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Veröffentlicht am 11.12.2022

Manege frei für Circusdirektor und Roncalli-Gründer Bernhard Paul

Meine Reise zum Regenbogen
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„Wenn man keine Träume hat, hat man aufgehört zu leben“ ist ein Zitat und das Lebensmotto von Circus Roncalli-Gründer Bernhard Paul und zieht sich durch seine gesamte Autobiographie wie ein roter Faden. ...

„Wenn man keine Träume hat, hat man aufgehört zu leben“ ist ein Zitat und das Lebensmotto von Circus Roncalli-Gründer Bernhard Paul und zieht sich durch seine gesamte Autobiographie wie ein roter Faden.

Als ich 1981 das erste mal bei einer Show von Circus Roncalli dabei war, habe ich mich in die so andere Art dieses Circus verliebt. Seitdem habe versucht bei jeder neuen Shows einmal dabei zu sein. Nun halte ich seine Autobiographie in Händen und bin einfach nur begeistert von diesem Mann, der trotz aller Widrigkeiten all seine Träume hat wahr werden lassen.

Geboren 1947 als Sohn einer Handwerkerfamilie wächst Bernhard Paul in Wilhelmsburg in Niederösterreich auf und geht dort zur Schule. Er ist ein Außenseiter und die Nachkriegsjahre sind für ihn nicht einfach. Aber schon als kleiner Bub beschäftigt er sich mit dem Zirkus und will Zirkusclown werden.
Nach Beendigung der Volks- und Hauptschule beginnt er ein Hoch- und Tiefbau-Studium um in die Baufirma eines kinderlosen Onkels einzusteigen. Da dies gar nicht sein Ding ist, wechselt er auf die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und arbeitet anschließend als Art Director eines österreichischen Nachrichtenmagazins und bei einer internationalen Werbeagentur.
1975 verwirklicht er seinen Traum und gründete zusammen mit André Heller den Circus Roncalli. Nach einigen Querelen verlässt Heller den Circus und Bernhard Paul, den das finanziell ruiniert, bereitet aber in Gedanken schon eine Neugründung vor. Das Geld dafür erarbeitet er sich auf Jahrmärkten mit dem Roncalli-Panoptikum. Im Juni 1980 ist in Köln Premiere und er selbst tritt oft in der Manege auf und verkörperte die Clownsfigur des dummen Augusts genannt „Zippo“. Und heute führt er seinen Circus in die digitale Welt ohne Tiere. Aber eines wird immer bleiben – die Träume, die im Zirkus entstehen.

Ich finde es herrlich zu lesen, wie Bernhard Paul ab seinen ersten Lebensjahren sein Leben in bunten Bildern so interessant beschreibt. Eine kleine Anekdote folgt der nächsten. Und eine Geschichte ist interessanter als die andere. Allein wen dieser Mann alles zu seinen Freunden zählt finde ich bemerkenswert. Da merkt man erst, wie wenig man über diesen Mann, der vielen von uns solch phantasievolle Stunden im Zirkuszelt geschenkt hat, weiß. Er ist aber nicht nur Circusdirektor, Clown, Musiker und Architekt, sondern auch ein leidenschaftlicher Sammler von Zirkusplakaten, Alltagskultur der Jahrhundertwende, alten Schaustellergeschäften vom Karussell bis zur Schiffsschaukel, alten Kutschen, Verkaufswagen und vielem mehr. Dazu seine Zirkus- und Varieté-Sammlung. Und er ist Besitzer von 40 kompletten Kaufmannsläden mit Waren und Fassaden (vom Tante-Emma-Laden bis zum Friseur)

Mir hat dieser Blick in das Leben dieser schillernden Persönlichkeit, das mit vielen Fotos untermalt ist, sehr gut gefallen. Ein absolut lesenswertes Buch nicht nur für Zirkus-Fans.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Mit dem kleinen Eisbären die Arktis erkunden

Der kleine Polarbär - Zu Hause in der Arktis
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Ich liebe Kinderbücher, bei denen man beim Lesen einer Geschichte wie nebenbei ganz viele neue Informationen bekommt. So auch hier bei diesem Buch von Kristina Scharmacher-Schreiber aus dem Magellan Verlag ...

