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Veröffentlicht am 06.10.2020

Die Reise geht weiter

Wunderjahre
2

Die 16-jährige Eva Rosanowski fiebert ihrem endgültigen Umzug nach Wisley Park in Surrey/England zum Anwesen des neues Mannes an der Seite ihrer Mutter Constanze entgegen. Sie sieht Gordon Wade schon als ...

Die 16-jährige Eva Rosanowski fiebert ihrem endgültigen Umzug nach Wisley Park in Surrey/England zum Anwesen des neues Mannes an der Seite ihrer Mutter Constanze entgegen. Sie sieht Gordon Wade schon als ihren neuen Papa, als alle ihre Träume wie Glas zerspringen. Nach Jahren steht der tot geglaubte Ehemann und Vater Clemens plötzlich vor der Tür. Und Gordon zieht sich mit dem kleinen George still in den Hintergrund zurück.

Dies ist der zweite Band der Familiensaga um die von Warthenbergs aus der Feder von Izabelle Jardin. Und wie schon beim ersten Buch bin ich auch hier wieder total bewegt, mitgenommen und restlos begeistert.
Die Geschichte beginnt 1949 in Berlin. Hier zerplatzen Evas Träume von einem Studium. Ich bin dabei, wie Eva es dort im Osten nicht mehr aushält, sich dem neuen System nicht unterordnen will und kann und in einer Nacht und Nebelaktion zu ihrem Freund Jan nach Braunschweig zieht. Aber auch hier im Westen geht nicht alles glatt. Als Eva den Fluglehrer Wilhelm Bressler kennenlernt, scheint sie endlich angekommen zu sein.
Die Autorin hat einen so ergreifenden Schreib- und Erzählstil, dass ich die Emotionen, und von denen gibt es sehr viele, spüren konnte und das ein oder andere Tränchen verdrückt habe. Ich habe mit Eva, die in dieser Geschichte die Hauptrolle spielt, geträumt, mich mit ihr gefreut, mit ihr gelitten, gebangt und gehofft. Ich habe ihre Willenskraft und ihre Mut bewundert. Ganz besonders fand ich die Briefe und Gespräche zwischen Uroma Charlotte und ihrem Evchen. Sie ist eine so gütige, warmherzige und verständnisvolle Frau. Dabei so stark und unbeugsam in ihrem Willen. Zwei wirklich starke Frauen, deren Weg ich ein Stück begleiten durfte.
Es hat mir sehr gefallen zu lesen, wie sich die einzelnen Personen im Laufe der Jahre entwickelt haben, habe ihnen beim älter werden zugeschaut. Izabelle beschreibt sie so lebendig, menschlich und vorstellbar, dass sie in meinem Kopfkino richtig real werden. Sie werden im Laufe des Buches zu guten neuen Bekannten und ich freue mich heute schon auf ein Wiedersehen mit ihnen.

Ein tolles Buch über die Höhen und Tiefen der Familie Warthenberg in die ich für ein paar sehr unterhaltsame Stunden habe eintauchen dürfen und die einige Erinnerungen geweckt haben. Dieses Buch hat die vollen 5 Sterne absolut verdient.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Der Schlummerbär ist unser neuer Freund

Der Schlummerbär erlebt eine stürmische Nacht
1

Der Schlummerbär, der in einem Baumhaus in einem Pflaumenbaum wohnt, liegt schlummernd und träumend in seiner Hängematte, als draußen ein wilder Sturm zu toben beginnt. Aber der Schlummerbär ist auf seinem ...

Der Schlummerbär, der in einem Baumhaus in einem Pflaumenbaum wohnt, liegt schlummernd und träumend in seiner Hängematte, als draußen ein wilder Sturm zu toben beginnt. Aber der Schlummerbär ist auf seinem Baum mit dem dicken Stamm ganz sicher. Trotzdem wacht er auf und als er aus dem Fenster schaut, sieht er zwei helle Augen leuchten. Wer treibt sich da wohl in dieser stürmischen Nacht draußen herum und fiept so ängstlich?

Unser kleiner Enkel (knapp 3) hat dieses Buch zusammen mit seinem großen Freund (8 Jahre) angeschaut. Unserem Kleinen waren die Bilder beim ersten Anschauen zu dunkel und düster. Aber sein Freund hat ihm erklärt, dass es ja Nacht ist und das hat unserem Kleinen als Erklärung gereicht.
Beide sind ganz begeistert von den wunderschönen Illustrationen von Santiago Alzate. Die Geschichte habe ich mit unserem kleinen Nachbarn abwechselnd gelesen und unser Enkel ist an unseren Lippen gehangen.
Als die Beiden gemerkt haben, dass die Bärenköpfe auf der Vorderinnen- und Rückeninnenseite nicht alle die gleichen Augen haben, ging die Suche nach den Gleichen los. Also nicht nur ein Buch zum Lesen und anschauen, sondern auch zum Suchen.
Den beiden Buben gefällt das Buch sehr gut. Sie haben den Schlummerbär und die kleine Brie fest ins Herz geschlossen. Ein wunderschönes Kinderbuch über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.
Wir freue uns sehr, dass es eine mehrteilige Schlummerbär-Serie geben wird und warten schon sehnsüchtig auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Ein winterlicher Wohlfühlroman

Wintermeer und Dünenzauber
2

Nach ihrem Liebesaus hat Jana Martens ihr Lebensumfeld in Puerto de Mogán auf Gran Canaria verlassen und ist in ihre Heimat nach St. Peter-Ording zurückgekehrt. Hier eröffnet sie mit ihrer Freundin Pütti ...

