liebe diese kleinen Abwechslungen in der Vorweihnachtszeit und kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sina und Philip

Heidewinter
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Sina ist gerade erst 17 und soll, wenn es nach ihrem Vater geht, so schnell wie möglich unter die Haube gebracht werden. Auf einem Ball, auf den die heiratsfähigen jungen Männer der Gegend eingeladen sind, ...

Sina ist gerade erst 17 und soll, wenn es nach ihrem Vater geht, so schnell wie möglich unter die Haube gebracht werden. Auf einem Ball, auf den die heiratsfähigen jungen Männer der Gegend eingeladen sind, begegnet sie einem Mann, der sie alle Etikette vergessen lässt, und den sie hemmungslos verführt.
Jahre später, sie hat eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht, sich von ihrem Vater distanziert und ihre Ehe hat nicht gehalten, bekommt sie ein Angebot aus einem kleinen Ort in der Heide, wo dringend eine Arzthelferin und eine Krankenschwester für den alten Baron gesucht wird. Sina macht sich auf nach Lunau. Und hier begegnet sie dem Mann wieder, den sie auf ihrem letzten Ball bei ihrem Vater "kennengelernt" hat: Baron Philip von Hooven.

Es ist mein erster Roman, den ich von Susanne Schomann nach einigen positiven Kritiken zu ihren Büchern gelesen habe. Und ich bin restlos begeistert.

Von ihrem Schreibstil, leicht und flüssig zu lesen, der mich sehr schnell mitten hineinzieht in dieses kleine Dorf Lunau mit seinen interessanten Menschen, wo ich mich von Anfang an, genau wie Sina, sehr wohlgefühlt habe. In ein kleines Bücher-Cafe, wo es herrliche Torten und Kuchen gibt, und in eine Dorfgemeinschaft, die ihres gleichen sucht.

Von ihren Protagonisten, hier besonders von Sina und Philip, aber auch von den Freunden von Philip mit ihren Partnerinnen und vor allem dem alten Baron. Sina ist eine sympathische, offene junge Frau, die aus ihrem reichen Elternhaus ausgebrochen ist und schon einiges erlebt hat. Adeligen steht sie sehr kritisch gegenüber, da sie hier ihre eigenen Erfahrungen in jungen Jahren gemacht hat. Philipp, der sein Herz sehr schnell an sie verliert, bekommt immer wieder Dämpfer, die sich aus Missverständnissen und nicht miteinander reden ergeben. Aber er hat ja seine Freunde, die ihn auf den richtigen Weg schubsen. Und alles wird schlussendlich gut.

Die Geschichte selbst ist keine reine Liebesgeschichte, sondern enthält auch kriminelle Elemente, die gekonnt und plausiebel eingearbeitet sind. Hier konnte ich mit ermitteln. Aber die Liebe steht an erster Stelle und die vielen Schwierigkeiten, die die Beiden zu überstehen haben, kann ich gut nachvollziehen.

Ich habe mit Sina und Philip gelitten und gelacht, war nachdenklich und musste immer wieder schmunzeln. Ich fühle mich sehr gut unterhalten und möchte unbedingt mehr von diesem idyllischen Wohlfühlort Lunau und seinen wunderbaren Bewohnern.

Dieser Roman bekommt meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Heitere Kurzgeschichten

Leselust für 50 plus!
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Wie sie in ihrem Vorwort erzählt, hat Anja Stroot jahrelang kleine Geschichten gesammelt, aus denen dieses Buch entstanden ist. 18 Kurzgeschichten aus den verschiedensten Bereichen des Lebens. Ich habe ...

Wie sie in ihrem Vorwort erzählt, hat Anja Stroot jahrelang kleine Geschichten gesammelt, aus denen dieses Buch entstanden ist. 18 Kurzgeschichten aus den verschiedensten Bereichen des Lebens. Ich habe geschmunzelt, einmal laut gelacht, war auch mal nachdenklich und habe innerlich gegrinst. Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten.

Da es Kurzgeschichten sind, kann man immer mal wieder eine zwischendurch lesen. Bemerkenswert ist auch die große Schrift. Die wird sogar meine Mutter lesen können, an die ich dieses unterhaltsame Buch nun weiter geben werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein eindrucksvolles Stück Zeitgeschichte

Die andere Hälfte der Hoffnung
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Bauer Matthias Lessmann holt ein junges Mädchen von der Straße und rettet ihr damit das Leben. Als er sie nach einem heißen Bad mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Wanne findet, fühlt er sich für sie ...

Bauer Matthias Lessmann holt ein junges Mädchen von der Straße und rettet ihr damit das Leben. Als er sie nach einem heißen Bad mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Wanne findet, fühlt er sich für sie verantwortlich.
Walentyna Schtschukina wartet in der Entfremdungszone in der Nähe von Tschernobyl in der Ukraine nun schon seit einem Jahr auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter Kateryna und beginnt, für sie ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Leonid Witalijowytsch Kyjan macht sich auf die Suche nach Spuren von unzähligen jungen Studentinnen, die von deutschen Universiäten ein Stipendium und von verschiedensten Firmen einen Job angeboten bekommen haben. Diese jungen Frauen sind bis heute unauffindbar.

Mechthild Bormann nimmt mich mit in die Entfremdungszone, die 1986 nach dem Reaktorunglück in Tscherobyl entstanden ist. Die Geschichten und Erinnerungen, die Walentyna aufschreibt, scheinen sehr gut recherchiert zu sein und haben mich doch sehr verstört. Vieles von dem, was ich hier gelesen habe, war mir nicht bekannt und geahnt habe ich es damals schon, aber es scheint die Wahrheit zu sein: wir haben sehr vieles nicht erfahren. Und auch die Menschen, die in der direkten Umgebung gelebt haben, wurden mit Lügen, Unwahrheiten und Halbwahrheiten abgespeist und hingehalten.

Die Autorin hat Walentyna eine solch plastische Sprache mitgegeben, dass mir die einsame Frau immer wieder richtig leid getan hat - damals und heute immernoch. Keine ihrer Hoffnungen hat sich erfüllt. Ihre Aufzeichnungen sind ein sehr interessantes und z.T. verstörendes Stück Zeitgeschichte. Da die Geschichte von Walentyna in der Gegenwart erzählt wird, bin ich noch mehr mitten drin.

Aber auch der kriminalistische Teil der Geschichte, der von Menschenhandel, Prostitution und Korruption erzählt, hat mich in seinen Bann gezogen. Hier ist es Leonid Kyjan, der versucht, mit seinen Mitteln die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Auch er muss immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge verkraften, lässt aber nicht von seinen Zielen ab.

Überhaupt sind die Protagonisten so lebensecht, verständlich und fein ausgearbeitet, dass das Lesen von jedem Einzelnen richtig Spaß gemacht hat. Der Erzählstil bringt die Hoffnung, den Schmerz, die Trauer und auch das Gute so gut rüber, dass ich nach dem Lesen erst mal eine kurze Auszeit gebraucht habe um das alles zu verarbeiten.

Ich habe schon lange keinen so interessanten, spannenden und emotionalen Krimi gelesen.
Ein Buch, das meine absolute Leseempfehlung bekommt.