Ich liebe Kinderbücher, bei denen man beim Lesen einer Geschichte wie nebenbei ganz viele neue Informationen bekommt. So auch hier bei diesem Buch von Kristina Scharmacher-Schreiber aus dem Magellan Verlag „Der kleine Polarbär – Zu Hause in der Arktis“. Bei "Der kleine Wal - Zu Hause im Ozean“ haben wir uns die Gegebenheiten im Meer angeschaut. Hier begeben wir uns in die eisige Welt der Arktis.
Ganz eng an seine Zwillingsschwester und seine Mutter gekuschelt, lebt der kleine Polarbär in der Wurfhöhle im Schnee der Arktis, wo man in der Dunkelheit die Polarlichter aufblitzen sehen kann. Anfangs bleiben sie in dieser Höhle, trinken Muttermilch und Spielen. Dann erkunden sie gemeinsam die helle, weiße Welt außerhalb der Höhle, gehen verschiedenen Gerüchen nach, beobachten andere Tiere, die auch in der Arktis leben und marschieren über Eis und Schnee, bis sie ans Meer kommen. Dort lernen sie, wie man Robben und Fische fängt, treffen auf ein erwachsenes Eisbärmännchen und bei den Häusern der Menschen stöbern sie in einer Mülltonne nach Fressbarem. Langsam ist der kleine Eisbär erwachsen geworden, verlässt Mutter und Schwester und sieht sich nach einem eigenen Revier um.

So lernen wir den kleinen Eisbären in den ersten beiden Lebensjahren kennen und automatisch auch viel Wissenswertes über ihn und seine Umgebung auf dem Eis, in der Luft und im Wasser. Christine Faust vervollkommnet mit ihren wundervollen, stimmungsvollen Illustrationen die Geschichte. Unsere beiden Enkel schauen sich diese Bilder immer wieder sehr gerne an.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Ein sehr persönlicher Fall für KHK Sartorius

Tod in Franken
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Obwohl ihre Beziehung gerade auf dem Prüfstand steht, vermisst der suspendierte Kriminalhauptkommissar Clemens Sartorius seine Freundin Delphine Otto. Als die ein paar Tage später ermordet an einem nahegelegenen ...

Obwohl ihre Beziehung gerade auf dem Prüfstand steht, vermisst der suspendierte Kriminalhauptkommissar Clemens Sartorius seine Freundin Delphine Otto. Als die ein paar Tage später ermordet an einem nahegelegenen See bei Erlangen gefunden wird, gerät er schnell ins Visier der Ermittlungen und steht plötzlich als Hauptverdächtigter da. Um einer Verhaftung zu entgehen und selbst ermitteln zu können, wobei ihn seine Partnerin KOK Cora Einstein mit Hinweisen immer wieder unterstützt, taucht er in Nürnberg bei einem Freund unter. Hier trifft er auf die Forensikerin Marie Mayfield. Wird sie neue Spuren zum Täter finden können?
Und wie hängt das alles mit der Ermordung von Sartorius´ Schwester Hannah von vor 24 Jahren zusammen?

Dies ist der 3. Fall für Clemens Sartorius, aber sein bisher absolut emotionalster. Er hat mir richtig leid getan, dass er bei seinen eigenen Ermittlungen nicht so agieren kann, wie er es gerne tun würde. Aber er hat hier die taffe Marie Mayfield an seiner Seite. Und er wird von seiner Kollegin Cora und seinem Freund Klaus Brock so gut es geht unterstützt.