Nach ihrem Liebesaus hat Jana Martens ihr Lebensumfeld in Puerto de Mogán auf Gran Canaria verlassen und ist in ihre Heimat nach St. Peter-Ording zurückgekehrt. Hier eröffnet sie mit ihrer Freundin Pütti einen kleinen Laden in dem sie ihre selbst hergestellten Öle, Seifen und Duftkerzen verkauft. Ihre Freundin betreibt in den Räumen ein kleines Café. Gegenüber hat Ayk Truels seinen Buchladen. Der Mann, dem schon in der Schule Janas ganze Liebe und Aufmerksamkeit gehört hat. Schnell merkt Jana, dass sich daran nichts geändert hat...

Schon im Prolog merke ich, dass es sich hier nicht um ein Friede-Freude-Eierkuchen-Buch handelt. Aber erst viel später lese ich, wie diese ersten Seiten sich in die Geschichte einfügen und Leben verändert haben. Trotz des ernsten Themas empfinde ich dieses Buch immer noch als einen wunderbaren Wohlfühlroman.

Jana und Pütti sind beide so liebenswerte und herzerfrischende junge Frauen, die man einfach gern haben muss. Wenn man ihre Familien kennenlernt, merkt man auch, woher das kommt. Sie haben Familien und Freunde, die zusammenhalten und zusammen helfen, wenn Not am Mann ist oder es kurzfristig zu einer kleinen Katastrophe kommt.

Tanja Janz erzählt ihre Geschichte so leicht und flüssig mit wunderbar farbigen und ausdrucksstarken Beschreibungen von Land und Leuten, dass ich sofort in die Idylle in und um St. Peter-Ording eingetaucht bin. Ganz besonders angetan bin ich immer noch von Oma Hansas kleinem Kapitänshaus. Dort würde ich sofort einziehen.

Einige Sachen gibt, die sich mir viel zu schnell zum Guten gewendet haben. Auch glaube ich nicht, dass man so einfach selbst hergestellte Öle und Salben verkaufen kann. Aber das sind Kleinigkeiten, die dem Lesevergnügen keinen Abbruch tun.

Zum Schluss bekomme ich noch „Püttis Rezepte für Leib und Seele“ und „Janas Wohlfühllexikon der Düfte, Öle, Heilsteine und Gewürze“. Hier werde ich wohl noch öfters reinschauen.

Ein wunderbar winterliches Wohlfühlbuch mit sehr sympathischen Protagonisten, das ich sehr gerne gelesen habe und das mich sehr gut unterhalten hat. Einfach nur schön!

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Endlich sind sie zusammen 💖

Ringelpietz mit Abmurksen
1

Lorettas Freunde sind der Meinung, dass Loretta mal wieder einen Mann in ihrem Leben braucht. Und wo findet man den: bei Speed-Dating. Und da Loretta bei Bärbel und Frank noch was gut hat, bekommt sie ...

Lorettas Freunde sind der Meinung, dass Loretta mal wieder einen Mann in ihrem Leben braucht. Und wo findet man den: bei Speed-Dating. Und da Loretta bei Bärbel und Frank noch was gut hat, bekommt sie gleich drei Gutscheine zu diesem Event. Außerdem setzt ihre Freundin Doris sich mit ihr hin und gemeinsam erstellen sie ein Profil bei einer Online-Dating-Plattform, die gerade angesagt ist.
Was sich daraus alles ergibt – das müsst ihr schon selbst lesen. Es lohnt sich!

Wie immer hat es mich sehr gefreut, dass mein Freunde aus dem Ruhrpott wieder mal da sind. Ich kenne Loretta und ihren Kater Baghira, ihre Freunde Frank und Bärbel, Doris und Erwin, Diana und Dennis, ihren Chef im Callcenter schon so lange, dass sie mir schon wie richtige Freunde vorkommen. Frank mit seinem Dialekt mag ich ganz besonders. Der bringt die Realität des Ruhrgebiets und den lokalen Flair in die Geschichte rein. Alle Personen kommen sehr lebensnah und echt rüber. Immer wieder gibt es Momente, wo ich einfach laut loslachen muss, weil ich den Humor, der hier oft aufblitzt so herrlich finde.

Lotte Minck hat einen so leichten und lockeren Schreibstil, der mich sofort in die Geschichte hinein zieht. Obwohl das hier nun schon der 12. Fall für Loretta Luchs ist, kann man die Bücher sehr gut getrennt voneinander lesen. Ich persönlich finde es halt toll, wenn ich lesen kann, wie sich die einzelnen Personen, denen ich öfters begegne, sich entwickeln.

In dieser Geschichte geht es um´s Dating im Internet, um Fake-Profile und um Menschen, die sich total anders darstellen, als wie sie wirklich sind. Aber Lotte Minck nutzt dazu nicht den erhobenen Zeigefinger, sondern spinnt dies alles in einen Kriminalfall ein.

Obwohl es hier um ein ernstes und aktuelles Thema geht, habe ich mich sehr gut unterhalten und warte schon gespannt, was Loretta beim nächsten Mal einfallen wird.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Endlich ist der Kultkommissar wieder da

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
0

Alle stehen noch unter dem Schock von Eugen Strobls Tod, da wird seine Chefin Polizeipräsidentin Birte Dombrowski versetzt. Muss er sich daran die Schuld geben? Sie jedenfalls gibt sie ihm. Sein ehemaliger ...

Alle stehen noch unter dem Schock von Eugen Strobls Tod, da wird seine Chefin Polizeipräsidentin Birte Dombrowski versetzt. Muss er sich daran die Schuld geben? Sie jedenfalls gibt sie ihm. Sein ehemaliger Vorgesetzter Lodenbacher, jetzt im Ministerium zuständig für Personalfragen, hat entschieden, dass Kluftinger die kommissarische Leitung des Polizeipräsidiums Schwaben-Südwest übernehmen soll. Was bei ihm selbst keine Begeisterungsstürme auslöst. Er will sich vielmehr um einen Cold Case, der eigentlich keiner ist, weil der Täter verurteilt und schon verstorben ist, widmen. Beim Funkenfeuer am 20. Februar 1985 starb Karin Kruse auf fürchterliche Weise. Kluftinger hat dem verurteilten Harald Mendler das Versprechen gegeben, den wahren Mörder zu finden. Und das will er nun zusammen mit seinem Team, zu dem nun auch die junge Luzia „Lucy“ Beer gehört, tun…

Dieser Cold Case, der ja eigentlich gar keiner ist, ist absolut spannend. Alle werden eingespannt und Kluftinger kann stolz sein auf sein Team. Richard „Richie“ Maier, Roland Hefele, Sandy Henske und auch die neue Kollegin Lucy Beer – alle geben ihr Bestes um den Fall nach 35 Jahren endgültig abzuschließen. Die Akte wird neu aufgemacht, alle, die damals in irgendeiner Weise an der Tat beteiligt waren, werden neu vernommen. Ich habe mit gerätselt und gebangt, ob der wahre Täter endlich gefasst werden kann.
Außerdem stehen alle, ganz besonders Richie Meyer, immer noch wegen dem Tod ihre Kollegen Eugen Strobl unter Schock. Und Richie lässt sich einiges einfallen, damit Eugen nicht vergessen werden kann.

Der arme Klufti hat es ja gerade besonders schwer. Die arme Erika wird von Migräne geplagt und so muss Adalbert einen Teil der Hausarbeit übernehmen. Nix mehr mit „was gibt’s zu essen“. Selbst ist der Mann. Dadurch entsteht zum kriminellen Teil auch der persönliche Teil, der mir immer besonders gut gefällt. Hier habe ich es genossen mit am Tisch zu sitzen als sich die gesamte Familie Kluftinger wegen der Taufe des kleinen Enkels versammel hat. Klufti schreibt alles für die japanische Verwandtschaft in einer Email mit. Bei seinen Englischkenntnissen - einfach zum Schießen.

Natürlich kommt es auch mit seinem Erzrivalen Dr. Langhammer wieder zu einem Schlagabtausch der allerfeinsten Sorte. Klufti soll für den erschossenen Ungarischen Wischler des Ehepaares Ersatz finden. Und was dabei rauskommt - einfach köstlich.

Auch in dieser Geschichte werden immer wieder aktuelle und gesellschaftspolitische Themen eingebaut. Ob es um geflüchtete Jugendliche geht, die in Artusried eine neue Heimat finden wollen; ob es überhaupt eine Taufe geben soll; um Pfarrer aus anderen Kulturen; die Stellung von Frauen in der Kirche; um die Aufnahme des Dritten Geschlechts in die Beamtensprache oder sexistische Äußerungen der neuen Kollegin gegenüber. Das Autorenduo schafft es auch hier wieder, diese Themen in die Geschichte einzubauen. Denn Klufti hat ja zu allem eine Meinung.

Und endlich erfahren wir das Geschlecht des Kluftinger-Enkels. Für mich bleibt er trotzdem weiterhin das Butzele.

Ein weiterer interessanter und spannender Fall für Kommissar Kluftinger und sein Team und köstliche Unterhaltung mit Kluftis Familie.

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