Dies ist wieder so ein Buch, bei dem ich mich zwingen musste, es auch mal beiseite zu legen. Katharina Drüppel hat neben der Spannung, die ab der ersten Seite stetig ansteigt und sich sehr weit oben hält, auch einige Momente mit feinem Humor zum Schmunzeln in die Geschichte eingearbeitet, was mir sehr gut gefallen hat.
Die einzelnen Kapitel sind hier mit den Tagen und den Uhrzeiten überschrieben, was mir die Zuordnung der Aktionen sehr erleichtert hat.
Die Menschen, denen ich hier begegne zeichnen sich durch Eigenständigkeit und eigene Charaktereigenschaften aus. Mein Kopfkino hat bald einen recht klaren Blick auf die Menschen und auf die verschiedenen Situationen und Örtlichkeiten, die ebenfalls sehr detailgenau beschrieben sind.
Anstatt im feinen Anzug ist Clemens hier recht lässig in Jeans, Basecap und mit Bart unterwegs. Da sein Tesla zu auffällig ist, zieht er seine Suche nach dem Täter auch mal mit dem Fahrrad durch, was ihn mir noch sympathischer macht.
Durch Marie habe ich einiges über Forensik erfahren. Und sie und ihre Frau Elenor haben mich an das Thema Kinderwunsch heran geführt.
Es gibt Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Die Auflösung hat mich dann wieder total überrascht.

Ein Fall bzw. zwei Fälle, die mich in ihren Bann gezogen und sehr gut unterhalten haben.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Eine berührende wunderschöne Weihnachtsgeschichte

Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel
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Mit dem Nachtzug aus Edinburgh kommt die junge Kate Goodwin aus Glasgow auf der kleinen zwischen Schottland und Irland liegenden Isle of Syke an. Am Bahnhof erwartet sie ein Page, der sie mit einem Oldtimer ...

Mit dem Nachtzug aus Edinburgh kommt die junge Kate Goodwin aus Glasgow auf der kleinen zwischen Schottland und Irland liegenden Isle of Syke an. Am Bahnhof erwartet sie ein Page, der sie mit einem Oldtimer zu dem kleinen romantischen Luxushotel „24 Charming Street“ chauffiert. Erwartet wird hier Ms Odile Tourée, die das Glück hatte, durch eine alte Tradition die Tage zwischen Weihnachten und Silvester hier unentgeltlich verbringen zu dürfen. Natürlich klärt Kate dieses Missverständnis nicht auf.
Kurz nach ihr möchte auch eine über 70-jährige Französin, der man ansieht, dass sie Luxus kennt, im Hotel einchecken. Da das Grand Hotel über die Weihnachtsfeiertage ausgebucht ist, ergattert sie auf ihr Drängen hin eine schnell als Zimmer hergerichtete Abstellkammer. Beim Abendessen lernt sie Kate alias Odile Tourée kennen und eine ungewöhnliche Bekanntschaft beginnt.

Autorin Felicity Pickford hat es mit ihrer wundervollen Idee für dieses Buch geschafft, mich sofort mitzunehmen in die Behaglichkeit und Mondänität des kleinen Grand Hotels. Ich habe mich ab den ersten Seiten dort sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Genau wie Kate, die natürlich ihre Identität nicht aufklärt und so für allerlei Verwicklungen und Verwirrungen sorgt.
Durch den bildhaften Erzählstil einer dritten unbekannte Person schaue ich wie von oben auf die Geschehnisse, lausche den Dialogen, und kann schon im Voraus ahnen, was evtl. noch alles passieren wird.
Ich mag die Menschen, denen ich hier begegne. Angefangen vom Chef Concierge Richard Atkins und dem Pagen Nicolas „Nick“ McLaughlin sind das Hotelpersonal und auch die beiden Damen, die hier immer wieder aufeinander treffen, richtig menschlich und echt mit ihren Charaktereigenschaften beschrieben. Dazu dieser wundervolle Brauch, jedes Jahr einen Menschen unentgeltlich einzuladen die Tage vor dem Jahreswechsel hier zu verbringen. Ich würde sofort dort hin reisen.

Es ist schon das zweite Buch, deren Geschichte die Autorin im 24CS angesiedelt hat. Aber man kann es als abgeschlossene Geschichte, wie ich finde, auch ohne die Vorkenntnisse lesen. Ich werde mir das „Willkommen im kleinen Grand Hotel“ nicht entgehen lassen und das Hotelpersonal noch von Anfang an kennenlernen und hoffe, dass es noch mind. einen dritten Band geben wird.

Eine herzerwärmende Geschichte zum Träumen mit ganz viel Liebe, Mut etwas zu wagen und einer altersunabhängigen Freundschaft, die mich berührt hat und deren Weihnachtswunder ein wundervolles Ende findet.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Eine wunderschöne Winter-Weihnachtsgeschichte

Apfelpunsch und Winterleuchten
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Als Kind hat Anna Woodruff alles, was mit Weihnachten zusammen hing geliebt. Seit ihre Mutter nicht mehr lebt, geht sie weihnachtlichem Winterglanz und Trubel und kitschigen Weihnachtsmelodien ganz bewusst ...

Als Kind hat Anna Woodruff alles, was mit Weihnachten zusammen hing geliebt. Seit ihre Mutter nicht mehr lebt, geht sie weihnachtlichem Winterglanz und Trubel und kitschigen Weihnachtsmelodien ganz bewusst aus dem Weg. Sie wünscht sich wie jedes Jahr ein kinderfreies, ruhiges Weihnachtfest. Kurz, sie mag Weihnachten nicht und die Gründe dafür liegen in ihrer Kindheit und Jugend. Daher sagt sie sehr schnell zu, als Angus und Catherine Connelly aus Wynbridge sie für ein paar Wochen als helfende Hand für ein sehr ruhiges Weihnachtsfest in ihrem abgeschiedenen elisabethanisches Herrenhaus Wynthorpe Hall einstellen. Gut, dass sie nicht weiß, was hier noch alles auf sie einstürmen wird...

Dies ist das erste Buch, das ich von Autorin @heidi_swain gelesen habe, aber es wird bestimmt nicht das letzte sein. Sie lässt Anna ihre Geschichte in der Ich-Form erzählen und mich an deren Gedanken teilhaben. Sie ist eine sehr sympathische junge Frau, manchmal etwas reserviert und kühl. Doch sie taut im Laufe der Geschichte immer mehr auf.
Jamie, der jüngste Spross der Familie Connelly kommt von seiner Weltreise zurück und wirft schnell ein Auge auf die neue Angestellte. Wobei man die Bediensteten im Herrenhaus, Hausmeister Mick Weaver, Köchin Dorothy und Hayley, Mädchen für alles, nicht als solche bezeichnen kann. Sie alle leben zusammen mit den Herrschaften wie in einer großen Familie, was ich persönlich sehr schön fand. Sie alle beschreibt Heidi Swain sehr liebevoll und gut vorstellbar. Man muss sie einfach gerne haben, bis auf eine Frau, die sich dann aber auch schnell aus dem Staub gemacht hat. Als Hundefan habe ich natürlich Cockerspaniel Floss sofort ins Herz geschlossen.

Beonders gut gefallen haben mir auch die Einblicke in das kleine Städtchen Wynbridge mit ihren Einwohnern. Da ist jeder für jeden da, Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben und die Menschen aus dem Herrenhaus sind hier voll integriert. Gerade wie hier in der Vorweihnachtszeit gibt es überall helfende Hände um den tollen Weihnachtsmarkt zu etwas ganz besonderem zu machen.

"Apfelpunsch und Winterleuchten" ist ein unterhaltsamer, wunderschön geschriebener Wohlfühlroman ohne viel Kitsch, genau richtig für diese grauen Vorweihnachtstage. Ich habe es sehr genossen das Weihnachtsfest mit diesen wundervollen Menschen auf Wynthorpe Hall feiern zu dürfen.

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